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Infoseite // Verwendung von Waveform/RGB-Parade



Frage von ennui:


Ich versuch mich da gerade mal einzuarbeiten, hab bisher eher Augenmaß/pi mal Daumen oder ggf. Zebras verwendet. Momentan habe ich da noch paar grundsätzliche Verständnisprobleme:

Die Wellenform zeigt Luma. Soll diese nun theoretisch bei jeder Szene, also immer möglichst maximal ausgesteuert werden, um den Sensor/Codec möglichst auszureizen? Das hängt aber doch auch sehr vom jeweiligen Bildinhalt ab. Wenn ich ein dunkles Zimmer mit einer gelblichen Kerze und vielen Tiefen habe, soll doch vielleicht nicht mal das Kerzenlicht Maximalpegel haben. Umgekehrt, wenn ich im diesigen Nebel filme, sind keine Tiefen da, nur viele Mitten/Höhen, und ich muß das Signal doch nicht nachträglich so verzerren, dass der Pegel von 0-100 geht, nur damit der Spielraum auch ausgereizt wird. Sondern der Pegel wird dann irgendwo in der Mitte liegen.

Sonst könnte man ja auch für Luma sowas wie AGC im Audiobereich einbauen, also eine Automatik, die immer versucht, möglichst voll auszusteuern. Das würde aber wohl kaum immer gut aussehen.

Ich las auch noch von Standard-IRE-Werten zb. für Graukarte, Architektur oder Gesichter bei Tageslicht, oder für Innenräume. Da würde man dann also meinetwegen in das Gesicht zoomen und dann schauen, dass in der Waveform der Pegel stimmt?

Und bei der Farbkorrektur gilt dann ähnliches? Also das durchschnittliche Signal (mit allen Lumatönen) soll dann am Ende möglichst voll ausgesteuert sein, bzw. bekannte Oberflächen bei ihren zugehörigen IRE-Werten liegen?

Gibt es da was empfehlenswertes im Netz oder sonstige Literatur dazu? Ich finde immer nur Beschreibungen davon, was ein Waveform-Monitor ist, aber wenig zur konkreten Verwendung im Alltag bei Drehs oder im Schnitt. Irgendwelche Tips?

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Antwort von Adam:

Da würde man dann also meinetwegen in das Gesicht zoomen und dann schauen, dass in der Waveform der Pegel stimmt? Mir wurde hierzu - um die Heuttöne neutral/echt zu halten - folgendes angeraten. Bzw. ich habe den Tip von hier so für mich abgewandelt:

VectorScope anschalten. 4Punkt-Maske so legen, dass ausschließlich eine Hautstelle zu sehen ist und dann mit dem Scope überprüfen ob die Hauttöne stimmen. Das ist der Fall wenn der Ausschlag auf ca 10h liegt, also bei orange.

Auch habe ich hier mal nachgefragt, wie ich eine weiße Tischdecke (die gelbstichig aufgenommen wurde) wieder weiß bekomme.
Die Tips waren sehr hilfreich. Im Endeffekt habe ich es mit dem Betrachten der RGB-Parade, der Tischdecke selber und dem Einsatz von RGB-Kurven hinbekommen.
Hier kannst Du es nachlesen:
viewtopic.php?t=105687?highlight=

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Antwort von ennui:

Ok, das ist das Vektorskop. Von dem wusste ich bisher auch nur, dass es für die Farben zuständig ist, und dachte, da finde ich die RGB-Parade verständlicher.

Bleibt aber nun immer noch die Frage, wie das nun ist mit der Aussteuerung des Lumasignals/der Waveform, würde man da dann ggf. statt Gesicht die Graukarte nehmen, schauen, dass die auf dem richtigen Pegel landet, und dann wissen, Bild ist optimal belichtet? Und gilt das dann nur für best. Bedingungen?

