In Babelsberg, dem ältesten der großen Filmstudios auf dieser Welt, dreht sich nichts. Schon 2022 schlecht ausgelastet, steht es seit Anfang dieses Jahres nahezu komplett leer.
Gründe für die Krise
Unterschiedliche Gründe für die Flaute werden herumgereicht. Der Immobilienarm des US-amerikanischen Private-Equity-Hauses TPG hatte über seine kanadischen Cinespace Studios das Studio Babelsberg 2021 gekauft. Was nach allseitiger Win-win-Situation aussah, entpuppte sich als allseitige Enttäuschung.
Die US-Eigner scheinen mit dem deutschen und damit komplizierten Produktions- und Fördersystem überfordert, die öffentlich-rechtlichen Sender produzieren weniger, die privaten leiden unter Werbeeinbrüchen, die Streamingdienste drücken die Kosten, die Konkurrenz in Tschechien oder Ungarn ist scharf, der andauernde Autorenstreik in Hollywood lässt zahlreiche Produktionen auf Eis liegen...
Dieses Jahr scheint für viele in der Branche schwer zu sein. Zum Glück war das letzte so stark, sonst gäbe es noch mehr Pleiten.
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 09:11
von Frank Glencairn
Mantas hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 08:59
Dieses Jahr scheint für viele in der Branche schwer zu sein.
Da kommt noch was - Sky hat gerade angekündigt alle deutschen Film- und Serien-Produktionen einzustellen - auch nicht gerade hilfreich für Babelsberg wo ja viel davon gedreht wurde.
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 09:32
von Bluboy
Bavaria-Film München stand schon mehrfach vor der Pleite und existiert immer noch.
also sollte man solche Nachrichten nicht allzu ernst nehmen.
In Babelsberg, dem ältesten der großen Filmstudios auf dieser Welt, dreht sich nichts. Schon 2022 schlecht ausgelastet, steht es seit Anfang dieses Jahres nahezu komplett leer.
Gründe für die Krise
Unterschiedliche Gründe für die Flaute werden herumgereicht. Der Immobilienarm des US-amerikanischen Private-Equity-Hauses TPG hatte über seine kanadischen Cinespace Studios das Studio Babelsberg 2021 gekauft. Was nach allseitiger Win-win-Situation aussah, entpuppte sich als allseitige Enttäuschung.
Die US-Eigner scheinen mit dem deutschen und damit komplizierten Produktions- und Fördersystem überfordert, die öffentlich-rechtlichen Sender produzieren weniger, die privaten leiden unter Werbeeinbrüchen, die Streamingdienste drücken die Kosten, die Konkurrenz in Tschechien oder Ungarn ist scharf, der andauernde Autorenstreik in Hollywood lässt zahlreiche Produktionen auf Eis liegen...
Und in Budapest werden neue Produktionskapazitäten gebaut.
Die Flaute ist also hausgemacht.
In Budapest ist man jedenfalls nicht auf ungarische Produktionen und das ungarische Fördersystem angewiesen, um die Produktionshallen zu füllen.
Irgendjemand wird sich schon finden um die Kuh die nächsten Jahre mit staatlicher Hilfe noch ein paarmal zu melken, siehe Karstadt.
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 10:28
von DKPost
Bei Sky dürfte das vermutlich auch damit zu tun haben, dass der Laden ja schon seit einiger verkauft werden soll, aber bisher kein Käufer gefunden wurde.
Alle Ausgaben für deutsche Fiction zu streichen macht die Zahlen auf dem Papier sicher um einiges besser.
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 11:09
von Mantas
Bluboy hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 09:32
Bavaria-Film München stand schon mehrfach vor der Pleite und existiert immer noch.
also sollte man solche Nachrichten nicht allzu ernst nehmen.
es ist nicht nur, dass ein Laden schließt. Wenn hier oder da weniger gefilmt wird, schlägt sich das auf die ganze Branche, die Leute verteilen sich.
Es ist gruselig zu hören, wieviele Drehtage manche Leute dieses Jahr hatten.
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 11:13
von MK
Habeck: Die produzieren nur nichts mehr
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 11:37
von Cinemator
MK hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 11:13
Habeck: Die produzieren nur nichts mehr
Gehen also nicht pleite? Ach so, dann ist ja alles gut...
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 12:06
von iasi
DKPost hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 10:28
Bei Sky dürfte das vermutlich auch damit zu tun haben, dass der Laden ja schon seit einiger verkauft werden soll, aber bisher kein Käufer gefunden wurde.
