Frage von WWJD:Ich habe mir ein neues Macbook Pro 16" 2020 gekauft, und an diesem hängen 2 Samsung 1TB T7 SSD's.
Wenn ich ein Finalcut Pro-Videoprojekt bearbeite, entstehen schnell ein paar Hundert GB an Volumen.
Ich kopiere das Videoprojekt als Sicherung auf eine externe SSD via Thunderbolt 3. Später kopiere ich nochmals das Projekt von einer SSD zur anderen (im Hintergrund) als 2.Sicherung. Was mich jetzt aber wundert ist, dass die Kopiergeschwindigkeit merklich abnimmt zwischen des SSD's. Am Anfang gehts ordentlich ab, bis es 3 Sekunden braucht für 1GB. Echt frustrierend.
Da gebe ich viel Geld aus um möglichst schnelle SSD's zu haben, im nachhinein sind es aber lahme Schnecken.
Woran liegt das? Habe ich die falschen SSD gekauft für hohe Datenmengen?
Antwort von rush:
Das ist ein ziemlich gängiges Verhalten bei SSD-Speichermedien im unteren bis mittleren Preisbereich. Und selbst teure SSD's kranken oft am "fehlenden" Cache und brechen nach einigen Gigabyte Datentransfer unter Vollspeed komplett ein und pendeln sich dann eher im Bereich flotter HDD's/Raids ein.
Da hilft es eigentlich nur häppchenweise zu kopieren wenn extreme Mengen bewegt werden sollen - also zu wissen wo die Grenze des einsetzenden Caches liegt... nervig aber effektiv.
Übrigens scheint die T7 unter "Dauerfeuer" sogar stärker einzubrechen als die T5 Modelle...
Ein bissl Literatur dazu z.b. hier und an vielen anderen Stellen... Stichworte: SLC/TLC Cache
https://www.computerbase.de/2020-03/ext ... -3.2-test/
Antwort von WWJD:
Oh vielen Dank Rush für die Info.
Interessant und frustrierend zugleich.
Antwort von Jott:
Abgesehen davon: prüfe auch mal, warum deine Mediatheken so groß werden:
- unnötig "optimierte Medien" angekreuzt?
- überflüssige Renderdateien?
- überflüssige Analysedateien?
All das ist für eine Sicherung völlig überflüssig. Überflüssige Dateien kannst du jederzeit in fcp x suchen und löschen lassen.
Und: wieso nutzt du nicht TimeMachine für deine Sicherung? Geht ständig automatisch stündlich im Hintergrund, und du brauchst nur eine billige normale Platte (nicht SSD), mindestens doppelt so groß wie deine interne SSD. Dazu natürlich iCloud als zweite Projektsicherung. Was du da händisch machst, ist ein überflüssiger Zeitkiller.
Antwort von WWJD:
Danke Jott für den Tipp.
Meine Vorgehensweise gibt mir ein Gefühl von "Sicherheit".
Und sobald die Projekte erledigt sind, werden sie sowieso gelöscht, es sind also nur vorübergehende "Lasten".
Antwort von dosaris:
sieh mal auf den WEB-Seiten des SSD-Herstellers nach.
Die bieten iA service-tools für ihre SSDs.
Stichwort ist
TRIMming.
Damit werden die Daten auf der SSD zT neu organisiert,
was iA wieder bessere performance ergibt.
Aus performance-Sicht sollte man SSDs nicht über ca 90% füllen,
darüber funktioniert das mit der Daten-Reorganisation nicht mehr so gut
Diese tools bieten typisch auch Hinweise zum health-status der SSDs,
da kann auch noch was krank sein.
Antwort von Jott:
Nur mit TimeMachine/iCloud bist du gegen eigene Fehler gefeit. Wie oft machst du die händischen Sicherungen? Einmal täglich? Wenn's drauf ankommt (bezahlte Projekte), steht es nicht zur Debatte, einen ganzen Tag oder mehr verlieren zu können.
Solche Gedanken macht sich fast jeder erst
nach einer Katastrophe. War schon immer so!
Antwort von ksingle:
Verwendest du für die beiden SSDs ein entsprechendes Kabel? Die T7 hat den Standard USB 3.2 GEN 2. Ein "Thunderbold 3" - Kabel sollte es also schon sein. Nicht immer legen die Hersteller ein entsprechend schnelles Kabel bei! Beim Kopieren von kleineren Dateien liegen fast alle preiswerteren Festplatten grundsätzlich in einem langsamen Bereich.
