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Infoseite // Das Ende der Low-Cost Formate?!



Frage von Giliath:


Hallo,
ich hätte mal eine Frage zu den vorläufigen Richtlinien der großen TV-Sendern bezüglich der technischen Anforderungen. Ich habe gelesen, dass lediglich ein Subsampling von 4:2:2 zulässig ist. Also die Formate: XDCam-HD422 und P2 mit AVC-I 100. Gibt es denn überhaupt Camcorder im Bereich des Videojournalismus (unter 10.000€), die diese Auflagen erfüllen?

Beste Grüße

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Antwort von Schleichmichel:

Canon XF300/-305, wobei der Chip für einige Spezifikationen zu klein ist. Das schien Doris Dörrie nicht davon abzuhalten, mit der EX3 einen Kinofilm zu machen.

Ich erwarte eigentlich auch noch etwas Gegenwind seitens der Bildschaffenden gegenüber dieser Spezifikationen. Zum Beispiel sollte ein Bild für HDTV-Auswertungen möglichst Rausch- und Kornfrei sein, da die Kompression sonst in die Knie geht. Das sieht man ja schon bei einigen Blurays, dass selbst dort die Datenrate zu klein ist. Vielleicht will man ja ein körniges Bild (wieder "Eyes Wide Shut" als Beispiel)...

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Antwort von newsart:

Gut, dass es die technischen Spezifikationen gibt, die mit dazu beitragen, einen gewissen Level an Bildqualität zu halten. Aber - und das ist nichts Neues - Papier ist geduldig. Ich arbeite nun seit mehr als 20 Jahen für diverse TV-Stationen. Öffentlich-rechtlich, privat, national und international. Nie wurde Material abgelehnt, weil es nicht den "Spezifikationen" technisch entsprach. Und gerade jüngst haben wir wieder eine Doku verkauft (35 Min.) in der Bildstrecken eingearbeitet sind, die mit DV Einchip(!)-Cams in 4:3 gedreht wurden. Wenn Inhalt und Machart stimmen, schert sich keiner mehr um technische Vorgaben oder EBU-Richtlinien. Wer es beherrscht, interessante Themen packend zu erzählen, der kann seinen Beitrag oder Film wohl auch mit dem I-Phone drehen. Nur Umgekehrt geht das nicht. Deshalb kann Doris Dörrie auch mit der EX großes Kino machen. Daher Gelassenheit, was die "Spezifiktionen" angeht. In 20 Berufsjahren wurde mir nur einmal ein Meßprotokoll zur Abnahme mit angeblich angehobenem Schwarzwert präsentiert. Nach meinem Achselzucken wurde die Staffel trotzdem unverändert gesendet und mehrfach international ausgezeichnet...

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Antwort von Pianist:

Ich habe gelesen, dass lediglich ein Subsampling von 4:2:2 zulässig ist. Also die Formate: XDCam-HD422 und P2 mit AVC-I 100. Gibt es denn überhaupt Camcorder im Bereich des Videojournalismus (unter 10.000€), die diese Auflagen erfüllen? Du hast vermutlich den "Kameramann" gelesen, wo ein Artikel über diese IRT-Richtlinie drin ist, über die wir hier schon vor einiger Zeit diskutiert haben. Ich finde es zunächst mal gut, dass das IRT klare Mindeststandards vorgegeben hat: Echte 1920 mal 1080 Pixel, Farbsubsampling 4:2:2, 3x2/3-Zoll-Chips, Benutzung von HD-Objektiven. Desweiteren gefällt es mir natürlich, dass der Avid-DNxHD-Codec vom IRT besonders gelobt wird. Was mir allerdings schleierhaft ist: Warum dann immer nur von XDCamHD-422 (50 Megabit pro Sekunde) und P2 mit AVC-I 100 (100 Megabit pro Sekunde) als Akquisitionsformat die Rede ist und genau die Kamera vergessen wird, die direkt im DNxHD-Codec aufnimmt, nämlich die Ikegami Editcam HD, welche entweder mit einer Datenrate von 120 oder 220 Megabit pro Sekunde aufzeichnet. Ich gehe allerdings davon aus, dass keine Einwände gegen den Einsatz dieser Kamera bestehen, da sie inzwischen von vielen Firmen eingesetzt wird und sich deutlich stärker in Richtung HDCAM SR bewegt als alle anderen Formate.

Vermutlich wird es für Leute mit kleinen Kameras auch weiterhin möglich sein, in bestimmten Nischen damit fürs Fernsehen zu arbeiten, aber insgesamt finde ich es gut und richtig, dass die Anforderungen so hoch gesetzt werden, dass die große Kamera wieder der Normalfall ist. Das IRT hat jedenfalls extra betont, dass es Gründe geben kann, mit kleinen Kameras zu drehen, zum Beispiel im Bereich des Videojournalismus und in Krisengebieten. Außerdem wurde ja auch formuliert, dass es verschiedene Programmbereiche gibt, in denen verschiedene Anforderungen gelten. So werden die höchsten Forderungen dort gestellt, wo bisher mit Super-16 oder 35mm gedreht wurde. Es geht also gar nicht darum, dem Regionalstudio Wanne-Eickel die EX3 wegzunehmen, sondern eher um die Frage, womit man begleitende Reportagen zu einer Fußball-WM oder Stadtansichten zu einer großen Konzertübertragung dreht. Und letztendlich wird es auch darum gehen, womit man einen "Tatort" dreht.

