Gewaltdarstellung ist der eine Teil. Der andere ist, wie Gewalt, Bedrohung, insgesamt negatives Verhalten in Geschichten begründet wird. Nämlich gar nicht mehr. In meiner Kindheit und Jugend war der Versuch, Verhalten verstehen zu wollen die Normalität. Ausser natürlich in Märchen. Heute gibt es das eigentlich nicht mehr, heute existiert nur noch der Feind, oder besser noch das Böse an sich. Ohne Grund, ohne Erklärung. Menschen, die sich mit dieser Problematik beschäftigen, sprechen von einer Ver-harry-potterung unserer Kultur. Das macht was auf Dauer.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: Sa 10 Dez, 2022 21:53
von iasi
Wenn die Handlung einen Mord oder eine Gewalttat beinhaltet, muss man sich fragen, ob dies dann clean und konsumierbar dargestellt werden sollte.
Die Gefahr der Verharmlosung könnte schwerer wiegen.
Wenn unser Held davonhechtet und die Explossion in dann nur etwas herumwirbelt und mit Staub bedeckt, wirken Handgranaten doch eher als lustiges Spielzeug.
Hitchcock befasste sich 1966 in Torn Curtain auf seine Art mit dem Thema: Perhaps the best-known scene is the fight to the death between Armstrong and Gromek, a gruesome, prolonged struggle. In conversation with François Truffaut, Hitchcock said that he included the scene to show the audience how difficult it can be to kill a man, because a number of spy thrillers at the time made killing look effortless.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: Sa 10 Dez, 2022 22:07
von klusterdegenerierung
Es wird hier aber meißtens davon ausgegangen das diese Taten nicht anders sein können, aber muß jemand unbedingt andere für etwas zu Tode prügeln, geht nicht auch was anderes, muß es immer zu tode bringen oder in den Rollstuhl prügeln sein?
Muß per Nahaufnahme jemand mit einem Revolver die Zähne so ausgeschlagen werden das ich dies genau erkennen kann, oder reicht es wenn es passiert ohne das ich es sehe und dabei spreche ich nicht von epliziten Gewaltfilmen wo quasi Gewalt das eigentlich Thema ist und dann auch dargestellt werden muß?
Diese brutalen Szenen kommen doch Heute schon in allen möglichen Filmen vor zb auch in Fantasy wo es um sowas garnicht geht, aber anscheinend gibt es einen Markt.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 10:17
von DKPost
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 22:07
Es wird hier aber meißtens davon ausgegangen das diese Taten nicht anders sein können, aber muß jemand unbedingt andere für etwas zu Tode prügeln, geht nicht auch was anderes, muß es immer zu tode bringen oder in den Rollstuhl prügeln sein?
Muß per Nahaufnahme jemand mit einem Revolver die Zähne so ausgeschlagen werden das ich dies genau erkennen kann, oder reicht es wenn es passiert ohne das ich es sehe und dabei spreche ich nicht von epliziten Gewaltfilmen wo quasi Gewalt das eigentlich Thema ist und dann auch dargestellt werden muß?
Diese brutalen Szenen kommen doch Heute schon in allen möglichen Filmen vor zb auch in Fantasy wo es um sowas garnicht geht, aber anscheinend gibt es einen Markt.
Wie schon gesagt, ich finde den Vorschlag etwas im Off passieren zu lassen aus den bereits genannten Gründen noch schlimmer. Persönlich finde ich es auch langweiliger.
Das Problem ist: Du lehnst ja scheinbar die Gewalt garnicht ab, sondern nur deren explizite Darsrellung. Und da liegt finde ich das Problem. Du willst, dass es ordentlich zur Sache geht, willst aber die Konsequenzen daraus nicht sehen.
Die Alternative wäre da für mich nicht das nicht zeigen der Gewalt, sondern, dass die Gewalt erst garnicht passiert.
Ich glaube der momentane Geschmack des Publikums geht einfach Richtung realistisches Storytelling, und ich bin da auch ein großer Fan davon. Realistisch natürlich immer im Setting und den Regeln des jeweiligen Universums.
