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Infoseite // Der Tod der Consumer Kamera - Analysiert von Tony Northrup



Newsmeldung von slashCAM:


Der nicht immer unumstrittene Tony Northrup hat sich wieder einmal die Mühe gemacht in einem rund 26 minütigen und englischsprachigen Webvideo das lange Sterben der Consu...



Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Der Tod der Consumer Kamera - Analysiert von Tony Northrup


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Antwort von Funless:

Tony führt den Zusammenbruch in erste Linie darauf zurück, dass das Teilen der Photos den meisten Anwendern wichtiger ist als das letzte Quäntchen Qualität. Der gesamte Prozess die eigenen Photos und Videos online zu bekommen geht unbestritten mit einem Smartphone einfach deutlich schneller und leichter. Dem stimme ich vollkommen zu. Die sogenannte Generation Y und deren Nachfolger (also die digital Natives und das ist derzeit nun einmal die markttreibende Masse der Konsumenten) sind getrieben vom Wunsch des Teilens ihrer Fotos in den sozialen Netzwerken. Nahezu jede Kommunikationsapplikation für Smartphones (WhatsApp, iMessage, etc.) bietet die Möglichkeit des Sendens von Fotos im UI. Und dieses wird vom Konsumenten auch fleißig genutzt. Diese Tatsache sollte mittlerweile auch allgemein bekannt sein.
Die Consumer-Kamera-Hersteller versuchen nun natürlich Ihre Felle zu retten, indem sie ebenfalls Touchscreens, direkten Wifi-Upload und/oder integrierte Apps anbieten. Tony glaubt auch tatsächlich, dass hier der Schlüssel zu einer möglichen Marktbelebung liegen könnte. Aus Sicht des Produktmanagements wage ich an dieser Prognose zu zweifeln, u.a. auch aus nachfolgendem Grund:
Wir denken jedoch, dass eine Lösung vielleicht noch viel banaler ist, denn die meisten Anwender wollen schlichtweg keine zwei Geräte mit sich herumtragen. In der Tat banal aber zutreffend.
Vielleicht würde es daher schon genügen, in Kompaktkameras eine Telefonfunktion zu integrieren und das Telefonieren mit der Kamera ergonomisch zu gestalten. Den scheinbaren Nachteil eines größeren Gehäuses durch einen größeren Sensor könnte man auch gleich mit einem deutlich größeren Akku kompensieren, der von manchem Smartphone-Anwender sehnlichst gewünscht wird. Dem stimme ich leider überhaupt nicht zu. Heutzutage ist beim Smartphone der Anteil des Telefonierens weitaus geringer als der Anteil mit dem Smartphone online zu kommunizieren, sei es über die Messenger- oder soziale Netzwerk-Apps. Somit wäre zumindest eine haptisch ansprechende Tastatur notwendig und schon käme der Sinn solch einer Überlegung an seine Grenzen.
Kurz gesagt: Camcorder, Fotoapparat und Smartphone sind schon heute nur noch ein Gerät für die meisten Anwender. Korrekt. Nur mal ein Beispiel: Schon vor 30 Jahren wurde in der Fahrschule empfohlen, dass man im Auto einen billigen Fotoapparat im Handschuhfach mitführen sollte damit man bei einem Unfall Fotos machen kann um eventuelle Unstimmigkeiten in der Schuldfrage zu vermeiden. Solche Billigkameras waren ja auch wirklich nicht sonderlich teuer. Heutzutage ist das ein reichlich sinnfreies Unterfangen, wenn man mit dem Smartphone jederzeit und sofort seine Fotos machen kann (auch zur Beweisaufnahme). Die Liste solcher Beispiele ließe sich noch lange fortführen.
Die Kamera-Hersteller sollten ebenfalls versuchen dieses eine Gerät –mit einem deutlicheren Schwerpunkt auf der Kamera- anzubieten. Oder sie werden in diesem neuen Hybrid-Markt einfach nicht mitspielen und notgedrungen den Smartphone-Herstellern die Kamera-Konstruktion überlassen.

