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Social Media, KI & Co. - Neue Gefährdungslagen für die Meinungsvielfalt
Verfasst: Do 10 Jul, 2025 10:47
von ruessel
Achter Konzentrationsbericht (2025) ist erschienen.
Die Kommission gibt in ihrem achten Konzentrationsbericht entsprechend des gesetzlichen Auftrags aus § 60 Absatz 6 MStV einen Überblick über Konzentrationsentwicklungen sowie Maßnahmen zur Sicherung der Meinungsvielfalt im privaten Rundfunk. Vielfaltsgefährdungen bestehen allerdings längst nicht mehr nur im Zusammenhang mit der Veranstaltung von linearem Fernsehen. Der achte Konzentrationsbericht enthält daher auch verschiedene Schwerpunktthemen, die sich mit neuen Vielfaltsgefährdungen auseinandersetzen. Der Konzentrationsbericht entwickelt sich damit weiter in Richtung eines breiter aufgestellten Gefährdungsberichts.
Re: Social Media, KI & Co. - Neue Gefährdungslagen für die Meinungsvielfalt
Verfasst: Do 10 Jul, 2025 10:54
von DKPost
Aus dem Bericht:
"Die Analyse der KEK macht allerdings einen anhaltenden und Besorgnis erregenden Trend deutlich: Insbesondere die altersbezogene Untersuchung der Nutzungszeiten einzelner Medienangebote und Mediengattungen zeigt einen deutlichen Wandel in der Mediennutzung, vorwiegend – aber nicht ausschließlich – in jüngeren Altersgruppen weg von der Nutzung klassischer Medienangebote hin zur Nutzung von internetbasierten Medienangeboten. Die neben die klassischen Medienangebote getretenen digitalen Angebote sind inzwischen nicht nur fester Bestandteil des Informationsrepertoires eines Großteils der Bevölkerung, sie haben diese teilweise bereits überholt."
Ist das von 2005?!
Re: Social Media, KI & Co. - Neue Gefährdungslagen für die Meinungsvielfalt
Verfasst: Do 10 Jul, 2025 14:17
von Axel
DKPost hat geschrieben: ↑Do 10 Jul, 2025 10:54Die neben die klassischen Medienangebote getreteneni digitalen Angebote sind inzwischen nicht nur fester Bestandteil des Informationsrepertoires eines Großteils der Bevölkerung, sie haben diese teilweise bereits überholt."
Ist das von 2005?!
Stimmt. Klingt wie “Festnetztelefone mit Wählscheibe verzeichnen einen herben Absatzrückgang”.
Ich finde es auch missverständlich formuliert, dass es eine „Vielfaltsgefährdung“ gibt. Würde passen, wenn die Einheitlichkeit durch die Vielfalt gefährdet wäre. Wenn man auf geneinsame Werte erpicht ist muss einen das Auseinanderdriften der Informationsblasen (die schnittmengenfreie Vielfalt) ängstigen. Die Inhalte dort drüben können nicht mehr mit der Terminologie da hinten erklärt werden.
Re: Social Media, KI & Co. - Neue Gefährdungslagen für die Meinungsvielfalt
Verfasst: Di 15 Jul, 2025 15:46
von Blackbox
Zu wenig diskutiert werden m.E. die Zugangskanalisierungen. Es sind ja im Kern 3-4 große Quasimonopolisten, die mit ihren weitgehend klandestinen Algorithmen determinieren, welche Inhalte prioritär rezipiert werden.
Google, Meta und Co. haben sehr erfolgreich dafür gesorgt, dass die in den 90ern noch als demokratisierende Verheißung von Technerds herbei phantasierte Vielfalt sich de facto in einen rechtskonservativ und rechtsliberal orientierten Einheitsbrei von Meinungsinfluenzern und deren Bots entwickelt hat. Gemeinsame Schnittmengen zu den 'Traditionellen' (Springer/NIUS, usw.) gibt es dabei durchaus, zumal viele der in den Öffentlich-Rechtlichen bekannt gewordenen rechtsgerichteten 'Polit-Influenzern' (Tichy und Konsorten) offenbar recht gut funktionierende kommerzielle Channels mit alt-right-ware quasi als 'Einstiegsdroge' in den weitvernetzten Brei der neuen und alten Rechten betreiben.
Die Algorithmen der Techkonzerne sind so quasi die "Neuen Volksempfänger" für die mit maximaler Renditensteigerung kompatible rechte Propaganda.
Mit dem Habermas'schem 'Herrschaftsfreien Diskurs' aus der 'Mehr Demokratie wagen' -Zeit hat das nicht die Bohne zu tun.
Im Gegenteil!
Ayn Rand lässt grüßen?