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KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: So 22 Apr, 2012 13:55
von silverstar777
Hallo Forum,

wollte mich mal erkundigen wer bei der KSK (Künstlersozialkasse) gemeldet ist, und was die Bedingungen sind, dort angenommen zu werden.....

Würd mich über ein paar Hilfreiche Tipps freuen.


Grüße Silverstar

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: So 22 Apr, 2012 14:07
von Jott
Die haben eine absolut ausführliche Website, die alle Fragen beantwortet. Infos aus erster Hand sind wichtig, denn es gibt kaum ein Thema, zu dem mehr Unfug verbreitet wird als KSK.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: So 22 Apr, 2012 14:11
von Alikali
hier kannst du alle Informationen selber nachlesen, downloaden und ausfüllen:

http://www.kuenstlersozialkasse.de/

- Zeit, die ich gebraucht habe, um das zu googlen: 0,3 sec.

Vorgeschlagene Vorgehensweise:
a) Zeit, die du für eine pampige Antwort aufwenden wirst, weil man dich nicht vom Töpfchen hoch hebt und dir den Hintern abwischt: Mehrere Minuten.
b) Zeit, die du für das klicken auf den Link brauchst: 0,1 sec.
c) Zeit, die du brauchen wirst, um denken & googlen zu lernen: Unschätzbar.

Wähle aus.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: So 22 Apr, 2012 14:15
von CedricRotherwood
Alikali hat geschrieben:hier kannst du alle Informationen selber nachlesen, downloaden und ausfüllen:

http://www.kuenstlersozialkasse.de/

- Zeit, die ich gebraucht habe, um das zu googlen: 0,3 sec.

Vorgeschlagene Vorgehensweise:
a) Zeit, die du für eine pampige Antwort aufwenden wirst, weil man dich nicht vom Töpfchen hoch hebt und dir den Hintern abwischt: Mehrere Minuten.
b) Zeit, die du für das klicken auf den Link brauchst: 0,1 sec.
c) Zeit, die du brauchen wirst, um denken & googlen zu lernen: Unschätzbar.

Wähle aus.
Schon wieder so ein Troll der seine Freizeit mit Neuling prügeln verplempert......

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: So 22 Apr, 2012 14:24
von Alikali
Ach, du wählst auch Antwort a)...
:-)

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: So 22 Apr, 2012 14:51
von Pianist
Jott hat geschrieben:Infos aus erster Hand sind wichtig, denn es gibt kaum ein Thema, zu dem mehr Unfug verbreitet wird als KSK.
Welcher Unfug wird denn verbreitet?

Matthias

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: So 22 Apr, 2012 14:57
von Jott
Das fragst du jetzt nicht im Ernst, oder? Wirf mal die Suche hier an.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: So 22 Apr, 2012 20:37
von KSProduction
Alikali hat geschrieben:hier kannst du alle Informationen selber nachlesen, downloaden und ausfüllen:

http://www.kuenstlersozialkasse.de/

- Zeit, die ich gebraucht habe, um das zu googlen: 0,3 sec.

Vorgeschlagene Vorgehensweise:
a) Zeit, die du für eine pampige Antwort aufwenden wirst, weil man dich nicht vom Töpfchen hoch hebt und dir den Hintern abwischt: Mehrere Minuten.
b) Zeit, die du für das klicken auf den Link brauchst: 0,1 sec.
c) Zeit, die du brauchen wirst, um denken & googlen zu lernen: Unschätzbar.

Wähle aus.

Naja ich bin da anderer Meinung. Der Fragesteller meinte ganz sicher, daß man ihm sagen soll ob die KSK taugt. Ihn auf die Heimseite der KSK zu verweisen ist eine Möglichkeit, klar. Aber ich frage mich ob Du hier wirklich immer das glaubst was man Dir sagt: In diesem Fall was die KSK dort auf dieser Seite sagt. Nochmal zurück zum Allgemeinen: Glaubst Du immer alles was eine Institution oder jemand schreibt und was Du liest? Dann Prost und Mahlzeit ;-)

