Insgesamt waren über 1.300 Patente erforderlich, H.264 zu dem zu machen, was es ist und rd. 50 Firmen haben in ihren Entwicklungsabteilungen seit rd. 10 Jahren daran gearbeitet.Der Versuch der Bildung eines Lizenzpools wird allgemein als Angriff der H.264 Lizenzhalter gegen VP8/WebM interpretiert ...
*Hust*Insgesamt waren über 1.300 Patente erforderlich, H.264 zu dem zu machen, was es ist und rd. 50 Firmen haben in ihren Entwicklungsabteilungen seit rd. 10 Jahren daran gearbeitet.
Ich halte es für nicht mehr als gerecht, wenn Google an die entsprechenden Patenthalter die Lizenzkosten für etwas zahlt, was Google nicht entwickelt hat, aber kommerziell benutzt.
Die Bezeichnung "Angriff" ist in diesem Zusammenhang völlig unangebracht, weil das Angehen gegen eine Patentverletzungen wohl eher als "Verteidigung" gesehen werden darf. Der Angreifer ist in dem Fall doch wohl derjenige, der unrechtmäßig Patentinhalte kommerziell nutzt.
Kann es sein das du (HEVC) h.265 meinst ?ThomasKluge hat geschrieben:Und schon die nächste Meldung zum Thema:
"MPEG will eigenen Web-Video-Codec entwickeln"
http://derstandard.at/1297216320615
Nee, nee, Thomas hat da schon Recht. Er meint das hier:wenzx hat geschrieben:Kann es sein das du (HEVC) h.265 meinst ?ThomasKluge hat geschrieben:Und schon die nächste Meldung zum Thema:
"MPEG will eigenen Web-Video-Codec entwickeln"
http://derstandard.at/1297216320615
Das soll der Nachfolger des h.264 werden und ist schon ne ganze weile in Entwicklung und soll nächstes Jahr fertig werden, strebt mitunter eine Reduzierung der Datenrate auf 30 bis 50 Prozent an bei gleicher Qualität wie der h.264.
Das Problem ist doch bei Softwarepatenten folgendes:WoWu hat geschrieben:Also erst einmal vertritt MPEGLA in diesem Fall lediglich Firmen wie
Apple Inc. (1); The Trustees of Columbia University in the City of New York (8); DAEWOO Electronics Corporation (2); Dolby Laboratories Licensing Corporation(7); Electronics and Telecommunications Research Institute (4); France Télécom, société anonyme (7); Fraunhofer‐Gesellschaft zur Foerderung der angewandten Forschung e.V. (82); Fujitsu Limited (16); Hitachi, Ltd (2); Koninklijke Philips Electronics N.V. (42); LG Electronics Inc.(196); Microsoft Corporation (65); Mitsubishi Electric Corpora- tion (18); Nippon Telegraph and Telephone Corporation (2); NTT DOCOMO, INC. (9); Panasonic Corporation (377); Robert Bosch GmbH (5); Samsung Electronics Co., Ltd. (57); Scientific‐Atlanta Vancouver Company (4); Sedna Patent Services, LLC (1); Sharp Corporation (54); Siemens AG (2); Sony Corporation (29); Telefonaktiebolaget LM Ericsson (3); Toshiba Corporation (137); Victor Company of Japan, Limited (2)
Diese Firmen haben an H.264 die in Klammern angegebenen Patente.
Das sind überwiegend Algorithmen, die eine entsprechende Codierung möglich machen.
Das es sich bei Encoding um ein Produkt und keine Wochenendspielerei handelt ist klar.
Dass solche Firmen an den Einnahmen beteiligt werden wollen, auch.
Die Bildung eines Patentpools ist lediglich die Aufforderung an die o.g. Firmen festzustellen, welches Patent in einem Codec zur Anwendung kommt, um den kommerziellen Verwender zur Zahlung einer Lizenz entlang der Patentordnung aufzufordern und nicht einfach den Patentinhalt zu stehlen, denn zu nichts anderem sind Patente gut.
Hat also Google VP8 gekauft und es werden keine fremden Rechte verletzt, dann ist es ja gut, dann wird sich nichts ändern.
