Ich bräuchte dringend ein paar Tips zu folgendem:
Ich möchte eine Szene nachstellen in der ein Mädchen ein anderes Mädchen in den Magen und in den Brustkorb tritt. Das Ganze soll natürlich möglichst realistisch aussehen. Die Szene soll nicht zerschnitten sein sondern komplett in einem durchgehend!
Was meint ihr, wie setzte ich das am besten so um, dass die Schauspielerin danach keine fiesen blauen Flecken hat ;)?
Wäre super, wenn mir jemand einen Tip geben könnte, vllt hat hier ja einer schon so was in der Art gedreht?
LolaVicious hat geschrieben:Das Ganze soll natürlich möglichst realistisch aussehen. Die Szene soll nicht zerschnitten sein sondern komplett in einem durchgehend!
Was jetzt genau? Realistisch aussehen? Oder ungeschnitten?
Realität entsteht im Hirn des Zuschauers -
Vorschlag:
Die Bewegung des Tritts in zwei oder drei Einstellungen drehen (beide bis kurz vor den Bauch) - Slomo auf einen Fuss der tief in den Pullover des Opfers eindringt (kann dann mit Styroporkugel oder irgendner Faser gefüllt sein) und ein Close-Up auf ein schmerzverzerrtes Gesicht - und dein Zuschauer hat richtig Mitleid mit deinem Opfer.
Die Person die getreten wird hält die Kamera, dann zutreten. :D Also Schnitt auf Beide wenn er zutritt was er natürlich nicht tut, dann die oben beschriebene Szene, da muss man auch nicht voll zutreten, klar, aber so ein bisschen halt damit die Cam auch einen Kick bekommt, so wie die Cam sich dabei neigt, so muss im nächsten Schnitt natürlich der Kopf des Mädels hängen damits passt. Den nächsten Schlag dann einfach von hinten drehen. Voll in den Bauch schlagen sollte so kein Prblem sein, öfters drehen, schnelle Schnitte und guter Ton.
Also ich würde das ganze einfach in einer Einstellung lösen:
Die "zutretende Person" und die "getreten werdende Person" stehen in einem 45° Grad Winkel zur Kamera, man sieht den Rücken der "tretenden", die "getretene" sieht man von schräg vorn.
Bevor die tretende die getretene trifft, wird die getretene von hinten an einem Seil weggezogen (mit nem Auto z.B.), fliegt dann kollosal wech. In der Post werden die Seile dann retuschiert.
tommyb hat geschrieben:Bevor die tretende die getretene trifft, wird die getretene von hinten an einem Seil weggezogen (mit nem Auto z.B.), fliegt dann kollosal wech. In der Post werden die Seile dann retuschiert.
Autsch! Wenn du jemanden mit einem Auto ruckartig wegziehst, dann hat diese Person dann wohl ein gebrochenes Rückgrat! Es reicht vollkommen aus, wenn eine oder maximal zwei Personen (moderat!) am Seil ziehen, damit es einen realistischen, von aussen induziert scheinenden, Impuls auf den Getretenen gibt. Nehmt ein sehr dünnes Drahtseil oder sogar nur einen (schwarz angesprayten) 3mm-Draht und ihr müsst wahrscheinlich nicht mal retuschieren, in der Post.
Mit Geschwindigkeit von Bewegungen spielen oder schneide mal die letzten 2 Frames -vor dem Aufschlag auf den Körper- raus. Schlag geht ungebremst "in" den Körper, kommt optisch härter.
Passt auf, seit wann fliegt ein Mädchen nach hinten wenn ein anderes Mädchen in den Bauch und Brust schlägt? Ich hab jetzt nicht gelesen, dass er Terminator 5 drehen will und die Mädels Cyborgs sind. Keine Sau fliegt stark nach hinten wenn man in den Bauch schlägt, deswegen sehen heutige RTL Produktionen auch so unglaublich unrealisistisch aus.
So ein bisschen könnte man nach hinten fliegen, ein bisschen halt aber sicherlich keinen Meter.
Die klassische Lösung ist rückwärts drehen. Früher wurde das realisiert, indem man die Kamera auf den Kopf stellte. Heute kann man das mit einem Minus vor der Geschwindigkeit im NLE erledigen. Vor der Aufnahme bedarf es einer Coreographie: Alle Handlungsabläufe müssen dergestalt umgedacht werden, dass mit dem Ende begonnen wird.
Es gibt ein Beispiel mit Horst Buchholz, der nach einem Faustschlag rücklings über einen Tisch fliegt und in einer Ecke des Raumes liegen bleibt. In dem Beispielfilm steht er in der Ecke taumelnd auf, macht eine Rolle über den Tisch, legt den Kopf an die Faust des Gegners und drückt etwas dagegen. Das wird alles langsamer gedreht als es verwendet wird. Bei dem Faustschlag in das Mädchen ist das noch einfacher. Man probiere das einigemale in Zeitlupe vorwärts, merkt sich die markanten Bewegungen dabei und spielt den Vorgang dann umgekehrt. So kann man die wüstesten Prügeleien in einer Einstellung drehen, was gelegentlich eindrucksvoller ist, als eine Schnittmontage. Die wirkliche Herausforderung liegt allerdings darin, dass noch mehr Personen im Bild sind, die auch was tun, das sie dann rückwärts machen müssen, bis zum Schnaps trinken...
Aber das sind alles nur Erfahrungen, die gelten, bis einer kommt, der beweist, dass es auch anders geht.
Ephraim hat geschrieben:Die klassische Lösung ist rückwärts drehen. Früher wurde das realisiert, indem man die Kamera auf den Kopf stellte.
