Adam hat geschrieben:Ich hab jetzt einiges von Dir gelesen.
Erstmal Danke. Ich begegne hier so vielen Menschen, die mir einfach unentgeldlich helfen. Und damit meine Ich wirklich helfen, verknüpfen, lesen und nicht einfach Antworten aus dem FF geben. Vielen Dank.
Das Grundproblem (was rein vom Grund her gesehen eigentlich kein Problem ist), von meinem Charakter ist dass ich sehr wohlüberlegt mein Leben angehe. Diese Lebensziele plane ich schon früh vor, um eine höhere Chance zu haben sie zu erreichen. Dafür habe ich auch schon einiges eingebüßt, aber umsomehr erreicht. Sollte kein Jobangebot kommen dass mich von den Socken haut, weiß ich schon dass mein Berufswunsch in Richtung Film (gegebenenfalls Regisseur) laufen soll.
Dieses Denken begleitet mich aber auch in mein Privatleben. Wenn ich ganz poetisch rangehe, habe ich schon 1/8 von meinem Leben verblasen, ohne dabei beruflich einen Zukunftsperspektivischen Standpunkt gesetzt zu haben (bis auf das gleich beschriebene Praktikum). Natürlich ist hiervon meine Kindheit sowie das mich bindende deutsche Bildungssystem miteinbezogen, aber viele Jahre bis es rein ins Berufsleben geht bleiben mir nichtmehr. Zu versuchen mit einem guten Semesterabschluss reinzukommen, um dann irgendwann als 1500 € netto Regisseur bei einem öffentlich-rechtlichen Sender zu arbeiten oder Glück zu haben und dahin zu kommen wo ich hin will (auch wenn ich noch nicht weiß wo das liegt), ist mir zu riskant.
Nun ergibt sich ein Hobby, das mich nicht nur begeistert sondern das mich lodern lässt. Wenn du auch ältere Beiträge von mir gelesen hast, weißt du eventuell dass ich mal mit der Frage nach der Qualität von einer 650D im Amateurfilm-Forum angefangen hab, und jetzt ein ganz anderes Bild von der Videofilmerei erhalten habe.
Wenn ich jetzt an die Sache so rangehe, dass ich sage heute kaufe ich eine 550D und Morgen eine GH3 usw... verliere ich immer mehr von meiner Zeit. Klar gibt das Grundlagen, aber auf Deutsch gesagt kann jeder Depp eine 550D kaufen und das als Qualifikation aufweisen. Leider kann Sprache kein Können ausdrücken, und somit kann ich schon allein wegen dem Massenkonsum mich nicht von der "Masse" abheben. Wenn man das jetzt so liest, nein, ich möchte hier keine Reels für mich erstellen. Eigentlich möchte ich mich nur in ein Hobby einlernen, dass dann
mein Hobby wird. Ganz vernachlässigen kann ich aber nicht, dass dieses Hobby mir mal später ganz schön helfen könnte. Immernoch kein Grund für mich deshalb mehr Geld zu investieren. Es soll vorerst ein Hobby bleiben. Ein Hobby, das mir sonst außer Spaß nichts bringt. Egal aber, ob eine 550D oder eine Gh3, ich möchte eine Gegenleistung. Das muss kein Geld sein (was mir aber erheblich helfen würde, und wenn es nur 10 € Werbeeinnahmen im Monat sind), es muss auch kein Ruhm sein, aber soetwas wie Anerkennung. Klar ist hier Übung das Wichtigste, aber nicht umsonst kaufen die Profis hier gutes Equipment. Mit einer Iphone Kamera tue ich mir einfach unglaublich schwer (oder doch nicht? Meinungen dazu?).
Das heißt, es muss eine Kamera her die wenigstens ein bischen was kann. Auch ein Iphone kann nicht aus der Hand filmen, und deshalb spielt es bei all den Folgekosten die hinterher kommen keine große Rolle ob ich jetzt noch in einen Body 1000 € obendrauf investiere oder nicht. Ein Mancher mag jetzt sagen: "Aber das sind 1000 €"!. Nein sind es nicht. Denn eine gebrauchte GH3 mit wenigen Auslösungen ist locker wieder für 800 € zu verkaufen. Das 200 € Risiko gehe ich ein.