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: So 22 Apr, 2012 21:09
von mannamanna
Seine Frage ist absolut berechtigt: was zählt sind Erfahrungen, weil die KSK eine insich widersprüchliche Mission hat: einerseits möglichst viele Jobs für abgabepflichtig zu erklären um möglichst viel Geld einzusammeln, andererseits den Beitritt zur KSK möglichst zu erschweren um möglichst wenig Geld ausgeben zu müssen. Zu den Widersprüchen kommst dann bei den Begründungen fürs Einerseits unds Andererseits bei gleicher Arbeit ;-)

mannama

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 08:15
von Alikali
Glaubst Du immer alles was eine Institution oder jemand schreibt und was Du liest?
Vor allem glaube ich, daß man bei Themen wie Gema und sämtlichen anderen rechtlichen Fragen am besten auf angelesenes Halbwissen von Forenschwätzern hört, statt sich selber mal um Fakten zu bemühen.

Das wäre ja dann doch zu anstrengend. Da ist es in jedem Fall besser, so lange zu fragen, bis irgend einer der Forengurus einen seiner 11.000 Postings darauf verwendet, mir genau die Antwort zu geben, die ich gerne hören möchte, unabhängig von störenden Fakten.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 08:32
von ruessel
Ich bin seit 13 Jahren in der KSK. Damals musste ich einige Arbeiten von mir zum prüfen einsenden. Dann kam nach ein paar Wochen der Bescheid und alles läuft eigentlich bis heute wunderbar. Einmal im Jahr musst Du deinen Gewinn für das nächste Jahr schätzen und du zahlst dann dafür deinen monatlichen Beitrag. Bitte hier nicht absichtlich betrügen, das wird regelmäßig nach ein paar Jahren von der KSK per Steuerbescheid geprüft.
Bist du in der KSK angenommen, kannst du auch versuchen dem Finanzamt gegenüber (kommt darauf an was du genau machen möchtest) als Freiberufler bewertet zu werden, bei mir war der KSK Beitritt dafür ausschlaggebend. Dann brauchst du in fetten Jahren keine Gewerbesteuer abgeben und benötigst nur eine sehr einfache Buchführung.
Um auch mit einen weit verbreiteten Irrtum aufzuräumen: Ja auch als KSK Mitglied darfst Du Rechnungen mit USt ausweisen und bezahlte MwSt. wieder holen.
Allerdings sollen ein paar Jahre nach mir die Ablehnungen der KSK größer geworden sein. Da kommt es auch etwas darauf an ob du auch eine "Ausbildung" als "Künstler" gemacht hast.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 08:34
von Pianist
mannamanna hat geschrieben:Seine Frage ist absolut berechtigt: was zählt sind Erfahrungen, weil die KSK eine insich widersprüchliche Mission hat: einerseits möglichst viele Jobs für abgabepflichtig zu erklären um möglichst viel Geld einzusammeln, andererseits den Beitritt zur KSK möglichst zu erschweren um möglichst wenig Geld ausgeben zu müssen.
Genau so ist es. So lange die Abgabepflicht nicht an die Mitgliedschaft gekoppelt ist, betrachte ich die KSK als einen Schritt in Richtung Sozialismus, was ich als Unternehmer natürlich ablehne.

Das wirklich Perverse ist aber Folgendes: Selbst wenn man IHK-Zwangsmitglied ist und dort Beiträge zahlt, und selbst wenn man für 100 Prozent seiner Einkünfte neben der Einkommenssteuer auch noch Gewerbesteuer zahlt, kann die KSK trotzdem behaupten, dass man einer künstlerischen Tätigkeit nachgeht und dann anfangen, die Kundschaft zu belästigen, sobald sie etwas davon mitbekommt. Und dann ist auf die Gesamtleistung für fünf Jahre rückwirkend die Abgabe zu zahlen, nicht nur auf den kreativen Teil. Ihr könnt Euch vorstellen, dass sowas das Ende einer Geschäftsbeziehung bedeutet.

Zumal man ja nicht mal selbst die Abgabe zahlen dürfte, um als guter Unternehmer den Kunden vor finanziellen Nachteilen zu schützen.

Von daher kann ich immer nur hoffen, dass die KSK niemals auf die Idee kommt, dass es sich bei dem, was ich mache, um eine künstlerische Leistung handelt. Dort fragen kann man aber auch nicht, weil die ja dann wissen, dass man existiert.

