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Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 11:07
von slashCAM
Hier geht es zur Newsmeldung mit Link und Bildern auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Fernsehserien besser als Kino?
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 12:30
von Axel
Zustimmung, was die Qualität einiger TV-Serien angeht (z.B. Six Feet Under, ich sage nur: Dritte Staffel, das hat mehr Tiefgang, als der Titel nahelegt).
Skepsis, was die Erfolgsaussichten deutscher Serien betrifft. Lindenstraße ist Schnarch, Traumschiff reiner Horror, und Stromberg ein Franchise. Deutsche wollen keine Deutschen sehen.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 12:31
von markus.roth
The Wire war wirklich riesig, weil es ein typisch amerikanisches Thema (Drogen, Kriminalität und deren Bekämpfung durch teils korrupte Cops in Baltimore als Repräsentant für viele Problemzonen in U.S. Großstädten) authentisch und ohne Rücksicht auf "klassische" Themen und Entwicklungen in Fernsehserien durchgezogen hat. Das kann man weder übersetzen, noch nach Deutschland übertragen. Mir ist keine deutsche Serie bekannt, die auch nur annähernd an The Wire herankommt. Hierzulande wird dem Fernsehzuschauer leider zu wenig Hirn zugemutet, außerdem fehlt das Geld für gewagte Großproduktionen, das zum Beispiel einem Pay-TV Kanal wie HBO (auf dem The Wire lief) zur Verfügung steht.
Ich würde mich aber sehr über weitere derartige Meldungen aus der deutschen Fernsehlandschaft freuen und hoffe, dass wir vielleicht irgendwann mal ein ähnlich gutes Programm haben.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 12:49
von domain
markus.roth hat geschrieben:
Ich würde mich aber sehr über weitere derartige Meldungen aus der deutschen Fernsehlandschaft freuen und hoffe, dass wir vielleicht irgendwann mal ein ähnlich gutes Programm haben.
Bei euch laufen die Öffis ja noch relativ edel im Vergleich zum ORF ab. Da herrscht die reinste Verblödungstaktik und zwar auch in ORF2, der ja ursprünglich als Bildungssender etwa wie BR geplant war. Jede Menge stupider Trickfilme bereits für Kinder ab 6h in der Früh (als elektronische Babysitter) und dann noch permanent weitere billigst eingekaufte US-Serien für Halbwüchsige und grenzdebile Erwachsene mit ansagendem Hintergrundlachen und permanenter Werbung. Kaum Bildungsserien für Kinder und Erwachsene, Edutainment ist offenbar ein Fremdwort.
Ein kleiner Lichtblick war neulich Steiermark-1, ein Lokalsender, der am Samstagvormittag neuerdings Platz für etwas anspruchsvollere Amateurvideos bietet. Das letzte hat mir gut gefallen, war ziemlich privat gehalten und man konnte das Gezeigte gut und emotional miterleben.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 12:55
von Jay-Kay
Mal ein leicht anderes Thema:
Ich hätte einfach gerne einmal einen deutschen Sender, der meine englischsprachigen Lieblingserien nicht erst ein halbes Jahr nach dem US-Rlease auf deutsch ausstrahlt, sondern einfach zeitgleich auf englisch.
Mir geht es zumindest so, dass ich diese sowieso lieber gerne in Orginalsprache schaue und mir somit (außer auf die DVD zu warten) nichts anderes übrig bleibt als andere Quellen zu nutze.
Ich bin bestimmt nicht der Einzigste der das so sieht und daran verdienen nur irgendwelche dubiosen Internetplattformen, der Sender beschwert sich über niedrige Einschaltquoten/Werbeeinnahmen und die DVD-Verkäufe könnten auch höher sein.
Wenn die Serien zeitgleich hier auf Englisch ausgestrahlt werden, würde das zu höheren Einschaltqoten, sprich mehr Werbeeinnahmen der Sender führen.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 13:14
von domain
Du willst damit vermutlich ausdrücken, dass angloamerikanischer Content allemal grundsätzlich wertvoller als deutscher ist.
