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Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 09:30
von slashCAM
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Hier geht es zur Newsmeldung mit Link und Bildern auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Billiger Kameragyro im Eigenbau

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 09:56
von jwd96
Was sollen denn "Gyromotoren" sein? Das sind einfach Brushless-Motoren, anstatt Servos wie sie sonst oft verwendet werden. Eine richtige Kreisel (gyro) stabilisation à la cineflex ist aber was anderes, denn da wird ja tatsächlich der gyroskopische Effekt eines (bzw. mehrerer) Kreisel verwendet um die Kamera zu stabilisieren.
So sieht eine echte Gyrostabilisation aus:

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 10:35
von deti
Ja, leider fehlt bei der vorgestellten Lösung eine Achse, wodurch alle Stöße beim Gehen direkt auf's Bild durchschlagen. Auch ist die Steuerung viel zu langsam. Jede SteadiCam funktioniert, ganz ohne technischen Schnickschnack, deutlich besser, aber erfordert eben etwas Erfahrung.

Deti

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 10:39
von jwd96
Brushless-Gimbal Steuerungen mit Boards wie Alex Mos sind unglaublich schnell, das problem ist wie gesagt bei diesem Modell die fehlende Achse sowie die Balancierung des Gewichts und die perfekte Einstellung der PID-Anteile des Reglers

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 11:13
von le.sas
Ich denke auch dass das richtige ausrichten und einstellen der Software das schwerste sind.
Ansonsten kann ich nur zustimmen- niemals ein Ersatz für steadycam

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 11:21
von jwd96
Ich finde man könnte so einen Gimbal aber schön mit einer Steadicam kombinieren. So hat man im Prinzip ein zweifaches Stabilisierungssystem. Vllt. kann ich mir mal ne Steadicam ausleihen und es probieren. An sich muss man ja nur einen simplen Rahmen haben, um den Gimbal auf der Steadicam zu mounten

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 11:31
von yakobusan
Uhm, das Bild wackelt in den Samples wie Sau? :)
Ich denke mal, richtige Movi Alternativen kommen schon noch, aber 500$ ist vielleicht auch etwas überoptimistisch...

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 13:23
von Blackeagle123
die fehlende Achse sowie die Balancierung des Gewichts und die perfekte Einstellung der PID-Anteile des Reglers
Kannst du das nochmal einfach erklären bitte? :-)
Was ist der PID-Anteil?
Warum muss die Kamera so korrekt justiert werden, die Motoren arbeiten doch an der Justage?

Warum hat er nur zwei Achsen? Das würde ja heißen, dass die Kamera noch nach rechts/ links wackelt, richtig?

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 13:38
von CameraRick
Blackeagle123 hat geschrieben:
die fehlende Achse sowie die Balancierung des Gewichts und die perfekte Einstellung der PID-Anteile des Reglers
Kannst du das nochmal einfach erklären bitte? :-)
Was ist der PID-Anteil?
Warum muss die Kamera so korrekt justiert werden, die Motoren arbeiten doch an der Justage?

Warum hat er nur zwei Achsen? Das würde ja heißen, dass die Kamera noch nach rechts/ links wackelt, richtig?
Wenn es nicht gut balanciert/justiert ist, werden die Motoren ggf zu stark beansprucht denke ich mal.

Die fehlende Achse, die er meint, ist die, die Du brauchst um das Gehen auszumerzen. Klar, Neigung horizontal wie vertikal sind ja abgedeckt, aber wenn ich damit laufe ists dennoch am Wackeln.

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 13:48
von jwd96
Also bei der Regeltechnik auf dem Board gibt es einen Proportional-, Integral- und Differentialanteil, deswegen PID-Regler. Diese Werte beeinflussen, wie die Motoren auf Veränderungen der Lage reagieren. Hier können teilweise kleinste Änderungen vibrationen oder Aufschaukeln verursachen, oder eben ein besseres Ergebnis.

Die beiden Achsen die in dem Video stabilisiert wurden waren Nick und Roll, jedoch nicht Yaw/Gier ( weiß grad nicht, wie man die Achsen bei Video nennt ), wird aber eigentlich benötigt um ein perfektes Bild zu bekommen

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 14:11
von wv
jwd96 hat geschrieben:An sich muss man ja nur einen simplen Rahmen haben, um den Gimbal auf der Steadicam zu mounten
Gute Idee! Steuerungen und Motoren haben ja technisch/physikalisch (Massenträgheit)bedingt immer mit gewissen Verzögerungen/Reaktionszeiten zu kämpfen. Ich hielte da z.B. folgende Einfach-Lösung auch im Zusammenhang mit Steadicam für effektiver (auch wenn die Eigengeräusche des Systems bei Tonaufnahmen noch in den Griff zu kriegen wären) :



edit: siehe auch hier:

http://forum.mikrokopter.de/topic-25100-1.html

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 15:13
von motion-devices
Ich denke viele Menschen unterschätzen diese "Brushless Gimbals". Ich sehe in einer Steadycam konzeptbedingtmehr Nachteile als Vorteile. gegenüber einem Brushless Gimbal(zählen wir die Mövii mal dazu).
Im Grunde ist ein Brushless Gimbal ja funktionstechnisch nichts anderes als eine Steadycam mit Motoren in etwas anderer Bauform.
Hier mal ein Video von einem 3-Achsen BG, der im Gegensatz zu dem im Video gut eingestellt ist...

