Frage von Huxley_:Hallo zusammen!
Schön, dass es so ein Forum wie dieses hier gibt. Um mich kurz zu fassen: Ich bin Student an einer renommierten Universität in Bayern und studiere Sprachen.
Ich bin ein großer Filmliebhaber und spiele schon seit langem mit dem Gedanken, selber in das Thema Filme, Filme drehen und alles, was das Thema Film noch so bietet, einzutauchen.
Am meisten interessiere mich allerdings für Kamera und Regie. Mein oberster Ziel wäre es, einen kleinen Film zu drehen und dabei selber als Regisseur zu fungieren.
Da ich, wie gesagt, neu bin, weiß ich gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.
Habt Ihr vielleicht ein paar allgemeine Tipps oder Quellen, die mir nützlich sein könnten?
Welche Kamera, Camcorder würdet Ihr empfehlen, um meine ersten Schritte zu wagen?
Vielen Dank!
Grüße
Antwort von Jott:
Dein Smartphone (ein neueres mit guter Videoqualität wie iPhone 6/7 und andere). Ist ernst gemeint: damit kannst du alles üben, was du brauchst. Und du hast es immer dabei. Die Lieblingsthemen dieses Forums (technische Diskussionen und Grabenkämpfe) haben mit Kameraführung, Regie und Storytelling via Schnitt überhaupt nichts zu tun.
Sprachen sind übrigens einer der Schlüssel dazu, in der Videobranche Geld zu verdienen (Englisch sowieso, zusätzliche sind prima). Nur zu.
Antwort von Axel:
Jott: +1
Mein Idol Stanley Kubrick wurde mal gefragt, wie man am besten Filmemachen lernt. Er antwortete, schnapp dir eine Kamera, pump alle deine Verwandten und Freunde an (Film war damals teuer), dann geh raus und mach Filme.
Sinngemäß das Gleiche.
Antwort von nic:
Es steht außer Frage, dass dieser Ansatz funktionieren kann. Wenn du wirklich sehr talentiert bist.
Ansonsten ist das ein sehr langer und frustrierender Weg bis zu deinem ersten ansehnlichen Werk und führt dich wohl letztlich zum nächstbesten Hobbyfilmclub. Was nicht verwerflich ist, wenn das für dich okay ist.
Um dir Tipps zu geben, solltest du vielleicht ein bisschen mehr auf deine Ziele eingehen. Willst du beruflich Filme machen, als Hobby aus Leidenschaft? Was ist dein Anspruch?
Antwort von Darth Schneider:
Axel, Jott und Stanley haben recht, höhr nicht auf negatives Geplapper, wie schwer und hart und brotlos das Filme machen ist. Einfach ein Notitzblock nehmen eine kleine Geschichte schreiben, dann ein Storyboard machen, coole Dialoge dazu schreiben, ein paar Baulampen kaufen, die Kamera ausleihen, ein paar Freunde fragen ob sie mitmachen wollen. Und Los geht's. P.S: Mit dem Telefon würde ich nicht filmen, das brauchst du als Regisseur zum telefonieren und organisieren.
Antwort von Jott:
Widerspruch. Ein aktuelles Smartphone eignet sich für den Anfang bestens (immer davon ausgehend, dass man schon eins besitzt). Und dass es nicht zoomen kann, ist ein unschlagbarer Vorteil. Weil Zoomen jeden Film kaputt macht.
Sehr einigen Monaten trauen sich professionelle Filmteams mit leicht gerigtem iPhone 7 auf Handgimbal in die Öffentlichkeit, statt EB-Schultermühle. Mehrfach gesichtet in NRW. Die Schamgrenze sinkt, und qualitativ ist das der Hammer, auch wenn's die meisten Profis nicht wahrhaben wollen.
Und wie gesagt: ein Smartphone ist immer dabei, eine "normale" Videokamera ganz sicher nicht.
Aber das soll nur ein Tipp sein, du kannst dir natürlich auch eine richtige Kamera plus Zubehör kaufen. Aber wenn da jemand was empfehlen soll, solltest du eine Budgetidee in den Raum werfen. Hast du ein paar Tausender zur Verfügung? Oder nur ein paar Hunderter? Tappe nicht in die verbreitete Denkfalle, mit einer besseren/teureren Kamera könne man bessere Filme machen. Da gibt es so gut wie keinen Zusammenhang.
