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Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 13:03
von ruessel
Ich merke, wie mein Filmgeschmack sich sehr stark ändert. Inzwischen bin ich bei den älteren und auch frischen französischen Filmen angekommen, meist für mich eine geistige Wohltat zu Hollywood.

Sonntags unterhalte ich mich regelmäßig auf einen Kaffee mit einen ehemaligen europäischen Kinoausstatter (dolby, THX alles was mit Theatersound oder analoge Projektoren einschl. 70mm zu tun hat) , er hat mir den Begriff Laberfilme in den Mund gelegt. Er steht auch auf diese Laberfilme, also ohne 3D Computerschlachten oder gigantische Weltuntergangsstimmungen. Filme die fast nur aus Worte bestehen. Auch merkte er an, wenn die Filmkritiker einen Film verreißen, wird er oft vom Publikum geliebt.
Gestern habe ich so ein Beispiel in der ARD Mediathek gesehen: DER BUCHLADEN DER FLORENCE GREEN (2017). Filmkritiker 2 Punkte von 5, im Kino sah es wohl etwas anders aus, wenn auch nicht soviel wie bei Oppenheimer Besucher reingingen. Macht nix, ich wage für mich zu sagen, lieber 1mal Florence Green als dreimal Oppenheimer. Obwohl Oppenheimer auch eher zu einem Labberfilm gehört, ist aber merklich Hollywood mässiger produziert, die Figuren bleiben relativ blaß - und das bei 3 Stunden Spielzeit.



Mich begeistern die Schauspieler, der Dialog, das Menschliche, die Storie. O.K. die Story ist dünn: naives gutes Mädchen trifft auf die böse Aussenwelt. Trotzdem wollte ich den Film nicht nur in 720p auf der Platte haben und bestellte sofort nach dem schauen die BD neu für 6 Euro. Das ist es mir wert ;-)
Filmtechnisch ist der Film nix, erinnerte mich an einer digitalen Schulterkamera, scheiß Farben, keine extravaganten Filmschwenks via Kamerakran. Trotzdem hat mich der Film, die Stimmung beeindruckt. Scheint ja auch kleinere Filmpreise gewonnen zu haben.

Was will ich damit hier sagen? Vielleicht kann man sich kurz über Laberfilme austauschen? Was gibt es da an Highlights? Was ist im Film besonders gelungen?

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 13:17
von dienstag_01
Der Geschmack der Kirsche, iranischer Film von Abbas Kiarostami

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 13:24
von Jott
Wag the Dog.

Auch Hollywood kann was.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 13:26
von ruessel
Der Geschmack der Kirsche, iranischer Film von Abbas Kiarostami
O.K.
scheint aber extremes Kinogefühl in persisch zu sein, finde nix mit deutschen Ton. Nur Untertitel?

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 13:28
von dienstag_01
ruessel hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 13:26
Der Geschmack der Kirsche, iranischer Film von Abbas Kiarostami
O.K.
scheint aber extremes Kinogefühl in persisch zu sein, finde nix mit deutschen Ton. Nur Untertitel?
Oh, ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob ich ihn mit oder ohne Untertitel gesehen habe. Müsste man mal schauen, war auf Mubi.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 13:32
von ruessel
Wag the Dog
ja, war auch für mich damals beeindruckend, wie politisch und Medien zusammenarbeiten. Inzwischen ist diese Fiktion schon überholt...in den USA.

Ein film, den ich mit zu einer einsamen Insel mitnehmen würde:

I wie Ikarus (1979, Henri Verneuil)

Ein wenig in die Jahre gekommen aber besser als jede andere JFK verfilmung. Vielleicht bin ich aber auch nur voreingenommen, da ich zu dieser Zeit auch viel mit Schmalfilm zu tun hatte. Ich schaue mir diesen Film gern alle 3-4 Jahre immer wieder an. Inzwischen auch auf BD. Die BD zerstört aber ein paar Kulissen....vorsicht.


Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 13:46
von iasi
Was soll der Titel: Laberfilme oder Kunst?

Du vergleichst Hollywood Blockbuster mit Laberfilmen.

Aber dann ist dir doch auch aufgefallen, dass in Oppenheimer auch recht viel geredet wird.

Zu Mein Essen mit André:
„Das allerdings ist durchaus nicht ungestaltet einfach abgefilmt, sondern entpuppt sich, spätestens beim zweiten Blick, als äußerst sensibel in Filmographie und Schnitt - und als ein modernes Filmkonzept...“

– Fischer Film Almanach 1983
Und man sollte auch mal die doch reichlichen Dialoge so manches Blockbusters beachten, in denen dem Zuschauer die Handlung erklärt und begründet wird. :)

Übrigens passt dieser Trailer vielleicht zum Titel "Laberfilme oder Kunst?"


Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 13:54
von iasi
ruessel hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 13:32
Wag the Dog
ja, war auch für mich damals beeindruckend, wie politisch und Medien zusammenarbeiten. Inzwischen ist diese Fiktion schon überholt...in den USA.

Ein film, den ich mit zu einer einsamen Insel mitnehmen würde:

I wie Ikarus (1979, Henri Verneuil)

Ein wenig in die Jahre gekommen aber besser als jede andere JFK verfilmung. Vielleicht bin ich aber auch nur voreingenommen, da ich zu dieser Zeit auch viel mit Schmalfilm zu tun hatte. Ich schaue mir diesen Film gern alle 3-4 Jahre immer wieder an. Inzwischen auch auf BD. Die BD zerstört aber ein paar Kulissen....vorsicht.

Z (1969)



Hier wird nicht nur gelabert - im Gegenteil: voller und grandioser Einsatz filmsprachlicher Mittel.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 14:14
von Bluboy
Von Yves Montand ist es nicht mehr weil bis William Friedkin,
der ist mittlerweile verstorben und hat us u.a French Connection hinterlassen

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 14:25
von iasi
Bluboy hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 14:14 Von Yves Montand ist es nicht mehr weil bis William Friedkin,
der ist mittlerweile verstorben und hat us u.a French Connection hinterlassen
Bei dem er sich stark von Z beeinflussen ließ.

Dessen Finale übrigens ein Triumph der Filmsprache ist.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 14:28
von Frank Glencairn
Laberfilme ist halt schon ne extrem breite Kategorie.

Wenn sich das durch die Abwesenheit von CGI Orgien und Apokalypse definiert, ist Seven auch ein reiner Laberfilm, aber das hast du wahrscheinlich nicht gemeint.

Französische und italienische Filme sind für mich meistens völlig unerträglich, aber andere Mütter haben ja auch schöne Töchter - und eigentlich ist es mir auch egal wo ein Film her kommt, solange er gut ist.

Wie auch immer, den hier kann ich dir empfehlen:



Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 14:34
von iasi
Frank Glencairn hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 14:28
Französische und italienische Filme sind für mich meistens völlig unerträglich, aber andere Mütter haben ja auch schöne Töchter - und eigentlich ist es mir auch egal wo ein Film her kommt, solange er gut ist.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 14:40
von dienstag_01
Auch sehr eigen: Die Frau, die rannte. Südkorea, 2020, Hong-San-soo
Schöne Gespräche, lange Einstellungen, fast meditativ. Botschaft hab ich nicht entdeckt (und nicht vermisst).
Auch auf mubi gesehen, weiß nicht, ob synchronisiert oder nicht.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 16:05
von Frank Glencairn
Der einzige Truffaut dem ich was abgewinnen kann ist der hier ;-)




Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 16:57
von Darth Schneider
@Frank
Mich haben die französischen Labber und Liebesfime auch nie gepackt. Bis auf ganz wenige alte Ausnahmen, so wie die Filme von Tati und Alle mit Lois de Funes…
Aber das ging auch in eine voll andere (witzige) Richtung.

Italienische Filme kenn ich zu wenig. Bis auf die von Fellini. Schon sehr beeindruckend, und natürlich die Streifen mit Adriano Celentano und die mit Bud Spencer und Terence Hill finde ich heute noch toll..;)
Gruss Boris

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 18:47
von iasi
Frank Glencairn hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 16:05 Der einzige Truffaut dem ich was abgewinnen kann ist der hier ;-)

Blockbuster-Kino

Na dann auf nach Hollywood! :)

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 18:49
von iasi
Darth Schneider hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 16:57 @Frank
Mich haben die französischen Labber und Liebesfime auch nie gepackt. Bis auf ganz wenige alte Ausnahmen, so wie die Filme von Tati und Alle mit Lois de Funes…
Aber das ging auch in eine voll andere (witzige) Richtung.

Italienische Filme kenn ich zu wenig. Bis auf die von Fellini. Schon sehr beeindruckend, und natürlich die Streifen mit Adriano Celentano und die mit Bud Spencer und Terence Hill finde ich heute noch toll..;)
Gruss Boris
Eher Unterhaltung also.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 18:53
von Cinemator
Aus France "Cinema du Look": DIVA von Jacques Beineix, 1981. F/E/D Sprache. Romantisches Goßstadt-Märchen. Unheimlich spannend und mit überraschenden Wendungen. Wunderbare Bilder, wenn man im Kino guckt.


Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 20:29
von Darth Schneider
Beineix, den hatte ich voll vergessen.
Er hatte einige sehr gute Filme gemacht, schon ein grosses Talent, mir hatte damals schon Betty Blue jedenfalls sehr gefallen, wobei das Buch war stärker, weil doch noch ein grosses Stück beeindruckender.

Gruss Boris

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 20:35
von Skeptiker
Praktisch alle Filme von Woody Allen sind Laberfilme.

Jetzt hat man die Auswahl von frühem Klamauk über gehaltvollere Psychodramen mit filmtechnischer Raffinesse bis zu romantisch-überzuckerten Spätwerken ohne allzuviel Bedeutung (aber immer noch mit eigener "Handschrift").

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 20:44
von Darth Schneider
Woody Allen Filme sind aber auch echt lustige Labberfilme, gleichzeitig zum Teil auch voller Sarkasmus und auch intellektuell..
Funktionieren aber nur zusammen mit Manhattan nämlich in New York…
Und zusammen mit den Leuten die dort in der City leben.

Die französischen Filme, nun ja, es gibt sehr witzige Filme, aber die sind wiederum ganz anders,
Nicht zu vergleichen mit Woodys Filme.
Ganz andere Kulturen…:)

Ganz abgesehen davon das Woody Allen viele Geschichten selber schreibt, Regie führt, die Hauptrolle spielt, sogar Teile der Filmmusik selber spielt, und das ganze auch noch selber produziert und bezahlt …
Das soll ihm mal einer nachmachen.
Und das waren ziemliche viele sehr gute Filme…
Gruss Boris

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 20:48
von iasi
Skeptiker hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 20:35 Praktisch alle Filme von Woody Allen sind Laberfilme.
Das stimmt nicht.

Seine frühen Filme leben auch von viel Slapstik und optischem Witz.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 20:52
von Skeptiker
A bout de souffle (1960)
Ausser Atem

Der Schwarzweiss-Klassiker von Jean-Luc Godard mit jean-Paul Belmondo und Jean Seberg ist (eigentlich) auch ein Laberfilm.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 20:53
von Darth Schneider
@iasi
Nicht nur seine frühen Filme…
Gruss Boris

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 20:55
von Skeptiker
iasi hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 20:48
Skeptiker hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 20:35 Praktisch alle Filme von Woody Allen sind Laberfilme.
Das stimmt nicht.

Seine frühen Filme leben auch von viel Slapstik und optischem Witz.
Da wär' ich ohne Dich nie drauf gekommen!

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 20:55
von Darth Schneider
@Skeptiker
Belmondo wurde aber nicht zum Star wegen Labberfilmen, genau so wie der Delon auch gar nicht…;))
Die beiden hatten ganz andere Qualitäten die beim Publikum sehr gut angekommen sind..
Gruss Boris

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 20:56
von Frank Glencairn
iasi hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 18:49

Eher Unterhaltung also.
Ja natürlich - Kino = Unterhaltung, was denn sonst?
Niemand zahlt Geld an der Kinokasse um nicht unterhalten zu werden.

Unterhaltung ist quasi der einzige Sinn von Kino.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 21:01
von Skeptiker
Frank Glencairn hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 20:56 Unterhaltung ist quasi der einzige Sinn von Kino.
Auch des Lebens ?

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 21:05
von Skeptiker
Darth Schneider hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 20:55 @Skeptiker
Belmondo wurde aber nicht zum Star wegen Labberfilmen, genau so wie der Delon auch gar nicht…;))
Die beiden hatten ganz andere Qualitäten die beim Publikum sehr gut angekommen sind..
Gruss Boris
... überwiegend beim weiblichen Publikum - sicher! (wir müssen diese Spontan-Bemerkung jetzt nicht gendermässig ausdiskutieren).

Von Belmondo gibt's auch amüsanten Agenten-Klamauk, siehe Le Magnifique & Co.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 21:30
von Darth Schneider
Was ich auch voll nachvollziehen kann das Belmondo beim weiblichen Publikum sehr gut angekommen sein muss.



Nicht zuletzt dank seinem sehr ästhetisch zerbombtem Gesicht und natürlich wegen seinem seinem Lachen….;)
Sogar als aller Sack ganz oben in Weiss kann der noch ganz locker mit Brad, Gerorge, Matt und Keanu mithalten…;)))
Gruss Borus

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 21:48
von iasi
Frank Glencairn hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 20:56
iasi hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 18:49

Eher Unterhaltung also.
Ja natürlich - Kino = Unterhaltung, was denn sonst?
Niemand zahlt Geld an der Kinokasse um nicht unterhalten zu werden.

