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Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 11:35
von Bergspetzl
Hallo liebes Forum,
zur Zeit lassen mir ein paar freie Tage etwas Luft um euch mit der Einen oder Anderen Frage zu belästigen. So auch die der Überschrift entnehmbare.
Ich habe mich vor 1,5 Jahren selbstständig gemacht und lebe mal recht mal schlecht davon. Immerhin haben sich in dieser Zeit mein Equipmentpool sowie meine Erfahrungen mit der freien Geschäftswelt merklich vergrößert. Nach wie vor blicke ich deshalb optimistisch in die Zukunft.
Allerdings habe ich da einen Wehrmutstropfen:
Immer wieder passiert es mir das ich mich mit der Zahlungsmoral der Kunden rumärgern muss. Da geht es um Beträge zum Teil im Bereich über 3000€, auf die man monatelang warten darf, während man brav den 4 Minüter-Imageclip nach 3 Wochen fertig hatte und abgegeben hat. Es bringt mir dann nichts vom Kunden gelobt zu werden für meine gute Arbeit, auf der anderen Seite aber ständig Ausflüchte zu hören warum gerade kein Geld da ist usw. Einen Hund krault man zur Belohnung hinter den Ohren und sagt das hat er fein gemacht, aber ich mache das eigentlich nicht wegen der Nächstenliebe...
Wie haltet ihr das, zumindest jene unter euch Filmschaffenden, die Projekte unter 10.000€ realisieren?
Meine Präventionsmasnahmen für 2012 wären:
- im Vertrag festzuhalten dass, sollte der Produktionsgegenstand unter 5.000€ liegen, zu Produktionsbeginn 50% der Kosten fällig werden, nach Übergabe die weiteren 50%. Über 5000€ würde ich Stückeln zu je 30% wie es der Mustervertrag für Film und Fernsehproduktionen vorsieht.
eine Klausel, dass ich nicht von Forderungen dritten gegenüber abhängig bin (leider nicht nur einmal: ich warte da auf eine Förderung, die ist mir zugesagt worden/dass wollte eigentlich die Gemeinde übernehmen etc.)
Da ich nun nicht mehr 'ganz' am Anfang stehe und nicht mehr jeden Tag von der Hand in den Mund lebe möchte ich mir natürlich schnellstmöglich einen Rechstschutz zulegen. Macht es im Falle eines Falles eher Sinn zu Klagen oder sollte man sich an ein Inkassounternehmen wenden (es gibt wohl eine Art von 'Inkasso für Jedermann', auch wenn ich sowas eigentlich verabscheue...).
Ich hoffe dass ich viele der Erfahrungen(Kunden) hinter mir lassen kann, aber es wird mir eigentlich nicht viel Mut gemacht. Solange man nicht gerade für Produktionsfirmen arbeitet (und auch da leider schon schwarze Schafe erlebt), soll es im Alltag leider vorkommen, dass man um jeden Cent kämpfen muss, der einem eigentlich zusteht.
Überspitzt gesagt: die käuflichen Damen lassen sich im voraus zahlen, da, wenn der Kunde ersteinmal hat was er wollte, träge und ungemütlich wird wenn es um sein sauer verdientes Geld geht. So komme ich mir teilweise auch vor. Sind diese Damen schlauer als wir oder müssen wir uns in der 'Ansehenshirachie' einfach noch unter ihnen einreihen? Erst das Geld, dann die Ware ist ja so gesehen eher untypisch und jenes habe ich bisher eigentlich nur diesem Milleu zugeschrieben...? (vllt ein blödes Beispiel an einem Sonntag morgen :P )
Wie handhabt Ihr eure Problemfälle? Wie setzt ihr eure Vertragsbedingungen auf? Worauf sollte man am Anfang achten? Machen meine Vorkehrungen Sinn?
Ich danke für jeden Input.
lg und einen schönen Sonntag allen!
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 12:15
von florianbepunkt
Kenne das Problem. Ich glaube nicht, dass Du besondere Präventionsmaßnahmen brauchst oder Klauseln, die Du zusätzlich in den Vertrag aufnimmst.
Das Recht ist da prinzipiell ja klar und auch auf Deiner Seite, aber es sind immer zwei verschiedene Dinge, Recht zu haben und Recht zu bekommen.