Schade eigentlich, denn besonders Spitzen-Smartphones scheinen sich unter anderem gerade durch das Marketing ihrer inneren Kamera-Werte zu verkaufen.
Und hier sollten Canon, Nikon, Panasonic oder Sony doch ihr in Jahrzehnten gesammeltes Know How eigentlich besser ummünzen können, als Samsung, Apple, Google, Huawei oder OnePlus... Es ist zwar richtig, dass sich das Marketing bei den High-End Smartphones auf Kamerafunktionen fokussiert, dass diese sich auch nur deshalb verkaufen, diese Annahme ist jedoch nicht korrekt.

Es wird in Eurer Argumentation vergessen, dass für den Konsumenten (und genau darum geht es ja bei diesem Thema) das Smartphone heutzutage der mobile Multimediacomputer für die Hosen-/Jackentasche ist. Die Kamerafunktionen spielen zwar auch eine Rolle aber in Anbetracht der weiteren Features welche ein Smartphone zu bieten hat, eher als untergeordnet zu sehen.

Das Smartphone ist heutzutage das "All-In-One-Multimedia-Gerät" für Kommunikation auf allen möglichen Wegen. Zudem für das konsumieren von Spielen, Musik und Videos (bei den letzteren beiden Punkten geht hier der Trend immer mehr ins Streaming) und eben auch als "immer dabei" Fotoapparat und Camcorder. Die Synergie hat längst stattgefunden und Sony versucht ja auch mit den Xperia Modellen im Smartphone Markt eben mit ihrem Kamera Know-how mitzumischen. Der Erfolg hierbei ist zwar eher bescheiden aber immerhin sind sie im Markt vorhanden.

Samsung versuchte ja vor etwas mehr als drei Jahren mit ihrer Android Kamera solch ein Hybrid Gerät zu etablieren und wo sie jetzt im Kamera Markt sind wissen wir ja alle.

Insofern stimmt IMHO der Titel des Artikels. Die Consumer Kamera ist schon seit einer Weile tot hat es nur noch nicht geschafft umzufallen.

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Antwort von Schwermetall:

Zu dem Thema hat wohl jeder seine eigene Meinung.

Ich würde dem guten Tony zustimmen, wenn es da nicht die genialen 1" Kompaktkameras a la RX100 gäbe.

Da ich sowieso 95% meiner Fotos (auch, bzw. gerade die vom Smartphone) vorm posten bearbeite, ist für mich eine direkte Internetschnittstelle an der Kamera nicht so wichtig.
Da hat wohl jeder seine eigenen Schwerpunkte.

Ansonsten kann ich für mich sagen:
- die beste Kamera ist die, die man dabei hat (und da haben die Smartphones wirklich gut aufgeholt)
- ich bin jedesmal extrem froh, wenn ich meine RX100 in der Jackentasche habe
- ich bin jedesmal im nachhinein froh, wenn ich meine DSLR geschleppt habe, weil nach wie vor Größer= Besser ist ;-)

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Antwort von Funless:

Zu dem Thema hat wohl jeder seine eigene Meinung.

Ich würde dem guten Tony zustimmen, wenn es da nicht die genialen 1" Kompaktkameras a la RX100 gäbe.

Da ich sowieso 95% meiner Fotos (auch, bzw. gerade die vom Smartphone) vorm posten bearbeite, ist für mich eine direkte Internetschnittstelle an der Kamera nicht so wichtig.
Da hat wohl jeder seine eigenen Schwerpunkte.

Ansonsten kann ich für mich sagen:
- die beste Kamera ist die, die man dabei hat (und da haben die Smartphones wirklich gut aufgeholt)
- ich bin jedesmal extrem froh, wenn ich meine RX100 in der Jackentasche habe
- ich bin jedesmal im nachhinein froh, wenn ich meine DSLR geschleppt habe, weil nach wie vor Größer= Besser ist ;-) Aus der Sicht eines ambitionierten Hobbyfotografen/Hobbyfilmers ist das alles vollkommen zutreffend.

Jedoch im Vergleich zur Masse der Konsumenten (welche die Richtung des Marktes bestimmt) ist der ambitionierte Hobbyfotograf/Hobbyfilmer eine verschwindend geringe Minderheit.

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Antwort von videominstrel:

Tony Northrup hat das m.E. sehr gut dargestellt.
Der Zug ist weitestgehend abgefahren.