Warum aber sage ich jetzt dass ich unendlich viel Geld habe? Ganz einfach deshalb, weil ich hier schonmal ein Limit von 1000 € gesetzt habe. Das wurde so peinlichst genau genommen, dass ich für 40 € mehr ein Spitzen Objektiv hätte haben können, mir aber schlichtweg ein billigeres Objektiv empfohlen wurde, weil alles Andere meinen Preisrahmen gesprengt hätte.
Seither gibt es sowas bei mir nichtmehr. :)
Allerdings habe ich damit das große Problem, dass viele meiner Aussagen überheblich klingen. Das sollen sie keinesfalls, aber aus oben gennanten Gründen will ich kein Preislimit setzen. Zum Anderen verfüge ich tatsächlich (auch bei Mittelschicht Eltern) derzeit über eine etwas größere Geldsumme. Hat sich so angebahnt, da ich unglaublich viel einspare. Um nur ein Beispiel zu nennen, ich bin Nichtalkoholiker, und wie bei den Meisten meiner Freunde gehen dann nicht jedes Wochenende für Saufgelage 40 € drauf.
Nur meinen Kinozwang muss ich noch etwas zügeln (Mal als Nebenthema: Django Unchained und Zero Dark Thirty waren zum ****)
Respekt wer bis hierhin mitgehalten hat, jetzt gehe ich auf Deine Fragen ein:
Ergebnis:
1) Du bist Schüler, hast aber unendlich viel Geld, also 10.000.- und viel mehr einfach so übrig? (Wirkt bei dem zubehör und der Kamera [RED]) zumindest so)
Wie oben beschrieben, nicht unendlich.
Hier kommt für mich erstmal der Moralische Aspekt in Frage:
Wie viel sollte in Jugendlicher für so etwas pauschal überhaupt ausgeben?
Anmerkung: Das Geld wurde mir nicht von meinen Eltern in den A**** geschoben, sondern ist teilweise selbst erarbeitet (wobei natürlich auch Schenkungen dabei sind).
Eine RED möchte ich überhaupt nicht. Da ich ungelernt hier in das Forum komme, und sonst niemanden Fragen kann, muss ich mir einen eigenen Standpunkt schaffen. Dieser Ist folgender, eine Kamera ist erst eine Überlegung wert, wenn diese zwar z.B. 2000 € mehr kostet, aber für meine Zwecke auch 2000 € mehr bringt.
Wenn Du von mir eine konkrete Summe brauchst sage ich Folgendes:
Natürlich kaufe ich erstmal nur einen Body, ein Stativ und ein - zwei Objektive. Aber wenn es dann weitergeht:
All Included ist meine offizielle Schmerzgrenze für jedes andere Hobby 1000 € (Betreibe Modellbau und bin im Orchester, daher so ein kleiner Standpunkt, wobei mein Instrument vor einem Jahr auch mehr gekostet hat).
Da das Filmen, und vorallem das Filmen mit
keinem Billigequipment (das Billigequipment das es so im Prinzip gar nicht gibt) ein teueres Hobby ist, bin ich bereit meine Schmerzgrenze bei 3000 € zu setzen. Wenns Ganz weh tun soll, aber dafür eine umso bessere Krankenschwester kommt (ich hoffe du verstehst die Metapher) ist 5000 € die obere Grenze. Theoretisch ginge auch Mehr, aber hey ich will bald den Führerschein machen und ein Auto haben ;).
1b) Aber Du schlägst ein Rig mit Zubehör für 129.- Euro vor?
Hier tritt das oben Beschriebene das erste Mal in diesem Thread auf.
Das Paket soll (Preis/Leistungsverhältnis) gut sein und bei einem professionellen Follow Focus der alleine schon 100 € mehr kostet, weiß ich nicht ob sich das lohnt.
