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Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-Hack

Verfasst: Mi 15 Mai, 2013 14:00
von slashCAM
Editorials: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-Hack von rudi - 15 May 2013 14:00:00
>Magic Lantern hat die Büchse der Pandora geöffnet. Dabei haben sie eigentlich nur öffentlich zugänglich gemacht, was die einfachste Form einer digitalen Kamera darstellt.
zum ganzen Artikel

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Mi 15 Mai, 2013 16:32
von Drushba
Mal eine banale Frage: Wenn die Rohdaten so gut, das H.264-Ergebnis aber so schlecht ist, kann man dann nicht davon ausgehen, daß Canon hier absichtlich einen schlechten Codec Implemetiert hat, um andere Modelle zu schützen? Wenn dem so wäre, könnte man dann nicht die H.264- Implementierung hacken bzw. durch Umprogrammierung verbessern? Die 1D-X liefert ja auch ziemlich scharfe Ergebnisse ab, trotz großem Chip.

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Mi 15 Mai, 2013 16:47
von rudi
Nein, man kann den Encoder nicht umprogrammieren, aber der ist auch nicht das eigentliche Problem.
Das Problem der verwaschenen Qualität ist der Pixel-Mix innerhalb der einzelnen Linien und das Lineskipping. Beides kann man nicht selber programmieren, weil diese IMHO in Hardware implementiert sind. Diese bleiben auch teilweise Probleme im Raw-Modus, solange man nicht den 1:1. Sensor-Crop Modus nutzt.

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Mi 15 Mai, 2013 17:27
von pop24
Kann man eigentlich nur bis zu einer 4GB Grenze am Stück aufnehmen oder sind auch grössere Files möglich?

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Mi 15 Mai, 2013 18:01
von Thunderblade
Kann man eigentlich nur bis zu einer 4GB Grenze am Stück aufnehmen oder sind auch grössere Files möglich?
Natürlich nicht, das wäre extrem unsinnig, weil die 4GB Grenze bei der RAW Datenrate nach ca. 30 Sekunden erreicht wäre ;-).


Außerdem gibt es die 4GB Grenze bei der 5D Mark III auch sowieso nicht, die hat Canon schon selber abgeschafft und auch Magic Lantern hatte das sogar schon lange vorher ;-)

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Mi 15 Mai, 2013 18:53
von pop24
Danke für die Antwort :-) Dann steht ja der Blockbuster Produktion nichts mehr im Wege ;-)

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Mi 15 Mai, 2013 20:45
von handiro
Ich hoffe, bald eine schnelle Karte zu bekommen um es auf meiner MK2 zu testen. Das ganze hört sich so klasse an, ich muss es probieren. Die letzte ML Version habe ich schon...obs die auch im Mediamarkt gibt?
http://www.card-discount.de/32gb-cf-com ... ash/a-815/

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Mi 15 Mai, 2013 21:58
von Joggel
Was ich noch nicht ganz verstehe ist, es gibt einen "Full Frame" und einen Crop Mode.
Das bekannte erste Video zeigt alles Full Frame, nur eine einzige Einstellung ist als Crop bezeichnet.
An sich wäre es ja nicht RAW, wenn skaliert wird.
Dennoch lässt die 1920X1280 Auflösung auf ein 3x3 Pixel Binning schliessen?

Grüsse Roger

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Mi 15 Mai, 2013 22:38
von Frank Glencairn
"dass man die RAW-Daten einfach unformatiert an den HDMI-Port schickt und dort ein speziell programmierter Recorder eines Drittherstellers wartet, "

Wenn Canon der Ersthersteller ist und der, der den Recorder baut der Dritthersteller, wer ist dann der Zweithersteller?

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Do 16 Mai, 2013 00:36
von rudi
Frank Glencairn hat geschrieben: Wenn Canon der Ersthersteller ist und der, der den Recorder baut der Dritthersteller, wer ist dann der Zweithersteller?
Tja, wohl unreflektiertes schreiben meinerseits...

Ich könnte mich natürlich noch so rauswinden, dass der HDMI-Chip Hersteller No1 ist, und dann Canon No.2...

Aber nö: unreflektiertes geplapper ist schon ok. Dritthersteller dürfte trotz der eigentlichen Sinnfreiheit den meisten verständlich sein.

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Do 16 Mai, 2013 00:41
von rudi
Joggel hat geschrieben: An sich wäre es ja nicht RAW, wenn skaliert wird.
Dennoch lässt die 1920X1280 Auflösung auf ein 3x3 Pixel Binning schliessen?

Grüsse Roger
Naja, so wie ich es verstehe hat man die Wahl: RAW direkt vom Sensor 1:1 oder eben RAW nachdem der Signalprozessor das Bild zusammengefasst hat (aber halt noch mit 14 Bit Dynamik).
Für den zweiteren Modus kann man nach meinem aktuellen Kenntnisstand nicht mehr als 1920 Pixel nehmen, weil diese Skalierung fest in Hardware passiert. Mit allen Problemen, die dadurch auch bei der h264 Aufnahme entstehen.