Es kann gut sein, dass nach dem Krieg in der Ukraine und den vielen Krisen der letzten Jahre der Geschmack auch wieder mehr zu "Wohlfühl-Kino" umschwenkt.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 11:15
von markusG
3.4.2.6 Realitätsgehalt
Ein weiterer viel diskutierter Wirkungsfaktor ist der Realismus von Gewaltdarstellun-
gen. Sandra Geisler (1998) konstatierte in einer Studie, die auf drei Gruppendiskussio-
nen mit einer nicht näher angegebenen „kleinen Personenzahl“ von 18- bis 29-jährigen
Krimifans basierte, dass die wahrgenommene Realitätsnähe einen wichtigen Faktor
für die Einschätzung der Gewaltintensität durch die Probanden darstellte. Früh (2001,
S. 84) stellte fest, dass zwar physische Gewalt in realen Genres als etwas gewalthaltiger
eingestuft wurde als in fiktionalen, aber davon ausgegangen werden könne, „dass
vergleichbare Gewaltszenen in Spielfilmen und ähnlichen Unterhaltungssendungen
häufiger und stärker als Gewalt interpretiert werden als in Informationssendungen.
Dies liegt jedoch nur zu einem geringen Teil daran, dass die einen reale Hintergründe
haben, und die anderen Fiktion sind, sondern es liegt zum überwiegenden Teil an der
Tatsache, dass die einen in der Regel direkt sichtbar und die anderen meist nur verbal berichtet sind.“ Reale Gewalt wurde als schlimmer empfunden als fiktionale und löste
mehr Mitgefühl mit dem Opfer und auch mehr Angst aus. Sie führte aber auch zu
höherem Interesse als fiktionale Gewalt. Was die Wirkung betrifft, wird zumeist die Annahme vertreten, dass reale bzw. realistische
Gewaltdarstellungen einen größeren Effekt auf die Entstehung sowohl von Furcht als
auch von aggressiven Reaktionen besitzen als fiktive bzw. als unrealistisch dargestellte Ge-
walt. In einer von Paul M. Haridakis (2002) durchgeführten Befragung von 296 durch-
schnittlich 20-jährigen Studentinnen und Studenten wiesen z. B. diejenigen mehr physi-
sche Aggressivität auf, die die von ihnen konsumierte Gewalt als realistischer beurteilten.
DKPost hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 10:17
Das Problem ist: Du lehnst ja scheinbar die Gewalt garnicht ab, sondern nur deren explizite Darsrellung. Und da liegt finde ich das Problem. Du willst, dass es ordentlich zur Sache geht, willst aber die Konsequenzen daraus nicht sehen.
Ich finde das wird dem Kino und dem Publikum nicht gerecht. Man muss nicht plakativ alles zeigen (iasi wird mir sicher widersprechen^^). Man kann vieles auch dem Kopfkino überlassen.
Vor nicht allzu langer Zeit hab ich auf einem Konzert einer ukrainischen Band ein Lied gehört, bei dem als Visuals "nur" Drohnenflüge über zerstörte Städte gezeigt wurden. Das war die in emotionaler Sicht wohl bedrückendste Situation während des gesamten Konzerts, der Reaktionen des Publikums zu urteilen. Ganz ohne Leichen und Gedärm des Krieges bzw. dessen Folgen.
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 22:07
Diese brutalen Szenen kommen doch Heute schon in allen möglichen Filmen vor zb auch in Fantasy wo es um sowas garnicht geht, aber anscheinend gibt es einen Markt.
Hast du Beispiele? Mir fallen spontan nur GoT / HotD ein, vlt. noch in einem minderen Maß The Witcher. Aber Peter Jackson zB der ja Herr der Ringe verfilmt hat, hat zuvor Splatterfilme gemacht. Finde nicht dass Fantasy gewaltfrei ist, in Gegenteil: hiesige Fantasyfilme/-serien haben ihre Fundamente im feudalen europ. Mittelalter, das war schon arg brutal. Vlt ist die Filmtechnik halt erst jetzt weit genug Darstellungen glaubwürdig darzustellen, so dass es nicht lächerlich wie in bmovies der 80er ausschaut, sonst hätte man das schon früher viel mehr so gemacht...
Diese Exzesshaftigkeit a la GoT empfinde ich seit Tudors und Rome als "Mode".