Vermutlich hast du damit sogar Recht, denn die Aussage, dass es viele unter Niveau arbeitende deutsche Drehbuchautoren gibt bezweifle ich etwas, ich glaube eher, dass ihnen nichts mehr einfällt.
Andernfalls hätte man das ja auch schon bisher in irgend einer Weise bemerken müssen ......
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 13:19
von Mink
Das Risiko eine eigene (deutsche) Serie zu produzieren ist deutlich höher als einfach eine (amerikanische) Einzukaufen. Vor allem weil "wir" doch sehr an die amerikanische Art gewöhnt sind und das (zumindest im Fernsehen) für uns normal erscheint.
@domain
Irgendwie glaub ich das auch ... vor allem wenn man sich deutsche "Serienerfindungen" der letzten Jahre anschaut.... CSI-Verschnitte und furchtbare Comedy
Ich bezweifel, daß das eine Marktrelevante Geschichte ist, Serien in Originalsprache auszustrahlen. Auch wenn "viele" Leute gern Serien in Originalsprache sehen bleibt das Sparte. Aber Zweikanal-Ton-Austrahlung wär ja mindestens schön und das die Serien zwischen 6 und 12 Monaten brauchen bis sie hier ausgestahlt werden scheint in der Tat ein wenig antiquiert.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 13:52
von le.sas
Comedy ist ein gutes Stichwort- gefühlt jeden Abend läuft zb Die dreisten 3 oder ähnliches auf Sat1, was mal wirklich zu 100% keine Spur witzig ist.
Warum hat sowas eine Daseinsberechtigung?
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 14:57
von DeejayMD
Ich kann mich an keine einzige deutsche Serie erinnern, die mich in meinem bisherigen Leben interessiert hat. Gut, TKKG, oder der kleine Vampir als Kind, aber damals war man ja noch leicht zu beeindrucken.
Auch wenn die U.S.A. abseits der Kunst ziemlich viel Mist bauen, einige Serien sind wirklich gut. Warum kann man in Deutschland nicht sowas wie "Breaking Bad" produzieren? Hier gibt es doch auch drogensüchtige ;)
Vielleicht liegt es daran, dass hierzulande nicht so viel MultiKulti vorherrscht. Nichts ist witziger, als sich selbst auf`s Korn nehmende Juden.
Apropos Comedy: Wann sagt jemand dem schrecklichen Mario Barth endlich, dass er nicht witzig ist?
Sogar von der Insel kommen gute Sachen. Eine meiner Lieblingsserien in meiner Jugend: "Die dreibeinigen Herrscher".
So gerne ich in diesem Land lebe, um deutsche Produktionen mache ich meist einen großen Bogen.
MfG
MD
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 15:10
von ksr
Ohne jetzt die "guten alten Zeiten", die es nie wirklich gegeben hat, beschwören zu wollen, so scheint es im TV-Serien-Bereich in Deutschland in den 70er- und 80er-Jahren doch einiges besser gewesen zu sein, da gab es viel pures Gold:
- Kir Royal
- Monaco Franze
- Loriot
- Gerhard Polt: "Fast wia im richtigen Leben"
Und aus UK sowieso:
- Fawlty Towers
- Tripods (war auch eine meiner absoluten Lieblingsserien!!!)
- Sherlock Holmes
Tja, auch heute noch tolle Sachen, im Comdeysektor haben's die Briten einfach drauf:
- Black Books
- The IT Crowd
Achja, doch noch ne aktuelle deutsche Serie:
- Im Angesicht des Verbrechens
Hab's leider nie gesehen, aber war ja hochgelobt...!
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 15:28
von r.p.television
DeejayMD hat geschrieben:
Vielleicht liegt es daran, dass hierzulande nicht so viel MultiKulti vorherrscht. Nichts ist witziger, als sich selbst auf`s Korn nehmende Juden.