Du solltest Dich selbst eher fragen, wie Du das in Zukunft handlen willst. Es gibt die Leute, die mit einer absoluten non-chalance nach zwei Wochen anfangen, sich regelmäßig beim Schuldner/Auftragsgeber zu melden und ihn solange mehr oder weniger aggressiv zu belästigen, bis das Geld da ist.
Du kannst da auch noch einen draufsetzen und Verzugszinsen in Rechnung stellen - auch da ist das Recht in einem gewissen Rahmen auf Deiner Seite.
Aber....
Ich denke, wir alle stehen mehr oder weniger vor dem gleichen Problem: Glaubst Du, ein Auftraggaber, dem Du so begegnest, wird sich je wieder bei Dir melden?
Verstehe mich nicht falsch: Ich ärgere mich mit ähnlichen Kunden herum wie Du auch. Aber ich muss gestehen: Ich kann und will nicht auf die Kunden mit schlechterer Zahlungsmoral verzichten. In der Lage bin ich schlichtweg nicht. Und ebenso bin ich darauf angewiesen, dass Clients meine Arbeit wertschätzen, weiterempfehlen und ggfs selbst mit neuen Aufträgen wiederkommen. Das funktioniert i. d. R. nur, wenn ich den Kunden nicht an der Kasse verprelle (auch wenn ich dazu vll im Recht wäre).
Fazit:
Ist ne klassische Abwägungssache in meinen Augen. Finde Deine Grenze, ab der Dir die Geschichte zu bunt wird und ziehe das dann auch konsequent durch. Aber "Schutz" in dem SInne, wie Du ihn vll gerne hättest, gibt es wohl nicht. Tut mir Leid.
Gruß
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 12:19
von newdoku
Ich kann dir mal sagen, wie ich das halte bei Produktionen mit größerem Budget. Da wird ein Drittel bei Auftragserteilung fällig (vorher fasse ich die Kamera nicht einmal an), ein Drittel bei Abgabe der ersten Endfassung und das letzte Drittel nach Abnahme des Kunden, also wenn er sagt: "So gefällt mir der Film".
Problematisch ist das leider bei Aufträgen an die öffentliche Hand. Bei Kommunen geht das noch, aber eine Kreisverwaltung ignoriert diesen Wunsch einfach – die labern dann dumm rum, von wegen andere Entscheidungsträger. Allerdings hat die auch bezahlt.
Mein Vorschlag wäre, deine Kunden auf die Produktionskosten für den Film hinzuweisen und damit vorherige Zahlungen zu rechtfertigen.
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 12:21
von florianbepunkt
stimtm, habe ich auch völlig vergessen: so ne splittung ist natürlich sinnvoll. wobei das die zahlungsmoral des kunden im allgemeinen natürlich auch nicht hebt, sondern eher verschlechtert (;
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 12:41
von Bergspetzl
Danke schonmal für die Inputs!
Sehr richtig, Kunden verprellen möchte man nicht, ich als aller Letzter. Aber ich habe beispielsweise einen Kunden, der gerne vier Videos in einem Jahr von mir gehabt hätte, jeweils zu rund 3000€. Da aber das erste noch nicht gezahlt war habe ich das Zweite nicht produziert, mit dem Verweis das noch Zahlungenen ausstehen. Ich habe ja kaum meine Auslagen gezahlt bekommen, wie 2. Kameramann etc, auch wenn ich soetwas dem Kunden gegenüber natürlich nicht sage, dass ich auf SEIN Geld angewiesen bin gerade. Nach der Zahlung (4 Monate) habe ich ihm im Juli ein zweites Video gemacht und warte seitdem. Die Produktion anfang Dezember ist deshalb auch nicht zu Stande gekommen. Prinzipell sehr schade, da es ein gutes Auftragsvolumen war. Allerdings ist es nicht zu viel verlangt nach 4 oder 6 Monaten sein Geld haben zu wollen, wenn als Zahlungsziel 2 Wochen nach der Abgabe im Vertrag steht? Ein Handybetreiber mahnt sofort, da habe ich nach 6 Monaten den 3 Fachen Betrag (klar ist er in einer anderen Lage wie und die Summe addiert sich anders)
Bei öffentlichen Einrichtungen habe ich weniger Sorgen, da diese evtl. auch langsam sind, aber immerhin meist korrekt arbeiten und Budgets haben, die niemanden der da sitzt persönlich weh tun (außer auf der Karriereleiter vllt) Ich habe gerade die Rechnung für eine Pflegeanstallt gestellt und bin da guter Dinge.