3.4.2.6 Realitätsgehalt
Ein weiterer viel diskutierter Wirkungsfaktor ist der Realismus von Gewaltdarstellun-
gen. Sandra Geisler (1998) konstatierte in einer Studie, die auf drei Gruppendiskussio-
nen mit einer nicht näher angegebenen „kleinen Personenzahl“ von 18- bis 29-jährigen
Krimifans basierte, dass die wahrgenommene Realitätsnähe einen wichtigen Faktor
für die Einschätzung der Gewaltintensität durch die Probanden darstellte. Früh (2001,
S. 84) stellte fest, dass zwar physische Gewalt in realen Genres als etwas gewalthaltiger
eingestuft wurde als in fiktionalen, aber davon ausgegangen werden könne, „dass
vergleichbare Gewaltszenen in Spielfilmen und ähnlichen Unterhaltungssendungen
häufiger und stärker als Gewalt interpretiert werden als in Informationssendungen.
Dies liegt jedoch nur zu einem geringen Teil daran, dass die einen reale Hintergründe
haben, und die anderen Fiktion sind, sondern es liegt zum überwiegenden Teil an der
Tatsache, dass die einen in der Regel direkt sichtbar und die anderen meist nur verbal berichtet sind.“ Reale Gewalt wurde als schlimmer empfunden als fiktionale und löste
mehr Mitgefühl mit dem Opfer und auch mehr Angst aus. Sie führte aber auch zu
höherem Interesse als fiktionale Gewalt. Was die Wirkung betrifft, wird zumeist die Annahme vertreten, dass reale bzw. realistische
Gewaltdarstellungen einen größeren Effekt auf die Entstehung sowohl von Furcht als
auch von aggressiven Reaktionen besitzen als fiktive bzw. als unrealistisch dargestellte Ge-
walt. In einer von Paul M. Haridakis (2002) durchgeführten Befragung von 296 durch-
schnittlich 20-jährigen Studentinnen und Studenten wiesen z. B. diejenigen mehr physi-
sche Aggressivität auf, die die von ihnen konsumierte Gewalt als realistischer beurteilten.
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 10 Dez, 2022 22:07
Diese brutalen Szenen kommen doch Heute schon in allen möglichen Filmen vor zb auch in Fantasy wo es um sowas garnicht geht, aber anscheinend gibt es einen Markt.
Hast du Beispiele? Mir fallen spontan nur GoT / HotD ein, vlt. noch in einem minderen Maß The Witcher. Aber Peter Jackson zB der ja Herr der Ringe verfilmt hat, hat zuvor Splatterfilme gemacht. Finde nicht dass Fantasy gewaltfrei ist, in Gegenteil: hiesige Fantasyfilme/-serien haben ihre Fundamente im feudalen europ. Mittelalter, das war schon arg brutal.
Diese Exzesshaftigkeit a la GoT empfinde ich seit Tudors und Rome als "Mode".
Wir wissen natürlich auch, dass jedwede Darstellung (nicht nur von Gewalt) auf Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen unterschiedliche Wirkungen haben kann. Eine unterschiedliche Persönlichkeitsstruktur kann schon auf Grund unterschiedlichen Alters vorliegen. Gibt viele andere Faktoren.
Ein Kind hier z.B. kann sich jeden Asterix Film mit Rums und Knall und ordentlich auf den Dez allein und mit vollem Vergnügen anschauen, ein Film, in dem echte Menschen mitspielen, löst dagegen panikartike Zustände aus. Egal, was verhandelt wird.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 11:38
von klusterdegenerierung
Bitte mal eben hier rein gucken, ist getimed.
Im Kontext mit visueller Gewalt kein uninteressanter Aspekt.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 11:44
von DKPost
"Was die Wirkung betrifft, wird zumeist die Annahme vertreten, dass reale bzw. realistische
Gewaltdarstellungen einen größeren Effekt auf die Entstehung sowohl von Furcht als
auch von aggressiven Reaktionen besitzen als fiktive bzw. als unrealistisch dargestellte Ge-
walt. In einer von Paul M. Haridakis (2002) durchgeführten Befragung von 296 durch-
schnittlich 20-jährigen Studentinnen und Studenten wiesen z. B. diejenigen mehr physi-
sche Aggressivität auf, die die von ihnen konsumierte Gewalt als realistischer beurteilten."
Das sagt aber so erstmal nichts über die Kausalität aus. Es könnte auch sein, dass diejenigen, die sowieso schon mehr physische Aggressivität zeigen, vermehrt realistischere Gewaltdarstellungen bevorzugen.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 12:05
von Darth Schneider
Man muss Gewalt nicht sehen damit sie brutal wird.
Das ist doch wie mit den Dialogen.