LOL Denn wenn die Kamera bei der Aufnahme auf dem Kopf steht, dann läuft die Handlung dann beim richtig gestellten Abspielen rückwärts ab! Yeah right... LOL
Ephraim hat geschrieben:Die klassische Lösung ist rückwärts drehen. Früher wurde das realisiert, indem man die Kamera auf den Kopf stellte.
LOL Denn wenn die Kamera bei der Aufnahme auf dem Kopf steht, dann läuft die Handlung dann beim richtig gestellten Abspielen rückwärts ab! Yeah right... LOL
Ephraim hat geschrieben:Die klassische Lösung ist rückwärts drehen. Früher wurde das realisiert, indem man die Kamera auf den Kopf stellte.
LOL Denn wenn die Kamera bei der Aufnahme auf dem Kopf steht, dann läuft die Handlung dann beim richtig gestellten Abspielen rückwärts ab! Yeah right... LOL
Das mit dem Kopfstand der Kamera bezieht sich auf 35mm-Normalfilm, weil der auf beiden Seiten die gleiche Perforation hat und im Negativschnitt eben umgedreht montiert wird. Digital geht das einfacher, wie oben beschrieben.
Debonnaire hat geschrieben:
LOL ... Yeah right... LOL
Nix "LOL".
Auch wenn es für dich wie ein Aprilscherz klingt.
Ein bisschen (ana)logisches Denken hilft bereits.
Das digitale "Rückwärtsdrehen" (Kamerafahrt) hatten wir schon mal
vor Jahren als Tipp empfohlen. Dort ging es um die Machbarkeit
eines Clips im Sinne einer IKEA-Werbung.
Debonnaire hat geschrieben:
LOL ... Yeah right... LOL
Nix "LOL".
Auch wenn es für dich wie ein Aprilscherz klingt.
Ein bisschen logisches Denken hilft bereits.
Das digitale "Rückwärtsdrehen" (Kamerafahrt) hatten wir schon mal
vor Jahren als Tipp empfohlen. Dort ging es um die Machbarkeit
eines Clips im Sinne einer IKEA-Werbung.
Muttu genau lesen, wozu ich "LOL" machte, bevor du motzt, gell! Nich das Rückwärtsinszenieren, sondern das Kamerakopfstellen war lol-ig. Wenn er gesagt gehabt hätte, dass dann der Analogfilm zusätzlich auch noch seitenverkehrt eingespannt würde, dann wär's klar gewesen. Klar jetzt?!
pilskopf hat geschrieben:Passt auf, seit wann fliegt ein Mädchen nach hinten wenn ein anderes Mädchen in den Bauch und Brust schlägt? Ich hab jetzt nicht gelesen, dass er Terminator 5 drehen will und die Mädels Cyborgs sind. Keine Sau fliegt stark nach hinten wenn man in den Bauch schlägt, deswegen sehen heutige RTL Produktionen auch so unglaublich unrealisistisch aus.
So ein bisschen könnte man nach hinten fliegen, ein bisschen halt aber sicherlich keinen Meter.
Versuch mal einen 50kg Sandsack, der auf dem Boden liegt, mit den Füßen wegzutreten. Keine Chance. Wenn sich der menschliche Körper bewegt, dann nur deshalb, weil er versucht dem Stoß nach hinten auszuweichen bzw. den Stoß abzufangen.
pilskopf hat geschrieben:
So ein bisschen könnte man nach hinten fliegen, ein bisschen halt aber sicherlich keinen Meter.
Taummeln , fliegen -also abheben der Füsse - kann man so nicht sagen.
Und wenn dann ist das auch eher ein stossen und kein Schlag.
Man kann den Kürper aber durch eine Kombi durchaus nach hinten befördern so das er fällt (*fliegt*)
Im klassischen (Matten) Kampfsport sind solche Kombis aber nicht erlaubt - viel zu gefährlich , hinterlässt beim "Gegner" schwere Schäden/Verletzungen.(!!!)
Man steht dazu dem Gegner sehr nah - der rechte innere Fussspann wird dabei nach innen unterhalb der Kniescheibe des Gegners angesetzt.
Die Rechte Faust geht an die Rippen 4-5 .
Die Linke Handfläche / Handballen wird oben an des Gegners Schulter Ansatz gestossen.
Durch die sehr schnelle Kombienation verliert der Gegner das Gleichgewicht und fliegt nach hinten.
Im Training greift man mit der Linken Hand an die Jacke des Gegners und man tritt nicht unterhalb der Kniescheibe sondern unten an den Fuss spann ... durch das festhalten kann man den Gegner dann zu Boden führen , so das dieser nicht mit dem Kopf aufschlägt - was auch sonst nie verkehrt ist wel man möchte ja nicht das jemand ungefedert mit dem Kopf aufschlägt was oft tüdlich enden kann/wird.
Schön und ausführlich bebildert kann man diese Technik in dem Wing Tsun Kuen: Gesamtwerk von Ting Leung und Keith R Kernspecht von Wu Shu-Verlag (Gebundene Ausgabe - 2001) nachlesen.
Quasi eine Bibel der Kampfkunst sehr zu empfehlen - bei Leuten die diesen Stil ausüben aber wohl schon bekannt ;-)
Bei solchen Szenen Vorhaben immer sehr vorsichtig sein und die Bewegungsabläufe sehr genau üben. Am besten mit fachkundigen Leuten die dabei gerne helfen - einfach in die nächste Kampfschule gehen und nett anfragen.
Der Tip mit dem Rückwärts abspielen ist mit am besten , auch die Sicht(Schnittt)wechsel sind sehr gut. Hierbei sollte am wenigsten schieflaufen.
Das mit dem Seil ist aber viel zu gefährlich. Davon rate ich mal dringenst ab!