Ich bleibe dabei: Die KSK ist in der heute bestehenden Form eine vollkommen absurde Einrichtung, die mehr Schaden anrichtet, als dass sie irgendwem irgendwas nützt.

Wenn es nur darum ginge, echte Künstler zu versichern, dann wäre das ja in Ordnung, aber ich habe was gegen diese Raubritter-Mentalität.

Matthias

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 08:43
von ruessel
Selbst wenn man IHK-Zwangsmitglied ist und dort Beiträge zahlt, und selbst wenn man für 100 Prozent seiner Einkünfte neben der Einkommenssteuer auch noch Gewerbesteuer zahlt, kann die KSK trotzdem behaupten, dass man einer künstlerischen Tätigkeit nachgeht und dann anfangen, die Kundschaft zu belästigen, sobald sie etwas davon mitbekommt.
Tja, dann sollten deine Kunden lieber bei einer Werbeagentur ihre Filme bestellen, dort wird nämlich schon seit ewig die Künstlersozialabgabe direkt an die KSK überwiesen und dem Kunden auf die Endrechnung geschrieben. ;-)

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 08:49
von Pianist
ruessel hat geschrieben:Tja, dann sollten deine Kunden lieber bei einer Werbeagentur ihre Filme bestellen, dort wird nämlich schon seit ewig die Künstlersozialabgabe direkt an die KSK überwiesen und dem Kunden auf die Endrechnung geschrieben. ;-)
Meine Kunden möchten aber keine Werbeagentur beauftragen, sondern mich. Möchtest Du meine Existenz vernichten?

Matthias

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 08:52
von ruessel
Möchtest Du meine Existenz vernichten?
nichts liegt mir ferner.....

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 08:55
von Jott
Pianist hat geschrieben:Von daher kann ich immer nur hoffen, dass die KSK niemals auf die Idee kommt, dass es sich bei dem, was ich mache, um eine künstlerische Leistung handelt.
Wird sie aber früher oder später, nämlich bei einer Betriebsprüfung deiner Kunden, wo die dann für deine Leistungen heftig zur Kasse gebeten und wegen Hinterziehung von Sozialleistungen verknackt werden - auf Basis einer windigen und nicht mit EU-Recht zu vereinbaren Gesetzeslage. Du kannst das nur vermeiden, indem du eine GmbH aufmachst, und auch nicht rückwirkend. Viele Unternehmen sind bereits in die Falle gelaufen und beauftragen daher grundsätzlich nur noch GmbHs.

Die KSK bezeichnet alle, die kreativ selbständig und nicht bei drei auf den Bäumen sind (z.B: auch Web-Programmierer), als Künstler und verstopft dadurch die Sozialgerichte mit unzähligen Prozessen. Will man sich aber dort versichern, sieht die Definition des Künstlers plötzlich ganz anders aus ... sehr unterhaltsam, wenn man mal drüber steht.

Wer sich bei der KSK versichern möchte und auch Erfolg hat (sehr unwahrscheinlich als Filmer, wenn man vor hat, Geld zu verdienen), dem kann dieser weltweit einmalige Irrsinn natürlich egal sein.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 08:59
von ruessel
Wird sie aber früher oder später, nämlich bei einer Betriebsprüfung deiner Kunden,
Jupp, kann ich bestätigen. Ein Kumpel hat Weihnachtsgrußkarten für eine Firma gestaltet.... dann kam die Betriebsprüfung der letzten zwei Jahren und schwuppdiwupp wurden die Karten der KSK gemeldet. Gut ist dann wenn die Gestaltung und die Druckkosten getrennt auf der Rechnung aufgeführt sind. Nachgezahlt mit Verzugszinsen muss nur die Gestaltung.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:00
von Pianist
Jott hat geschrieben:Wird sie aber früher oder später, nämlich bei einer Betriebsprüfung deiner Kunden.
Und dazu kann ich sagen, dass zwei meiner Auftraggeber mal eine solche Prüfung hatten und dabei auch eindeutig mehrere Rechnungen von mir geprüft wurden, was aber zu keiner Abgabepflicht geführt hat.
Jott hat geschrieben:Du kannst das nur vermeiden, indem du eine GmbH aufmachst, und auch nicht rückwirkend. Viele Unternehmen sind bereits in die Falle gelaufen und beauftragen daher grundsätzlich nur noch GmbHs.
Das wäre dann ein Angriff gegen meine grundgesetzlich garantierte Berufsfreiheit. Eine Lösung wäre das aber auch nicht, weil ich dann als geschäftsführender Gesellschafter für mein eigenes Gehalt abgabepflichtig wäre. Außerdem ist die Besteuerung einer GmbH insgesamt ungünstiger, so dass ich meine Preise um etwa 15 Prozent erhöhen müsste, was ich meinen Auftraggebern natürlich auch nicht erklären könnte. Dann wäre es für die ja billiger, die Künstlersozialabgabe zu zahlen.