Mehr MultiKulti als in Deutschland gibt es nur in Paris und London. Ob das so erstrebenswert ist bleibt fraglich (wer die Ereignisse dort im letzten Jahrzehnt verfolgt hat).
Abgesehen davon ist das US-Programm nicht multikulti.
Ansonsten:
Die deutschen Serien der 70er und 80er wie schon genannt fand ich auch sehr gut. Neues dagegen gibt es selten.
Solange man in Deutschland hirnfreie Tageskost wie GZSZ konsumiert, wird sich da wenig ändern.
Ich persönlich hab mangels Zeit bisher viele der Serien wie SixtFeetUnder oder The Wire nicht sehen können, bin dafür aber Fan von Dexter.
Vorteil der Serien ist eindeutig der, das man den Charakteren viel mehr Tiefgang verleihen kann - ist man doch nicht auf 90-120 Minuten Laufzeit eingeschränkt. Viele der neuen Produzenten nutzen dass eben und daher sind Serien heutzutage einfach interessanter als die schnelle Kinokost.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 15:31
von Schleichmichel
ksr hat geschrieben:Achja, doch noch ne aktuelle deutsche Serie:
- Im Angesicht des Verbrechens
Hab's leider nie gesehen, aber war ja hochgelobt...!
Habs versucht...war nett angelegt. Und wenn man zum Vergleich nur Schrott heranziehen kann, fällt das ganze halt schon positiv auf. War mir dann aber doch zu sehr Berliner Schule, um dabei bleiben zu können. Und mit 7 Jahren habe ich mich damals schon gefragt, warum es in deutschen Serien peeeeeeeer-ma-nent (!!!!!!) nuuuur Polizei, Kommisare, Ermittlung hier...Ermittlung da, Soko, Tatort, Isar 12, Fahnder....iiiiiimmmmer nur den gleichen Scheiss gibt, und nicht mal was originelles. Das geht mir jetzt 23 Jahre später nicht anders. Es hat sich ja auch nicht grundlegend was verändert. Nur STROMBERG hat für mich nicht das gleiche Kaliber, wie Gerhard Polt es seinerzeit hatte.
BREAKING BAD kann ich mir aus deutscher Hand absolut null vorstellen. Aber da braucht man nicht gleich die Königsliga heranziehen...ich könnte mir nicht einmal so etwas, wie DIE NANNY adäquat aus deutschem Hause vorstellen.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 15:51
von Anne Nerven
Klingt alles ein wenig nach: "Lieber Weihnachtsmann..."
In D sind doch nicht nur doofe beim Fernsehen beschäftigt oder arbeiten ihm zu. Es ist schlicht und einfach der Markt, der das Programm regelt. Keine Produktionsfirma möchte gern Scheiße produzieren. Anspruch, Kreativität und Know How gibt es auch in Deutschlands Medienlandschaft. Nur kein Publikum in ausreichender Menge.
Wer will denn bei sinkenden Werbeeinnahmen mehr Geld in Qualität investieren, die nur ein Promille-Satz an Zuschauern interessiert?
Hinzu kommt, dass wir Deutschen Amerika-getriggert sind. Amiland ist einfach cool. Coole Typen, hübsche Girls, riesige Städte, 8spurige Autobahnen, Wolkenkratzer, etc... da ist einfach alles besser und schöner und toller.
Wir kaufen ja auch keine Serien aus Italien, Frankreich, Holland, oder gar Indien, China, Japan oder gar Afrika. England schon eher und sonst.... nur USA.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 15:52
von Mink
Also die guten alten Zeiten.... Kinderfernsehen.... das war in den Achtzigern in Deutschland partiell der Knaller ... Heute gibt es da vor allem Sachen, die würd ich keinem Lebewesen mit zentralem Nervensystem zeigen, geschweige denn Kindern....