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Fr 17 Mai, 2013 10:07
von glnf
rudi hat geschrieben:Naja, so wie ich es verstehe hat man die Wahl: RAW direkt vom Sensor 1:1 oder eben RAW nachdem der Signalprozessor das Bild zusammengefasst hat (aber halt noch mit 14 Bit Dynamik).
Wenn das "Pixel Binning" eben gar nicht Pixel zusammenfasst sondern beschönigend umschreibt, dass beim Auslesen Zeilen, bzw. Pixelquadrupel ausgelassen werden, dann liesse sich alles erklären. Die Auflösung wird reduziert, trotzdem erhalte ich die original Sensordaten als RAW Files. Aber ich bin hier auch nur am spekulieren.

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Fr 17 Mai, 2013 10:16
von glnf
Mich interessieren übrigens 2 Dinge brennend:

1) Funktioniert der Hack auch mit 25 FPS?

2) Eine Auflistung der verschiedenen möglichen Auflösungen im Cropmodus und die entsprechenden Crop Faktoren. Superschön wäre eine grafische Darstellung bezüglich Sensorgrösse und den verschiedenen nutzbaren Bildbereichen.

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Fr 17 Mai, 2013 10:21
von rudi
glnf hat geschrieben:Mich interessieren übrigens 2 Fragen brennend:

1) Funktioniert der Hack auch mit 25 FPS?

2) An Auflistung der verschiedenen möglichen Auflösungen im Cropmodus und die entsprechenden Crop Faktoren. Superschön wäre eine grafische Darstellung bezüglich Sensorgrösse und den verschiedenen nutzbaren Bildbereichen.
ZU 1: Ja, unseres Wissens nach ging das schon in einer nightly build, was in der finalen Version geht muss sich erst noch zeigen.

2). Da sind wir dran, aber mal sehen, ob wir es noch vor den Feiertagen schaffen...

Re: Editorials: Hintergründiges und Vordergründiges zum Magic Lantern Raw-H

Verfasst: Fr 17 Mai, 2013 11:52
von glnf
rudi hat geschrieben:Da sind wir dran, aber mal sehen, ob wir es noch vor den Feiertagen schaffen...
Toll! Vielen Dank im Voraus.

Mich erstaunt übrigens bei der ganzen Entwicklung schon, wie schlecht Canon, aber auch andere Hersteller, die Bedürfnisse vieler Anwender einschätzen können. Technisch gesehen ist das Auslesen und Wegspeichern der rochen Sensordaten schon längst kein Problem mehr. Trotzdem wird es nach wie vor nicht angeboten. Eher werden zunehmend komplexe Datenformate und Kompressionsallgorithmen implementiert, als endlich den Filmern die selbe Bildqualität zu bieten, wie sie im Stillmodus seit Generationen üblich ist.

Red konnte im Markt Fuss fassen indem sie genau das Anbieten. Black Magic und andere dürften jetzt im low-cost Segment folgen. Mal schauen ob und wie arrivierte Hersteller darauf reagieren. (Canon hoffentlich nicht, indem sie mit Updates den Hack verunmöglichen.)

Und, ps., aus meiner Sicht sind die "grossen" Sensoren natürlich für viele Anwendungen interessant. RAW, bzw. die Möglichkeit mit hohem Kontrastumfang filmen zu können, schätze ich aber viel wichtiger ein. Daher kann ich auch nicht verstehen, weshalb Sony zum Beispiel bei der EX3 nicht zusätzlich einen RAW Modus anbietet (oder einen vergleichbaren Modus, der Zugriff auf den gesamten Kontrastumfang des Sensors ermöglicht). Jeder der Konzerte, Theater oder Interviews auf der Strasse filmt, kennt das Problem der ausbrennenden Lichter und absaufenden Schatten. Wenn der Sänger ein weisses Hemd trägt, steckt man in der Bredouille. Wenn die Katze schwarz ist, wird sie zu einem Loch. Wenn der Interviewpartner erst Mittags Zeit hat und die Sonne scheint, ist man verschossen. Etc. etc. Wie oft habe ich schon Layer für Layer versucht die letzten Nuancen einer zu kontrastreichen Aufnahme zu retten. Mit RAW wäre das einfacher.

Und, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich möchte überhaupt nicht ausschliesslich RAW drehen. Oft muss oder will ich das Material ja gleich weitergeben oder einsetzen. Aber RAW als Option anzubieten kann technisch kein grosser Aufwand sein und es würde in manchen Situationen vieles erleichtern, wenn nicht gar erst ermöglichen.