Matthias

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:13
von ruessel
Dann wäre es für die ja billiger, die Künstlersozialabgabe zu zahlen.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist:

Wenn ich noch weitere Leistungen Einkaufe so z.B. einen Texter oder Sprecher, zahle ich im Moment darauf auch die KSK Gebühr. Wenn dann alles fertig ist und ich die Rechnung dem Kunden gestellt habe (mit der bezahlten KSK Gebühr), dann muss trotzdem der Abnehmer nochmals den gesamten Betrag mit einer KSK Gebühr bezahlen? Eigentlich ist das dann doppelt bezahlt.... zumindest die Textkosten KSK Gebühr.
Weise ich die Textkosten als Extraposten auf der Gesamtrechnung aus, so wird trotzdem die KSK Gebühr dafür fällig. (Habe extra bei der KSK nachgefragt)

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:19
von Pianist
Ja, das ist ja das Fiese: Die sagen, dass alles, was nötig ist, damit der Auftraggeber in den Genuss der Leistung kommt, abgabepflichtig ist. Der reinste Selbstbedienungsladen. Und offensichtlich kann man dagegen juristisch nichts machen. Da hätte die FDP echt mal ein gutes Werk tun können und diesen Wahnsinn stoppen, aber selbst dazu sind die zu dusselig.

Matthias

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:22
von ruessel
Innerhalb DE ist eigentlich alles geregelt: Jeder muss eigentlich zahlen ;-)

Nur wer mit grenznahen Firmen konkurriert ist leider zu denen um ca. 5-6% teurer.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:30
von dirkus
Wenn man auf Zusatzleistungen seiner Krankenkasse verzichten kann (z.b. auf Krankenhaustagegeld und Kuren), dann kann man bei einer der gesetzlichen Kassen auch in einen speziellen Selbständigen-Tarif wechseln. Dazu muss man einen Antrag mit Angaben zum geschätzen Einkommen bei seiner Krankenkasse einreichen. Formulare bekommt man auf Anfrage zugeschickt. Der monatliche Beitrag liegt dann nur gerinfügig über dem, was man auch als KSK Mitglied bezahlen würde und man bleibt ebenfalls Mitglied bei einer gesetzlichen Kasse.

Wer auf den ganzen Bürokraten-Apparat der KSK keine Lust hat und in der gesetzlichen Kasse bleiben will, für den ist das ev eine kostengünstige Alternative.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:34
von Pianist
Das Problem ist ja nicht in erster Linie der Geldbetrag, sondern vor allem der zusätzliche Verwaltungsaufwand. Bei Unternehmen, die damit ständig zu tun haben, ist das alles organisiert. Aber ich habe viele Auftraggeber außerhalb der Medienbranche, und die kennen sich damit natürlich überhaupt nicht aus und wissen gar nicht, dass sich sich um dieses Thema kümmern müssen.

Nun bin ich aber auch nicht verpflichtet, das zu sagen. Neulich rief einer von denen an und fragte, ob ich in der KSK sei. Da habe ich dann natürlich nicht nur gesagt, dass ich da kein Mitglied bin, sondern dass es gar nicht auf die Mitgliedschaft ankommt, weil die Abgabepflicht auf die Leistung besteht, egal wer sie erbringt. Ob meine Leistung nun abgabepflichtig ist oder nicht, das weiß der Geier...