Filme und Serien wo man ständig Schauspieler in Close Ups beim plappern sieht, oder real realistisch aussehende gezeigte Gewalt zeigen, zeigen mir das der Filmemacher nicht wirklich Ahnung hat wie man Storys auch anders, nämlich fast ohne Geplapper herüber bringen kann, und ohne blutige Gewalt Spannung erzeugen könnte…..Da gibt es doch ganz andere, viel bessere visuelle und andere Tools….Wenn einer erschossen wird reicht es dem Zuschauer theoretisch schon wenn er den Schuss nur hört,.;)
Denkt mal an The Shining, oder an die Hitchcock Filme.
So gut wie gar kein Blut, oder auch nicht viel gezeigte Gewalt, auch verhältnismässig gar nicht viel Dialog….Aber trotzdem spannend ohne Ende.
Gruss Boris
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 12:15
von DKPost
Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 12:05
Man muss Gewalt nicht sehen damit sie brutal wird.
Das ist doch wie mit den Dialogen.
Filme und Serien wo man ständig Schauspieler in Close Ups beim plappern sieht, oder real realistisch aussehende gezeigte Gewalt zeigen, zeigen mir das der Filmemacher nicht wirklich Ahnung hat wie man Storys auch anders, nämlich fast ohne Geplapper herüber bringen kann, und ohne blutige Gewalt Spannung erzeugen könnte…..Da gibt es doch ganz andere, viel bessere visuelle und andere Tools….Wenn einer erschossen wird reicht es dem Zuschauer theoretisch schon wenn er den Schuss nur hört,.;)
Gruss Boris
Das hat nichts damit zu tun wie man Stories erzählt, sondern welche Story man erzählen will.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 12:17
von Darth Schneider
Nein, das hat doch ganz klar damit zu tun mit welchen Mitteln mit welchen cinematischen Tools man halt eine Story erzählt.
Der eine macht das mit viel literweise Filmblut Kampfszenen und zig Waffen.
Der andere macht dasselbe mit audiovisuellen Tools, wie Kamera Bewegungen die was erzählen, kleine Details die gezeigt werden und dem Zuschauer bei der Stange halten, mit Sound, und Musik, mit Editing und den zig anderen möglichen filmisch relevanten Mitteln…
Jede Story kann doch auf zig verschiedene Arten erzählt werden.
Gruss Boris
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 12:21
von DKPost
Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 12:17
Nein, das hat doch ganz klar damit zu tun mit welchen Mitteln mit welchen cinematischen Tools man halt eine Story erzählt.
Gruss Boris
Ja, und diese Mittel werden danach ausgewählt welche Geschichte man erzählen will und welche Wirkung das auf den Zuschauer haben soll.
Der hier genannte Tod von Joe Pesci in Casino (habe es übrigens gesehen, war tatsächlich sehr viel brutaler als ich es in Erinnerung hatte), oder Taxi Driver, Natural Born Killers, Breaking Bad etc...
Das sind alles Geschichten in denen die explizit gezeigte Gewalt elementar zum Storytelling gehört.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 12:24
von Darth Schneider
Klar das gibt es auch, tolle Filme. Z.B. auch Evil Death und das Texas Kettensägen Massaker gehören dazu.
Gewalt wird so zum wichtigsten was im Film drin ist….
Aber das ist nur ein Weg….
Und nicht immer der richtige, für mich zumindest.
In einem Horror Thriller müssen wir aber nicht zwangsläufig 100 mal sehen wie brutal und kreativ der Serienmörder morden kann…
Irgendwann wird das auch langweilig..
Siehe die Saw Film Serie…;)
Gruss Boris
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 12:28
von DKPost
Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 12:24
Klar das gibt es auch, tolle Filme. Z.B. auch Evil Death und das Texas Kettensägen Massaker gehören dazu.
Gewalt wird so zum wichtigsten was im Film drin ist….
Aber das ist nur ein Weg….
Und nicht immer der richtige, für mich zumindest.
Gruss Boris
Bei solchen Splatterfilmen ist die Gewalt ja größtenteils Selbstzweck.
Bei den anderen Beispielen aber eben nicht, darum geht es ja. Dass die Gewalt trotzdem so explizit dargestellt wird zeigt dem Charakter und dem Zuschauer was die Konsequenzen sind.
Bei Breaking Bad kann ich mich z.B. noch gut an die Szene von Tuco auf dem Schrottplatz erinnern. Erst da hat Walter und auch der Zuschauer wirklich erkannt auf was für eine Person Walter sich da eigentlich eingelassen hat. Und das führt dann auch direkt zum endgültigen Bruch mit Tuco.