Was ich allerdings anders sehe ist: die traditionellen Kameraanbieter müssen sich nicht von Hardwareherstellern zu Softwareherstellern wandeln. Sondern sich dem weit umfassenderen Systemgedanken öffnen und sich als Hersteller von fotografischen Systemen verstehen, die dem Kunden die Arbeit mit Fotos erleichtern und darüber hinaus bei der Bedienung auch Freude bereiten.
Auf diesem Gebiet sind die Smartphone Hersteller um ein gutes Jahrzehnt voraus!

Irgendwelche größeren und schwereren Kamerabodies (im Vergleich zu Smartphones) mit Telefonfunktion auszustatten halte ich für völlig daneben, dann schon eher mit eingebautem, ausklappbarem Rasierapparat ;-).

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Antwort von Jalue:

Man könnte auch sagen; der Trend geht zum Zweit- oder Drittsmartphone, weil eben nicht alle Geräte in allen Disziplinen gleich gut aufgestellt sind. So werden bei uns iPhones nur für das Mobile Reporting angeschafft, einfach weil die Apple Produkte in Sachen Video –warum auch immer- so eine Art Marktführer geworden sind. Telefoniert wird mit den Dingern eigentlich gar nicht mehr.

Das Nachrüsten von Consumerkameras mit Wifi, bzw. Streamingfunktionalität wird diesen Trend auch nicht aufhalten, sondern lediglich neue Nischenprodukte für den Semipro-/ Low Cost-Profimarkt kreieren. Eben für Leute, die bei kleinem Budget ein qualitativ höherwertiges Streaming anstreben, als es mit einem Smartphone möglich ist.

Bevor dieser Nischenmarkt in Schwung kommt, müssen die Anbieter aber noch kräftig nachrüsten, damit Streaming, auch mit mehreren Kameras, ‚barrierefrei‘ wird. Im Moment ist Mehrkamera-Livestreaming immer noch ein grandioser Schmerz im A …h, der ohne teures Zusatzequipment und gute bis sehr gute IT-Kenntnisse kaum zu bewältigen ist. Vielleicht sollte man da mal ansetzen.

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Antwort von alibaba:

was für ein depp

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Antwort von asymmetric:

Was mir gefallen wuerde, waere so eine Art "Handy in der Kamera". Also ein Kamerageruest, mit hochwertigen Objektiv / Objektivanschluss, ergonomischer Bedienung und Sucher, in das man das Smartphone einrastet, so dass es als Monitor dient.

Waehrend das Smartphone sich nicht in dem Kamerageruest befindet, koennte man das Objektiv oder was sonst "absteht" in das Kamerageruest hineindruecken, sodass es moeglichst wenig Platz benoetigt.

So haette man das Smartphone in einer Jackentasche und das Kamerageruest in der anderen, um fuer alle Faelle geruestet zu sein.

Erste Beispiele, die in diese Richtung gehen gibt es von LG oder Motorola (Moto Z).

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Antwort von Starshine Pictures:

Ich stimme dem Artikel ebenfalls zu. Die Ära der Kompaktkameras für den Ottonormalverbraucher ist (fast) vorbei.

Als gutes Beispiel für Warum? kann ich den kürzlichen Kauf einer solchen Kamera von Samsung meiner Eltern anbringen. Beide sind mit der aktuellen Smartphonetechnologie hoffnungslos überfordert. Meine Mutter bedient ihren Einsteigerandroiden mit der Faust. Wie die auf dem Display rum patscht ist unbeschreiblich. Mein Vater findet diese ganze neumodischen "Wischerhandys" total bekloppt und regt sich ständig darüber auf wie die Muttern auf dem Display rum hantiert und (natürlich) nichts so funktioniert wie es soll. "Damals, als die Handys noch Tasten hatten wie echte Telefone, war alles viel besser." Da die beiden also keinerlei Bedarf daran haben sich ein teures Smartphone mit guten Kameraeigenschaften zu kaufen, erstanden sie kurz vor dem Jahresurlaub im hiesigen Fachmarkt diese Samsung Kamera für ca 250 Euro. Kurz darauf (freilich nach dem Urlaub) wurde mir das Modell und einige Ergebnisse (ausgedruckt am Rossmann Automaten) präsentiert, mit leicht knirschenden Zähnen. "Guck du da mal drüber, du bist doch der Profi. Wegen Einstellungen." Ich nahm mir also dieses Dingens und schon beim Anschalten wurde ich mit einem wunderbaren "Dingeldidongidiiiiinnnnnngggg" Sound begrüsst. Da schliefen mir schon zum ersten Mal die Füsse ein. Nebenbei blätterte ich durch die katastrophalen Automatenausdrucke und wusste zunächst gar nicht wo ich mit der Fehlersuche beginnen soll. Im Prinzip hat hier jede Instanz beim Entstehen der einzelnen Bilder versagt. Vom Motiv bis hin zum Ausdruck. Mein Vater sieht mir das Entsetzen an und meint "Is halt nich so gut wie bei dir mit deine teuren Dinger da!". Ob da tatsächlich auch die Kamera ursächlich für dieses Desaster ist muss ich allerdings noch prüfen. Also bewege ich mich durch das Kameramenü und bin tatsächlich zunächst mal überfordert. Eine wilde Automatikfunktion reiht sich an die nächste, und jede scheint die Ergebnisse zusätzlich zu verschlimmern. Und natürlich wird alles mit ganz tollen "Dingeldibiinnnnnngggg" Sounds untermalt. Nach 10 Minuten erfolglosem herumirren und der Suche nach irgendetwas Bekanntem wie Blende oder Verschlusszeit gebe ich entnervt auf. "Später."

