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Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Fr 02 Jul, 2010 18:32
von videofreak52
Im WEB fand ich diese Aussage:
"Als finales Format für eine Blu-ray setzen AVCHD-Kamerabesitzer derzeit den MPEG2-HD-Codec ein, da dieser immer noch eine bessere Bildqualität liefert als die Ausgabe in H.264-AVC."
Was haltet ihr davon?
Gruß
videofreak52
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Fr 02 Jul, 2010 18:38
von RickyMartini
Die BQ von H.264 ist bei EDIUS und PPro CS4/5 schlechter, als die von MPEG2-HD, was ich selber bestätigen kann.
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Fr 02 Jul, 2010 19:07
von domain
Mpeg2 ist noch lange nicht abzuschreiben. Erstens einmal gilt hier noch das eherne Gesetz: mehr mbs bedeuten auch bessere Bildqualität, was bei h.264 lt. WoWus Aussagen ja nicht mehr zutrifft und zweitens setzen auch heute noch Hersteller wie z.B. Canon mit ihren neuen Cameras auf dieses Format und zwar mit 4:2:2 und 100 mbs oder mehr.
Allgemein spielen bei der heutigen Technologie und sogar unter SDHC auch höhere Datenraten kaum eine Rolle mehr bei der Aufnahme. Also warum sollte man noch mit allen Mitteln versuchen, ein extrem komprimiertes Format mit riesigem Rechenaufwand bei der Aufnahme und beim NLE-Schnitt zu verwenden?
In Zukunft wird es genau in die andere Richtung laufen: mehr Einzelbildkompression mit hohen Datenraten und ohne den gigantischen Rechenaufwand der über lange Bildfolgen laufenden Verdichtung.
Mjepg zeigt die Richtung an.
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Fr 02 Jul, 2010 19:23
von atzinger6
schaut man sich h.264 genau an, sieht man das er bei richtiger Konfiguration um einiges besser ist als sein Vorgänger.
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 01:22
von WoWu
Man darf Äpfel nicht mit Birnen vergleichen und das, was ganz klar gegen MPEG2 spricht ist die geringe Effizienz des Codec.
Wenn ich 100 Mbit/s mit 100Mbit/s in dem dazu passenden AVC Profile ansehe, sieht MPEG2 sowas von blass aus.
Ausserdem darf man nicht vergessen, dass mit steigender Bitrate die Karten dieser Leistungsfähigkeit angepasst werden müssen. Das ist schlichtweg eine Frage des Preises.
In der Bewegungsprädiktion hat AVC schon jetzt die Nase vorn, obwohl (im Interesse der preiswerteren Karten) derzeit die "schlechtesten" Profiles eingesetzt werden, die das Format überhaupt zu bieten hat.
Insofern sehen die Camcorder, verglichen mit höheren Bitraten in MPEG2 gleich aus, vielleicht sogar auch etwas schlechter, mag sein, wenn man evtl. eine schlechte AVC Implementierung erwischt.
Also: Vergleicht nicht ein AVC 77 mit MPEG2-100 Mbit/s, vergleicht die AVC Datenrate mit der identischen Datenrate bei MPEG2.
Oder anders herum, vergleicht ein AVC 100 4.0.oder 4.1, mit dem üblichen MPEG2 denn hier wären die Datenraten etwa gleichauf.
Und der Trend, den Domain da zu erkennen glaubt findet nur dort statt, wo noch so lange wie möglich mit der mittlerweile wirklich preiswert gewordenen MPEG2 Lizenz Geld zu verdienen ist.
Es gibt zwischenzeitlich keinen Chiphersteller mehr, der Neuentwicklungen mit einer MPEG2 Implementierung im Portfolio hat.
Wahrscheinlich verschlafen die alle Domains Trend.