Gegenargument gerne gesehen/erwünscht.
2) Du willst bestimmte Filme machen - hast aber nicht einmal eine Kamera?
So siehts aus. Wenn ich aber eine 550D kaufe, nur um ein halbes Jahr später zu merken dass ich doch eine Gh3 brauche, dann tun mir die 500 € mehr weh als wenn ich gleich eine Gh3 kaufe. Mal Davon abgesehen, ich schnappe ja nicht aus der Luft dass Canons xxxD relativ ungeeignet sind, schau mal in meinem Thread "Welche Kamera eignet sich für mich?". Da gehts drunter und drüber.
Zudem hat ein Kumpel eine 550D gekauft (der Einzigste Dslr-Filmer den ich kenne), und er hat sie für wenige Shots genutzt. "Sie rauscht wie verrückt.", so Zitat.
Vor kurzem konnte ich ein Schnupperpraktikum bei einem öffentlich-rechtlichen Sender machen. Produktionsabläufe sind mir jetzt einigermaßen klar. Gefallen hats mir auch wie verrückt :)
3) Du weißt (so ist mein Einduruck) sehr wenig - ausser, dass alles gleich mal ganz dicke sein soll (achja und Markennamen gefallen Dir wohl auch gut).
Da muss ich mich aus der Affäre ziehen. Ich bin ohne Grundwissen eingestiegen, und habe mir alle Begriffe der Fachsprache angeeignet, kenne die Vorteile und Unterschiede. Damit es jetzt weitergeht, muss die erste Praxiserfahrung her. Warum also habe ich einen Thread gepostet (vor drei Monaten) wenn ich noch gar nicht bescheid wusste? Ganz einfach deshalb, weil sonst die 3 Monate wieder ins Land gegangen wären, in welchen ich nur Theorie durchgeleiert hätte. So etwas wie Nebenbeiberatung von euch hat mir da viel mehr geholfen, und siehe da, mein Prinzip ging auf. Momentan würde ich sagen ich kenne mich zumindest mit den Grundlagen aus, sodass ich verstehe was du meinst ohne mich weiter einlesen zu müssen.
Zu Markennahmen: Entschuldige, hier muss ich frech werden :)
Wäre Ich nicht hierher gekommen, hätte ich eine 650D und ein Manfrotto-Stativ gekauft. Ihr seid es die hier den Markenhype auslösen. Ich darf ja schon fast nichts mehr Anderes als Sachtler kaufen.
4) Ein Adobe-Prog hast Du schon (gekauft?)
Ja, Production Premium CS5.5 und CS6 sind in meinem Besitz, habe es als einer der Bekloppten aber Ehrlichen gekauft.
Darum meine Gegenfrage(n):
- Wie lange beschäftigst Du Dich schon mit der ganzen Sache?
Seit 2 Jahren, da ich dort freddiew entdeckt und kurz darauf den ersten Kurzfilm gesehen habe.
- Hast Du bereits etwas gefilmt? (oder hast Du fotoerfahrung [nicht mobilfon]?)
Leider noch zu wenig. Gefilmt ja, professionell mit Stativ und Licht nicht. Hatte sogar mal vor 1 nem Jahr ein größeres Projekt laufen, wurde mit einer Gopro gefilmt, allerdings waren die Darsteller Freunde, weshalb keine Verträge gemacht wurden. Als das Projekt für die Post bei mir auf dem Tisch lag, waren die Eltern des Freundes plötzlich doch nichtmehr einverstanden und ich musste alles löschen.
Erfahrung mit Schärfe ziehen immer nur zwischen zwei Objekten oder Personen. Richtig szenisch nach Drehbuch mit einer Dslr nie.
- Oder hast Du nur viel auf youtube gesehen und viel in Foren gelesen? (Lesen ersetzt übung nicht!)
Daher kommt der hauptteil meines Wissens - allerdings erträume ich mir kein Spielplatz beim Filme machen.