Später habe ich festgestellt, dass es nur sehr begrenzt möglich ist, selbst aus einem speziell dafür hergestellten Gerät annehmbare Fotos heraus zu kitzeln die etwas besser aussehen als beispielsweise meine iphone Bilder. Lowlightfähigkeit ist praktisch nicht vorhanden, vor allem mit den katstrophalen Automatiken die keinen Einfluss auf Belichtungszeit, Iso etc. zulassen. Das Ding macht schlichtweg das was ES will und nicht das was ICH will. Dann kommt meine Mutter ins Wohnzimmer, sieht mich mit der Kamera herum werkeln und stellt erschrocken fest: " Oh nein! Jetzt waren wir heut endlich mal wieder alle zusammen spazieren und ich habe wieder den Fotoapparat vergessen! Nun haben wir wieder kein Bild von von uns!"

Um nun zurück zum Thema. Warum sind solche Kameras überflüssig? Weil sie den Unversierten keine besseren Bilder liefern als Smartphonekameras. Weil man sie zusätzlich mit schleppen muss. Weil sie extra Geld kosten. Weil sie keinen Vorteil in der Bedienbarkeit bringen. Weil andere Einflüsse wie fotografisches Ungeschick oder schlechte Ausdrucke die Ergebnisse quasi sowieso gleich "schlecht" machen.



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von oliver@dancers:

Eigentlich völlig off-topic... aber vorhin hat Jalue geschrieben, dass Livestreaming mit mehreren Kameras ein grandioser Schmerz ist. Dem muss ich teilweise zustimmen... ich frage mich einfach, warum Slashcam dafür kein eigenes Forum führt. Kameras, Stative, Drohnen.... aber wo postet man Fragen zum Videomischer, den Kabelverbindungen, Software etc.? Die Foren der entsprechenden Anbieter sind da nicht so hilfreich, da es da jeweils nur um den einen Teil der Kette geht... also bitte Slashcam: ein Livestreaming Forum! Danke!

Liebe Grüsse
Oliver

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Antwort von Auf Achse:

Ich muß dem doch mit einem Faktor entgegenhalten. Man hat noch nie in den vergangenen 15 Jahren so viele Leute mit DSLR's gesehen. Als die anfänglichen technischen Schwierigkeiten und die dazugehörige Preisgestaltung überwunden waren sind viele Leute auf die digitalen Spiegelreflexen umgestiegen. Sehr vielen Leuten genügen die Einsteigermodelle mit Kitoptik um ein paar Hunderter ... auch die machen erstaunlich gute Fotos.

Entweder Handyknipsen oder DSLR's, dazwischen sieht mah so gut wie nix mehr.

Richtige Consumer - Videokameras sind so gut wie ausgestorben. Auch da nur noch Handyfilmen (vorzugsweise hochkant). Oder eben professionelle Kameras bei zB Events. Die Consumer Kameras liegen / lagen dazwischen und sind nahezu ersatzlos rausgekippt.


Auf Achse

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Antwort von Jalue:

@Starshine Pictures
"Weil andere Einflüsse wie fotografisches Ungeschick oder schlechte Ausdrucke die Ergebnisse quasi sowieso gleich "schlecht" machen."