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 15:56
von soderbergh
Gerade dieses Jahr (oder war das 2010) lief doch mit "Im Angesicht des Verbrechens eine richtig gute Reihe. Warum man daraus nicht mehr als die 6 Teile gemacht hat, ist mir auch nicht klar geworden.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 16:04
von le.sas
Das große Problem sind die Leute die über den Redaktionen sitzen und "ihr" Bild vom guten TV Programm haben.
Ich sehe das bei unserer Sendung-gerade angelaufen, alle motiviert großes zu drehen, aber vieles geht dann nicht weil, .. ja, weil eben. Geld, Geld, keine Versuche wagen, bloß nirgendwo anecken.
Was ich nie verstehe-die Zuschauer wollen das, die Realisatoren auch, warum macht man es dann nicht einfach.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 16:09
von Schleichmichel
@Anne: Ich glaube schon, dass es hier in Deutschland einen Haufen guter Drehbücher gibt. Aber der Markt regelt hier gar nichts, sondern Redaktionen, Förderinstitutionen und Entscheidungsgremien, die es vielleicht gut, bzw. gar nicht wirklich böse meinen...aber leider keine Ahnung von guten Stoffen haben. Die ziehen dann fragwürdige Erhebungen zu Rate, warum dies oder jenes nicht geht...haben kein intuitives Gespür oder gar Mut für gewagte Ideen. Dramaturgische Backgrounds sind da vielleicht vorhanden, aber die sind verstaubt. In den 70ern und 80ern gab es in Redaktionen und Produktionsfirmen noch "Möglichmacher" von kruden oder heftigen Stoffen. Die ÖRs waren teilweise froh, wenn man mit sehr polarisierenden Material ankam.
Ausserdem bekommen wir auch nicht jeden Mist aus Amerika zu sehen. Auch da gibt es schwächere Produktionen. Aber die Produktionskultur, die dort GRUNDLEGEND anders ist, wirft eben mehr besseres Material ab, als die meisten anderen Länder. Man könnte in Europa noch bestenfalls die skandinavischen Länder heranziehen. Frankreich und Spanien hauen in den letzten Jahren auch tendenziell nur Müll raus....zumindest meiner Meinung nach.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 16:14
von derda
soderbergh hat geschrieben:Gerade dieses Jahr (oder war das 2010) lief doch mit "Im Angesicht des Verbrechens eine richtig gute Reihe. Warum man daraus nicht mehr als die 6 Teile gemacht hat, ist mir auch nicht klar geworden.
würg. edelschrott. reiner kitsch. aufgemotzte lindenstraße.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 16:16
von le.sas
Schleichmichel hat geschrieben: In den 70ern und 80ern gab es in Redaktionen und Produktionsfirmen noch "Möglichmacher" von kruden oder heftigen Stoffen.
diese Leute gibt es immer noch, aber wie ich eben schon schrieb, sie werden gefesselt und nicht aus ihrem käfig gelassen von anderen leuten die denken sie haben ahnung
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 16:19
von dustdancer
man sollte auch nicht außer acht lassen, das hbo, showtime und konsorten paytv sender sind, afaik. in deutschland hat sich das model des paytv nicht durchgesetzt, wenn man sich mal premiere/sky anschaut. daher ist es auch nicht verwunderlich, dass es keine große serien in deutschland gibt.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 16:40
von nephalym
Ist jemanden mal aufgefallen, dass die angeführten Qualitätsserien schon deutlich machen, wer verantwortlich dafür ist, dass es in Deutschland keine guten Serien gibt? Mit den Quoten, die "The Wire" oder "Mad Men" (machen wir weiter mit "24", "The Shield", "Battlestar Galactica") hierzulande erzielen, könnte man keine eigene deutsche Serienproduktion finanzieren. Hier erfolgreich an amerikanischen Serien ist fast nur inhaltlich seichte Kost wie CSI, CSI und CSI.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 16:47
von Anne Nerven
nephalym hat geschrieben:Hier erfolgreich an amerikanischen Serien ist fast nur inhaltlich seichte Kost wie CSI, CSI und CSI.
