Über Linsenlichtreflexe (besser bekannt als Lens-Flares) lässt sich immer schön sinnieren.
Stu Maschwitz kann bei diesem Thema beispielsweise komplett ins Schwärmen geraten: "Lens flares are awesome because they are fricking crazy. They are completely unreal. They increase the veil of unreality between the audience and the movie. They are beautiful. They are tiny imperfections magnified by orders of magnitude. They are aliens. And scary buildings. We give them sound effects and music cues. They make movies bigger than life because they have nothing to do with life."
Eigentlich handelt es sich hierbei um eine Bildstörung, die durch die Kombination von Blende
und Linsengruppen im Objektiv entsteht. Mittlerweile wird jedoch genau diese Störung oft in der Postproduktion künstlich hinzugefügt, um einer Aufnahme mehr Natürlichkeit zu verleihen (was ja irgendwie auf den ersten Blick paradox wirkt). Doch an diese Störung hat sich die allgemeine Sehgewohnheit bereits so weit angepasst, dass ein Fehlen der Lans-Flares oft suspekt wirkt. So mancher Plugin-Hersteller hat mit synthetischen Lensflares schon den einen oder anderen Dollar eingenommen, jedoch konnte man bei genauer Betrachtung fast immer einen künstlichen Reflex von einem echten unterscheiden. Die Latte für diese Unterscheidungs-Hürde wurde nun von vier Studenten spürbar höher gelegt. Denn mittels GPU-Computing zeigten sie zur Siggraph 2011 eine auf einem physikalischen Linsenmodell basierende Echtzeitberechnung von Lens-Flares, die dem Original beeindruckend nahe kommen. Schön...