Was ist mit Nachtdrehs, wo man kaum noch was erkennen soll (also auch keine Graukarte, zumindest nicht in Tageslichthelligkeit)? Oder "verschenkt" man andersherum sinnlos Bandbreite, wenn größere Bereiche im Waveformmonitor "leer" sind? Oder sind das ästhetische Entscheidungen und keine technischen.

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Antwort von Adam:

und dann wissen, Bild ist optimal belichtet? Und gilt das dann nur für best. Bedingungen? Vorweg: Ich bin Amateur, kein Profi.
Meine Erfahrung sagt mir aber, dass ich bei einem Dreh (unter normalen Bedingungen) über die kamerainternen AnzeigeModi (z.B. Zebra) eine möglichst optimale Belichtung wähle.
Ist das nicht möglich, da z.B. sowohl ein heller Himmel als auch Schatten unter Bäumen vorhanden sind, dann entscheide ich mich für eine Belichtung, bei der der Himmel gerade noch sichtbar ist, also Zeichnung hat. (also geringe Unterbelichtung)
Ausgefressene Lichter lassen sich nicht wieder herstellen, Schatten lassen sich (geringfügig) aufhellen. (Bei echtem raw ist das was anderes, viel mehr Spielraum)

Im Schnittprogramm arbeite ich dann als erstes mit dem WaveFormMonitor und stelle das Maximum ein. Also Schwarz so dunkel wie möglich (ohne Clipping) und weiß so hell wie möglich (ohne Clipping).
Ist das gemacht, dann stimmt die Helligkeit mal grundsätzlich. Der Rest ist Geschmackssache. Ich persönlich finde die heute so modernen und ach so filmmäßigen starken 'ÜBersteuerungen' in den Tiefen und Lichtern ganz furchtbar. Aber das ist wohl gerade in.
Oder "verschenkt" man andersherum sinnlos Bandbreite, wenn größere Bereiche im Waveformmonitor "leer" sind? Oder sind das ästhetische Entscheidungen und keine technischen. Für diese Frage ist (so es ums technische geht) wohl WoWu zuständig.

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Antwort von HT:

Ok, das ist das Vektorskop. Von dem wusste ich bisher auch nur, dass es für die Farben zuständig ist, und dachte, da finde ich die RGB-Parade verständlicher. Das Vektorscope hatte seinen ganz großen Auftritt in Zeiten des analogen Fernsehens, als es noch wichtig war die Hautfarben Sekundengenau festzulegen, weil sonst eine Farbverfälschung durch die Analogtechnik drohte.
Oder "verschenkt" man andersherum sinnlos Bandbreite, wenn größere Bereiche im Waveformmonitor "leer" sind? Oder sind das ästhetische Entscheidungen und keine technischen. Für den normalen Einsatz als EB-Kamera und ähnlichem reicht normalerweise einfach nach Geschmack zu Regeln. Bei 8-bit Kameras ist es sowieso am Besten, wenn man das Signal so aufnimmt, wie es gesendet werden soll. Waveform wird meist dann interessant wenn es um den Abgleich mehrerer Cams geht, z. B. im Studio. Dann stellt man sich seine Graustufen auf und regelt alle Kamera, so dass das Vektorscope die richtigen Spannungen anzeigt. Auch bei der Nachbearbeitung kann es hilfreich sein, da man auf einen Blick die Helligkeitsverteilung sehen kann und sofort bemerkt wann noch eine Kontrastkorrektur notwendig ist; oder wenn man zwei Clips aneinander angleichen muss.
Wer dagegen mit einer Kamera dreht, der ist am Besten bedient, wenn er einfach nach Gefühl dreht; die Waveform kann man dabei trotzdem nützlich sein, schließlich kann man auf den Camcordermonitoren die Helligkeit nur grob abschätzen.

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Antwort von ennui:

Danke schon mal für die Ideen. Naja, nach Geschmack habe ich ja bisher schon immer belichtet, und eben so, dass die Lichter nicht clippen. Das kriegt man schon auch so hin, klar.