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 15:51
von jwd96
Ein großes Problem sind auch Temperaturunterschiede. Wir sind gestern mit einem Brushless Gimbal geflogen (sehr warm) und er hat ganz anders reagiert (leichtes Zittern + Drift) als bei niedrigeren temperaturen

@wv
Klar, Kreiselstabilistion ist immer noch die beste Variante. Funktioniert garantiert immer (außer bei leerem Akku) und ist nicht viel Einzustellen. Nur leider eben (außer DIY System) unglaublich teuer und ziemlich schwer

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 20:27
von Blackeagle123
Klar, Kreiselstabilistion ist immer noch die beste Variante. Funktioniert garantiert immer (außer bei leerem Akku) und ist nicht viel Einzustellen. Nur leider eben (außer DIY System) unglaublich teuer und ziemlich schwer
Was ist der Unterschied zu einem Kreisstabilisator im Vergleich zu diesem System?

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 22:08
von domain
motion-devices hat geschrieben: Hier mal ein Video von einem 3-Achsen BG, der im Gegensatz zu dem im Video gut eingestellt ist...
Wiklich beeindruckend und so sollte eine elektronisch gesteuerte Steadycam auch aussehen. Nur ein Henkelgriff mit intergrierter Steuerungsmöglichkeit, die ein Radfahrer während des Fahrens mit einer Hand noch halten kann.
Und da will jemand behaupten, dass die klassische Steadycam noch sehr lange unersetzbar sind wird? Wohl ein Scherz.

@ Blackeagle
Bei den elektronischen Mini-Gyros gibt es kein mechanisches Bauteil mehr
und beim "SMM-Kreisel (früher auch irreführend als Piezo-Integral bezeichnet) kommt ein Mikromechaniksensor auf Siliziumbasis (Silicon Micro Machine) zum Einsatz. Einer der Vorteile von SMM-Kreiseln ist die weitestgehende Temperaturunabhängigkeit"

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 22:19
von rush
motion-devices hat geschrieben:Ich denke viele Menschen unterschätzen diese "Brushless Gimbals". Ich sehe in einer Steadycam konzeptbedingtmehr Nachteile als Vorteile. gegenüber einem Brushless Gimbal
Nun - ich denke beide Systeme haben ihre Berechtigung. Die Brushless Gimbals für den Privatnutzer stecken noch in den Kinderschuhen bzw. kommen jetzt erst so langsam in die Gänge, oder? Die meisten sind auch leider relativ laut - somit für Video nicht ganz unproblematisch.

Eine reine Steadicam benötigt keinen weiteren Strom (mal abgesehen von vllt. einem zu speisenden Monitor etc) und ist zudem flüsterleise. Aber das mag sich ja auch ändern... im verlinkten Video hört man das System ja auch kaum arbeiten.

Das Optimum liegt womöglich in der Verschmelzung aus "mechanischer" Stabilisation + Brushless Gimbals.

Ich finde diese Brushless Geschichte ziemlich spannend - die Modellbauleute sind ja auch ganz heiß drauf und es sprießen fast wöchentlich neue Boards und Gyrossysteme für kleine Kameras aus dem Boden. Und die teuren Systeme ala Zenmuse gibt es ja auch noch.

Wer gerne bastelt kann da sicher die ein oder andere spannende Sache zusammenschrauben.

Ich bastel ungern - daher interessieren mich wenn dann eher fertige und funktionierende Systeme. Bin mehr der Anwender ;)

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 22:27
von domain
rush hat geschrieben: Das Optimum liegt womöglich in der Verschmelzung aus "mechanischer" Stabilisation + Brushless Gimbals.
Das wird mit Sicherheit eine Fehlkonstruktion, weil du die Geräusche von hochbeschleunigenden Elektromotoren dann trotzdem noch hast.
Aber in Punkto Geräuschdämpfung gibt es ja phänomenale Beispiele z.B. bei den voll eingepackten Dieselmotoren neuerer Generation und auch bei den ursprünglich brüllend lauten Presslufthämmern.

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 22:41
von posedown
Oder einfach eine Kamera mit IBIS kaufen?

:D

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 22:49
von domain
Du Scherzkeks.
Und wie funktioniert eine IBIS-Kamera ? ;-)

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Di 18 Jun, 2013 22:59
von posedown
Ich meinte das allgemein. Wenn jede Kamera IBIS oder ähnliches hätte, bräuchte man solch aufwendige Lösungen nicht.
Würde gern mal ein Vergleich sehen...

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Mi 19 Jun, 2013 15:44
von acrossthewire
posedown hat geschrieben:Ich meinte das allgemein. Wenn jede Kamera IBIS oder ähnliches hätte, bräuchte man solch aufwendige Lösungen nicht.
Würde gern mal ein Vergleich sehen...
Hier die OM-D mit IBIS und Doppelschulerstativ 12mm (24mmKB) auf dem Fahrrad.

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Mi 19 Jun, 2013 16:06
von Frank Glencairn
Das sieht schon besser aus, hat auch 3 Achsen:


Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Mi 03 Jul, 2013 16:24
von Frank Glencairn
NOW we are taking.

3 Achsen, Kameras bis 2,5 Kilo , 770 Euro

Elektronik geht allerdings extra, sollte aber nicht so wild sein.




http://www.aliexpress.com/item/PRE-ORDE ... 92102.html

Re: Billiger Kameragyro im Eigenbau

Verfasst: Mi 03 Jul, 2013 17:34
von domain
Funktioniert ja schon sehr gut, ist aber, wie aus dem Video ersichtlich, immer noch von RC-Fernsteuerungen abhängig. Sieht man, wie er er zur Seite geht und den Modus der Rückstellung auf die Nullposition einstellt.
Wird erst wirklich gut, wenn div. Einstellungen direkt an den Rig-Griffen möglich sein werden.
Übrigens gerade der richtige Zeitpunkt, seine klassische Steadycam (ev. sogar mit Weste) an irgend einen Dummie zu verkaufen :-)