Womit wir auch schon bei den Folgen der Entwicklung wären, m.E. fast der interessantere Aspekt.

Auf der Haben-Seite können wir verbuchen: Filmemachen ist durch Smartphones zur alltäglichen Kulturtechnik geworden und immer mehr Menschen begeistern sich dafür, ob nun hobbymäßig oder beruflich.

Negativ: Es entwickelt sich durch die massenhafte Smartphone-Filmerei (+ soziale Medien als Abspielmedium) eine Regression der filmischen Ausdrucksmittel, die auf den Profisektor zurückwirkt – man könnte es auch "Infantilisierung auf allen Ebenen" nennen. Video-Selfies bestehend aus narzisstischem Gequake der Macher, die nicht das Know How haben, eine Geschichte filmisch zu erzählen. Texteinblendungen in Babyfarben und Babysprache, da keiner weiß, wie man einen Off-Text schreibt, geschweige denn wie man ihn spricht … u.v.m.

Den meist sehr jungen Machern ist das nicht vorzuwerfen, doch leider wird uns das ganze Elend von irgendwelchen Web 2.0-Gurus (es gibt immer einen!) auf Branchentreffen als "Innovation" verkauft, die zudem mit Blick auf junge Nutzer/Distribution auf mobilen Endgeräten unerlässlich sei. In der Praxis ergeht dann zeitnah die Dienstanweisung, dass auch professioneller Content bitte fürderhin so gestaltet werden soll wie ein Smartphone-Video, aka "youtubig", "so wie AJ+" oder "im Bento-Style". Ich warte schon fast darauf, dass verlangt wird, nur noch auf Automatik zu drehen, weil korrekte Belichtung und Schärfe doch total old school sind …

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Antwort von Auf Achse:

..... Ich warte schon fast darauf, dass verlangt wird, nur noch auf Automatik zu drehen, weil korrekte Belichtung und Schärfe doch total old school sind …
Und das gute externe Mikro bitte auch abschalten :-)

Auf Achse

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Antwort von pixelschubser2006:

Ich glaube, die Gründe sind vielfältig und bekannt, und die demographische Entwicklung hat ihren Teil dazu beigetragen. Die letzte Kompaktkamera, die ich mir als Reisebegleiter gekauft hatte, wurde nach kurzer Zeit außer Dienst gestellt. Als ich mein erstes iPhone mit integrierter Fotolampe bekam. Die Bildqualität der Nikon-Kompakten für rd. 120 Euro war abenteuerlich schlecht, selbst bei Sonne im Garten sahen die Ergebnisse grauenhaft aus. Sowas kaufen nur noch Leute, die mit jeder Funktion mehr hoffnungslos überfordert wären. So wie meine Mutter, die mit meiner Nikon immer noch happy ist. Aber diese Generation stirbt aus.

Aber auch das kann man auch nicht so richtig pauschal als Trendursache sehen, denn Technik-Daus gibts auch unter 25jährigen genug, weil nicht das geringste Interesse an Details besteht. Ich war gestern für"s TV bei einem schweren Verkehrsunfall und bin fast zusammengebrochen bei einem Dialog zwischen zwei Polizeibeamten. Die junge Beamtin sollte mit der Feuerwehr-Drehleiter hochgefahren werden, um von oben mit irgendeiner Nikon 5x00 mit Lichtschwach-Kitzoom die Unfallstelle, insbesondere die Markierungen auf dem Asphalt zu knipsen. Die Frau war nicht mal im Ansatz in der Lage, diese Kamera zu benutzen. Es war mit dem Gerät eh schon schwer, zumal stockenfinster und auch nicht sonderlich gut von der Feuerwehr beleuchtet.
Sie: "Was muss ich da beachten - hat die sonne Verschlusszeit oder so?"
Er: "Nix, macht alles automatisch".
Ok, die Bilder brauchten wohl nicht fotometrisch ausgewertet zu werden, aber dennoch ein Trauerspiel.

Dass bei den Ergebnissen, die da rauskommen, keiner mehr Bedarf für eine Kompaktkamera hat, ist doch klar. Zumal sie auch auf dem Papier keinen Vorteil mehr bringt. Ich glaube, eine ordentliche Edelkompakte mit mindestens 1" Sensor und einfacher Bedienung zu bezahlbaren Preisen wird noch verkaufbar sein. Aber was an Schrott darunter unterwegs ist, hat keine Existenzberechtigung. Gute Bridgekameras wie die RX10-Serie werden sicher auch dauerhaft Freunde finden, sind aber ziemlich teuer.

