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Infoseite // Prüfungsfragen - Saalmischung, Bühnenmischung und Sendemischung



Frage von Charly00:


Hallo liebe Filmemacher und Tonmenschen,

ich bin grade an der Abschlussprüfung dran und bin auf eine Frage gestoßen wo ich nicht weiter komme, wäre echt dankbar wenn mir jemand helfen könnte...


Für die Durchführung und die Aufzeichnung der Pressekonferenz ist für den Ton eine sogenannte Saalmischung, eine Bühnenmischung und eine Sendemischung vorzunehmen.

Frage 1: Wofür werden sie jeweils benötigt?
Frage 2: Die sendemischung soll auch als Saalmischung verwendet werden.
Nennen sie zwei Vorteile und zwei Nachteile dieser Herangehensweise.


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Antwort von beiti:

Wenn Du eine entsprechende Ausbildung absolviert hast, müsstest Du doch die Antworten selber besser kennen als die meisten Leute hier im Forum?!

Aus meiner Sicht:

Saalmischung ist das, was im (großen) Raum per Lautsprecher wiedergegeben wird.
Sendemischung ist das, was den Kameraleuten für die Eingänge ihrer Kameras bereitgestellt wird.
Der Begriff Bühnenmischung ist mir nicht so geläufig; ich vermute aber, dass es das ist, was die Sprecher über ihre Ohrhörer eingespielt kriegen (z. B. Fragen von Journalisten, die weit hinten im Saal sitzen und daher auf direktem Weg schlecht zu verstehen sind).

Sendemischung und Saalmischung unterscheiden sich am ehesten dadurch, dass die Sendemischung noch Raum-Atmo mit drin hat; das kann z. B. interessant sein, wenn es unruhig im Saal wird oder wenn es Pfiffe gibt.
Nimmt man die Saalmischung auch für die Kameras, ist der Ton weitgehend auf die Stimmen der mikrofonierten Akteure beschränkt, so dass z. B. Zwischenrufe nur schlecht zu hören sind. (Das könnten die Kameraleute aber absichern, indem sie auf dem zweiten Kanal noch jeweils ein eigenes Mikro aufnehmen.)
Weiterhin muss man schauen, wie mit den Fragen der Journalisten umgegangen wird: Im besten Fall werden dazu Funkmikros hingehalten, so dass die Fragen Teil der Saalmischung werden und auch für andere Anwesende gut zu verstehen sind. Oft ist das aber zu viel Aufwand, und die Fragen werden einfach unverstärkt nach vorn gebrüllt; in einer reinen Saalmischung sind die Fragen dann, genau wie Zwischenrufe, nur noch sehr leise und daher schwer verständlich. Die Mikrofone der Akteure sind ja alle gerichtet und relativ rückkopplungssicher im Hinblick auf die Boxen im Saal.
Vorteil einer reinen Saalmischung als Kameramischung ist, dass die Kameras einen technisch ziemlich sauberen Ton der Hauptakteure kriegen; so hat man erst mal weniger Störungen (Husten, Rascheln usw.) mit drin. Inwieweit dann zusätzlich noch Atmo aufgenommen wird, liegt im Verantwortungsbereich der einzelnen Kameraleute.

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Antwort von Charly00:

Ich bin momentan in der Ausbildung und hatte leider nicht viel mit Audio zu tun.
Danke dir für die Antwort hat mir geholfen :)

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Antwort von beiti:

Ich bin allerdings kein Ton-Spezialist - und meine eigene Film-Ausbildung liegt schon ein paar Jährchen zurück. Wäre also gut, wenn noch jemand etwas dazu schreiben würde, der einen aktuelleren Wissensstand hat.

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Antwort von Auf Achse:

Bei Konzerten unterscheiden sich Saalmischung und Bühnenmischung gewaltig. Die Saalmischung hat beiti schon beschrieben. Die Bühnenmischung bekommen die Musiker auf die Monitorlautsprecher und / oder ins In Ear Monitoring. Dabei kann sogar die Mischung von Musiker zu Musiker stark variieren, jeder erhält die Instrumente eingespielt die für ihn am wichtigsten sind und natürlich sich selbst.

Wer schon mal auf einer Bühne in einem großen Saal gestanden ist und kein Monitoring gehabt hat weiß wie be.... es ist wenn man sich selbst nicht hört :-)

Auf Achse

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Antwort von MLJ:

@Charly00
Zitat:
"Für die Durchführung und die Aufzeichnung der Pressekonferenz ist für den Ton eine sogenannte Saalmischung, eine Bühnenmischung und eine Sendemischung vorzunehmen.
Frage 1: Wofür werden sie jeweils benötigt?
Frage 2: Die sendemischung soll auch als Saalmischung verwendet werden.
Nennen sie zwei Vorteile und zwei Nachteile dieser Herangehensweise."
Zitat ende.

Bei Pressekonferenzen die auf einer Bühne stattfinden kommen diese Fragen zum tragen und erklären sich wie folgt:

Antwort Frage 1:
Die "Saalmischung" erfolgt für das Publikum, also hier für die Reporter und Journalisten.
Die "Bühnenmischung" ist für die Leute auf der Bühne.
Die "Sendemischung" für die Kameras die das ganze aufzeichnen oder Live übertragen.

Antwort Frage 2:
Hier 2 Nachteile wenn man die Sendemischung auch als Saalmischung verwendet.
1. Die Saalmischung ist in der Regel anders aus-gesteuert als die Sendemischung.
2. Das Publikum (Reporter / Journalisten) würden nicht alles mitbekommen aufgrund des geringeren Pegels.