Jetzt wollte ich aber mal diese speziellen Instrumente richtig einsetzen (können), um sozusagen ein technisch perfektes Bild zu erhalten, also die vorgefundenen Farben und Tonwerte möglichst gut zu reproduzieren und den Sensor möglichst gut auszunützen, egal wie umständlich das ist. Mit Zebra weiß ich ja zb. nur, ab wann Lichter clippen, aber nicht, wie sich der Rest verteilt. Mit einem Handbelichtungsmesser und Objektmessung (wie in der Fotografie) kann ich ganz klassisch schauen, welchen Kontrastbereich eine Szene abdeckt, welche Dynamik sie hat, bei welchen Blenden die einzelnen Objekte landen. Das ist natürlich auch schon übertrieben, denn das macht/kann ja eben auch die Kamera zb. mit Zebras oder gar Automatik. Aber ich würde eben einfach gerne wissen, wie man die Waveform ganz konkret in dem Fall, unter verschiedenen Bedingungen, einsetzen würde.

Also zb.: helle Hautfarben sollen da unter "Tageslichtbedingungen" bei maximal 70 IRE landen. Was gibt es da noch für Richtwerte oder Tabellen oder Workflows, könnte man auch "blind" mit diesen Instrumenten arbeiten, ohne aufs Bild zu achten, nur auf die Messwerte (also wie früher bei Film, als man noch gar kein Bild hatte beim Dreh), sowas interessiert mich da halt. Ob ich es im Alltag dann wirklich brauche, kann ich dann immer noch sehen, aber ich möchte es zumindest sachgerecht einsetzen können. Gerade wenn man nicht mit Raw arbeitet und das Bild von vornherein möglichst schon stimmen soll, kann das ja sehr nützlich sein.

Bisher stehe ich aber noch etwas wie der Ochs vorm Berg, denn manche Sachen sehen per Waveform "gut ausgesteuert" schon besser aus als nur am (oft trügerischen) Monitor begutachtet. Erst recht, wenn man irgendein Log einsetzt, aber keinen LUT dazu auf dem Monitor hat. Andere Bilder kommen mir hinterher aber zu hell vor, wenn ich nur danach gehe, dass die Wellenform möglichst optimal zu liegen kommt, auch wenn da Schatten und Lichter nicht clippen, die Mitten sind da dann irgendwie komisch und per Augenmaß hätte ich es anders gemacht. Deswegen die Frage, denn nur die Maximalaussteuerung allein scheint ja nicht immer das Wahre zu sein.

Und was ist mit der RGB-Parade: Dort würde ich zb. sehen, ob ein einzelner Farbkanal clippt, etwa wegen mangelhaftem Weißabgleich? Und müsste dann ggf. das Licht anders filtern oder einen Weißabgleich machen? Was macht man noch damit?

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Antwort von olja:

Nur mal so zur Anregung


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Antwort von ennui:

@Olja Danke, das brachte neue Einsichten. Insbesondere das mit dem sicheren Blendenbereich und seiner Herstellung (4 Blenden bei DSLRs, schon bitter).

Dafür eignet sich die Waveform natürlich gut, dann schaut man also, dass man alles wichtige, oder gar alles (wenn man sovielKontrolle hat), nicht zwischen 1 und 100% Waveform, sondern eher was um 20-80% hat, weil die Kamera und der Codec trotz nominell größerer Dynamik in den Highlights und Lows am ehesten Schwächen haben. Klingt sinnvoll.

Gibt es denn nicht irgendwelche empfehlenswerte weitergehende Literatur zu dem Thema? Was mich gerade etwas nervt, ist zb. dieser Richtwert 70 IRE für (kaukasische) Gesichter... was, wenn ich kein Gesicht im Bild habe, soll ja auch vorkommen. Wo sollte eine Graukarte landen, oder Blattgrün...