Sagt Google nicht die Wahrheit und es sind Raupkopien von Algorithmen darin, dann sollen sie sie erwerben ... mehr wird nicht passieren.
Ich erinnere an die VC1 Geschickte, in der MS ein frühes Draft von H.264 als eigenen Codec deklarierte und böse damit auf die Nase gefallen ist.
Und dem Anwender nutzt so etwas gar nicht, weil die Originalalgorithmen entweder noch nicht ausentwickelt waren, oder so abgeändert wurden, dass Ergebnisse meist schlechter waren und meist sind auch weniger oder untauglichere Tools darin. Der Anwender bekommt also oft einen Haufen unausgegorenen Kram. Zwar kostenlos, oder billig aber eben schlecht.
Das Problem liegt darin, dass MPEG LA ein haufen Patente hält (die nur in den USA gültig sind, zum Glück gibt es in der EU noch keine Softwarepatente ... auch wenn das einige ändern wollen, hier fällt Software noch unter Urheberschutz ... sobald entsprechende Schöpfungshöhe erreicht ist, aber wenn jmd die Idee eines Algorithmus lässt sich in der EU nicht schützen, zum Glück ...) mit denen sie andere Codecs erschlagen und aus dem Verkehr ziehen können.WoWu hat geschrieben: Wo also liegt Dein Problem ?
Dass diejenigen an etwas verdienen, die es geschaffen haben ?
Ich dachte, das sei allgemeines Verständnis ?
Falsch MPEGLA hält kein einziges Paternt. Alle Firmen halten ihre eigenen Patente und melden diese nur in Ländern ihrer Wahl und sind auch nur in diesen Ländern an den Einnahmen beteiligt.Das Problem liegt darin, dass MPEG LA ein haufen Patente hält
Na dann ist es ja gut, dann haben sie Entwickler ja auch keine Patente verletzt. Wo ist also das Problem ?VP8 wurde z.B. unabhängig von h.264 entwickelt.
Die Ähnlichkeiten sind gesetzlich geregelt und können nicht willkürlich bestimmt werden.die den Algorithmen in ihren Patenten ähnlich sind
Das ist kein Problem, weil die Schöpfungshöhe gesetzlich definiert ist.Das ist mein Problem.
Schon wieder falsch .... MPEGLA meldet kein einziges Patent an. Das machen die Sonys, Frauenhofers, Panas dieser Welt.nur weil MPEG LA als erste auf die Idee gekommen sind, einen bestimmten Algorithmus als Patent anzumelden,
Patentämter prüfen bekanntlich eine Patentfähigkeit und gleichen mit bestehenden Patenten ab, bevor ein neues Patent akzeptiert wird und gegeben wird.Das wäre wie, als wenn jmd ein Patent auf Auto hätte ... fahrbarer motorisierter Untersatz ...
Doch genau darum geht es .... ich erinnere an den Microsoft Fall. Als MS VC1 zur SMPTE Standardisierung angemeldet hat mussten sie die Offenlegung der VC-1 Spezifikation gewährleisten so konnte es sich Microsoft nicht mehr leisten, Patentansprüche Dritter zu ignorieren.Hier geht es nicht darum, dass jmd was erfunden hat und andere versuchen das zu klauen,
Ausserdem ist das das übliche Verfahren, das eben auch freie Entwickler davor schützt, dass ihre Interessen verletzt werden.Jetzt beginnt die Organisation mit der Suche nach Patenten, die als "wesentlich" für Googles kostenfreien Open-Source-Codec VP8/WebM betrachtet werden.
WoWu hat geschrieben:Doch. Algorithmen sind Ideen, die erst zu Code gemacht werden müssen.Und es ist auch nicht so, wie Du sagst, dass es lediglich um irgendwelche Ideen geht. Es geht um essenzielle Patente und nicht um Pillepalle oder splienige Ideen.
Natürlich gibt es eine Schöpfungshöhe, im deutschen Urheberrecht genauso wie im amerikanischen Patentrecht.
Nur sieht das amerikanische Patentrecht vor, abstrakte Ideen patentieren zu können (Algorithmen).