Eben.
Außerdem ist es grundsätzlich etwas unfair, die BRD mit den USA zu vergleichen. EU vs USA geht aber auch nicht.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 16:52
von Gysenberg
Das Problem ist, dass kein deutscher Sender damit rechnen kann, ins Ausland zu verkaufen, um die Produktion zu refinanzieren.
Mit großem Glück vielleicht die Rechte, damit sie in den USA neu gedreht werden kann.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 16:59
von nephalym
Gysenberg hat geschrieben:Das Problem ist, dass kein deutscher Sender damit rechnen kann, ins Ausland zu verkaufen, um die Produktion zu refinanzieren.
Mit großem Glück vielleicht die Rechte, damit sie in den USA neu gedreht werden kann.
eben! Die Alternative wären sehr hohe Quoten wie "Alarm für Cobra 11", "Tatort" und die "Sokos" sie haben. Aber im Gegensatz dazu werden "Qualitäts"-Serien von zu vielen deutschen Zuschauer leider verschmäht.
Das ZDF hatte es ja bei "KDD" redlich versucht und sogar 3 Staffeln gemacht trotz schlechter Quoten. Aber die breite Masse von Zuschauern wollte lieber "Der Alte" sehen.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 17:05
von DeejayMD
Naja, einiges wird doch schon ins Ausland verkauft. "Alarm für Cobra 11", "Komissar Rex" und der ganze andere Kram.
Die bestverkaufteste "Serie" ist aber, so glaube ich, Guido Knopp mit seinem Hitler und dessen Helfern, Frauen, Geheimplänen...
MfG
MD
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 17:18
von Schleichmichel
...immerhin :D
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 18:03
von Valentino
Liegt es nicht einfach am Geld und der Anzahl der Zuschauer?
Jede 45 Minuten Folge solch einer amerikanischen Serien kostet zwischen 2 bis 4 Million US Dollar, damit werden hier in Deutschland zwei Lowbuget Kinofilme gedreht.
Dazu hat ist der Amerikanische TV Markt um einiges Größer, 80Millionen Einwohner gegen 300Millionen+UK+Kanada+Australien+Neuseeland usw. Hier muss man nicht mal neu synchronisieren.
Die Serie "Im Angesicht der Verbrechens" war schon sehr gut, aber die Kollegen haben damit eine Produktionsfirma gegen die Wand gefahren und wurde dann vom ZDF wieder "gerettet".
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 18:31
von nephalym
Valentino hat geschrieben:Liegt es nicht einfach am Geld und der Anzahl der Zuschauer?
Jede 45 Minuten Folge solch einer amerikanischen Serien kostet zwischen 2 bis 4 Million US Dollar, damit werden hier in Deutschland zwei Lowbuget Kinofilme gedreht.
Welche Serie kostet denn 4 mio pro Folge?
"24" kostete in Staffel 1 ungefähr 1,5mio Dollar pro Folge (
http://www.imdb.com/title/tt0285331/business ). Zum Vergleich: "Alarm für Cobra 11" kostet in Dollar umgerechnet etwa 1mio pro Folge, bei Staffelpiloten auch mal mehr.
Bis vor kurzem ließ sich diese Differenz zumindest teilweise daraus erkären, dass in den USA auf 35mm und hier auf 16mm gedreht wurde. Außerdem darf man die Gagen der Stars nicht vergessen, weil man in den USA eben internationale Superstars wie Kiefer Sutherland bezahlen muss (
http://www.bild.de/unterhaltung/tv/asht ... .bild.html ).
Wenn man die 500.000 Dollar Gage pro Folge für einen Hauptdarsteller wie Kiefer Sutherland nämlich mal abzieht, kosten US-amerikanische Serien plötzlich gar nicht mehr so viel mehr...
