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GOLDEN LEMONS
R: Jörg Siepmann
Land: Deutschland 2003
Vorführformat: 35mm, 1:1.85, Farbe
Länge: 81 Minuten, 25 Bilder/Sek.
Sprachen: Deutsch, Englisch
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Amerika im Schnelldurchlauf: Die deutsche Punkband ‘Die Goldenen Zitronen‘ ist gemeinsam mit dem schizophrenen Rockstar Wesley Willis auf Tournee. Die Tour ist für die Band und Wesley Willis eine Zweckgemeinschaft auf engstem Raum. Die Biografien prallen aufeinander. Die monotone US-amerikanische Provinz, Fastfood, schlechter Kaffee, Begegnungen mit jugendlichen Fans: Vierzehn Tage lang, Bus- Gig-Bus-Gig... von San Francisco über Las Vegas bis an die mexikanische Grenze. [aus dem Forumprogramm]
FRAGE & ANTWORT
1 Wie würden Sie die Ästhetik Ihres Films beschreiben?
Eindeutig dokumentarisch, wobei wir allerdings auf eine immer präsente
Reportage-Kamera verzichtet haben zugunsten einer, wenn möglich,
fotografischeren Betrachtungsweise: Ganz wichtig waren uns Momente der Ruhe,
die sich dann eben auch in einer unbewegteren, statischeren Kamera ausdrücken.
2 Warum entschieden Sie sich, diesen Film auf DV zu drehen?
Prinzipiell spricht nichts für oder gegen DV, Film hätte den Film nicht
besser oder schlechter gemacht, und ich bin überzeugt davon, daß die
Fotografie des Filmes über weite Strecken auf Film einem ähnlichem Stil
gefolgt wäre.
3 Was war besonders daran, auf DV zu drehen (verglichen z.B. mit 16
oder 35mm)? War es für Sie das erste Mal, oder kannten Sie das Format schon?
Ich habe einige Erfahrung mit DV, sowohl mit Dokumentationen als auch mit
Spielfilm; die technische Routine ist einfach anders, und man muß sich an
gewisse andere Parameter gewöhnen; außerdem habe ich die Erfahrung gemacht,
daß man auf DV sehr viel genauer belichten muß als auf Film. Ansonsten ist
der größte Vorteil tatsächlich die Unauffälligkeit der kleinen Kamera und
die Materialfrage. Abgesehen davon entdeckt man schnell die Grenzen des Materials und findet
für sich Voraussetzungen, wo DV gut aussieht und wo es problematisch ist; so oft
es geht, versucht man, die dann zu vermeiden (extreme Lichtverhältnisse,
weitwinklige Totalen, etc.)
4 Welches Drehverhältnis hatte der Film?
1: 20
5 Hätten Sie im nacherein vielleicht doch lieber ein anderes Format gewählt?
Der Film konnte nur auf diesem Format gedreht werden. Sowohl finanziell als
auch im Handling wäre nichts anders möglich gewesen. Ausserdem sieht das Faz
sehr gut aus. Golden Lemons ist ein rauher film der rauhes Material
vertragen kann.
6 Da Sie schon auf DV drehen - würden Sie auch andere
Distributionsmöglichkeiten als die heute etablierten in Betracht ziehen?
Wenn ja, welche?
Distributionsmöglichkeiten als die heute etablierten in Betracht ziehen?
Nein, aber für Anregungen sind wir immer offen. Wenn ja, welche?
7 Ein gutes Wort (oder zwei) über DV:
günstig, kompakt, unauffällig.
8 Ein schlechtes Wort (oder zwei) über DV:
Leider nach wie vor enttäuschend im Weitwinkel, fehlende Bildtiefe. Extrem
nerviges Handling besonders bei den Consumerkameras (Schärfe, Bedienknöpfe,
Menüführung) - regelmäßig kommt da der Punkt, wo ich das Ding an die Wand
schmeißen will.
[Die Fragen beantwortete z.T. der Kameramann Hajo Sschomerus]
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