Frage von Kamerafreund:Hallo,
ich habe eine (vielleicht ganz blöde) Idee.
Per LTC-Timecode-Generator wie Tentacle oder Ultrasync kann man ja den Timecode als Audio an Kamera und Tonmischer ausgeben um nachher zu syncen.
Da ich keinen Timecode-Generator besitze, dafür aber viele Funkstrecken, stelle ich mir die Frage, ob ich nicht einfach einen kleinen Mp3 Player mit LTC-Timecode (gibt es ja Generatoren im Netz) an einen Sender anschließen kann und den an zwei Empfänger gleichzeitig schicke: Einen Empfänger an der Kamera und einen am Tonmischer.
Kommt das nicht aufs Gleiche raus wie die Generatoren?
Es könnte zwar ab und an kleine Tonstörungen geben, dafür aber kein Timecode-Drift.
Alternativ könnte ich auch versuchen, einfach einen Audio-Kanal an Kamera und Mischer auszugeben und dann per Waveform zu syncen. Das müsste ja eigentlich auch zuverlässig funktionieren, wenn der Ton genau identisch ist.
Funktioniert das und ist das per Davinci Resolve zuverlässig möglich?
Wäre die LTC-Version zuverlässiger als die mit einem Audio-Kanal?
Danke schon einmal!
Antwort von carstenkurz:
Die Funklösung wird funktionieren. Dass man das eher selten so macht liegt daran, dass portable Funkempfänger so teuer sind wie mobile TC Generatoren und man ggfs. zusätzlichen Aufwand zur Frequenzkoordination betreiben muss. Ein MP3 Player ist typisch auch kein sonderlich zuverlässiges Gerät. TC/LTC wird im professionellen Bereich verwendet, da sieht man wenig Anlass, Kompromisslösungen einzusetzen um ein paar Euro zu sparen.
Audiofingerprinting-Timecodes brauchen halt eindeutiges Material für die Erkennung. Es gibt Situationen, wo das trivial ist, und andere, wo das eben nicht der Fall ist. Muss man bißchen überlegen und vorplanen.
- Carsten
Antwort von Blackbox:
Bei Problemen mit LTC-Audio und Schnittprogramm hilft vielleicht ein Tool (Win7-10) von Tentacle (netterweise sogar Freeware):
https://tentaclesync.zendesk.com/hc/en- ... l-Windows-
Falls nicht bekannt, solltest Du bedenken, dass mit dieser Lösung nicht verhindert wird, dass Audio und Video mit der Zeit auseinanderlaufen.
Für szenisches Arbeiten ist das völlig ausreichend, aber für längere kontinuierliche Aufnahmen (Theater, Konzert, Veranstaltungen, etc.) brauchst du
strenggenommen andere Lösungen, bei denen die beiden Quarze synchronisiert werden (Genlock / Wordclock).
Man kann Glück haben, dass Kameraclock und clock des Audiorekorders gut zusammenpassen, kann aber auch sein, dass das schnell auseinanderläuft.
Ein simpler 1h Test schafft Klarheit über das Maß der Abweichung.
Bei Raumtemperatur sollte die Abweichung zwischen den beiden Geräten dann stets etwa gleich sein. Im Audioprogramm kanns dann korrigiert werden indem bei unkritischen Stellen entsprechend geschnitten wird oder ein entsprechendes Timestretching gemacht wird.