Auch beim Schneiden: fange mit einer scheinbar lächerlichen Software wie iMovie an. Beschränke dich bewusst auf Hartschnitte. Was anderes braucht man nicht zum Storytelling. Und so lernt man's.
Antwort von Axel:
A propos Storyboard und Drehbuch (bzw. umgekehrt): Papier ist geduldig. Ich weiß, es gehört nicht direkt hierher, aber dieser Clip zeigt etwas mMn sehr Spannendes:
Ich meine die darin gezeigten "Tests". Erste Versuche sind immer suboptimal. Man erkennt beim Schnitt die verpassten Chancen. Eine Geschichte relativ intuitiv, fast schlampig, nur mit einem Smartphone und ohne Aufwand rasch an einem Nachmittag zu drehen, sie zu schneiden, und dann
in besserer Version nochmal zu machen (ggfs. nochmal. Und nochmal.), das kann sehr effektiv sein. Mit bedenkenlos hingerotztem Zeug kann man sehr kritisch und selbstkritisch sein. So als Gegenmodell zu einem in Wochen ausgetüftelten Drehbuch, bei dem man trotzdem beim eigentlichen Filmen tausend Fehler macht, deretwegen man hinterher nur frustriert ist, anstatt sie als wertvolle Erkenntnisse für die nächste Reinkarnation des Films mitzunehmen.
Antwort von Benutzername:
das gibt dir schon mal einen schönen einstieg. es deckt eine menge ab:
https://www.amazon.de/AV-Mediengestaltu ... gestaltung
Antwort von Huxley_:
Hallo zusammen!
Vielen Dank für die Antworten. Ich möchte meine Absicht etwas spezialisieren:
Ich würde gerne vor der Kamera als Darsteller auftreten sowie hinter der Kamera als Kameramann und Regisseur. Genauer gesagt würde ich gerne Dokumentarfilme drehen.
Welches Programm ist denn zum Schneiden auf Linux empfehlenswert? Des Weiteren wüsste ich gerne, wie man mit einem fertigen Film umgehen muss, um ihn publik zu machen?
Grüße
Antwort von Borke:
Lies Dich mal hier ein: nofilmschool.com Dort steht eigentlich alles, was man so wissen muß.
Antwort von Jott:
Hallo zusammen!
Vielen Dank für die Antworten. Ich möchte meine Absicht etwas spezialisieren:
Ich würde gerne vor der Kamera als Darsteller auftreten sowie hinter der Kamera als Kameramann und Regisseur. Genauer gesagt würde ich gerne Dokumentarfilme drehen.
Welches Programm ist denn zum Schneiden auf Linux empfehlenswert? Des Weiteren wüsste ich gerne, wie man mit einem fertigen Film umgehen muss, um ihn publik zu machen?
Grüße
Darsteller, Kamera, Regie und das Ergebnis auch noch vermarkten. Hui. In welchen Zeiträumen denkst du denn da so von Null bis zum Ziel?
Antwort von Huxley_:
Das war etwas unvorteilhaft geäußert. Ich wollte damit sagen, dass mir all diese Bereiche zusagen. Ich möchte mehr oder weniger überall mal reinschnuppern.
Welcher günstige Camcorder ist denn zu empfehlen?
Grüße
Antwort von Alf_300:
Ich würds erst als Regiseur versuchern, da braucht man außer Ideen und Organisationstalent um diese umzusetzen eigentlich nichts.
Antwort von nic:
Ich würds erst als Regiseur versuchern, da braucht man außer Ideen und Organisationstalent um diese umzusetzen eigentlich nichts.
Genau. Das gekonnte Erzählen einer überzeugenden Geschichte ist definitiv die einfachste Aufgabe beim Film. In Techniksachen muss man sich stundenlang einlesen. Regie macht man einfach.
Antwort von Darth Schneider:
Aber das meint ihr nicht im Ernst ? Regie ist das schwierigste beim Filme machen genau so schwierig ist es eine gute Geschichte zu schreiben. Die ganze Technik ist viel einfacher zu erlernen.
Antwort von Huxley_:
Wo kann man außerhalb von Youtube einen Film vorstellen?
Antwort von nic:
Wo kann man außerhalb von Youtube einen Film vorstellen?
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