Frank Glencairn hat geschrieben:Wie kann man sich mit so wenig Zeilen so dermaßen disqualifizieren?
Aggro-Modus? Komm runter. Ich schrieb oben, dass es aus meiner Sicht eines bescheidenen Amateurs keinen gibt, der mich disqualifizieren könnte, am wenigsten aber Leute, die auf dicke Hose machen, aber offenbar nichts verstehen
wollen (freundliche Annahme).
Frank Glencairn hat geschrieben:1. Hast du schon mal mit einem Redakteur oder Regisseur geschnitten?
Die wissen nie wo sie einen Clip haben wollen. Deshalb ist das weder ein Geheimtipp noch eine "selten benutzte" Funktion, sondern eher das Gegenteil.
Zum Glück nicht. Ich stelle es mir sehr frustrierend vor. Beim WDR (das war hauptsächlich EB) saßen der Redakteur, der Kameramann und ich hinter der Cutterin. Ein paarmal handelte es sich um halbstündige Reportagen, ich erinnere mich zum Beispiel an einen Bericht über unbekannte Giftmülldeponien in Form von allseits beliebten Baggerseen (Das Schild "Lebensgefahr" bezogen die illegal Badenden meist auf irgendwelche kalten Strömungen. Das Wasser war so schön klar - zu giftig für Algen!). Der Redakteur hatte lange recherchiert. Es war Zeit genug, aber die Cutterin hatte das letzte Wort. Recht brüsk entschied sie, was funktionierte und was nicht. Ich bewunderte stets, wie schnell die WDR-Cutter ein Thema erfasst hatten, obwohl sie die Bilder größtenteils erst seit weniger als einer Stunde kannten, und wie schnell sie eine Linie daraus formten.
Wie auch immer, wenn es oft benutzt wird mit Premiere, ja, eigentlich fast immer, dann dürfte es ja wenig stören, wenn es das Default-Verhalten in FCP X' primärer Handlung ist. Ich las natürlich, wie man dieses Clip-Vertauschen in Premiere durchführt.
Frank Glencairn hat geschrieben:2. Muß man das nicht "abschalten" weil es nur in Verbindung mit einer Tastenkombination funktioniert. Was mich zu der Einsicht bringt, daß du weder ausreichend Erfahrung mit Premiere mitbringst, um solche Sätze zu schreiben, und außerdem immer noch nicht begriffen hast von was wir hier überhaupt reden.
Mein Fehler war, nicht deutlich dazuzuschreiben:
In FCP X kann man dieses Verhalten nicht abschalten. Das ergibt sich aber aus dem gesamten *Kontext*. Ein bisschen aufmerksamer lesen, lieber Frank, und nicht nur nach Punkten querlesen, mit denen du mich abkanzeln kannst!
Frank Glencairn hat geschrieben:Schuster bleib bei deinen (magnetischen) Leisten und verschone uns mit solchen unqualifizierten Aussagen wie ...
Werd's versuchen ;-)
otaku hat geschrieben:Axel das was du magnetische Timeline nennst, das hat eigendlich jede editing Software, das heist Ripple. Ripple ist manchmal sinnvoll, manchmal egal und manchmal total kontra produktiv, deswegen kann man Ripple in fast jedem Schnitt Programm an- und abschalten. Nur bei FCPX kann man ihn nicht abschalten und das wird uns jetzt als grosser Fortschritt verkauft, verstehe ich nicht.
Geduld, wir sind fast da.
Stell dir vor, du hättest in dem dir gewohnten NLE nur eine Spur. Die anderen wären schlicht nicht verfügbar. Das würde dich zwar sehr beschränken, aber es wäre sehr simpel. Stell dir vor, je nach Cursorposition um die Clipgrenzen herum würde sich der Cursor in das passende Trimmwerkzeug verwandeln. Einen J- oder L- Cut (unterschiedliche In- oder Outpoints für Video und Audio) könntest du sehr einfach dadurch machen, dass du bloß Video oder Audio in der Timeline kürzt oder verlängerst.
Video und Audio klappen auseinander, es entsteht "Platz" für die Überlappung, aber es ist
keine neue Audiospur.
