carstenkurz hat geschrieben:Jott hat geschrieben:
Und die Nummer "ich kann einen PC viel billiger selber bauen" ist uralt und ja auch richtig, so dass ich die aktuelle Aufregung auch deshalb nicht verstehe. Wer bitte wusste das bisher nicht?
Auch Hackintosh ist ja nun ein mittlerweile schon uraltes Konzept mit reichlich Mediencoverage.
Um ganz genau zu sein: OSX lief von Anfang auf IBM PC - Clones, da hieß es Next Step und S. Jobs war nicht bei Apple, und verkaufe es GEGEN Apple.
Als er zu Apple kam, war einer der ersten Schritte die er durchführte MacOS einzustampfen.
Er wusste auch genau warum, und machte KEINERLEI Geheimnis daraus.
" The PC wars are over. Done. Microsoft won a long time ago. If I were running Apple, I would milk the Macintosh for all it's worth -- and get busy on the next great thing."
Steve Jobs, in Fortune, Feb. 19, 1996
Und um den Mac zu, ich zitiere Job, "maximal zu melken", wurde dann zuerst MacOS eingestellt. Dann NextStep gekauft - und NextStep umbenannt - in OSX.
Dann wurde OSX auf PowerPC geportet - und schon hatte Apple seinen customer-lock-in, da ausser Apple niemand je Interesse & Ambitionen hatte, PowerPC Personal Computer zu fertigen.
Den Kunden wurde das mt "RISC ist besser als CISC" nonsense verkauft (X86 ist seit seligen pentiumtagen intern so oder so risc mit cisc pipeline).... und dann, oh wunder, durfte nochmal (jetzt zum 3ten mal) die kundschaft ALLE hardware neuanschaffen - und NextStep aka OSX wurde Endkunden (Entwickler bekamen es so oder so die ganze Zeit für IBM PC) verkauft.
carstenkurz hat geschrieben:
Apple hat NOCH NIE die schnellsten Rechner gebaut. Interessiert die nicht. Die bewerben ihre Kisten auch nicht damit.
Entschuldigung, aber hier irrst du gleich doppelt.
Apple hat zu seligen PowerPC Zeiten KONSTANT mit getürkten Benchmarks damit geworben, das PowerPC schneller als X86 wäre - was jeden Fachmann nur zum Schmunzeln veranlasste, aber nun gut ;)
Der zentrale Unterschied jetzt ist: Die mac pro sind NICHT mehr auf Augenhöhe - und das waren sie einst immer. Wir reden hier von halbierter bis gedrittelter Leistung im Vergelich zu aktuellen Workstations - aber das zudem zum dreifachen Preis. Die früheren MacPro waren OK im Preiswettbewerb, nicht so günstig wie manch anderer, aber auch nicht überteuert. Der jetzige Rechner hingegen ist vom Preis/Leistung her eine LACHNUMMER.
ein quadcore für 3000€.
Nochmal: 2013. FÜR 3000€.
Das wäre 2009, vor 4 Jahren, schon überteuert gewesen.
Zur Erinnerung - der mac pro quad kostete bei seiner Einführung 2200...der 2012 2500... Der sixcore lag bei 3000 - jetzt bei 4000.
Aber da endet das Problem noch nicht.
Das zentrale problem ist:
Der mac pro war IMMER, seit Ewigkeiten - wie auch zuvor der G5- der Rechner für professionelle Anwender, die selbst die Systeme erweitern und an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen. Von audio/daw i/o unter protools über hd-sdi i/o bei shake über schnelle brenner bei dvd studio pro über flinke sas-raidcontroller für color, schnelle SAN & 10GBit Karten für fcp server usw usf.
Und jetzt, 2013?
Nicht nur das ALLE karten von Apple geblockt werden (kein wunder das blackmagics chef jubelt ;)) - das wär schon hart genug - aber man bekommt nur noch jämmerlichen pci*4 speed, also 75% LANGSAMERE Interfaces - da Tbolt2 eben grade mal ein Viertel des Tempos von PCIE3 liefert.
Man kann keine RedrocketX mehr nutzen. Keine dual-grafik für resolve zum Rechnen, herrje, man kriegt nichtmal mehr eine 10GBit Netzwerkkarte in die Geräte.
Das war alles früher trivial - und jetzt ist unmöglich.
Ein dramatischer Rückschritt.
Und der letzte Punkt: Keine multi-cpu mehr.
Das war DAS zentrale Merkmal des mac pros - leistung auf Augenhöhe.
Jetzt nichtmal mehr die !HÄLFTE! aktueller Systeme, quasi wie ein rechner von vor 3 oder 4 Jahren.
Für die meisten der potentiellen MacPro Käufer dürften diese Threads hier mit Auflistungen von Komponenten und Preisen so unverständlich sein wie ein Handwerkerangebot für eine Zentralheizung.
Da irrst du aber gewaltig - klar gibts viele inkompetente Nutzer - das aber nicht nur bei apple rechnern.
Im professionellen Umfeld hingegen ist hingegen den meisten nutzern schon klar
- wieviele Terrabyte ihr Raid Groß ist
- wieviel CPUs sie haben, wieviel Speicher sie haben
- und wo sie ihre treue, oft genug teurer als der komplette Rechner im Einkauf gewesene Spezialkarte, wie bspw. eine 5000€ redrocketX einstecken.
redrocketX ist ein gutes beispiel - die gibts nicht für tbolt2 - schlicht weil tbolt zu lahm ist. Man könnte maximal veraltete non-x rrs nutzen, via magma-externderbox, einen weiteren Netzteil dazu.... herrje.
Was gerne vergessen wird ist der Aspekt, dass Apple mit so einem Gerät für eine große Nutzerbasis eine einheitliche Plattform für Medienerstellung anbietet.Die werden dennoch zahlenmäßig mehr 'Pro' sein als der Großteil der Leute, die sich basierend auf den zahllosen Anleitungen ihre Hackintoshs zusammen bauen. Sie werden dabei weder die schnellsten noch die billigsten Rechner nutzen. So what.
Nein.
Der Löwenanteil der professionellen Firmenkunden ist so oder so schon aus dem Mac-Bereich ausgestiegen, ich kenne ehrlich gesagt keinen einzigen kunden mehr, der 100 macs usw in einem studio einsetzt - vor 5 jahren kannte ich noch ein gutes dutzend... alleine wir hatten ganze racks gefüllt, xsan & xserve usw.
Übrigens GANZ IM SINNE von Steve Jobs, der privatkunden präferierte...
Dazu gibts zig Interviews in denen er en detail darlegt, weswegen er lieber privatkunden & consumer als firmen & professionelle nutzer.
Und - nicht spricht dagegen einen neuen "icube 2" im sortiment anzubieten.
Es ist aber ÄTZEND für die Applekunden, die mehr Leistung & Erweiterbarkeit BRAUCHEN - die schauen jetzt nach 2 jahrzehnten im wahrsten sinne des wortes in die Röhre.