Ich glaube auch, dass es in einer Weise abschrenkend wirkt, wenn man vor Produktionsbeginn zahlen soll, allerdings denke ich da mitterweile dem Kunden zuliebe, denn wenn er schon 2500 gezahlt hat sind nochmal 2500 moralisch leichter zu 'verkraften' anstelle von 5000 auf einen Schlag?
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 12:49
von Pianist
Bergspetzl hat geschrieben:Immer wieder passiert es mir das ich mich mit der Zahlungsmoral der Kunden rumärgern muss.
Dann hast Du die falschen Kunden. So simpel ist das. Für Wackelkandidaten sollte man überhaupt nicht arbeiten. Dafür muss man einfach ein Gespür entwickeln. Es hat übrigens auch nichts mit der Unternehmensgröße zu tun. Mein größter Auftraggeber hat 250.000 Mitarbeiter, mein kleinster hat fünf Mitarbeiter. Viele haben 20 bis 50 Mitarbeiter. Und die bringen es zum Teil fertig, innerhalb von ein paar Tagen eine Rechnung zu bezahlen, während die großen auch mal sechs Wochen brauchen. Einen Forderungsausfall hatte ich in 18 Jahren noch nie.
Such Dir einfach solide Kunden, dann musst Du Dir keine Gedanken um irgendwelche Stückelungen und Vorab-Zahlungen machen.
Matthias
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 13:16
von Bergspetzl
:)
Leider kann man sich seine Kunden nicht immer aussuchen. Zumindest am Anfang. Aber soetwas zu lesen macht natürlich zuversichtlich. Mir ist das nicht-Teilzahlen Prinzip auch lieber, aber ich sah es aus einer Notwendigkeit heraus als angebracht, um mich selber ein wenig abzusicher (ach ja, man wird so schnell misstrauisch in diesen Zeiten... :D )
Edit: Ich versuche auch meine Wackelkandidaten auszusortieren, aber wie gesagt nach 1 1/2 Jahren hat man noch nicht so die Auswahl, so dass man sich alles Mehrfach überlegt...
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 13:29
von iMac27_edmedia
Selbst wenn man für andere Kollegen arbeitet, gibt es öfters das Problem, denn die suchen generell für jeden Projekt neue Leute, da sie generell nicht zahlen! Die machen das aus Prinzip, gibt da so ein paar Kollegen, die immer nur mit neuen Leuten zusammenarbeiten wollen, aber je nur ein mal.
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 19:47
von Mylenium
Pianist hat geschrieben:Such Dir einfach solide Kunden, dann musst Du Dir keine Gedanken um irgendwelche Stückelungen und Vorab-Zahlungen machen
Das ist leider etwas naiv und grob vereinfacht. Auch "gute" Kunden können dich mal hängen lassen. Manchmal ist der Weg von der Marketingabteilung zur Finanzverwaltung/ Controlling ein verdammt langer, auch wenn die Tür an Tür sitzen. Und naja, gerade die letzten 3 Jahre haben viele Zusammenzucken lassen wegen der diversen Krisen, da wird jede Rechnung 20mal umgedreht und angeschaut. Außerdem sind gerade in größeren Unternehmen die Firmen auch Opfer ihrer eigenen Hierarchien. Da dauern selbst simple Entscheidungen oft vergleichsweise lange, weil auch da wieder 20 Leute ihren Senf dazugeben (wollen/ müssen). Und man muss es auch einfach praxisnah sehen: Für einen Industriebetrieb isses erstmal wichtiger seine Zulieferer und Angestellten zu bezahlen als seinen neusten Messetrailer, gerade wenn der Kunde selbst noch auf ein paar Millionen offenen Forderungen sitzt... Wäre schön, wenn alle pünktlich zahlen würden, aber leider ist das in der Praxis alles andere als selbstverständlich und eben auch manchmal einfach nicht möglich.
Mylenium
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 20:56
von Muskitoman
Ich habe vor ein paar Jahre fuer KPMG (Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen mit 138.000 Mitarbeitern in 150 Ländern) ein Eventfilm gedreht. Sie haben an dem Tag bezahlt, an der die Letzte Mahnung eingegangen ist. Im gegensatz kleine Unternehmer oder Privatleute haben immer puenktlich bezahlt.