Unterhaltung ist quasi der einzige Sinn von Kino.
Manche Filme wollen nur unterhalten - andere wollen mehr ...

Der einzige Sinn eines Mediums ist nicht die Unterhaltung.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 21:59
von Darth Schneider
@iasi
Was genau machen manche Filme denn mehr als versuchen zu unterhalten ?

Ich denke eigentlich doch nicht mehr und auch nicht weniger.
Kein einziger Film will was anderes machen…

Unterhaltung ist doch eigentlich absolut alles was einem für 2 Stunden motiviert an den Kino Sessel fesseln kann.
Voll unabhängig vom Thema oder von de Art/Stil des Films.
Gruss Boris

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 22:14
von Skeptiker
Darth Schneider hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 21:59 @iasi
Was genau machen manche Filme denn mehr als versuchen zu unterhalten ?

Ich denke eigentlich doch nicht mehr und auch nicht weniger.
Kein einziger Film will was anderes machen…
Vielleicht sollten wir mal definieren, was mit "Unterhaltung" in diesem Zusammenhang gemeint ist, bevor wir dieses Glencairn-Credo einfach nachbeten.

Ist ein Film wie Wim Wenders' Portrait des Fotografen Sebastião Salgado "Das Salz der Erde" pure Unterhaltung wie etwa der 7. Teil von "Mission Impossible" mit Tom Cruise's neuster Stunt-Akrobatik? Oder gibt's da evtl. Abstufungen / Unterschiede / Motivationen / Absichten seitens der Filmemacher und Regisseure?
Und klar - irgendwie muss jeder Film Zuschauer anziehen, wenn man ihn refinanzierenen will.

Wie gesagt: Das Ganze steht und fällt mit dem, was wir unter "Unterhaltung" verstehen wollen.

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 22:15
von iasi
Darth Schneider hat geschrieben: So 13 Aug, 2023 21:59 @iasi
Was genau machen manche Filme denn mehr als versuchen zu unterhalten ?

Ich denke eigentlich doch nicht mehr und auch nicht weniger.
Kein einziger Film will was anderes machen…

Unterhaltung ist doch eigentlich absolut alles was einem für 2 Stunden motiviert an den Kino Sessel fesseln kann.
Voll unabhängig vom Thema oder von de Art/Stil des Films.
Gruss Boris
Warum macht ein Spielberg Filme wie "Schindler´s Liste" oder "Saving P.R." oder "München"?
Nur um zu unterhalten, wie bei Indiana Jones?

Was unterscheidet einen Film wie "Z" von einem Film wie "John Wick" ?

Oder "Good Night, and Good Luck" von "Schuh des Manitu" ?

Oder "Herr der Fliegen" von "Herr der Ringe" ?

...

Re: Laberfilme oder Kunst?

Verfasst: So 13 Aug, 2023 23:24
von Skeptiker
Stichwort Gérard Depardieu:

Hier sind mir 2 Filme besonders in Erinnerung geblieben, die mich gut unterhielten (aber das taten viele andere auch, die ich vergessen habe):

Cyrano de Bergerac
R: Jean-Paul Rappeneau, 1990

Tragikomödie um den Fechtmeister und Dichter Cyrano de Bergerac, der unsterblich in seine schöne Cousine Roxane verliebt ist, sich aufgrund seiner riesigen Nase aber nicht traut, ihr das direkt zu gestehen. Roxanne wiederum hat nur Augen für den schönen Christian, der leider gar nichts von Poesie versteht, um Roxane mit wohlgesetzten Worten zu entzücken, wie von ihr gewünscht. Da hat Cyrano eine Idee ..

Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks von Edmond Rostand (1897)

Ein Film über die Macht der Worte - also durchaus ein Laberfilm!


Mon père ce héros (Mein Vater, der Held)
R: Gérard Lauzier, 1991

Vater macht mit seiner 14-jährigen (im US-Remake von 1994 vermutlich eher 16-jährigen), hübschen Scheidungs-Tochter Véronique All-inclusive-Ferien im Inselparadies. Als sie den jungen Benjamin kennenlernt, der mit seinen Eltern in deren Inselhaus die Ferien verbringt, stellt sie ihm ihren Vater als ihren älteren Lebenspartner vor, der eifersüchtig über all ihre Schritte wacht.

Konfusionen aller Art vorprogrammiert - eine witzige und gewitzte Sommerkomödie!

Es werden neben reichlich Action und Durcheinander zwischendurch auch ernste Worte ausgetauscht, was je nach Empfängerseite auch als Laberei (Alberei?) ankommen kann.