Edit: Hier ist die Szene:
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 12:28
von markusG
Boris du hast ja am Anfang eingeräumt dass du dich auf Genres beziehst wo das eben nicht elementarer Bestandteil der Story ist.
The Boys würde ohne die explizite Gewaltdarstellung mmn auch nicht funktionieren, aber um derartige Formate geht es dich gar nicht in dieser Diskussion, dachte ich?
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 12:35
von Darth Schneider
Cool wäre wahrscheinlich wenn die Filmemacher, gerade Heute wo wir in Europa schliesslich Krieg haben, Gewalt als das darstellen würden was sie ist.
Nämlich als absolut sinnlos.
Wenn alle Filmemacher das so machen würden, bleibt das womöglich in möglichst vielen Köpfen hängen…Und das sinnlose töten hört endlich auf…
Gruss Boris
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 12:55
von 7River
Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 12:35
Cool wäre wahrscheinlich wenn die Filmemacher, gerade Heute wo wir in Europa schliesslich Krieg haben, Gewalt als das darstellen würden was sie ist.
Nämlich als absolut sinnlos.
Wenn alle Filmemacher das so machen würden, bleibt das womöglich in möglichst vielen Köpfen hängen…Und das sinnlose töten hört endlich auf…
Gruss Boris
Im Prinzip stimmt das ja. Nur wenn Gewalt angewandt werden muss. Im Falle von Verteidigung zum Beispiel. Dann wäre das nun mal nicht sinnlos.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 14:19
von markusG
Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 12:35
Cool wäre wahrscheinlich wenn die Filmemacher, gerade Heute wo wir in Europa schliesslich Krieg haben, Gewalt als das darstellen würden was sie ist.
Nämlich als absolut sinnlos.
Wenn alle Filmemacher das so machen würden, bleibt das womöglich in möglichst vielen Köpfen hängen…Und das sinnlose töten hört endlich auf…
Gruss Boris
ich hatte es ja oben schonmal erwähnt: Full Metal Jacket hat eben das getan. Mit dem Resultat gestiegener Einschreibungen ins Militär…
Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 12:35
Cool wäre wahrscheinlich wenn die Filmemacher, gerade Heute wo wir in Europa schliesslich Krieg haben, Gewalt als das darstellen würden was sie ist.
Nämlich als absolut sinnlos.
Wenn alle Filmemacher das so machen würden, bleibt das womöglich in möglichst vielen Köpfen hängen…Und das sinnlose töten hört endlich auf…
Gruss Boris
ich hatte es ja oben schonmal erwähnt: Full Metal Jacket hat eben das getan. Mit dem Resultat gestiegener Einschreibungen ins Militär…
Vielleicht ist der Film nur besonders schlecht? Ich meine, im Sinne der angestrebten Wirkung (wenn sie denn überhaupt angestrebt war, weiss ich nicht).
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 14:40
von markusG
nun ein Veteran schreibt hierzu:
Full Metal Jacket is the perfect film to showcase second era war movies and the values they were meant to communicate. I am not saying that Kubrick told the truth in the least with the film, nor am I saying his goal was to try to lie to viewers. I think he is just trying to sell movies. He has to make a movie that doesn’t lead viewers into his way of thinking, whatever that may have been, but plays into their already existing biases and beliefs. That is how they identify with characters they know so little about and how they become emotionally involved. Movies don’t *** by correcting people’s notion of how the world really is. They *** by amplifying their beliefs to the point that viewers will tell their friends, “This is the truest thing in history of things and if you don’t watch it, you’re an idiot.” In 1987, no one was viewed anything that happened in the Vietnam War as anything similar to WWII and the general consensus was that there was no point to it at all. With a legacy such as My Lai and the many thousands for a war more than 13 times more than were lost in Iraq, people wanted nothing to do with a “Sands of Iwo Jima” film depicting anything favorable about Vietnam, a heroic film depicting the period well wasn’t the type of movie that would have reached audiences. They were tired of the Cold War (which hadn’t yet ended) and had no sense that anything since 1945 having had any real value. Boil it all down, and FMJ depicts that belief. Note that it might not tell the truth that well, but it perfectly captures the mentality of the people of the time.