In Deutschland (und nicht nur) ist es ueblich bevor der Kunde bezahlt zu haben, ein Audio Aufnahme mit Pegelton, ein Video mit Copyright-Hinweis insert ins Bild zu versehen. So hat z.B. Paramount Pictures gemacht, als der nette Onkel Leo Kirch in finanzielle Schwierigkeiten geraten war.
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: So 08 Jan, 2012 21:04
von Pianist
Muskitoman hat geschrieben:In Deutschland (und nicht nur) ist es ueblich bevor der Kunde bezahlt zu haben, ein Audio Aufnahme mit Pegelton, ein Video mit Copyright-Hinweis insert ins Bild zu versehen.
Mit Verlaub - das ist doch Schwachsinn. Ein Kunde möchte seinen Film sofort nach Fertigstellung nutzen. Und es ist vollkommen normal, dass man irgendwann nach Fertigstellung eine Rechnung schreibt, die dann nach zwei bis sechs Wochen bezahlt wird. Bis dahin hat man doch (für den gleichen oder einen anderen Kunden) schon wieder zehn neue Filme gemacht, die er auch sofort nutzen möchte. Würde man jedes Mal bis zum Geldeingang Bild und Ton verstümmeln, hätte man bald keine Kunden mehr, weil es niemandem nützt, einen Film erst nach zwei bis sechs Wochen zu nutzen.
Ich weiß wirklich nicht, wie man auf so einen Unfug kommen kann. Anders ist es natürlich, wenn noch gar kein Auftragsverhältnis besteht, sondern man jemandem vorab etwas zeigt. Dann kann man das natürlich mit Timecode im Bild versehen, damit man dann leichter über die einzelnen Stellen reden kann.
Matthias
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: Mo 09 Jan, 2012 11:30
von Jott
Mitgliedschaft bei der Creditreform, beim Mahnen nur darauf hinweisen, dass man den Fall an selbige übergibt. Das Geld kommt dann sofort, davor haben nämlich alle panische Angst, weil das unverzüglich auf die Bonität und den Ruf des Unternehmens durchschlägt. Das ist besonders bei Werbeagenturen extrem spaßig und effizient, die überweisen sofort.
Nur wenn der Auftraggeber wirklich platt ist und als Kapitalgesellschaft Insolvenz anmeldet, ist das Geld zumindest weitgehend verloren.
Lange Zahlungsziele von Grossunternehmen (zuweilen 90-120 Tage) müssen sie vor Auftragserteilung kundtun, damit man entscheiden kann, ob man mitspielt oder nicht.
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: Mo 09 Jan, 2012 19:37
von litti
[quote="newdoku"]Ich kann dir mal sagen, wie ich das halte bei Produktionen mit größerem Budget. Da wird ein Drittel bei Auftragserteilung fällig (vorher fasse ich die Kamera nicht einmal an), ein Drittel bei Abgabe der ersten Endfassung und das letzte Drittel nach Abnahme des Kunden, also wenn er sagt: "So gefällt mir der Film".
Problematisch ist das leider bei Aufträgen an die öffentliche Hand. Bei Kommunen geht das noch, aber eine Kreisverwaltung ignoriert diesen Wunsch einfach – die labern dann dumm rum, von wegen andere Entscheidungsträger. Allerdings hat die auch bezahlt.
Mein Vorschlag wäre, deine Kunden auf die Produktionskosten für den Film hinzuweisen und damit vorherige Zahlungen zu rechtfertigen.[/quote]
Genau so mache ich das auch. Allerdings erst, seit ich hier in Madagaskar lebe und arbeite, und seltsamerweise funktioniert es hier hervorragend - ich hatte noch keinen einzigen Zahlungsausfall, und das in einem Dritte-Welt-Land !
Das war vor meiner Auswanderung (2004), nochj in Deutschland ganz anders:
Da ging es mir wie dem Fragesteller: Film fertig, angeblich hatte der Kunde nie Zeit, sich das auzuschauen (!), nach etwa 1 Monat schrieb ich die Rechnung - keine Reaktion, 1. Mahnung - keine Reaktion, 2. Mahnung mit vorsichtigem Verweis auf einen Rechtsanwalt...