Oder mal ganz anders gefragt: Gesetzt den Fall, man hat diese ganzen Instrumente wie Belichtungsmesser, Zebra, Waveform zur Hand, und möchte nun mit einer Kamera eine technisch möglichst perfekte Aufnahme einer gegebenen Szene machen, auf deren Ausleuchtung man nur geringen Einfluss hat. Also weitaus exakter noch als "clippt nicht und sieht gut aus". Da würde mir nun einfallen, mit einem Spotmeter den Dynamikumfang der Szene in Blenden auszumessen, und dann die goldene Mitte zu wählen, oder eben die richtige Blende der bildwichtigsten Objekte, oder anhand der Highlights belichtet... Oder schauen, dass ich mit der Waveform zwischen 20 und 80% liege, siehe oben. Aber was ist mit den Farben? Farbchart in die Kamera halten oder nur Graukarte? Weißabgleich oder Preset? Wie würde es ein Perfektionist mit viel Zeit machen?

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Antwort von Paralkar:

Ich kann jetzt nur zum Thema Postpro erzählen.

Ich denke was wichtig ist, im Kopf zu behalten was macht man da, eine Doku oder eine Reportage, EB etc. muss einfach sauber und sicher sein.

Ein Kino- Kurz-, Spielfilm oder Musikvideo darf halt ganz anders gestaltet werden.

Soweit in der Post, ist es wichtig das Color Grading was künstlerisches ist, was die Geschichte unterstreicht und die Emotionen richtig transportiert.

Soweit ist es nicht immer einfach zu sagen mit dem versuch ich auf 100% auszupegeln, es ist situationsabhängig, eine Nachtszene, bei der ein Einbrecher im dunklen Haus rumläuft, wäre ziemlich sinn frei auf Maximum Weiß auszupegeln im Color Grading, vorausgesetzt der DOP hat das ganze so "dunkel" gedreht und wollte nicht ein cleanes Bild anstreben, das in der Post in eine Nachtsituation verwandelt wird.

Der Waveformer und die Parade sind einfach sehr praktisch um ein Bild zu leveln und die verschiedenen Bestandteile des Bildes zu begutachten.

Sobald alles gelevelt ist, ist es weitaus einfacher mit einem "universal" look auf die Szenen zu gehen, und benötigt dann nur noch die Sekundäre-Farbkorrektur und kleine Änderungen.

Wenn du nicht levelst, ist es immer ein Kampf weil dann Szene zu Szene ein größerer Unterschied ist.

Deshalb ist es immer sinnvoll, anfangs bei jeder Szene, mittels Waveformer, Schwarz an Schwarz zu setzen, vorausgesetzt es ist oder ein pures Weiß vorhanden sein, das Weiß an Weiß zu setzen, und mittels der Parade RGB in den Highlights gleich zu setzen um richtiges Weiß zu erhalten (ohne Farbstich), selbiges auch für Schwarz und die Midtones.

Davon ausgehend ist der rest die Lookentwicklung und Sekundärkorrekturen.


Als Beispiel: Ein Bild von einem Haus mit ner weißen Front, hat wegen den Lichtverhältnissen oder vielleicht falschen WB einfach ein Farbstich, mittels der RGB-Parade, kann man genau ausmachen, welche stelle ist das, und mittels Log-Grading kann man gezielt diese wieder weiß machen, ohne das restliche Bild in Mitleidenschaft zu ziehen.

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Antwort von srone:

vor ein paar wochen/monate gab es auf slashcam, diesen link zu dem tutorial-film (ca 20min) eines us-coloristen, der nahezu die gesamte farbkorrektur via rgb-parade gemacht hat, hat den vielleicht noch jemand parat, ich finde ihn leider nicht mehr, er würde hier sehr gut passen.

lg

srone

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Antwort von Paralkar:

Hab gesucht, find ich nichtmehr

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Antwort von srone:

arghh, das war das beste, was ich je zu diesem thema gesehen habe.

vielleicht finden es die admins?

lg

srone

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Antwort von DWUA:

Meinst du vielleicht

?

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Antwort von srone:

leider nein.

lg

srone

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Antwort von Axel:

Naja, RGB Parade ist sicherlich die Lösung, wenn man keine Luma-Waveform und kein Vektorskop hat. Man kann die Tonwertbalance damit halbwegs einstellen und auch die Farben im Sinne eines nachträglichen Weißabgleichs neutralisieren. Braucht man da eine extra Anleitung?

