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Kodak steht nach über 130 Jahren vor der Auflösung

Verfasst: Mi 13 Aug, 2025 13:35
von Alex
Kodak hat Schulden und kann sie nicht bezahlen. Es ist fraglich, ob der Betrieb fortgeführt werden kann.

Kodak hat im zweiten Quartal einen Verlust verzeichnet und vor drohender Zahlungsunfähigkeit gewarnt. Wie das US-Fotounternehmen am 11. August 2025 mitteilte, wurde im zweiten Quartal ein Verlust von 26 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Im Vorjahr lag der Gewinn noch bei 26 Millionen US-Dollar. Der Umsatz sank von 267 Millionen US-Dollar auf 263 Millionen US-Dollar.

"Kodak hat Schulden, die innerhalb von zwölf Monaten fällig werden, und verfügt weder über die erforderlichen Finanzierungen noch über die verfügbaren liquiden Mittel, um diese Schulden zu begleichen, falls sie gemäß den aktuellen Bedingungen fällig werden", erklärte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC. "Diese Umstände lassen erhebliche Zweifel an Kodaks Fähigkeit aufkommen, den Betrieb fortzuführen."

Insolvenz im Jahr 2012
Kodak war ein Jahrhundert lang erfolgreich in der Produktion von Kameras und Filmen. In den 1970er Jahren hatte das Unternehmen einen Anteil von 90 Prozent am Film- und 85 Prozent am Kameraabsatz in den USA. Doch die Marktbeherrschung sollte aufgrund der vom Unternehmen erfundenen Technologie nicht von Dauer sein: Kodak stellte 1975 zwar die erste Digitalkamera vor, wurde aber weiter als Analogfilmunternehmen wahrgenommen. Das Fotounternehmen kündigte im November 2024 an, seinen Altersvorsorgeplan für die Beschäftigten zu kündigen, um Schulden abzubauen.

Kodak hatte bereits im Jahr 2012 Insolvenz angemeldet, Vermögenswerte verkauft und sich aus unrentablen Geschäftsbereichen zurückgezogen. Im Jahr 2023 war man wieder mit Sofortbildkameras, mobilen Druckern und Einwegkameras erfolgreich. Kodak erwirtschaftet heute Einnahmen durch den Verkauf von Druckprodukten, Film (auch für Kinofilme) und speziellen Industriechemikalien Advanced Materials & Chemicals (AM&C).

In einer Erklärung gegenüber CNN teilte ein Sprecher von Kodak mit, das Unternehmen sei "zuversichtlich, dass man in der Lage sein wird, einen erheblichen Teil des Laufzeitkredits lange vor Fälligkeit zurückzuzahlen und unsere verbleibenden Schulden zu refinanzieren".

https://www.golem.de/news/us-fotountern ... 99118.html

Re: Kodak steht nach über 130 Jahren vor der Auflösung

Verfasst: Do 14 Aug, 2025 20:42
von roki100

Re: Kodak steht nach über 130 Jahren vor der Auflösung

Verfasst: Do 14 Aug, 2025 23:00
von iasi
roki100 hat geschrieben: Do 14 Aug, 2025 20:42
Zeiten ändern sich.

Selbst als es schon die erste Digi-Cine-Cams gab, waren hier viele davon überzeugt, dass auch weiterhin auf Negativ gedreht werden würde.

Mit solch eine Zahl an Filmen, die auf Negativ gedreht wurden, kann Kodak natürlich nicht überleben - zumal wenn die Filme dann in den Kinos digital auf die Leinwand geworfen werden.

Wahrscheinlich wird die Produktionsanlage für Cine-Film erhalten bleiben, aber das ist dann nur noch ein kleines Nischengeschäft.

Re: Kodak steht nach über 130 Jahren vor der Auflösung

Verfasst: Fr 15 Aug, 2025 09:02
von ruessel
Die sollen bloß keinen Mist machen, habe gerade für Farbfilmentwicklung (Vision 3) in Labormaterial und Kamera investiert.

Re: Kodak steht nach über 130 Jahren vor der Auflösung

Verfasst: Fr 15 Aug, 2025 09:08
von TomStg
Man sollte sich mal schlau machen, was es mit der Eastman Kodak Company und mit Kodak Alaris auf sich hat.