Was hier sicherlich auch reinspielt ist das von dkpost erwähnte Umfeld bzw. die Vorerfahrung der Zuschauer.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 14:42
von klusterdegenerierung
Nur nochmal zur Erinnerung, die Frage war irgendwie ein andere und auch nur ob ihr das auch so wahrnimmt, was ja im Kern keine wirklich herrausvordernde Frage ist, aber was hier wieder abgeht ist symtomatisch für dieses Forum.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 14:46
von markusG
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 14:42
Nur nochmal zur Erinnerung, die Frage war irgendwie ein andere
wenn du keine Diskussion wünschst, sondern bloss eine Statistik – mach doch ne Umfrage draus? gibt die Forensoftware doch her.
Ich finde das Thema sehr komplex und finde du hast ein super wichtiges Themenfeld mit dem Thread eröffnet. Sorry wenn dir das missfällt :(
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 15:10
von klusterdegenerierung
Wie immer gibt es bei Euch nur SW und null Grautöne, sehr anstrengend!
Niemand hat behauptet das ich nur eine Statistik möchte, aber ihr fahrt gerade voll auf das Thema ab ob Brutalität wenn sie für den Film sinnig ist keine schlechten Auswirkungen auf uns hat.
Das war aber nicht die Frage.
Warum nicht sich fragen, wo kommt dieses Bedürfnis her, warum ständig diese Gewalt, warum muß sie unbedingt dort vorkommen wo sie genausogut wegbleiben könnte, schon beim storytelling.
Irgendwo muß doch dieses Bedürfnis herkommen an gewissen Stellen eine brutale Handlung einzubauen, wo man hätte auch genauso gut was anderes hätte einsetzen können.
Wir haben Kriege und Gewalt in unserer nächsten Nachbarschaft, können aber selbst in einer virtuellen Realität nicht genug davon kriegen?
Mir hängt sie zum Halse raus!
Stellt Euch mal vor man würde all diese Szenen durch liebevolle Handlungen ersetzten, was das mit der Gesellschaft machen würde!
Ich brauche nicht sehen wie jemand zu matsche getreten wir, noch im Film oder in Echt!
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 15:17
von markusG
Ne bei dir ist ja scheinbar nur SW? Alles was von deinen Vorstellungen abweicht ist dann doofes Forum. Wie wäre es mal mit weniger Kontrollsucht? Lass ne Diskussion sich doch einfach entwickeln :)
Hier ist ein Forum. Das ist nicht dein Blog!
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 15:17
von klusterdegenerierung
markusG hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 15:17
Ne bei dir ist ja scheinbar nur SW? Alles was von deinen Vorstellungen abweicht ist dann doofes Forum. Wie wäre es mal mit weniger Kontrollsucht? Lass ne Diskussion sich doch einfach entwickeln :)
Ich war noch nicht fertig mit meinem Post, bitte nochmal lesen und nicht immer so aufregen, nicht gut fürs Herz!
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 15:23
von markusG
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 15:17
Ich war noch nicht fertig mit meinem Post, bitte nochmal lesen und nicht immer so aufregen, nicht gut fürs Herz!
Lol du warst doch derjenige der sich aufgeregt hat :) Deine Ergänzungen gehen nun auch in eine andere Richtung als im Eingangsthread.
Ist doch alles im Lot mit dem Thread. Weiß gar nicht wo deine Aufreger herkommen. Lass uns einfach munter diskutieren, ist schließlich Sonntag :)
PS den Hinweis hat DKPost ja schon gegeben - bzw den Denkanstoss: sind einfach immer mehr Menschen mit Gewalt konfrontiert? Und schauen lieber realistische Gewalt an, mit der sie sich bzw ihre Lebensumstände eher identifizieren? Eine Denkrichtung gibt zB die Doppel-Dosis-These vor.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 16:18
von dienstag_01
markusG hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 14:40
nun ein Veteran schreibt hierzu:
Full Metal Jacket is the perfect film to showcase second era war movies and the values they were meant to communicate. I am not saying that Kubrick told the truth in the least with the film, nor am I saying his goal was to try to lie to viewers. I think he is just trying to sell movies. He has to make a movie that doesn’t lead viewers into his way of thinking, whatever that may have been, but plays into their already existing biases and beliefs. That is how they identify with characters they know so little about and how they become emotionally involved. Movies don’t *** by correcting people’s notion of how the world really is. They *** by amplifying their beliefs to the point that viewers will tell their friends, “This is the truest thing in history of things and if you don’t watch it, you’re an idiot.” In 1987, no one was viewed anything that happened in the Vietnam War as anything similar to WWII and the general consensus was that there was no point to it at all. With a legacy such as My Lai and the many thousands for a war more than 13 times more than were lost in Iraq, people wanted nothing to do with a “Sands of Iwo Jima” film depicting anything favorable about Vietnam, a heroic film depicting the period well wasn’t the type of movie that would have reached audiences. They were tired of the Cold War (which hadn’t yet ended) and had no sense that anything since 1945 having had any real value. Boil it all down, and FMJ depicts that belief. Note that it might not tell the truth that well, but it perfectly captures the mentality of the people of the time.
