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Re: Wie entscheidend ist die Technik für den Erfolg eines Films?
Verfasst: Sa 14 Sep, 2013 17:39
von WoWu
Zeige dem durchschnittlichen Menschen ein tolles Foto von einem Künstler aufgenommen und er will dir die Fotos seiner Kinder zeigen.
:-))
Re: Wie entscheidend ist die Technik für den Erfolg eines Films?
Verfasst: Sa 14 Sep, 2013 19:43
von marwie
Gezielt eingesetzt kann man natürlich mit allem einen Film machen, zumindest was das Bild anbelangt (nennt sich dann "Kunstfilm" oder "Experimentalfilm...). Es gibt ja genügend Beispiele, bei denen einfache Kameras verwendet wurden und die damit Erfolg hatten.
Der Ton ist kritischer, da benötigt man einen gewissen Standard, zumindest sollten Dialoge einigermassen gut verständlich sein und da gehts meist mit dem Micro eines Handys (um mal ein extremes Beispiel zu nennen) nicht.
Bei Nachrichtenbeiträgen, Reportagen / Dokus fürs TV u.ä. wird hingegen ein gewisser qualitativer Standard erwartet, auch was das Bild anbelangt, da kann man es nicht mehr als "Kunst" o.ä. verkaufen...
Re: Wie entscheidend ist die Technik für den Erfolg eines Films?
Verfasst: Sa 14 Sep, 2013 19:46
von tomaus
Der Unterschied zwischen einer F5 und F3 ist eher marginal. Die F5 liefert noch etwas klarere Bilder, die F3 ist aber an sich schon extrem gut.
Ich habe natürlich keine Probleme mit der DVD- Ausgabe, mache da auch alles richtig. Die Schärfe lässt halt dann auf einem HD Display zu wünschen übrig, insbesondere bei Schriften.
Mir geht es ja aber nicht nur ums HD - Bild, sondern auch darum, wie verschiedene Objektive das Objekt interpretieren. Ich habe für die F3 ein fantastisches Zeiss Distagon 100 mm. Mit diesem Objektiv kann rman regelrecht zaubern. Fantastisches Boquet, tolle Farben, das ist für mich das Entscheidende an guter Kameratechnik. Und das sehen die Leute.
Re: Wie entscheidend ist die Technik für den Erfolg eines Films?
Verfasst: Sa 14 Sep, 2013 20:00
von ennui
Mag sein, ich kuck nie Video auf Flachdisplays, nur beim Schneiden. Mein Beamer skaliert gute DVDs gut hoch, das sieht fantastisch aus, ist auflösungsmäßig den Raumverhältnissen völlig angemessen und solche Artefakte gibts nur ganz selten mal. Ist dafür aber nicht das allerschärfste Bild, stört mich aber nicht. Die alten Zeissobjektive sind fantastisch, hab auch welche. Waren zum Glück nicht sehr teuer und gut in Schuss, und macht wirklich einen ziemlichen Unterschied an der 7D, würde sagen die Hälfte des "Looks". Moderne Objektive sind irgendwie anders abgestimmt.
Re: Wie entscheidend ist die Technik für den Erfolg eines Films?
Verfasst: Sa 14 Sep, 2013 20:03
von rush
tomaus hat geschrieben: Ich habe für die F3 ein fantastisches Zeiss Distagon 100 mm. Mit diesem Objektiv kann rman regelrecht zaubern. Fantastisches Boquet, tolle Farben, das ist für mich das Entscheidende an guter Kameratechnik. Und das sehen die Leute.
Das ist ja alles richtig... aber wenn du (also rein provokativ und hypotetisch) nur bunte Blätter dem geilen Bokeh wegen drehst - dann sieht das zwar ganz bezaubernd aus - macht aber noch lange keinen tollen Film aus. Daher sehe ich schon eine durchaus starke Zusammengehörigkeit von Inhalt und Technik.
Mir fehlt es persönlich eher an guten Ideen oder tollen Geschichten... bin da nicht so mega kreativ :D Der technische Aspket ist gar nicht mal so das Problem. Wenn jemand eine tolle Geschichte vorlegt - fällt es mir viel einfacher das umzusetzen. Aber das ist natürlich rein subjektiv zu sehen.
Ähnliches gilt für Youtube Videos... dort ist die Quali oft auch nicht erste Sahne.. aber wenn der Inhalt überzeugt, find ich das völlig in Ordnung. Die Symbiose aus harmonierender Technik passend zur Geschichte ist letzten Endes die perfekte Symbiose.
Re: Wie entscheidend ist die Technik für den Erfolg eines Films?
Verfasst: Sa 14 Sep, 2013 20:15
von tomaus
Bunte Blätter filme ich schon, aber dahinter verbergen sich Menschen, die etwas zu sagen haben. Und das mit nem Zeiss oder Angenieux...
Re: Wie entscheidend ist die Technik für den Erfolg eines Films?
Verfasst: Sa 14 Sep, 2013 20:15
von ennui
Bei den Geschichten muss man aber auch nicht das Rad neu erfinden, die liegen ja quasi auf der Straße. Also es gibt die ganzen alten Mythen und Märchen, die man etwas anders ausgestattet und leicht variiert in de Gegenwart übersetzen kann oder Zukunft, wasweißich. Oder Storys, die einem jemand mal erzählt hat, so wurden auch schon viele Filme gemacht. Wenn man sich da verrückt macht und anfängt, selbst von null an einen Roman zu schreiben, und ein Drehbuch ist strukturell letztlich nichts anderes, sollte man sich auch wirklich zutrauen, einen zufriedenstellenden Roman hinlegen zu können. Das ist nicht so trivial. Lieber um die Ecke denken und neu kombinieren, was schon da ist, das machen die Profis auch nicht anders. Wenn man einen echten Roman verfilmen wollte, bräuchte man natürlich die Rechte. Aber es gibt auch ganz viel tolle Literatur, die inzwischen Public Domain ist... z.B. die Traumnovelle von Arthur Schnitzler, hat der Kubrick dann Eyes wide shut draus gemacht.
http://www.literaturkritik.de/public/re ... rez_id=568