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 05:17
von atzinger6
atzinger6 hat geschrieben:schaut man sich h.264 genau an, sieht man das er bei richtiger Konfiguration um einiges besser ist als sein Vorgänger.
hm, komisch, ich bekomm ne nachricht das mein beitrag beantwortet wurde, dabei hab ich den beitrag gar nicht verfasst.
es steht zwar mein name da und auch meine webadresse, den eintrag hab ich nur leide nie geschrieben.
bin verwirrt (rein zur info)
lg matthias
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 07:37
von Axel
Die von WoWu genannte Effzienz wird ja durch verschiedene Faktoren definiert, er selbst hat sie ja genannt. Offenbar gibt es bei "schlechter Implementierung" (aus Preisgründen?) Qualitätseinbußen. Wenn andererseits der Faktor Speicherplatz nur noch geringe Bedeutung hat, kann eine Situation entstehen, in der domains Trend anhält, wenn auch wohl zeitlich und auf die Aufnahme begrenzt. Da, wo Speicherplatz eine Rolle spielt, Webfilme zum Beispiel - das hat in einem mehrere Jahre alten Thread ein Direkt-Vergleich von WMV, Mpeg2 und H.264 desselben Ausgangsmaterials gezeigt - ist Mpeg4 King. Zur Zeit dieses Tests zahlte man den Preis für eine kleine Datei bei gleicher oder höherer Bildqualität mit extrem langen Encodierzeiten. Dieser Faktor scheint nicht mehr so bedeutend zu sein, heute geht's schneller.
Ich muss derzeit meine Kenntnisse in AAE wieder auffrischen, habe aber momentan nur ein altes Fachbuch von 2002. Die Tutorial-Materialien sind in Motion-Jpeg 320 x 240, zu der super simplen Animation der Lektion eins heißt es, man könne die Vorschau durch Drücken der Leertaste starten, aber in Echtzeit sei das natürlich nicht. Auf dem noch ein paar Jährchen älteren "Powermac" (OS8) meines Bruders kann man mit der Antik-Version von Photoshop das Werzeug "Farbeimer" anwenden. Es erscheint eine Sanduhr (kein Sat-1 Ball) und die Fläche füllt sich sukzessive mit der neuen Farbe, was vielleicht erklärt, warum das Icon ein Eimer ist.
Was heute Respekt einflößt, ein Codec, der den Prozessor sehr fordert, gilt morgen als völlig normal. Weitere acht Jahre später fragen wir uns vielleicht, ob wir für die 4k 50p Komposition (in welchem Codec dann?) nicht doch lieber wieder einen Stellvertreter unterschieben. The times, the times are a-changing ...
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 08:46
von beiti
Ich denke, man muss hier klar unterscheiden zwischen den unbestreitbaren theoretischen Vorteilen von H.264 und der praktischen Umsetzung in heutiger Software, die oft noch nicht so toll ist.
Also es nützt in der Praxis nicht, die H.264-Codierung zu verwenden, wenn das eigene Programm damit gar kein besseres Ergebnis liefert. Aber trotzdem darf man daraus nicht die Idee ableiten, MPEG2 sei generell besser.
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 09:45
von domain
Ich glaube, dass es in Zukunft eine ganz klare Trennung zwischen Aufnahmeformaten und Distributionsformaten wie H.264 geben wird.
Bei den Aufnahmeformaten tippe ich auf Codecs ähnlich ProRes 422 HQ oder DNxHD, beide DCT basiert und intraframe-only. Diese Formate werden in Zukunft also direkt in der Kamera aufgezeichnet.
Die ARRI Alexia zeigt ja schon jetzt in welche Richtung es gehen wird und zwar auch was den Sensor betrifft: CMOS-Bayer mit Dual-Gain-Architektur und 13,5 Blenden Dynamikumfang.
Worin allerdings die kapitalen Unterschiede zwischen Mjpeg und den o.a. Formaten liegen habe ich noch nicht recherchiert, aber alle drei haben offenbar eines gemeinsam: DCT und Einzelbildkompression.