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Antwort von Paralkar:

Ja doch das is schon gut zu wissen, was man da genau mit gezielt isolieren kann.

Allgemein hast du recht, is logisch, aber die leute stellen sich das ding immer zu technisch vor, das gibt ihn ein guten einblick

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Antwort von srone:

@axel du sicher nicht, jedoch der fragestellung oben folgend, wer weiss?

war eben eines der besten gesehenen tutorials, sowohl einfach, als auch umfassend.

lg

srone

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Antwort von Paralkar:

Hah, nennt mich Gott,


Ich habs gefunden




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Antwort von srone:

Hah, nennt mich Gott,


Ich habs gefunden


super, thats it.

lg

srone

ps: @paralkar für mich interessant, was ist deine meinung zum tutorial?

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Antwort von ennui:

Danke. Ich kenn Hullfishs Buch, ist empfehlenswert, das Video schau ich mir gleich mal an. Aber: Es geht da wohl wieder um Grading. Ich möchte ja vor allem wissen, wie man solche Instrumente schon bei der Aufnahme einsetzen würde. Vielleicht sagt er ja auch dazu was.

RGB-Parade also hauptsächlich gegen falsche Farbbalance/Stiche und für nicht clippende Farbkanäle?

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Antwort von Paralkar:

Hmm, ich muss sagen ich hab zwar technisch gewusst, wie Waveformer und RGB-Parade zu benutzen sind, aber irgendwie war das sowas technisches für mich, ein bisschen wie ein Geiger-Müller Zähler oder Seismograph.

Aber ich hab trotz dem verständnis des Geräts irgendwie nicht so ganz begriffen, das es das Bild anzeigt, was man hat und gradet und explizit in kombi mit dem Log-Grading in Davinci is das zu was sehr krassem geworden um besonders weiße Wünde weiß zu halten, auch wenn man ein intensiveren Look haben möchte.


Ich hab da noch ordentlich was dazugelernt

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Antwort von srone:

RGB-Parade also hauptsächlich gegen falsche Farbbalance/Stiche und für nicht clippende Farbkanäle? uneingeschränkt, ja.

grundsätzliches "matchen" von kameras im (farb-) bildtechnischen sinne.

kontraste muss ich mit licht setzen, planen, includiert sauberes belichten.

lg

srone

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Antwort von srone:

Ich hab da noch ordentlich was dazugelernt ich hoffe ich hatte nicht zuviel versprochen. :-)

lg

srone

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Antwort von ennui:

Im Grunde ist es bei Video ja banal, ein Bild nach Augenmaß einigermaßen zufriedenstellend zu belichten. Aber je mehr man sich mit obiger Fragestellung beschäftigt, umso komplizierter wird es. Vorhin las ich noch über das Verhältnis von Farbe und Luma, dass nur, wenn man Luma nicht völlig ausreizt und eher unterbelichtet, die Farben ihren höchsten Sättigungsgrad erreichen. Ansonsten bleichen sie quasi aus. Das würde man dann wohl wieder mit dem Vektorskop untersuchen?

Ich würde gerne mal als Versuchsaufbau ein Bild rein mit solchen Messgeräten ideal belichten, also Video so verwenden, als wäre es Film, keine Vorschau. So ganz steig ich aber immer noch nicht durch, wie man da eine möglichst wirklichkeitsgetreue Aufnahme auch bei den Farben erreichen würde, bzw. was da nun technisch "am richtigsten" wäre.