Was hier sicherlich auch reinspielt ist das von dkpost erwähnte Umfeld bzw. die Vorerfahrung der Zuschauer.
Wir bewegen uns jetzt da ein bisschen weit weg, denn es ging ja um die Intention des Filmemachers. Bzw. das von dir in die Diskussion gebrachte Beispiel FMJ, der das Gegenteil der eigentlichen Intention erreicht hätte. Ich halte schon den Glaube daran, mit seiner Intention Zuschauer beeinflussen zu können, im Sinne, dass sich ihr Wertegerüst grundlegend ändert, für zu optimistisch, also eigentlich für falsch. Der Mensch/der Zuschauer baut Fakten, Erfahrungen, Erkenntnisse in seine Welt ein und betritt nicht einfach eine neue.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 16:34
von DKPost
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 14:42
Nur nochmal zur Erinnerung, die Frage war irgendwie ein andere und auch nur ob ihr das auch so wahrnimmt, was ja im Kern keine wirklich herrausvordernde Frage ist, aber was hier wieder abgeht ist symtomatisch für dieses Forum.
Das liegt daran, dass die Fragestellung viel zu allgemein ist. Und da du auch keine weiteren Besipiele nennen willst, ist die Frage schlicht unmöglich vernünftig zu beantworten.
Was heißt denn "und das in Serien wo dies eigentlich kein wirkliches Thema spielt"? Oder "pure sinnlose Gewalt?" Es gibt tausende Serien mit vollkommen unterschiedlichen Intentionen und Graden der Gewaltdarstellung.
Da du das selbst auf mehrfache Nachfrage nicht konkretisieren willst (außer dem einen einizgen Beispiel aus Lost Symbol), und da wir alle keine Hellseher sind, weiß niemand hier was genau du eigentlich meinst. Selbst wenn auf deine Frage 10 leute mit Ja und 5 Leute mit Nein antworten würden, wüsste niemand worüber wir eigentlich alle reden.
Bei so einer unkonkreten Fragestellung gibt es doch nur 2 Möglichkeiten: Entweder allgemein über das Thema diskutieren, oder garnicht antworten.
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 14:42
Stellt Euch mal vor man würde all diese Szenen durch liebevolle Handlungen ersetzten, was das mit der Gesellschaft machen würde!
Da driften wir jetzt vollends in den Unsinn ab, sorry. Filme und Serien sind keine Propagandawerkzeuge um eine Gesellschaft zu erziehen. Stell dir doch mal vor was das mit den Stories machen würde. Kann es vielleicht sein, dass du einfach die falschen Serien schaust?
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 16:42
von markusG
dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 16:18
Wir bewegen uns jetzt da ein bisschen weit weg, denn es ging ja um die Intention des Filmemachers.
Findest du? Kluster hat ja mit der Perspektive des Zuschauers begonnen. Und in der ganzen Diskussion ist doch die Wirkung nicht wirklich von der Intention zu trennen, Filme werden ja gemacht um gesehen zu werden.
Und genauso vielfältig wie die Umsetzung der Gewaltdarstellung (oder des Vermeidens) ist, wo man dann schon drüber diskutieren kann welche Intention dahinter steckt - so vielfältig ist die Zuschauerschaft und erst recht die unterschiedlichen Wirkungen.
Um ehrlich zu sein halte ich das Thema für viel zu komplex, um es "mal eben" hier im Forum produktiv zu diskutieren. Aber ich vermute mal kluster ging es ja auch in erster Linie um unsere Meinung/Erfahrung.
Und in dem Zuge finde ich die Erwähnung von (Anti)Kriegsfilmen schon sinnvoll. Gerade aktuell ist ja die Diskussion um "Im Westen nichts neues". Durch die bisherige Kritik hab ich mich noch nicht an den Film rangertraut. Und so wichtig dass Thema sein mag (sinnlose, dazu massenhafte Gewalt), stimme ich DKPost da zu: einfach der falsche Film.