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 13:05
von Corpse
atzinger6 hat geschrieben:atzinger6 hat geschrieben:schaut man sich h.264 genau an, sieht man das er bei richtiger Konfiguration um einiges besser ist als sein Vorgänger.
hm, komisch, ich bekomm ne nachricht das mein beitrag beantwortet wurde, dabei hab ich den beitrag gar nicht verfasst.
es steht zwar mein name da und auch meine webadresse, den eintrag hab ich nur leide nie geschrieben.
bin verwirrt (rein zur info)
lg matthias
Ja lustig, der Beitrag ist von mir! Da hat sich wohl der App Server verschluckt.....
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 13:15
von Corpse
domain hat geschrieben:Ich glaube, dass es in Zukunft eine ganz klare Trennung zwischen Aufnahmeformaten und Distributionsformaten wie H.264 geben wird.
Bei den Aufnahmeformaten tippe ich auf Codecs ähnlich ProRes 422 HQ oder DNxHD, beide DCT basiert und intraframe-only. Diese Formate werden in Zukunft also direkt in der Kamera aufgezeichnet.
Die ARRI Alexia zeigt ja schon jetzt in welche Richtung es gehen wird und zwar auch was den Sensor betrifft: CMOS-Bayer mit Dual-Gain-Architektur und 13,5 Blenden Dynamikumfang.
Worin allerdings die kapitalen Unterschiede zwischen Mjpeg und den o.a. Formaten liegen habe ich noch nicht recherchiert, aber alle drei haben offenbar eines gemeinsam: DCT und Einzelbildkompression.
Es wird doch nun wirklich Zeit die total veraltete DCT weg zu lassen. Die Zukunft liegt hoffentlich in der Wavelet Transformation, da diese einfach bessere Ergebnisse liefert. Cineform und JPEG 2000 zeigen es ja heute schon.
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 18:27
von videofreak52
Ein bißchen geht die Diskussion wohl von der ursprünglichen Frage weg.
Ich habe nun mal AVCHD-Dateien im Projekt.
Ist es denn nun sinnvoller, aus diesen h.264 Sachen mpg2 als finales Format zu erzeugen? Finde ich etwas widersinnig.
Logischer wäre doch, bei der selben Kompression zu bleiben. Oder nicht?
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 19:21
von srone
im prinzip egal, da zum zeitpunkt des renderns bzw encodierens, die daten ausgepackt und unkomprimert vorliegen, was du dann draus machst, hängt viel eher vom verwendungszweck der finalen datei ab.
lg
srone
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 19:32
von videofreak52
Wieder was dazugelernt.
Mein Ziel wäre ein Format, dass sich zum Archivieren eignet.
Zum Anschauen am TV (über WDTV) bin ich mit h.264 schon sehr zufrieden.
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 19:37
von srone
also wenn du archivieren willst und der wd-player h-264 problemlos abspielt, wäre das doch das format der wahl, da weniger speicherintensiv, jedoch dauert das codieren halt ein bischen länger.
lg
srone
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 19:45
von videofreak52
O.K., über 12 h Codierzeit für eine Stunde Film ist schon happig,
aber kein Problem, läuft halt über Nacht...
Speicherplatz wäre auch egal (in Grenzen) - die Haupsache wäre die optimale Qualität.
Re: Mpg2HD besser als H.264-AVC?
Verfasst: Sa 03 Jul, 2010 20:51
von WoWu
Wenn du aus H.264 kommst, dann bleib möglichst ohne Umkopieren dabei, denn H.264 verfügt speziell in der Bewegungsschätzung über Tools, die in MPEG2 nicht vorhanden sind (speziell auch in der Farbverarbeitung).
Die kleinen, aber feinen Vorteile gehen daher verloren, sobald Du einmal MPEG2 benutzt.
Man darf nicht nur immer auf schöne, bunte, kontrastreiche Bilder Achten, sondern muss auch mal einwenig "dazwische" sehen.