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 22:50
von ChillClip
Anne Nerven hat geschrieben:Hinzu kommt, dass wir Deutschen Amerika-getriggert sind. Amiland ist einfach cool. Coole Typen, hübsche Girls, riesige Städte, 8spurige Autobahnen, Wolkenkratzer, etc... da ist einfach alles besser und schöner und toller.
Wir kaufen ja auch keine Serien aus Italien, Frankreich, Holland, oder gar Indien, China, Japan oder gar Afrika. England schon eher und sonst.... nur USA.
Ich kann diese Beweihräucherung von amerikanischem Kino und Serien überhaupt nicht nachvollziehen. Dieses ganze Blöd-Fernsehen, nervige Konzepte, Sitcoms, usw.; die miesesten Sendeformate haben doch ihren Ursprung alle in den USA und werden hier synchronisiert gesendet oder als Konzept übernommen für eigene Produktionen. Daher kommt doch der ganze niveaulose Mist.
Klar gibts aus USA einiges mit Qualität, aber unterm Strich behaupte ich mal, gibts dort wesentlich mehr Schrott als bei uns.
Was nun diese hochgelobten Serien anbelangt: ich stehe schon seit jeher mit Serien auf Kriegsfuss. Ich mag einfach gerne in sich abgeschlossene gute Filme. Serien sind für mich eine extreme Form von Sequels ;) (was ich am Kino ohnehin hasse) Das Zeug kann gut sein wie es will, nach mehr oder weniger vielen Folgen reichts einem dann auch - so gehts jedenfalls mir.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 23:41
von Normy
Was in einer US-Serie ein Schauspieler wie Hugh Laurie (House MD) mit dem kleinen Finger bewerkstelligt, schafft in unserer Bananenrepublik nichtmal die A-Garde zusammen.
Und wer will Dilettanten schon bei der Arbeit zusehen. Ausser schlecht abkupfern habe ich hier noch keine gute Serie entdeckt. Werde ich wohl auch nie.
Ergo bleibe ich lieber bei UK und US, was Unterhaltung angeht. Natürlich im O-Ton, da hierzulande ja sogar die Synchro fehlerhaft/zensiert und/oder einfach nur grottenschlecht ist.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Fr 09 Dez, 2011 23:57
von bierbsuch
Tja, schade, dass das Leben kein Ponyhof ist!
Leider vergessen die meisten hier, das die Quote der 14-49 Jährigen die Währung im deutschen Fernsehen ist. Vorallem haben die meisten ziemlich falsche Vorstellungen, wie viel Gewinn eine Werbeminute WIRKLICH bringt.
Ist doch logisch, dass die Produktionen ihren Sendeplatz bekommen, die am billigsten sind und trotzdem eine gute Quote bringen. Die werberelvante Gruppe steht nun mal auf Trash. Sie ist nicht aufgeschlossen für frische Ideen, für eigentlich richtig gute Stories! Schaut euch mal die ganzen Quoten der Piloten an, die jede Woche anlaufen; die gehen in der Regel den Bach runter. Da kann man den Privaten aus meiner Sicht keine großen Vorwürfe machen.
Zu meiner Freude hat es The Voice als letztes mutiges Format geschafft Quote zu erzielen. Hoffentlich fangen die Leute nicht an sich an The Voice bald zu langweilen.
Jedoch kann man den ÖR einen Vorwurf machen: ARD und ZDF und ihre kleinen, nutzlosen (Wer braucht schon BR alpha?!!) Spartensender haben das 15-Fache an Budget im Jahr als alle anderen Privatsender zusammen. Diese Zahl sollte man sich mal vor dem Auge halten. Stattdessen machen die sich über die nächste GEZ-Erhöhung Gedanken und wie sie ihre Sponsoren gängeln können.