Das MPEG LA (und seine Mitglieder) das nutzen (und versuchen durch erschaffen eines neuen Patentpools VP8 aus dem Geschäft zu drängen), ist logisch ... die Idee dahinter halte ich für pervers.
Algorithmen sind abstrakte Ideen.
z.B. hätte 1980 bereits Xerox ein patent auf grafische Benutzeroberflächen angemeldet ... hätte Xerox bis zum Jahr 2000 allen anderen verbieten können, grafische Benutzeroberflächen zu implementieren.
Gott sei dank hat das damals Xerox niemand mitgeteilt.
Das selbe macht jetzt aber MPEG LA.
Nur das es nicht um eine grafische Benutzeroberfläche geht, sondern um bestimmte mathematische Vorgehensweisen, bei denen nur MPEG LA als Verwalter der Patente entscheidet, wer diese unter welchen Voraussetzungen nutzen darf.
Ein Algorithmus für ein Drehbuch wäre ein 3-Akter ... aber es kann und wird nie ein Patent Drehbuch mit 3 Akten geben.
Dein Ben Hur Beispiel geht, wenn man den Film nicht Ben Hur nennt, aber die Handlung komplett klaut und ins 21 Jahrhundert setzt (und die Charaktäre umbenennt). Denn Handlung kann man nicht schützen, nur Namen als Marken (sonst würde The Asylum immer noch billige Horror Filme Drehen ;) )
Der Inhalt eines Drehbuches ist nicht geschützt, sondern nur die definitive Ausformung.
Das heißt, ich kann ohne Probleme 1zu1 die Handlung von Harry Potter übernehmen, nenne ihn Heinrich Töpfer, pack die Zauberschule nach Berlin und lass sie nach dem Stein des Alchemisten suchen ... solange ich keine Passagen aus dem Buch direkt kopiere, sonder nur so ähnlich bin, können die mir gar nix (so machts The Asylum).
Die Softwarepatente aber schützen genau das, den Inhalt und nicht die konkrete Ausformung. Das ist mein Problem und das sehen auch viele andere so (deshalb gibt es Softwarepatente auch nur in den USA ... und nirgends wo im Rest der Welt, auch wenn die EU überlegt, solche zuzulassen - das wäre aber das Ende jeglicher Open-Source-Software).
Das Problem was ich und auch viele andere darin sehen, ist, dass die Patente die MPEG LA verwaltet, so gehalten sind (ja, es ist nicht Schuld von MPEG LA, sondern der Patentämter bzw. Politik, die sowas zulassen), dass niemand mehr einen effizienten Codec selbst entwickeln kann, egal wieviel Geld und Manpower zur Verfügung stehen, ohne irgendwelche Patente zu verletzen, weil MPEG LA so viele unterschiedliche 'Ideen' als Patente verwaltet, dass man nicht umhin kommt, bei einer kompellten Codec-Neuentwicklung ähnliche Ideen zu haben um die man bei einem effizienten Codec nicht drumherum kommt ... und somit es unmöglich wird, z.B. einen Lizenzfreien open-source Videocodec zu entwickeln, der auch nur annähernd so gut ist, wie h264.
Aufgrund der Softwarepatentregelungen in den USA wäre es z.B. unmöglich sowas wie Blender in den USA zu entwickeln (stammt aus den Niederlanden).
In den USA ist es auch möglich, Geschäftsideen zu patentieren ... da dürfte selbst dir ein Licht aufgehen, dass solcher Art Patente nur dazu dienen, Konkurrenz auszuschalten und nicht einer freien Marktwirtschaft dienen.
Softwarepatente wie sie in den USA gehandhabt werden ist die Überführung von Ideen in Besitzverhältnisse ... und das ist gefährlich.
Ein weiteres Problem, wie es jetzt bei VP8 auftrifft ... selbst nach gründlichster Recherche kann es sein, das man Patente übersieht, den die Software betreffen (siehe U-Boot-Patente: http://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Patent
Die Softwarepatente verhindern Rechtssicherheit.
Wenn ich als Programmierer irgendwas programmiere, was über Hello World hinausgeht, kann es sein, dass es in den USA dazu Softwarepatente gibt. Als Programmierer dürfte es unmöglich sein, diese alle zu umgehen.