- Bist Du Dir im klaren, dass ein guter Filmemacher auch mit nem iPhone einen tollen, spannenden, sehenswerten Film macht (ohne extra mikrophon, ohne Rig, ohne, Stativ und ohne Licht)?
Klar geht das, aber er hat es verdammt schwer. Wenn wir nicht gerade von einem Projekt wie das neulich diskutierte "Gopro Musikvideo"(habe den Namen vergessen), sprechen, dann hat der Filmemacher eben ein Haufen Arbeit. Ideen sind da, definitiv. Fast alle meine Ideen gehen in Richtung Thriller, wobei ich die Hollywood-Dramaturgie Schiene mit Held und so weiter verlasse. Das zeichnet meine Ideen aus. Wie gut die ankommen weiß ich nicht, man muss um die Ecke denken.
- Bis Du Dir im klaren darüber, dass Material für 10.000 oder 30.000 Euro keinen guten Film macht und das es absoluter Quatsch ist soviel Geld auszugeben, wenn man die Grundlagen nicht beherrscht?
Klar. Natürlich werde ich keine 10000 €-30000 € ausgeben, aber mit 200 € kann ich nunmal auch nicht anfangen.
Falls Du die Fragen 1 und 2 mit "a) noch nicht sehr lange" und "b) fast noch nichts" benatwortest, dann kauf Dir ne gebrauchte Canon 550 oder ne GH2/3, 1 bis 3 Objektive, ein 150 Euro Stativ, ein Rhode Microphon, eine LED Licht, Ersatzakkus, einen guten Rucksack und dann: Mach einfach mal!
Wie gesagt, ich habe dermaßen schlechte Dinge über Canon gehört, dass ich mich von diesen Modellen abwende. Vergleiche, nicht zwingend nur auf Youtube, bestätigen das nur.
Bei den anderen Möglichkeiten komme ich - egal wie ich es drehe und wende - nicht unter 1000 € Ausgaben. Und dabei sind die Objektive wirklich die billigsten der Billigsten. Minimum also 1500 €.
Und dann sind wir wieder bei dem Punkt: 150 € Stativ, das später keinen wirklichen Wiederverkaufswert hat. Wenn ich weitermache mit Filmen also schon wieder 150 € verschenkt, oder sehe ich was falsch?
Und schau Dir doch mal (vimeo) copelandia an.
Der ist mit ner Mark III und wenigen Objektiven, nem einfachen Stativ und nicht viel mehr gedreht.
Schau Dir andere Sachen von dem Typen an.
Kein teures Material - aber viel übung!
Danke für den Tipp.
Aber Ich verstehe nicht ganz auf was wir angehen. Wir sprechen hier nicht von einer Canon xxxD, sondern von einer 5D Mark 3. Stativ hat er sicherlich nicht das Billigste, und Objektive vermutlich auch nicht die Billigsten. Das heißt selbst wenn ich low End bleibe, muss ich 3000 € in diesem Beispiel ausgeben.
Ich denke mir ja Sachen wie Licht und Sachtler Stativ nicht aus Langeweile aus - das sind alles Sachen die mir hier im Forum (!) als dringend notwendig empfohlen wurden!
Positiv fällt mir auf: Du hast Motivation, Energie, vielleicht Kreativität und willst wohl zu einem Ergebnis kommen.
Aber: Du kannst das einfach nicht kaufen!
Dankeschön für das Kompliment.
Klar kann ich das Ergebnis nicht kaufen, aber ich kann es durch Hinterfragen verbessern. Und Ich kann mit dem was ich später in der Hand halte zufrieden sein, denn selbst wenn es Müll ist weiß ich dass ich keinen Fehler in der Vorarbeit oder Recherche begangen habe. Und Je besser das ist, umso geringer wird die Chance dass Müll rauskommt.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Edit: Postproduktionstechnisch ist alles vorhanden. Auch Großmembraner zur Nachvertonung usw. /Edit ende
Wenn sich jemand wirklich die Mühe gemacht hat alles zu lesen, dann bedanke ich mich hierfür und würde mich über eine ausführliche Antwort zu jedem Punkt freuen.