Alle Ausgaben für deutsche Fiction zu streichen macht die Zahlen auf dem Papier sicher um einiges besser.
Warner/Discovery ist nun mit Netflix über die Lizensierung von Inhalten in Verhandlung. Bisher hatte sich Sky die Rechte so ziemlich exklusiv für Deutschland gesichert.
Warner/Discovery braucht dringend Kohle.
Netflix braucht dringend Inhalte.
Im Streamingmarkt steht nun eine Marktbereinigung an. Mal sehen, wer am Ende überleben wird.
Apple und Amazon arbeiten mit Quersubventionierung.
Disney hat noch andere Standbeine.
...
DKPost hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 10:28
Bei Sky dürfte das vermutlich auch damit zu tun haben, dass der Laden ja schon seit einiger verkauft werden soll, aber bisher kein Käufer gefunden wurde.
Alle Ausgaben für deutsche Fiction zu streichen macht die Zahlen auf dem Papier sicher um einiges besser.
Warner/Discovery ist nun mit Netflix über die Lizensierung von Inhalten in Verhandlung. Bisher hatte sich Sky die Rechte so ziemlich exklusiv für Deutschland gesichert.
Warner/Discovery braucht dringend Kohle.
Netflix braucht dringend Inhalte.
Im Streamingmarkt steht nun eine Marktbereinigung an. Mal sehen, wer am Ende überleben wird.
Apple und Amazon arbeiten mit Quersubventionierung.
Disney hat noch andere Standbeine.
...
Hat Warner nicht mittlwerweile einen eigenen Streamingdienst?
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 12:17
von Bluboy
Hat Warner nicht mittlwerweile einen eigenen Streamingdienst?
Die Plattformen HBO Max und Discovery+ verschmelzen ab 23. Mai 2023 zum neuen Dienst mit dem schlichten Namen "Max".
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 12:47
von -paleface-
Wir haben in Deutschland einfach zu viele Hürden.
Soviel Bürokratie für Quatsch. Und wenn man sagt "lass 5e mal Grade sein" traut sich niemand "Jawohl" zu rufen. Weil jeder Angst vor Konsequenzen hat.
Und wir sind in Deutschland nicht mehr stolz auf das was wir machen und können uns auch nicht daran erfreuen was andere schaffen. Wenn man sagt man macht was mit Film wird man nur belächelt oder wird nicht ernst genommen.
Wenn in Amerika dagegen ein Filmproduzent an deine Tür klopft bekommen alle feuchte Höschen. :-D
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 13:30
von AndySeeon
Wenn ich viele Beiträge hier lese, dann bekomme ich den Eindruck, dass hier in Deutschland die größte Hürde in den Köpfen der (nicht-) Macher zu sein scheint. Die sich hier in akademischen Diskussionen oder Gejammer über aufkommende Veränderungen ergehen statt einfach gute Filme zu machen. Die vor lauter Sendungsbewusstsein vergessen, wozu Filme überhaupt gemacht werden. Denen der Gedanke furchtbar vorkommt, dass Menschen von einem Film einfach nur unterhalten werden wollen…
Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 13:54
von slashCAM
Laut der Wirtschaftswoche und dem Tagesspiegel ist die Auslastung eines der größten Filmstudios Deutschlands bedrohlich gering. Angeblich stehe das Studio Babelsberg aktu... Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 15:12
von medienonkel
Sky?
Da wurde erst vor ein paar Wochen in der Produktion die Zusammenarbeit mit allen nicht Festangestellten eingestellt.
Man fährt hier die in der Broadcast Branche immer üblicher werdende Schiene, sogenannte MultiFuktions - MuFu - Stellen zu schaffen. Am Vormittag ein Hörfunk Stück produzieren und am Nachmittag kurz mit der LiveU aufm Buckel zu ner PK. Am nächsten Tag biste in der SAW und bereinigst Datenbanken. Schichtzeiten zwischen 5 in der früh und 1 Uhr Nachts inkl. WE und Feiertag. Das ganze für zwei Jahre befristet, Gehaltsstufe 8. Das sind ca. 4000 brutto, pro Kind gibt's 150 Euro drauf.
Als freier Mitarbeiter gibt's 220 am Tag ( bis zu zehn Stunden ).
Die ÖR stellen in den nächsten Jahren aufwendigere Produktionen komplett ein. Die Bavaria war zu meinen Zeiten - bis 2006 -schon nur noch Sturm der Liebe und Marienhof. Ansonsten sitzen da halt einfach Produktionsfirmen aufm Gelände.
Und der ÖR hängt da überall mit drin.