Bei Video sieht es kaum anders aus. Auch hier sind Smartphones qualitativ kein Nachteil. Dafür stets zur Hand und einfacher zu bedienen.

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Antwort von cantsin:

Nachbearbeitung ist auch kein Argument mehr, seitdem Smartphones RAW/DNG schiessen.

Das einzige, was Smartphones noch von besseren Kameras unterscheidet, sind Sensorgröße und Optik.

Consumer-Kompaktkameras haben i.d.R. keine größeren Sensoren als Smartphones, und deren Zoom-Optiken sind i.d.R. schlechter als die Festbrennweiten guter Smartphones. Festbrennweiten-Optiken (in Kombination mit Touch-Fokus) führen auch dazu, dass Laien mit Smartphones bessere Bilder machen als mit Kompaktkameras, wo der Bildausschnitt meistens durch Ranzoomen statt durch Positionsveränderung gewählt wird.

Dezidierte Kameras gehen daher IMHO den Gang von Hifi-Anlagen (ggü. tragbaren Audiospielern, Boomboxen etc.) in die teure Nische.

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Antwort von Valentino:

Sorry wenn ich was verpasst habe aber kann man die Smartphones die DNG und RAW können nicht an einer Hand abzählen und die sind dazu noch recht hochpreisig?

Könne Iphones RAW-Fotos speicher?

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Antwort von motiongroup:

Ja können einige

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Antwort von cantsin:

Mittlerweile alle Oberklassen-Smartphones inkl. iPhone 7, 6S/Plus, Galaxy S7 sowie diese hier: http://www.phonearena.com/news/Here-are ... os_id75290

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Antwort von motiongroup:

True

Für iPhones via procam4 bspw...

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Antwort von cantsin:

Und dann könnte man gleich noch hinzufügen, dass alle RAW-fähigen Smartphones DNG schreiben, während bei den Kameras die meisten Hersteller immer noch ihre proprietäre Suppe kochen... Auch hier sind die Smartphones den Kameras softwaretechnisch voraus.

"Digitalkamera" wird dadurch immer mehr zum Synonym einer jeder Hinsicht umständlichen Technik mit in den 90er Jahren steckengebliebenen Bedieninterfaces und Connectivity, die man als Kröte für bessere Bildqualität schlucken muss.

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Antwort von motiongroup:

Schon mal angetestet Cantsin?... über Sinn und Unsinn lässt sich trefflich streiten ;)

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Antwort von cantsin:

Schon mal angetestet Cantsin?... über Sinn und Unsinn lässt sich trefflich streiten ;) Ja, man kriegt halt ungefähr die gleiche Bildqualität, die auch andere Digitalkameras mit kleinen Sensoren und RAW-Aufzeichnung (wie z.B. die Pentax Q, mit CHDK gehackte Canon-Kompaktknipsen oder diverse Bridgekameras) liefern.

Vor allem aber lassen sich die lästigen Entrausch- und Bildaufbrezel-Algorithmen der Kameras so umschiffen.

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Antwort von Sting111:

Ich kenne nicht die aktuell billigste Kompaktkamera mit 1/2.3" Sensor, die RAW ermoeglicht. Meine erste Kompakte war die Powershot G2, die mir im Jahr 2002 bereits einen 1/1.8" Sensor geliefert hat.

Smartphones kaufe ich grundsaetzlich aus Interesse an Foto- und Videoperformance. Nach einem Nokia 808 (2012) ein Oppo Find 7 (2014) und seit diesem Jahr, ein LG G4. Das Oppo, wie auch das LG haben eine eigene App fuer RAW und einen geringfuegig kleineren Sensor als 1/2.3".

Ich sehe keinen generellen Konflikt zwischen proprietaeren RAW Herstellerformaten und dem DNG Format. Bei der Entwicklung der Oppo und LG DNG Formate in Lightroom, fallen aber schon brutale Eninschraenkungen auf.

Insbesondere die Entrauschung zeigt nur schwache Resultate. Da Smartphones in hellen Umgebungen arg mit Streulicht zu kaempfen haben, kann LR hier mit der Anwendung von Filtern noch am besten punkten.