Re: Kodak steht nach über 130 Jahren vor der Auflösung

Verfasst: Fr 15 Aug, 2025 09:24
von cantsin
TomStg hat geschrieben: Fr 15 Aug, 2025 09:08 Man sollte sich mal schlau machen, was es mit der Eastman Kodak Company und mit Kodak Alaris auf sich hat.
Eastman Kodak stellt die Filme her, Kodak Alaris vertreibt sie. Insofern ist die drohende Pleite von Eastman Kodak das größere Problem für analoge Fotografen und Filmer.

Re: Kodak steht nach über 130 Jahren vor der Auflösung

Verfasst: Sa 16 Aug, 2025 02:41
von roki100

Re: Kodak steht nach über 130 Jahren vor der Auflösung

Verfasst: Sa 16 Aug, 2025 08:24
von Bluboy
So kommt eins zum Anderen

Kodak, als Hersteller von Filmmaterial, arbeitet eng mit ARRI (Arnold & Richter Cine Technik) zusammen, um sicherzustellen, dass ihre Filme optimal mit ARRI Kameras funktionieren. Es gibt keine bestimmte ARRI Kamera, die exklusiv für Kodak-Filme entwickelt wurde. Vielmehr werden verschiedene ARRI Kameras, wie die ALEXA Mini, ALEXA LF, und ALEXA 35, sowohl mit digitalen Sensoren als auch mit Filmkassetten verwendet, um mit verschiedenen Kodak Filmtypen gedreht zu werden.
ARRI Kameras, insbesondere die ALEXA Serie, sind bekannt für ihre hohe Bildqualität und Flexibilität, was sie zu einer beliebten Wahl für Filmemacher macht, die sowohl mit digitalen als auch mit analogen Formaten arbeiten möchten.
Die Zusammenarbeit zwischen ARRI und Kodak umfasst:

Gemeinsame Tests und Entwicklung:
ARRI und Kodak arbeiten zusammen, um sicherzustellen, dass ihre Produkte (Kameras und Filme) optimal aufeinander abgestimmt sind. Dies beinhaltet Tests mit verschiedenen Filmtypen und die Entwicklung von Einstellungen und Parametern, die die besten Ergebnisse liefern.

Empfehlungen und Anleitungen:
Kodak bietet Anleitungen und Empfehlungen für die Verwendung seiner Filme mit ARRI Kameras, um Filmemachern zu helfen, die bestmögliche Bildqualität zu erzielen.
Unterstützung für analoge Filmaufnahmen:
ARRI bietet weiterhin Unterstützung für analoge Filmaufnahmen mit seinen Kameras an, was es Filmemachern ermöglicht, mit Kodak Film zu arbeiten und den klassischen Look zu erzielen.

Kurz gesagt, Kodak und ARRI arbeiten zusammen, um Filmemachern eine breite Palette von Optionen für die kreative Arbeit zu bieten, wobei sowohl digitale als auch analoge Formate berücksichtigt werden

Re: Kodak steht nach über 130 Jahren vor der Auflösung

Verfasst: Sa 16 Aug, 2025 13:03
von iasi
Bluboy hat geschrieben: Sa 16 Aug, 2025 08:24
Kurz gesagt, Kodak und ARRI arbeiten zusammen, um Filmemachern eine breite Palette von Optionen für die kreative Arbeit zu bieten, wobei sowohl digitale als auch analoge Formate berücksichtigt werden
Sie versuchen ihren Kunden attraktive Produkte zu bieten.
Einerseits müssen sie im analogen Bereich mit schrumpfendem Markt und im digitalen Bereich mit zunehmender Konkurrenz zurecht kommen.

Solange eine Nachfrage nach analogen Formaten besteht, wird diese auch bedient werden - vielleicht auch nach einer Aufspaltung. Aber die goldenen Zeiten sind vorbei und mit großen Investitionen in inovative Techniken wird man nicht mehr hoffen dürfen.

Bei digitalen Formaten werden sie bei stagnierendem Markt wahrscheinlich Marktanteile verlieren.
Eine gekaufte BM Cine 12k LF bedeutet möglicherweise eine nicht verkaufte Alexa LF.

Zumal die Konkurrenz innovativer zu sein scheint.