Hier 2 Vorteile wenn man die Sendemischung auch als Saalmischung verwendet.
1. Die Vorbereitungszeit verkürzt sich drastisch was die Aussteuerung betrifft.
2. Es ist weniger Equipment vor Ort nötig.

Was die beiden User "beiti" und "Auf Achse" hier bereits richtig angemerkt haben trifft bei Konzerten zu, nicht bei Pressekonferenzen wie in deinem Beispiel. Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Antworten auf Frage 2, also setz dich nochmal hin und beschäftige dich mit diesem Thema intensiver, okay ? Trotzdem hoffe ich dir damit etwas weiter geholfen zu haben ;)

Cheers

Mickey

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Antwort von Darth Schneider:

Guten Morgen,
Detail am Rande. Weniger Prüfungsfragen betreffend, mehr persönliche Ergahrungen.
Ballettaufführungen bilden da glaub ich eine Ausnahme. Egal ob jetzt die Musik live dabei ist oder aus der Dose kommt, möchte man den Ton besser nicht ausschliesslich vom Output des Mischer nehmen, da dies sehr unnatürlich wirkt, es braucht zusätzlich ein Mikrofon für die Geräusche im Publikum und ein anderes für die Geräusche der Tänzer, im Idealfall. Wenn das aus irgend einem Grund nicht möglich sein sollte, dann würde ich unbedingt empfehlen, den Ton vom hinteren Drittel mit Hilfe von einem einzigen Mikrofon aufzunehmen, anstatt nur den Mischerton zu haben. Weil letzteres tönt wirklich dann wie der Ton nachträglich von einer CD aufs Video nachvertont worden wäre, also nicht live und völlig unnatürlich. Die Geräusche von den Tänzern und dasPublikum müssen auch aufgenommen werden. Bei Theater, oder Oper, ist es ähnlich, der Ton von den Akteuren liegt beim Mischer vor aber den Ton von Publikum nicht immer, dann tönt es am Schluss nicht Live.
Gruss Boris

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Antwort von TheBubble:

Bei solchen Fragen würde ich bei einer Prüfungsvorbereitung dazu raten, auch die "offiziellen" Unterlagen zur Vorbereitung (Buch, Mitschriften, ...) heranzuziehen. Manche Prüfer wollen, leider, genau das und nur das hören, was dort steht.

Das bedeutet natürlich nicht, das man einfach alles wortgenau auswendig lernt, verstehen und eigene Gedanken machen ist immer besser und bringt einen meiner Ansicht nach deutlich weiter.

Man muß aber abwägen, ob man dabei riskiert, einen oder mehere Punkte zu verlieren, weil man das richtige Stichwort nicht bringt. Daher kann es sich unter Umständen lohnen, seine Unterlagen noch einmal komplett durchzulesen, auch wenn man eigentlich alles verstanden hat.

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Antwort von GrauerHund:

Für die Durchführung und die Aufzeichnung der Pressekonferenz ist für den Ton eine sogenannte Saalmischung, eine Bühnenmischung und eine Sendemischung vorzunehmen.

Frage 1: Wofür werden sie jeweils benötigt?
Saalmischung: Beschallung im Zuschauerraum. Die wird auf den Raum abgestimmt, so kann es sein, dass der Tontechniker bestimmte Frequenzen mit dem Equalizer herunterregelt, um Rückkoppelungen zu vermeiden oder um die Verständlichkeit zu verbessern. Sie muss nur im Saal gut klingen. Atmo braucht man da keine, die hat der Zuhöhrer ohnehin um sich, oder er produziert sie selbst.

Bühnenmischung: Beschallung der Bühne/Podiums: Da geht es bei einer Pressekonferenz um die Sprachverständlichkeit direkt auf der Bühne, braucht also eher weniger Bässe und Höhen, darf vor allem nicht zu laut sein, da es sonst gerne - je nach Mikrofonierung - zu Rückkoppelungen kommt. Hört sich einzeln abgehört meist schrecklich an. Auch da ist Atmo, also Applaus (sollte bei einer ensthaften PK eigentlich nicht stattfinden, allerdingst kenne ich kaum PKs mit einer Bühnenmischung!) oder Zurufe, nicht nötig, den Applaus sollten die Redner am Podium hoffentlich hören und Zurufe auch. Sonst hat der Zurufer zu leise zugerufen.

Sendemischung: Da muss alles raus, was ein Zuhörer, der sich nicht im Saal befindet, hören muss, um zu verstehen, was die Menschen am Podium sagen wollen. Also auch, falls es für die Übertragung wichtig ist, ein wenig Atmo. Die Mischung wird so eingestellt, dass sie extern gut klingt, da wird keine Rücksicht auf Rückkoppelungen, auf eventuell nicht ideale Akustik im Saal oder die Charakteristik der Boxen genommen. Wird oft über einen Presseverteiler an die anwesenden Radio- TV- und Onlinereporter verteilt.

Frage 2: Die sendemischung soll auch als Saalmischung verwendet werden.
Vorteile: Weniger Zeit (=Kosten) für das Einrichten, man kann mit einem Mischpult mit weniger Aux-Ausgängen arbeiten,
Nachteile: Dadurch, dass die EQs nicht an den Raum angepasst sind, muss man eher mit Rückkoppelungen rechnen und kann deshalb nur mit weniger Lautstärke arbeiten, durch die fehlende Anpassung an Raumakustik kann es durch Reflexionen zu schwer verständlicher Sprache kommen.

Ach ja, weil es erwähnt wurde: Fragen der Journalisten müssen natürlich mit einem Funkmikro übertragen werden, das kommt dann auch in alle drei Mischungen. Ohne Mikro hört der vor allem der Zuschauer der Übertragung nichts.

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