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Antwort von Starshine Pictures:

Ob das echtes Raw ist was die Smartphones da liefern ist allerdings stark zu bezweifeln, eher niedrig komprimiertes .tiff. Das haben wir hier im Forum in einem anderen Thread schon mal auseinander klamüsert.


Hab grad mal Raw DNG's mit dem Iphone 7 plus aufgenommen. Das berühmte Fenster mit Blick nach draussen. ProCam 4. Die jpeg Pendants sind auch mit dabei.


https://drive.google.com/open?id=0BwYlI ... 3BpekZZZUE


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von Valentino:

Vor allem aber lassen sich die lästigen Entrausch- und Bildaufbrezel-Algorithmen der Kameras so umschiffen. Den meist ist das Gegenteil ist der Fall, es sollen schon "out-of-the-box" gute Bilder entstehen, die man ganz unkompliziert mit anderen teilen kann. Da soll kein Rauschen oder falscher WB stören und der AF richtig sitzen.
So wird es sehr wahrscheinlich 98 Prozent der Handybesitzer ergehen, sie wollen "Momente einfangen und teil" und nicht "sorry die Belichtung war falsch und das Bild zu Dunkel" Sprüche hören.

Das ist auch einer der Gründe dafür, das ich mich seit Jahren immer für ein Sony Handy bzw. SmartPhones entschieden haben. Auch wenn Android RAW-Fotos unterstützt scheint Sony die Funktion sogar für Apps wie "Camera FV-5" zu sperren und so geht nur PNG, aber kein DNG. Die 3 Euro für die App hätte ich auch in was besseres investieren können.

Wenn ich den Freiraum von RAW, OS und lichtstarker Zoom-Optik will, dann nehme ich auch nicht das Handy, sondern die Brigde oder DSLR-Kamera!

Das Sony das meiste per Software aus ihren Kamera holt, sieht man ganz gut wenn man sein Gerät rootet und ein CyanogenMod aufspielt. Nicht nur das die HDR-Funktion fehlt, die Bilder eines Z1c mit der Standard-App sehen deutlich schlechter aus!

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Antwort von domain:

Mein Vater findet diese ganze neumodischen "Wischerhandys" total bekloppt und regt sich ständig darüber auf wie die Muttern auf dem Display rum hantiert und (natürlich) nichts so funktioniert wie es soll. "Damals, als die Handys noch Tasten hatten wie echte Telefone, war alles viel besser." Vor einiger Zeit wurde mir ein Microsoft Smartphone für € 89.- eingeredet. Schön, schön aber permanente leichte Probleme danach.
Am liebsten hätte ich eigentlich ein Senioren-Handy ohne jegliche Foto- und Videofunktion, das ich ohne Lesebrille bedienen kann.


zum Bild


Daneben wohl eher eine HX 90V oder so (mit 30-fach Zoom und perfekter Stabilisierung), mit der man in der Automatikeinstellung und speziell über den elektronischen Sucher auch ohne Lesebrille bei blendendem Sonnenlicht noch gut den Bildausschnitt bestimmen kann.
Noch vor einigen Jahren war der Zoombereich ein ausschlaggebender Faktor für Miniknipsen neben der Pixelmasse, inzwischen wohl unbedeutend geworden.
Zusammenfassend: deine Eltern müssen schon ziemlich untalentierte Personen sein, denn mit Sony-Automatik ist es ja fast eine Kunst, keine tauglichen Bilder zusammen zu bringen ;-)

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Antwort von prime:

Ob das echtes Raw ist was die Smartphones da liefern ist allerdings stark zu bezweifeln, eher niedrig komprimiertes .tiff. Das haben wir hier im Forum in einem anderen Thread schon mal auseinander klamüsert. Falls du diesen thread meinst: https://www.slashcam.de/forum/viewtopic.php?t=132361 - es ist echtes RAW, aus einem Smartphone.