Da wachte der Kunde ploetzlich auf, drohte mit Nichtzahlung wegen mangelhafter Leistung und wollte gar von einem anderen Produzenten nachbessern lassen und mir die Kosten dafuer in Rechnung stellen ! Dreister geht's nicht !
Ich arbeite nur noch mit Vertraegen: 30 % Anzahlung bei Vertragsabschluss und VOR Beginn der Dreharbeiten plus ggfs. ein Reisekostenvorschuss, Fluege sind vom Kunden direkt zu bezahlen (Hotels in Europa wuerde ich auch von ihm reservieren und bezahlen lassen, hier in Madagaskar sind sie relativ preiswert).
Bei Lieferung der Vorabversion sind wieder 30 % faellig (z.B. binnen
10-30 Tagen - das muss auch in den Vertrag !), der Rest = 40 % binnen 30 Tagen nach Lieferung der Endversion.
Und nicht vergessen: Schreib gleich mit rein in den Vertrag, was alles im Preis inbegriffen ist und biete Optionen mit Preisen an (z.B. Konversion fuers Internet, Kosten fuer zusaetzliche DVDs, Etiketten usw).
Unbedingt mit rein: Wieviele Aenderungen im Preis enthalten sind - normalerweise sollte das EINE "Aenderungssitzung" mit dem Kunden beinhalten, bei der alles fein saeuberlich protokolliert wird.
Manche kommen sont x-mal an und wollen nochmal was geaendert haben, und jedesmal brennst Du eine neue DVD mit Etikett und und und...
Das musst Du Dir auch bezahlen lassen !
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn Du ganz klar Deine Vorstellungen kommunizierst, wirst Du ernst genommen und man akzeptiert Deine Forderungen.
(PS: Geh mal in Dich: Vielleicht hast Du Angst, einen Auftrag nicht zu bekommen und traust Dich nicht, klare Konditionen vorzugeben ?)
Ich wuensche Dir viele tolle, lukrative Auftraege und puenktlich zahlende, stressfreie Kunden !
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: Di 10 Jan, 2012 00:44
von Bergspetzl
Danke litti für die umfangreiche Antwort,
und natürlich hast du recht, am Anfang ist jedes Projekt eine Herausforderung, und zwar nicht weil "den Film machen" an sich jetzt etwas besonders zermürbendes wäre, sondern weil man eben das Aussenrum so schlecht einschätzen kann. Zu einem denkt man (ich ;) sich schon das eine oder andere Mal ob es nicht leichter wäre versuchen einfach irgendwo anders unterzukommen und den ganzen Stress nicht mehr zu haben, aber eigentlich ist es keine Alternative (zumal man ja immer nebenher als 'Freier' sich anbieten kann um Lücken zu füllen).
Ich will mich nur etwas rückversichern, da ich ohne Mentor in diesem Geschäft großwerde, und zumindest von den gröbsten Vopas nicht alle mitnehmen will ;)
Ich denke bis ich soweit bin werde ich es mit Stückeln versuchen. Wenn man über den Vertrag redet ist man eh schon recht weit, zumindest stelle ich den Vertrag etwas hinten an, wenn der Kunde und ich zusammen gefunden haben und sagen: Das ist es! dann Tüte ich es ein und setze einen Produktionsvertrag auf. Wer dann abspringt wegen der Konditionen mit 50/50 oder dritteln, der hätte hinten raus sicher Ärger gemacht wenn er dann alles zahlen soll, oder?
Wieso Madagaskar?
lg Bergspezl
Re: Die Kunden und das liebe Geld (eintreiben)
Verfasst: Di 10 Jan, 2012 14:07
von iasi
mir wurde auch schon ganz offen gesagt:
wir akzeptieren nur rechnungen, bei denen das Zahlungsziel auf den letzten tag es folgemonats datiert ist. und bezahlt wird erst bei eingang der 2.mahnung.
so wird das eben bei vielen firmen mittlerweile gehandhabt - weil es eben alle machen - auch die kunden dieser firma.
das muss man eben einrechnen - und die mahnungen immer pünktlich absenden, um nicht noch mehr zeit als eh schobn nötig, auf das geld warten zu müssen.
jedenfalls rechne ich mit einem zahlungseingang von 3 monaten - bei regelmäßigen aufträgen ist das zu verkraften, da letztlich nur ein versatz von 3 monaten besteht.