Leider machen die ÖR daraus nichts, zumindest nicht etwas halbwegs interessantes, nur Traumschiff und Konsorten, die unglaublich viel kosten.....aber sowas von lahm sind. Und darauf steht halt nun mal keine werberelevante Gruppe.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Sa 10 Dez, 2011 16:01
von marty
Ich kann nur beipflichten: "im Angesicht des Verbrechens" ist eine sehr gelungene dt. Serie von Dominik Graf.
Bin bei Folge 3 eingestiegen und hatte suchtverlangenen nach der nächsten Folge.
Aber solche Serien sucht man leider vergebens. Quoten waren wohl auch nicht so berauschend.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Sa 10 Dez, 2011 21:11
von fips22
Also ihr in Deutschland habt es doch eh gut. Man denke an Doctors Diary. Eine witzige Serie! Gut gemacht, nimmt sich selbst auf die Schippe. Ich liebe das Konzept.
GZSZ - kommt gut an...
Am schlimmsten finde ich die Nachmittagsshows, wo sich alle anschreien und streiten, wie Die Wohnhaus WG oder Zurück ins Leben, wo wirklich unterste Sau herrscht. Anschreien, streiten, wollen... puh anstrengend, das schaue ich nie.
Ich mag vieles aus den USA auch nicht so besonders... Aber hin und wieder sind einzelne Episoden gut dabei... Die haben mich schon manchmal berührt... z.b. charlie sheen, als er den kleinen jake nicht mehr ignorieren sollte... oder als will smith gerne geliebt werden möchte in prinz von bel air...
viele momente gibt es, aber mal ehrlich: Fernsehen ist die allermeiste zeit völliger quatsch, Konflikt vom Zaun gebrochen und für absolute Vollidioten... Heutzutage ist das Kino langweilig geworden aber früher gab es die Größten Gefühle halt immer noch nur im Kino und nicht im TV...
Wenn man alles aus einem Kinofilm herausholt, dann ist er dem Fernsehen haushoch überlegen. In 90 Minuten erzählt man manchmal die ganze Welt in nur einem Film. Im Fernsehen muss immer nach jeder Folge der Ursprungszustand hergestellt werden sein, dass alles schön weitergehen kann.... Absolut eine Schwäche vom Fernsehen ist das.
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Sa 10 Dez, 2011 22:56
von DWUA
fips22 hat geschrieben:Also ihr in Deutschland habt es doch eh gut. gab es die Größten Gefühle halt immer noch nur im Kino und nicht im TV...
"Eden" und "Palast"-Theater hatten schon immer die Anziehungskraft
von Kaugummi und dem undefinierbaren Duft von (Kino)Welt.
In der man ungestört auch mal Kaugummis austauschen konnte
und so weiter...
Wenn ich bloß wüsste, wie der Streifen hieß, zu dem mein Vater
meine Mutter eingeladen hatte.
Die Ausgänge sind meist rechts unten direkt zur Straße führend
und recht ernüchternd. Man sieht eine Menschenkette Schlange stehen.
Sie sind plötzlich alle so winzig.
Zuvor, vor 5 Minuten noch, waren Gesichter so schön riesig groß
(25 Quadratmeter Lippen)
zu sehen, wie wenn sich Götter am Himmelszelt küssen und
wir kleine Wichtel freudig erfüllt in unseren Unterschlupf kriechen.
DA!
Die Fernbedienung her! Jetzt bin ich Zeus und lasse sie wimmeln!
Die im Kästchen sind. Auf allen Kanälen...
auch wenn's noch so rauscht.
;)))
Re: Fernsehserien besser als Kino?
Verfasst: Sa 10 Dez, 2011 23:01
von Axel
DWUA hat geschrieben:Zuvor, vor 5 Minuten noch, waren Gesichter so schön riesig groß
(25 Quadratmeter Lippen)
zu sehen, wie wenn sich Götter am Himmelszelt küssen und
wir kleine Wichtel freudig erfüllt in unseren Unterschlupf kriechen.
Wie schön.