Und der ist die nächsten Jahre damit beschäftigt den neuen Bau mit Leben zu füllen und die komplette Produktion auf NDI umzustellen.
Derweil gehen gut 60-80% der hochwertigen Produktionen an knapp zehn externe Produktionshäuser.
Die Medienlandschaft in Deutschland wird sich die nächsten Jahre sehr stark ändern. Hier könnte man fast davon sprechen, dass eine Art Youtuebisierung stattfindet. Jeder macht alles, meint, er kann alles und das Ergebnis sieht manchmal so aus, wie etwas, was man früher als technisch nicht sendefähig bezeichnet hätte.
Professionalität heißt immer mehr, ohne zu murren alles mögliche noch nebenbei mit zu machen. Aber nicht gut, sondern halt irgendwie.
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 15:36
von MK
Vielleicht kann einer der Clans einsteigen, Studio Baboberg.
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 15:39
von medienonkel
Studio Blocksberg wäre auch gut, da wären Effekte und Bauten unschlagbar günstig.
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 16:03
von Rick SSon
-paleface- hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 12:47
Wir haben in Deutschland einfach zu viele Hürden.
Soviel Bürokratie für Quatsch. Und wenn man sagt "lass 5e mal Grade sein" traut sich niemand "Jawohl" zu rufen. Weil jeder Angst vor Konsequenzen hat.
Und wir sind in Deutschland nicht mehr stolz auf das was wir machen und können uns auch nicht daran erfreuen was andere schaffen. Wenn man sagt man macht was mit Film wird man nur belächelt oder wird nicht ernst genommen.
Wenn in Amerika dagegen ein Filmproduzent an deine Tür klopft bekommen alle feuchte Höschen. :-D
Is doch auch kein Wunder. Guck dir den Kram doch an. Dieselben fünf unglaubwürdigen deutschen Schauspieler räkeln sich im gerade populärsten amerikanischem copypaste Filmlook.
Da gucke ich doch lieber gleich amerikanisches Zeug, statt eine billige Kopie.
Ich hab von Dark nicht mal die ersten drei deutschen Sätze ausgehalten.
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 16:21
von rush
Zur Wahrheit gehört aber auch das Studio Babelsberg nicht das erste Mal durch schwierige Zeiten strauchelt und über merkwürdige Verkaufsverfahren immer wieder an neue Eigner gerät und auch Immobiliengeschäfte nebst z.b. Eigentums-Wohnungen zum "guten Ton" gehören in dem man immer wieder Flächen veräußerte.
Wirklich zu helfen scheinen diese Schritte auf Dauer offenbar trotzdem nicht.
Vor knapp 20 Jahren etwa wurde Studio Babelsberg bereits für einen symbolischen Euro verkauft - plus entsprechender Schuldenlast im zweistelligen Millionenbereich... danach ging es durchaus eine Zeit bergauf und nun steht man offenbar wieder vor ähnlichen Problemen.
Diverse Quartiers-Managements/Developments sind hier immer wieder am werkeln und spielen eine wichtige Rolle - so entstehen neben großen Bürohäusern vor allen Dingen auch immer mehr hochpreisige Eigentumswohnungen.
Wenn nun also weniger produziert wird, Büroflächen unattraktiver werden aufgrund von Home Office und Co wird es irgendwann schwierig.
Man hängt also mehr denn je von den großen Anbietern jenseits des großen Teiches ab - und entsprechende Real-Estate Gruppierungen die heuschreckenartig Studios erwerben sind bekanntlich auch nicht immer ganz unproblematisch.
Wenn die Geschäfte der Studios nicht wieder ins Rollen kommen besteht gewiss die Gefahr Flächen auch perspektivisch einer anderen Nutzung zuzuführen - und Mangels Wohnflächen in einer stetig wachsenden Stadt wie Potsdam gäbe es da vermutlich sogar Fürsprecher aus mehreren Richtungen.
Warner/Discovery ist nun mit Netflix über die Lizensierung von Inhalten in Verhandlung. Bisher hatte sich Sky die Rechte so ziemlich exklusiv für Deutschland gesichert.
Warner/Discovery braucht dringend Kohle.
Netflix braucht dringend Inhalte.
Im Streamingmarkt steht nun eine Marktbereinigung an. Mal sehen, wer am Ende überleben wird.
Apple und Amazon arbeiten mit Quersubventionierung.
Disney hat noch andere Standbeine.
...
Hat Warner nicht mittlwerweile einen eigenen Streamingdienst?
Nicht in Deutschland.
Hier hat sich Sky bisher die Rechte gesichert, aber ...