Matthias

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:38
von ruessel
Wenn man auf Zusatzleistungen seiner Krankenkasse verzichten kann
Die KSK gibt nicht nur 50% zur Krankenkasse sondern auch Rentenversicherung und Pflegeversicherung.
und man bleibt ebenfalls Mitglied bei einer gesetzlichen Kasse.
Das bleibst du sowieso, die KSK ist kein Krankenversicherer sondern nur die Gebühreneintreibstelle.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:43
von blowup
Als ich mich vor über 15 Jahren selbständig gemacht habe, bin ich zu einem unabhängigen "Rentenberater" (oder so ähnlich hieß der..) gegangen, habe dem seinen Stundensatz bezahlt und mich über Altersvorsorge und mögliche Alternativen beraten lassen. Angesichts der Relevanz des Themas sollte man da nicht knauserig sein. Natürlich war auch die KSK ein Thema.

Ich bin dann für mich persönlich zu der Entscheidung gelangt, dass ich auf Bürokratie und Gängelei keinen Bock habe und habe das Thema KSK zu den Akten gelegt. Dies was MEINE Entscheidung, die bei jedem sicherlich anders ausfallen kann.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:45
von Pianist
ruessel hat geschrieben:Die KSK gibt nicht nur 50% zur Krankenkasse sondern auch Rentenversicherung und Pflegeversicherung.
Das sollen die ja auch machen, ist besser als wenn die Allgemeinheit den Künstlern später die Grundsicherung zahlen muss, aber dann doch bitte auch die Abgabepflicht an die Mitgliedschaft koppeln, und nicht eine beliebige Zahl von Leistungen als abgabepflichtig erklären und damit Leute belästigen, die damit überhaupt nichts zu tun haben wollen. Ich kriege meine Aufträge, weil ich ausdrücklich kein "Künstler", sondern Handwerker bin.
blowup hat geschrieben:Ich bin dann für mich persönlich zu der Entscheidung gelangt, dass ich auf Bürokratie und Gängelei keinen Bock habe und habe das Thema KSK zu den Akten gelegt.
Für Dich soweit auch in Ordnung. Ich war damals mal zu einem Info-Abend bei der damaligen BfA, um zu prüfen, ob eine freiwillige gesetzliche Rentenversicherung sinnvoll für mich ist. Ergebnis: Mehr Geld kann man gar nicht verbrennen. Aber bei der KSK sehe ich vor allem das Problem, wie ich mich vor Ärger mit meinen Auftraggebern schützen soll.

Es wäre doch genau so absurd, wenn man einen Hilfsfonds für notleidende Taxifahrer gründen würde, und jeder, der einen Fahrschein des öffentlichen Nahverkehrs kauft, verpflichtet wäre, unaufgefordert fünf Prozent des Fahrpreises in diesen Fonds einzuzahlen. Gleichzeitig nimmt man aber keine neuen Taxifahrer in den Fonds auf, weil es zu viele davon gibt...

Matthias

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:47
von ruessel
dass ich auf Bürokratie und Gängelei keinen Bock habe
Nun, das kann sich nur bei der Aufnahme gehandelt haben, danach hörst du nur einmal im Jahr etwas von der KSK, du bekommst ein Formular wo du zwei Zahlen einsetzen musst. Wenn das Bürokratie sein soll......

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:49
von Jott
Pianist hat geschrieben:Eine Lösung wäre das aber auch nicht, weil ich dann als geschäftsführender Gesellschafter für mein eigenes Gehalt abgabepflichtig wäre.
Einen guten Steuerberater erkennst du daran, dass er dir aufzeigt, wie man das völlig legal aushebeln kann aufgrund eines Eigentores in der KSK-Gesetzgebung. Aber das gehört nicht hierher, es will sich ja jemand in der KSK versichern. Andere Ecke.

Ich würde mich hierzu ganz genau von neutraler Seite (Steuerberater) beraten lassen, denn es gibt ein paar Fallen, die zuschnappen, wenn man dort wieder rausfliegt. Das sind Dinge, die natürlich nicht auf der KSK-Website stehen.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 09:53
von dirkus
ruessel hat geschrieben: Die KSK gibt nicht nur 50% zur Krankenkasse sondern auch Rentenversicherung und Pflegeversicherung.

...die KSK ist kein Krankenversicherer sondern nur die Gebühreneintreibstelle.

Wie ja hier schon erwähnt wurde, ist für viele auch die zusätzliche Bürokratie ein entscheidender Grund, nicht KSK Mitglied zu werden.