Das heißt ein freier Programmierer hat in den USA keine Chance, in Europa schon (solang er nicht für den US Markt programmiert), weil es hier keine Softwarepatente gibt.
Das heißt, man kann nie sicher sein, ob nicht das ein oder andere Patent verletzt wird, so bald man mehr als 2 Zeilen Code hat.Mit Softwarepatenten fehle dem Urheber Rechtssicherheit. Da Software in der Regel komplex sei und (wie ein Buch aus vielen Sätzen) aus vielen Teil-Algorithmen bestünde, sei die Wahrscheinlichkeit schon bei kleinen Softwareprojekten sehr groß, dass diese ein Patent verletzen könnten. Es gebe bei Software (anders als bei Büchern) keine automatisierte Möglichkeit, zu überprüfen, ob alle benutzten Algorithmen (ob alle geschriebenen Sätze) in einer Liste von patentierten Algorithmen (patentierten Sätzen) enthalten seien. So sei es nicht machbar, Software an bestehenden Patenten vorbeizuentwickeln, selbst wenn eine Software unter Umgehung dieser Patente geschrieben werden könne, was dann die Entwicklung zugegebenermaßen beschleunige.
Das ist kein Erstrebenswerter Zustand.
Kurz gefasst (wenn es aus dem langen Text drüber nicht ersichtlich wird):WoWu hat geschrieben:
Und nochmal ... wo hast Du damit ein Problem ?
Das geht auch nur, weil Microsoft ein Multimilliarden Dollar Unternehmen ist, viele kleinere Firmen gehen dran zu grunde, weil irgendwo ein paar U-Boot Patente versteckt waren oder unter Namen abgelegt worden sind, so dass man sie nicht findet ... bis der Patentinhaber sich selbst meldet.WoWu hat geschrieben:Ich lese daraus, dass es Dir nicht so richtig schmeckt, dass freie Programmierer mit guten Algorithmen hinterher kommen, weil kompetente Entwicklungsteams in den großen Firmen die Sache schon erledigt haben.
Das ist ein Standpunkt.
Mein Standpunkt ist, dass Firmen für gute Produkte viel Geld investieren und gute Leute bezahlen.
Das Firmen an den Ergebnisse verdienen wollen ist ziemlich klar und eigentlich allseits akzeptiert.
Das "aus dem markt drängen" ist auch durch eine Brille betrachtet. ich hatte das Beispiel VC1 angeführt. Microsoft hat versucht, sich teile unter den Nagel zu reissen und ist dabei erwischt worden und muss nun die wirklichen Urheber am Verdienst beteiligen.
Ein Programmierer wird gerecht entlohnt, seine Software wird durchs Urheberrecht (in Deutschland) geschützt.Der Codec ist also keineswegs aus dem Markt gedrängt worden.
Es ist also Quatsch, so etwas zu behaupten und nicht mehr als gerecht, dass der, der unredlich daran verdient, die Urheber beteiligt.
Dasselbe passiert jetzt.
Wenn die Codecs nicht geklaut sind, hat niemand etwas zu befürchten. Sind teile abgekupfert, muss Google eben einen Teil der Profite an die Urheber abgeben.
Was ist daran so verwerflich. Google wird nicht daran kaputt gehen, wenn sie die Leute bezahlen, deren geistiges Eigentum sie benutzen und der Codec wird nicht verschwinden, wenn er denn gut ist.
Und wenn er verschwindet, hat das andere Gründe.
Ich weiss nicht, warum Du Dich so vehement dagegen sträubst, Programmierer, die gute Algorithemen machen, dafür gerecht zu entlohnen.
Ich finde das völlig in Ordnung,
ebenso als wenn hier jemand einen Film macht, den bei YouTube einstellt und die TV Anstalten füllen damit ihre Programme, ohne dafür zu bezahlen und ohne auch nur eine Namensnennung.
Falsch.Und deine Beispiele oben könnten alle anders ausgehen, wenn die Firmen die Erfinder bezahlen würden. Nur sie sind zu geizig und verzichten auf die Features lieber. Auch gut. Apple hat auch Probleme damit, H.264 in bestimmte Produkte zu implementieren, weil sie nichts daran verdienen sondern zahlen müssen.