AndySeeon hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 13:30
Wenn ich viele Beiträge hier lese, dann bekomme ich den Eindruck, dass hier in Deutschland die größte Hürde in den Köpfen der (nicht-) Macher zu sein scheint. Die sich hier in akademischen Diskussionen oder Gejammer über aufkommende Veränderungen ergehen statt einfach gute Filme zu machen. Die vor lauter Sendungsbewusstsein vergessen, wozu Filme überhaupt gemacht werden. Denen der Gedanke furchtbar vorkommt, dass Menschen von einem Film einfach nur unterhalten werden wollen…
Man spricht nicht grundlos von Filmindustrie.
"Mal einfach" einen Film machen, der dann auch Verwertungschance besitzt, klappt halt nun einmal in der Realität nicht.
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 19:59
von pillepalle
iasi hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 19:52
"Mal einfach" einen Film machen, der dann auch Verwertungschance besitzt, klappt halt nun einmal in der Realität nicht.
Darauf antworte ich einfach mal mit einer neuen Signatur :)
VG
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 20:06
von iasi
rush hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 16:21
Zur Wahrheit gehört aber auch das Studio Babelsberg nicht das erste Mal durch schwierige Zeiten strauchelt und über merkwürdige Verkaufsverfahren immer wieder an neue Eigner gerät und auch Immobiliengeschäfte nebst z.b. Eigentums-Wohnungen zum "guten Ton" gehören in dem man immer wieder Flächen veräußerte.
Wirklich zu helfen scheinen diese Schritte auf Dauer offenbar trotzdem nicht.
Vor knapp 20 Jahren etwa wurde Studio Babelsberg bereits für einen symbolischen Euro verkauft - plus entsprechender Schuldenlast im zweistelligen Millionenbereich... danach ging es durchaus eine Zeit bergauf und nun steht man offenbar wieder vor ähnlichen Problemen.
Diverse Quartiers-Managements/Developments sind hier immer wieder am werkeln und spielen eine wichtige Rolle - so entstehen neben großen Bürohäusern vor allen Dingen auch immer mehr hochpreisige Eigentumswohnungen.
Wenn nun also weniger produziert wird, Büroflächen unattraktiver werden aufgrund von Home Office und Co wird es irgendwann schwierig.
Man hängt also mehr denn je von den großen Anbietern jenseits des großen Teiches ab - und entsprechende Real-Estate Gruppierungen die heuschreckenartig Studios erwerben sind bekanntlich auch nicht immer ganz unproblematisch.
Wenn die Geschäfte der Studios nicht wieder ins Rollen kommen besteht gewiss die Gefahr Flächen auch perspektivisch einer anderen Nutzung zuzuführen - und Mangels Wohnflächen in einer stetig wachsenden Stadt wie Potsdam gäbe es da vermutlich sogar Fürsprecher aus mehreren Richtungen.
Wenn man sich den Zustand der deutschen Filmindustrie anhand der Produkte ansieht, darf man sich doch auch nicht wundern, dass die Studios auch darunter leiden.
Manta Manta 2 zeigt z.B. zwei Dinge:
1. Braucht es kein international konkurrenzfähiges Niveau.
2. Marketing ist alles.
Filme müssen nicht gut sein, um erfolgreich zu sein.
Re: Studio Babelsberg vor der Insolvenz
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 20:09
von iasi
pillepalle hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 19:59
iasi hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 19:52
"Mal einfach" einen Film machen, der dann auch Verwertungschance besitzt, klappt halt nun einmal in der Realität nicht.
Darauf antworte ich einfach mal mit einer neuen Signatur :)
VG
Deine Antwort ist so gehaltvoll wie Manta Manta 2 - und wie sich an den Likes zeigt, auch so erfolgreich. ;) :)
Genau so ist sie, die deutsche Filmindustrie. :)
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 20:13
von pillepalle
@ iasi
Das einzige was die deutsche Filmindustrie retten kann sind Filmemacher, nicht Pessimisten die aus Angst vor dem Scheitern gar nicht erst anfangen ;)
VG
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 20:30
von marcszeglat
Ein Problem dürfte wohl sein, dass zu viel Geld bei Chefs und Produzenten versickert und zu wenig Geld für den eigentlichen Dreh übrig bleibt. Dann wird gespart was das Zeug hält und es kommt bestenfalls Mittelmaß dabei heraus. Wo sind denn Produktionen der Öffentlich Rechtlichen geblieben? Trotz Milliardenbeiträge bekommen die kein vernünftiges Programm mehr hin, so dass halt nur noch gestreamt wird.