Hast du schon mal den Blackmagic Speed Test bemüht? Da sollte deine SSD bei ca. 1000 MB liegen. Wenn nicht, liegt"s womöglich am Kabel.
BTW: Ich selbst nutze (bei Schnitt mit Resolve) zwei Crucial X8 und bin damit sehr zufrieden.
Für
APPLE-User gibt es noch folgenden Hinweis:
Der
TRIM-Befehl verhindert, dass es zu Geschwindigkeitseinbußen bei Schreibzugriffen kommt, wenn ein SSD-Laufwerk über einen langen Zeitraum genutzt wird. Serienmäßig ist TRIM nur auf solchen Macs aktiviert, die von Apple mit einer SSD ausgeliefert werden. Mit einem Terminal-Befehl lässt sich die TRIM-Unterstützung auch für SSD-Laufwerke von Drittherstellern aktivieren.
Dies funktioniert bei intern nachgerüsteten (SATA, PCIe) oder per Thunderbolt-Schnittstelle angeschlossenen SSDs, nicht jedoch bei der Anbindung via USB. Zur Aktivierung des TRIM-Befehls muss ein Benutzeraccount mit Admin-Rechten benutzt werden. Öffne das Programm "Terminal" (zu finden im Ordner "Dienstprogramme", der im Verzeichnis "Programme" liegt) und gib den folgenden Befehl ein
"
sudo trimforce enable"
gefolgt von der Eingabe des Passworts Ihres Admin-Accounts und Drücken der Eingabetaste (Enter). Nach Drücken der Taste Y und Bestätigung via Enter sowie erneuten Drücken von Y und Enter wird TRIM aktiviert und der Mac neugestartet (dies kann bis zu 30 Sekunden dauern). Der Befehl sudo trimforce disable deaktiviert den TRIM-Befehl wieder.
Ob die Aktivierung geklappt hat, lässt sich in den Systeminformationen (aufzurufen im Apfel-Menü bei gedrückter Alt-Taste) unter dem Eintrag "SATA/SATA Express" bzw. "NVMExpress" (PCIe) herausfinden. Der TRIM-Befehl wird von praktisch allen neuen SSDs unterstützt.
Antwort von rush:
ksingle hat geschrieben:
Hast du schon mal den Blackmagic Speed Test bemüht? Da sollte deine SSD bei ca. 1000 MB liegen. Wenn nicht, liegt"s womöglich am Kabel.
BTW: Ich selbst nutze (bei Schnitt mit Resolve) zwei Crucial X8 und bin damit sehr zufrieden.
Es geht hier im Ausgangsthread eher um große Datenmengen die am Stück kopiert werden sollen und bei denen mit der Zeit die Schreib/Leserate eklatant einbricht.
Dafür ist der BMD Speed-Test eben nur bedingt bis gar nicht geeignet da dieser nur eine gewisse Menge an Daten kopiert und sich der Cache immer wieder "leeren" kann und man entsprechend nicht an die Cache-Grenzen stößt die entsprechende SSD's ausbremsen. Daher wird dieser oder auch andere Speed-Tests dabei fast immer und immer wieder hervorragende Werte anzeigen. Diese haben dann aber wenig mit der Realität zu tun wenn mal eben mehrere hundert GB oder gar einige TB am Stück kopiert werden sollen.
Antwort von WWJD:
@ksingle:
Trim-Unterstützung ist aktiviert.
Antwort von acrossthewire:
rush hat geschrieben:
Dafür ist der BMD Speed-Test eben nur bedingt bis gar nicht geeignet da dieser nur eine gewisse Menge an Daten kopiert und sich der Cache immer wieder "leeren" kann und man entsprechend nicht an die Cache-Grenzen stößt die entsprechende SSD's ausbremsen.
Der Aja Systemtest lite bietet bei der Auswahl der höchsten Auflösung bis zu 64GB Testfilegrössen. Da kann man die Schleicher relativ sicher identifizieren. Insbesondere da man sich den Zeitlichen Verlauf anzeigen lassen kann. Die meisten preiswerten SSDs haben den QLC Speicher der je nach Diskgrösse bzw. Füllung ab 32GB anfängt einzubrechen.