Und eine Rente, die höher als das gesetzliche Minimum ist, wird von den Geringverdienern hier sowieso keiner mehr bekommen;-)

In diesem Sinne viel Spass mit der Riester-Rente, die für alle, die weniger als 2500,- Netto verdienen, nur rausgeschmissenes Geld ist!

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 10:01
von ruessel
Wie ja hier schon erwähnt wurde, ist für viele auch die zusätzliche Bürokratie ein entscheidender Grund, nicht KSK Mitglied zu werden.
Wie schon geschrieben, wer keine zwei Zahlen einmal im Jahr auf einen Formular schreiben kann, der sollte dann aber auch lieber als Angestellter arbeiten. ;-)
Ich vermute eher, das die meisten nicht wissen ob sie überhaupt in den KSK Förderkreis passen. Dazu wirklich mal etwas im www googeln z.B. http://www.kskforum.de/ (da kann man lesen wie man es NICHT machen sollte)

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Mo 23 Apr, 2012 10:27
von dirkus
Sagen wir es mal so.

Die KSK ist ja keine Wohltätigkeitsveranstaltung, die chronisch klammen Künstlern helfen will. Die KSK wird sich ihre Mitglieder eher danach aussuchen, ob deren Aufträge letzendlich genug Einkünfte bringen, um später entsprechende Rechnungen an deren Auftraggeber stellen zu können.

Wer als Künstler/ Filmer also von gelegentlichen Jobs leben möchte, oder als Quereinsteiger den Weg dahin sucht, der wird von denen einstweilig abserviert werden.

Und es ist hier ja auch schon erwähnt worden, dass sich bei späterer Ausweitung oder Einstellung der Tätigkeit noch andere Nachteile ergeben können.

Heute stand in einem Spiegel - Online Artikel, das inzwischen auch 1,6 Millionen Beitragszahler der gesetzlichen Versicherungen ihre Beiträge nicht mehr bezahlen können und Zwangsvollstreckt werden müssen.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Di 24 Apr, 2012 13:53
von silverstar777
so, erst einmal danke für eure ganzen Antworten.

mir ist jedoch immernoch unklar, ob die KSK für mich in Frage kommt, was ich da für Vorteile hab, was ich machen muss um überhaupt genommen zu werden.

mein Schritt ist jetzt in die Selbständigkeit zu wechseln , Hauptfrage ist Eben momentan das versichern --- KSK, gesetzlich,privat??? und was ich eben alles machen muss damit das grundgerüst steht und ich loslegen kann

würde mich wie gesagt über ein paar Erfahrungen freuen, die ihr mit mir teilen möchtet.

danke MfG silverstar 777

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Di 24 Apr, 2012 19:05
von einsiedler
@silverstar

Denk nebenbei aber auch daran, dass die Berufsgruppen, welche in der Künstlersozialversicherung untergebracht sind, zu den sozialversicherungsPFLICHTIGEN gehören. Wenn Du also einen solchen Beruf selbständig ausübst, hast Du (unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze) nicht die Möglichkeit, dich privat zu versichern.

Die Alternative zur Künstlersozialkasse wäre dann, dass Du Deine Beiträge in voller Höhe selbst bezahlst, anstatt nur die Hälfte an die KSK. Macht also keinen Sinn.

Anders ausgedrückt: Der Gegenstand deiner Arbeit bestimmt, ob Du die Aufnahme in die KSK beantragst, oder ob Du Dich privat versicherst.

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Di 24 Apr, 2012 21:55
von silverstar777
danke für deine Antwort.
wie genau meinst du das?
ich mache kleine Event, image und produktvideos.

quasi ne Onemanshow :-)

Re: KSK (Künstlersozialkasse)

Verfasst: Di 24 Apr, 2012 22:43
von einsiedler
Schau Dir auf der Seite der KSK mal die betroffenen Berufsgruppen an. Deine Beschreibung passt auf jeden Fall schonmal.
Ich würde auf jeden Fall einen Aufnahmeantrag stellen. Die KSK prüft dann, ob Du zu den versicherungspflichtigen Berufen zählst.
Um dort wirklich aufgenommen zu werden, müsstest Du entweder eine entsprechende Ausbildung nachweisen, oder konkrete Aufträge nachweisen (z.B. mit Rechnungskopien).