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Antwort von nachtaktiv:

tonys video is vom 5.9.2016. nach fast drei monaten entdeckt slashcam es. ihr seid ja von der ganz schnellen truppe :D. ich hab mich schon gefragt: das kennste doch?

consumer cams verschwinden, ok.

ich fand das eigentlich nicht so schlimm. sind wir mal ehrlich: die consumer kameras sind mist. ambitionierte filmer bis profis brauchen eh was ganz anderes, und die restlichen 99% der käufer haben kaum mehr als nen auto modus benutzt.

für die ist das smartphone perfekt. schon allein, weil es immer dabei ist. und für die mehrzahl an youtubern reicht so ein smartphone auch locker aus. ich hab nie verstanden, warum die für das filmen ihres greenscreen eckchens und ihrer hässlichen visage jetzt ein hochpreisiges canikon oder panasonyc gerät brauchen.

uns filmer kann das eigentlich egal sein. entweder wir filmen mit großsensor knipsen und wechselobjektiven oder eben mit den immer günstiger werdenden profi kisten von BM. manchmal auch mit der edelkompakten.

mit consumer geräten haben wir doch eh kaum zu tun gehabt. höchstens als einsteiger mal. das erste gerät. von daher : rest in peace, 299-999€ klasse.

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Antwort von domain:

Wer sein Smartphone liebt, kann es ja ganz schön pimpen:


zum Bild


Eine weitere Kuriosität: runde Sony-Kamera mit eigenem Sensor vor das Smartphone schnallen. Verbindung mit dem Phone anscheinend nur über Wifi.


zum Bild


Im Rahmen sinnloser Weihnachtsgeschenke vielleicht eine gute Idee für Benutzer, für die bis vor wenigen Jahren noch ein großer Zoombereich für Miniknipsen das Kaufkriterium schlechthin war.
Heute sind ja nur noch maximale Weitwinkel gefragt, aber auch dafür gibt es Vorsätze.
Muss mal schaun, wofür ich mich entscheide ;-)

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Antwort von markusG:

Eine weitere Kuriosität: runde Sony-Kamera mit eigenem Sensor vor das Smartphone schnallen. Verbindung mit dem Phone anscheinend nur über Wifi. An sich war die Idee nicht schlecht, man kann den Kamerakopf sonstwo platzieren (Selfie ohne Selfiestick etc), aber die Verbindung soll sehr mieß sein. Ähnlichers Konzept gab es ja von Olympus. Eleganter (mMn) bzw. etwas "simpler" ist da das Konzept von Motorola - wenngleich natürlich dann nicht so universell:

http://petapixel.com/2016/08/31/hasselb ... -10x-zoom/

& Nokias Ansatz (halt nicht mehr so aktuell^^):
http://pocketnow.com/2013/08/15/lumia-1 ... view-video

Finde ich nur Konsequent, wo die Größe von Smartphones eh keinen mehr interessiert und selbst Einstiegsmodelle oft nicht unter 5" erhältlich sind^^

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Antwort von domain:

Bei Weihnachtgeschenken ist eigentlich nur der positive Gedanke des Schenkenden wichtig.
Als annähernd 70-er habe ich zwar auch schon viele Fotos mit dem Smartphone gemacht, war aber häufig frustrierend.
Die feste Brennweite und speziell die schlechte Beobachtbarkeit des großen Displays ohne Lesebrille bei Sonnenlicht waren störend.
Als Senior braucht man unbedingt einen elektronischen Sucher mit Dioptrienausgleich und auch eine Zoomtaste zur raschen Bestimmung des Bildausschnittes und der Kadrage. Ich renne doch nicht mit Normalbrennweite herum, nur um einen geeigneten Ausschnitt zu finden.

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Antwort von Funless:

Ich renne doch nicht mit Normalbrennweite herum, nur um einen geeigneten Ausschnitt zu finden. Hätte aber den Vorteil, dass man auch im Alter fit bleibt.

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Antwort von domain:

Du hast vollkommen recht, für die horizontale Bewegung habe ich einen Hund. Aber für die Vertikale ist ein Zoom schon praktisch, denn fliegen kann ich nicht.
Hier ein Beispiel mit zunehmend eingesetztem Zoom. Noch mit einer CCD Digiknipse mit nur 1600*1200 Auflösung erstellt.
Ich bleibe dabei, ein Smartphone ist nur was für schnelle Erinnerungsbilder ohne besondere Gestaltungsabsicht.


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Antwort von austria3:

Die meisten Fotos / Videos werden heute im Format 9 : 16 gemacht.
Consumerkameras als auch Fernseher haben noch das alte Format 16 : 9.
Das übersieht die Industrie. ;)

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