Und Kluster scheint falsche Serien erwischt zu haben, was imho nicht zuletzt aufgrund der Fülle des Angebots recht schnell passiert.
Als Lösung kann ich mir höchstens Schnittfassungen vorstellen, die "runtergeschraubt" wurden, und damit meine ich nicht die zensierte TV Fassungen, die tlw. den Film zerstückelt haben (From Dusk Till Dawn...).
Dann wären allerdings die Regisseure der Frage ausgesetzt, um die "brutale" Ursprungsfassung überhaupt nötig gewesen wäre, und dann schließt sich der Kreis
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 17:39
von Bluboy
Nur weiter so
Max und Moitz umnd Winnetou ist schon verboten, Jetzt lommt Kluster und ,scht den Saubermann.
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 17:45
von DKPost
Bluboy hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 17:39
Nur weiter so
Max und Moitz umnd Winnetou ist schon verboten, Jetzt lommt Kluster und ,scht den Saubermann.
Wo wurde das verboten und von wem?
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: So 11 Dez, 2022 17:52
von 7River
DKPost hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 17:45
Wo wurde das verboten und von wem?
Winnetou und seine Geschichte ist nicht mehr politisch korrekt. Max und Moritz sind nicht mehr so geeignet für Kinder. Straftaten.
dienstag_01 hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 16:18
Wir bewegen uns jetzt da ein bisschen weit weg, denn es ging ja um die Intention des Filmemachers.
Findest du? Kluster hat ja mit der Perspektive des Zuschauers begonnen. Und in der ganzen Diskussion ist doch die Wirkung nicht wirklich von der Intention zu trennen, Filme werden ja gemacht um gesehen zu werden.
Und genauso vielfältig wie die Umsetzung der Gewaltdarstellung (oder des Vermeidens) ist, wo man dann schon drüber diskutieren kann welche Intention dahinter steckt - so vielfältig ist die Zuschauerschaft und erst recht die unterschiedlichen Wirkungen.
Um ehrlich zu sein halte ich das Thema für viel zu komplex, um es "mal eben" hier im Forum produktiv zu diskutieren. Aber ich vermute mal kluster ging es ja auch in erster Linie um unsere Meinung/Erfahrung.
Und in dem Zuge finde ich die Erwähnung von (Anti)Kriegsfilmen schon sinnvoll. Gerade aktuell ist ja die Diskussion um "Im Westen nichts neues". Durch die bisherige Kritik hab ich mich noch nicht an den Film rangertraut. Und so wichtig dass Thema sein mag (sinnlose, dazu massenhafte Gewalt), stimme ich DKPost da zu: einfach der falsche Film.
Und Kluster scheint falsche Serien erwischt zu haben, was imho nicht zuletzt aufgrund der Fülle des Angebots recht schnell passiert.
Als Lösung kann ich mir höchstens Schnittfassungen vorstellen, die "runtergeschraubt" wurden, und damit meine ich nicht die zensierte TV Fassungen, die tlw. den Film zerstückelt haben (From Dusk Till Dawn...).
Dann wären allerdings die Regisseure der Frage ausgesetzt, um die "brutale" Ursprungsfassung überhaupt nötig gewesen wäre, und dann schließt sich der Kreis
Ich meinte die Aussage von Darth Schneider, auf die du mit FMJ geantwortet hast, sinngemäß: wir zeigen jetzt alle, das Krieg und Gewalt sinnlos ist, dann werden irgendwann alle verstehen, dass Krieg und Gewalt sinnlos ist. Und so funktioniert das nicht. Wahrscheinlich schon deshalb nicht, weil es andere Filme gibt, die sehr überzeugend zeigen, dass Krieg und Gewalt nicht immer sinnlos ist ;)
Re: Brutalität in Serien
Verfasst: Mo 12 Dez, 2022 06:44
von 7River
DKPost hat geschrieben: ↑So 11 Dez, 2022 17:55
Verrückt. Beides kann man in unzähligen Varianten, auch im Orginal, kaufen und anschauen.
Die wurden wohl alle nicht über das Verbot informiert.
Ob die jetzt tatsächlich verboten sind, das weiß ich nicht. Es können sich auch um Boykotte handeln.