Meine Kundschaft sitzt zwar überwiegend außerhalb der Medienbranche, so dass ich nur selten technische Diskussionen führen muss, aber dieses Papier vom IRT gibt einem gute Argumente, wenn sich dieses Thema mal wieder ergibt, weil mir irgendjemand was von kleinen Kameras erzählt.

Matthias

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Antwort von Giliath:

Es geht also gar nicht darum, dem Regionalstudio Wanne-Eickel die EX3 wegzunehmen Hehe, nett gesagt. Aber nach meinen Erfahrungen ist für Sender regionaler Fernseh-Netze eine EX3 schon reinste Utopie. Dort wird häufig noch SD auf mini DV gedreht. Wozu auch was Anderes nehmen, wenn der Kosten / Aufwand ungerechtfertigt erscheint. Schließlich kann man eine Menge Werbefilme für Kleingewerbetreibende drehen, bis sich eine EX3 amortisiert.
Das IRT hat jedenfalls extra betont, dass es Gründe geben kann, mit kleinen Kameras zu drehen, zum Beispiel im Bereich des Videojournalismus und in Krisengebieten. Nun ja, aber für VJ-Camcorder wird es doch sicher auch eine „Schmerzgrenze“ geben, oder?

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Antwort von camworks:

mich wunderte eher, daß da von3:1:1 bei dvcpro hd die rede war (oder ich hab da was krass verpeilt). soweit ich weiß, ist das doch 4:2:2...

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Antwort von Pianist:

Aber nach meinen Erfahrungen ist für Sender regionaler Fernseh-Netze eine EX3 schon reinste Utopie. Dort wird häufig noch SD auf mini DV gedreht. Wozu auch was Anderes nehmen, wenn der Kosten / Aufwand ungerechtfertigt erscheint. Schließlich kann man eine Menge Werbefilme für Kleingewerbetreibende drehen, bis sich eine EX3 amortisiert. Ich hätte genauer schreiben sollen: "...dem WDR-Regionalstudio Wanne-Eickel..." (falls es dort eins gibt). Das IRT ist ja nur die technisch-wissenschaftliche Instanz der Öffis, hat also keine Wirkung für Privatsender, obwohl diese sich oftmals an dessen Regeln orientieren. TV Kleinkleckersdorf kann und darf natürlich auch mit einer Platinenkamera drehen, wenn ihnen danach ist.

Matthias

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Antwort von Bernd E.:

... XDCam-HD422 und...AVC-I 100. Gibt es denn überhaupt Camcorder im Bereich des Videojournalismus (unter 10.000€), die diese Auflagen erfüllen?... XDCAM HD422 fängt erst deutlich drüber an und AVC-I 100 gibt es unter 10 000 Euro auch nur in der HPX301 bzw. 371. Allerdings käme außerdem noch so ziemlich jeder andere Camcorder in Verbindung mit dem nanoFlash in Frage. Aber wie schon gesagt: Diese Richtlinien sind nicht in Stein gemeißelt und dürften in der Praxis weitaus öfter mißachtet als eingehalten werden - und das bei weitem nicht nur im VJ-Bereich.

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Antwort von Pianist:

mich wunderte eher, daß da von3:1:1 bei dvcpro hd die rede war (oder ich hab da was krass verpeilt). soweit ich weiß, ist das doch 4:2:2... Jawoll, das steht da tatsächlich in der Einleitung drin, dürfte wohl aber in dieser Aufzählung an sich nicht vorkommen. Oder gibt es irgendeine Variante, wo DVCProHD mit 3:1:1 arbeitet? Sicher weiß ich das nur von HDCAM (ohne SR). Das Problem bei DVCProHD ist eher, dass viele Kameras im Umlauf sind, wo der Chip keine echten 1920 mal 1080 Pixel macht. Dieses Hochskalieren sieht im direkten Vergleich ziemlich katastrophal aus. Dagegen ist die Frage, ob ich an meiner Kamera ein SD- oder HD-Objektiv habe, ziemlich zweitrangig. Das habe ich alles durchprobiert. Selbst mit HD-Objektiv sieht ein hochskaliertes Bild immer schlechter aus.

Jetzt habe ich noch mal in der Richtlinie nachgelesen: DNxHD ist ja uneingeschränkt nutzbar, es wird sogar in einigen Bereichen davon ausgegangen, dass es das "einzige mögliche" Format ist. Ich nehme an, das soll auf deutsch heißen, dass man ein Fieldpak direkt in den Ü-Wagen steckt und sofort was davon senden kann. Ist ja auch tatsächlich so.

Matthias

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