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 20:41
von iasi
pillepalle hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 20:13
@ iasi
Das einzige was die deutsche Filmindustrie retten kann sind Filmemacher, nicht Pessimisten die aus Angst vor dem Scheitern gar nicht erst anfangen ;)
VG
Die deutsche Filmindustrie können nur fähige Produzenten und konkurrenzfähige Produktionsfirmen retten.
Filmemacher gibt es ja sehr viele.
Und diese vielen Filmemacher machen auch viele Filme.
Nur werden diese vielen Filme nur von sehr wenigen Leuten gesehen.
Es braucht eben Realisten, die auch verstehen, dass es mit dem Rausrennen und Drehen nach lange nicht getan ist - weder nach dem Drehen, noch vor dem Drehen.
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 20:49
von pillepalle
@ iasi
Aber nach dem Prinzip der Realisten arbeiten sie doch seit Jahren. Das was fehlt ist der Mut zum Risiko. Auch mehr neue und experimentelle Sachen zu machen. Nicht alles so lange totplanen bis auch das letzte bisschen Kreativität verloren ist. In Sachen Buget und mit dem Gigantismus des Blockbusterkinos werden wir die Amerikaner jedenfalls so bald nicht schlagen. Da braucht es schon neue Konzepte.
VG
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 20:56
von rush
iasi hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 20:06
Wenn man sich den Zustand der deutschen Filmindustrie anhand der Produkte ansieht, darf man sich doch auch nicht wundern, dass die Studios auch darunter leiden.
In Studio Babelsberg werden bzw. wurden größtenteils große und internationale Produktionen abgewickelt. Hier mieten sich entsprechende Departments teilweise komplett ein - mit klassisch deutscher Filmindustrie hat das am Ende weniger zu tun und ist daher ein entsprechend schlechter Vergleich.
Das ganze läuft am Ende immer über Subventionen, Filmförderungen und Co - diese Zugmittel und guten Bedingungen haben bisher internationale Produktionen angezogen.
Die Zeiten haben sich über die Jahrzehnte halt auch etwas verändert - das darf man nicht komplett ignorieren. Kino hat heute nicht mehr den Stellenwert als noch vor einigen Jahren - und Netflix und Co geht's bekanntlich nicht sehr viel besser.
Der deutsche Film hat durchaus Potential wie ich finde - es muss ja nicht immer der große Blockbuster mit enormen Budget sein und auch nicht Manta Manta oder der xte Til Schweiger Schinken...
Dennoch: Auch hiesige Filmemacher können guten Stoff durchaus spannend erzählen und auf die Bildfläche bringen.
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 21:43
von iasi
pillepalle hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 20:49
@ iasi
Aber nach dem Prinzip der Realisten arbeiten sie doch seit Jahren. Das was fehlt ist der Mut zum Risiko. Auch mehr neue und experimentelle Sachen zu machen. Nicht alles so lange totplanen bis auch das letzte bisschen Kreativität verloren ist. In Sachen Buget und mit dem Gigantismus des Blockbusterkinos werden wir die Amerikaner jedenfalls so bald nicht schlagen. Da braucht es schon neue Konzepte.
VG
Wer Kunst und Kommerz trennt, bekommt Filme, die keiner sieht und solche Werke wie Manta Manta 2.
Blockbusterkino ist doch letztlich auch nur Manta Manta 2 in Hochglanz.
Wir bekommen dann in Deutschland eben nur Manta Manta 2 hin.
Das Problem ist doch heute, dass man in Deutschland gerne Hollywood nacheifern oder etwas Fördertopfkonformes drehen möchte.
Das fängt ja schon bei diesem "cinematischen Look" an, den viele so krampfhaft nachbilden wollen.
Filmkorn - Vintage-Objektive - anamorphe Lichtreflexe ... Keiner fragt sich wirklich: Warum?
Mut zum Risiko bringt letztlich nichts, wenn man den Film dann niemandem zeigen kann.
Und gerade wenn man nicht in die Filmförderungsfänge gelangen möchte und nicht mal eben von Opa ein paar Millionen geerbt hat, muss man die begrenzten Mittel durch Planung, Planung, Planung, Planung aufwerten.
Re: Droht dem Studio Babelsberg die Insolvenz?
Verfasst: Sa 01 Jul, 2023 21:53
von roki100
iasi hat geschrieben: ↑Sa 01 Jul, 2023 21:43
Das fängt ja schon bei diesem "cinematischen Look" an, den viele so krampfhaft nachbilden wollen.