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Antwort von HT:

Im Grunde ist es bei Video ja banal, ein Bild nach Augenmaß einigermaßen zufriedenstellend zu belichten. Aber je mehr man sich mit obiger Fragestellung beschäftigt, umso komplizierter wird es. Vorhin las ich noch über das Verhältnis von Farbe und Luma, dass nur, wenn man Luma nicht völlig ausreizt und eher unterbelichtet, die Farben ihren höchsten Sättigungsgrad erreichen.
Genau so ist es. Daher lohnt es sich erst die Luminanz zu korrigiere und danach erst die Sättigung.
So ganz steig ich aber immer noch nicht durch, wie man da eine möglichst wirklichkeitsgetreue Aufnahme auch bei den Farben erreichen würde, bzw. was da nun technisch "am richtigsten" wäre. Mal die schnelle Variante:
1. Kaufe Graustufenkarte
2. Leuchte Gleichmäßig aus
3. Stelle Kamera auf und erzeuge aus Signal Waveform /RGB-Parade
4. Filme Graustufenkarte und achte dabei darauf, dass dein Waveform eine passende Treppe erzeugt. Regle ggf. mit der Blende nach.
5. RGB Parade sollte bei Graustufentafel ausgeglichen sein, daher das R,G und B Signal sollten gleich verlaufen.
6. Sei zufrieden
7. Wenn dir Spaß macht, bewirb dich doch als Bildingenieur

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Antwort von ennui:

Graukarte besitze ich ja schon, dann fang ich gleich bei Schritt 2 an. Danke, genau sowas meinte ich. Wobei: also die Luminanz regel ich ja einfach per Blende und Co. Die Farben dann einfach per Weißabgleich auf die Graukarte? An der Kamera müsste man ja sonst in die Farbmatrix oder in diese R-G, G-B-Verschiebungen, um die Farben wieder auszugleichen, das wird ja uferlos. Aber was sollte man sonst machen, wenn der Weißabgleich laut RGB-Parade nicht richtig sitzt? Bei einer Graukarte bildfüllend sollte er das ja eigentlich sowieso tun.

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Antwort von HT:

Die Farben dann einfach per Weißabgleich auf die Graukarte? Ja, als einfache Variante.
An der Kamera müsste man ja sonst in die Farbmatrix oder in diese R-G, G-B-Verschiebungen, um die Farben wieder auszugleichen, das wird ja uferlos. Aber was sollte man sonst machen, wenn der Weißabgleich laut RGB-Parade nicht richtig sitzt? Komplizierter geht immer. Du kannst natürlich versuchen noch alle Farben auf deinen Geschmack zu bekommen, nur werden dass die wenigsten Kameras zulassen. bedenke: Früher beim Film konnte man den "Look" auch nur grob anhand des verwendeten Films wählen. Weißabgleich musste man dann zusätzlich zum verwendeten Film mit dem Licht machen.

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Antwort von Axel:

Graukarte besitze ich ja schon, dann fang ich gleich bei Schritt 2 an. Danke, genau sowas meinte ich. Wobei: also die Luminanz regel ich ja einfach per Blende und Co. Die Farben dann einfach per Weißabgleich auf die Graukarte? An der Kamera müsste man ja sonst in die Farbmatrix oder in diese R-G, G-B-Verschiebungen, um die Farben wieder auszugleichen, das wird ja uferlos. Aber was sollte man sonst machen, wenn der Weißabgleich laut RGB-Parade nicht richtig sitzt? Bei einer Graukarte bildfüllend sollte er das ja eigentlich sowieso tun. Das tut er. Weißabgleich auf 18% Graukarte. Preisfrage: Warum auf eine Graukarte und nicht etwa auf Kopierpapier, wo es doch Weißabgleich heißt?

Was siehst du dann - später - in der Parade? Schön parallele RGB-Gebirge. Es sei denn, ein rotes Feuerwehrauto blockiert die Sicht, die Sonne geht unter oder wir blicken in Capris Blaue Grotte. Oder was auch immer.

*Belichtung* auf eben diese Karte (trifft Pi mal Daumen menschliche Haut auch, hierfür alternativ auch Zebra, das auf 70% gestellt wird und soeben zu clippen aufhört, digital darf man 1/2 Blende unterbelichten, aber nur, wenn Post okay ist). Ein Histogramm, man achtet auf gute Verteilung und dass nichts abrupt verschwindet.