Stell dir vor, der Redakteur oder der Regisseur sitzen in deinem Nacken. Du hast drei Clips, und der Chef weiß einfach nicht, welchen er dir einzusetzen befehlen soll:
a) Ob ich dich
heiraten möchte? Aber ja doch, mein Herzblatt!
b) Pfff,
Nöhö! (tippt sich an die Stirn)
c) Jo, na gut.
Alle drei unterschiedlich lang. Stell dir vor, du könntest sie alle drei an dieselbe Stelle setzen und schlicht mit "y" ein Auswahlmenu aufrufen, das dir per Thumbnail anzeigt, ob a, b oder c gerade Gültigkeit hat.
Es ginge ziemlich schnell, die unterschiedliche Wirkung zu demonstrieren. Um die Lauflänge bräuchtest du dir keinen Kopf zu machen, ein Nebeneffekt des "Ripple-Zwangs" a.k.a. magnetische Timeline.
otaku hat geschrieben:Das zweite ist die Verrüsselung, auch das ist nicht neu, Softimage DS bzw. Avid DS hatte es, nannte sich Container. Mochte keiner, Produkt eingestellt.
Avid MediaComposter hat es, nennt sich NestedEffects, will keiner, benutzt auch keiner, ausser in absoluten Sonderfällen. Flame/Smoke haben das seit der 2014 Version nennt sich BFX(in Flame) bzw CFX(im Smoke) macht im Editing null Sinn und benutzt da entsprechend auch keiner, sondern erst wenn man anfängt Effekte zu bauen.
In Unkenntnis dieser Programme lasse ich meinerseits das so stehen und schildere - du merkst, ich gebe nicht so leicht auf -, was es mit den Rüsseln in FCP X auf sich hat.
FCP X hat dich beim ersten Test frustriert und wütend gemacht. Aus reinem Übermut beschließt du, der Software noch eine verspielte halbe Stunde zu widmen, rasch etwas zusammenzukloppen und dir den Rest des Abends damit zu versüßen, eine Hasspredigt gegen FCP X in slashCAM zu schreiben, die sich gewaschen hat.
Der Entschluss des rasch Zusammenkloppens gibt den Ausschlag, lässt dich locker werden. Du erkennst ganz nebenbei: Die verbundenen Clips, die mit den Rüsselchen mit "ihren" Haupthandlungsclips verbunden sind, gehorchen anderen Regeln. Du hast sie mit voller Absicht an einen bestimmten Frame der Sequenz geheftet. Wenn du also diesen
Hauptclip bewegst, zieht er den (oder die) verbundenen Clip(s) hinter sich her. Aber: Wenn du den verbundenen Clip bewegst, so kannst du das völlig frei tun. Du ziehst das Rüsselchen zu dem Frame, an dem du es wieder loslässt, und alles, was im Weg ist, macht dir Platz. Da "Spur 1" komplett ist, darf es oben und unten soviele Lücken geben, wie du magst. Alle Clips im Himmel und in der Hölle sind frei und voneinander unabhängig, nie wirst du andere Inhalte versehentlich mit verschieben, nie wirst du die Bodenhaftung verlieren, denn durch alles zieht sich das kräftige Rückgrat der storyline, sehr oft die jederzeit ungestraft editierbare erste hingerotzte Rohschnittversion.
Das ist also, falls man es als eine Sonderform des Nestings bezeichnen
kann und möchte, eine mit parent-child-Funktion, aber eine, in der das Kind sich seine Eltern jederzeit neu aussuchen kann, wenn's kein Eis gibt. Die Eltern wiederum haften für ihre Kinder. Wohin sie auch immer swappen oder sich unmagnetisch umpositionieren, die Blagen müssen mit. Erst wenn die Hauptclips gelöscht werden (oder über das Rüsselchen hinaus gekürzt), verschwinden auch die
connected clips.
Innerhalb kurzer Zeit wird dir klar werden, welche Art von Clips
inhaltlich besser in die Haupthandlung passen und welche besser verbunden werden. Die einen bauen gerne ziemlich hoch und in die Tiefe, die anderen bevorzugen einspurige Verkehrsführung. FCP X Timelines können auch wild aussehen. Als Clipgeschnibbel in unabhängigen Spuren wären solche Timelines Ehrfurcht gebietend.