Augenmaß ist unzuverlässig.

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Antwort von olja:

Achtung ! Farbkarte ausleuchten mit was ?
Daylight oder Kunst ;-) Kann auch wieder ein Unterschied sein ;-)



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Antwort von ennui:

@ "Weißabgleich musste man dann zusätzlich zum verwendeten Film mit dem Licht machen".

Das ist mir sowieso nicht ganz klar, wie die das bei Film mit fester Farbtemperaturabstimmung gemacht haben. Bei Kunstlicht, ok, nimmt man eben die richtigen passenden Lichtquellen oder filtert die, die bleiben dann ja so. Aber bei Außenaufnahmen mit echtem Tageslicht? Das Licht ist ja schon recht unterschiedlich zu verschiedenen Tageszeiten, was ja auch lustige Anschlussfehler in so manchem B-Movie ergeben hat. Das kann man doch höchstens noch im Kopierwerk hinterher ändern, mit Farbchart o.ä.

Danke für die Tips, dann probier ich mal verschiedene Varianten aus.

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Antwort von olja:

@ "Weißabgleich musste man dann zusätzlich zum verwendeten Film mit dem Licht machen".

Das ist mir sowieso nicht ganz klar, wie die das bei Film mit fester Farbtemperaturabstimmung gemacht haben. Bei Kunstlicht, ok, nimmt man eben die richtigen passenden Lichtquellen oder filtert die, die bleiben dann ja so. Aber bei Außenaufnahmen mit echtem Tageslicht? Das Licht ist ja schon recht unterschiedlich zu verschiedenen Tageszeiten, was ja auch lustige Anschlussfehler in so manchem B-Movie ergeben hat. Das kann man doch höchstens noch im Kopierwerk hinterher ändern, mit Farbchart o.ä.

Danke für die Tips, dann probier ich mal verschiedene Varianten aus. Probieren kann und sollte man natürlich. Praktisch verwende ich nur Werks-Presets.

Gestartet wird bei mir die Cam immer im AWB, dann entweder Tages oder Kunstlicht eingestellt. Mehr nicht. Obwohl ich alles frei einstellen und auch eigene Presets basteln kann.

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Antwort von ennui:

Ja, so mache ich es ja auch gewöhnlich, feste Presets. Bei Film haben sie es früher zwangsläufig ja auch so gemacht. Aber mit meiner Aufgabenstellung passt es nicht zusammen, da eine auf 12 Uhr mittags in sonstwo standartisierte Farbtemperatur zu verwenden. Es soll stattdessen natürlich die Farbtemperatur von meinetwegen Sonnenlicht um 17 Uhr auf einem hiesigen Breitengrad verwendet werden, da wo ich gerade bin, möglichst exakt, mit Instrumenten abgeglichen. Nochmal, es geht mir hier um das skizzerte Experiment, nicht um Sinnhaftigkeit, Effizienz oder Film-Alltag.

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Antwort von ennui:

So, ich hab mich jetzt mal an der reinen Handbelichtungsmesser-Variante probiert und recherchiert. Resultat ist etwas ernüchternd: Ich muss ja zunächst mal den Belichtungsmesser auf die Kamera kalibrieren. Also: Graukarte gleichmässig ausleuchten, in der Waveform schauen, dass sie bei 50% landet, schauen, welche Blende das ist, dann Objektmessung mit Belichtungsmesser auf die Karte, und dann per Korrekturfaktor angleichen. Problem ist aber ja, dass ich diesen Schritt für jedes andere Objektiv jedesmal nochmal wiederholen müsste. Oder aber mir so eine Liste von Korrekturwerten anlegen müsste für den Belichtungsmesser. Wegen t vs. f-stops, die Objektive sind da a unterschiedlich, 2,8 ist nicht gleich 2,8. Gibt es vielleicht irgendwo eine Auflistung, welche T-Stops Fotoobjektive haben? Oder kann/muss ich das jetzt selbst messen?

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