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Sowas wie eine Einstellungebene -> Filter-Ebene

Verfasst: Mo 19 Jan, 2009 18:46
von Kobold
Hallo,

gibt es etwas Vergleichbares wie eine Einstellungsebene (Ps, Ae) in Final Cut? Also ein Clip, dessen Filter auf alle darunterliegenden Clips angewendet werden.

Ich möchte meinem fertigen Film ein Filter zuweisen, welcher überall gilt und habe keine Lust 4000 clips einzeln anzuwählen. Und was währe dann wenn ich einen Wert ändern will? In alle 4000 nachmals rein – das muss doch einfacher gehen...

vielen Dank schon mal...

Re: Sowas wie eine Einstellungebene -> Filter-Ebene

Verfasst: Mo 19 Jan, 2009 19:02
von videochris
Hi

Hab zwar keinen Mac und kein FC

aber bei den meisten Schnittprogrammen zieht man den gewünschten Effekt oder Filter einfach in den Kopf der Spur auf den der Filter wirken soll,
sollte in FC eignetlich auch so Funktioniern

lg chr

Re: Sowas wie eine Einstellungebene -> Filter-Ebene

Verfasst: Mo 19 Jan, 2009 19:25
von hab ich nicht
War da nicht was mit Attribute Kopieren und Einfügen? Ohne Gewähr, bin selbst noch Newbie

Grüße

Re: Sowas wie eine Einstellungebene -> Filter-Ebene

Verfasst: Di 20 Jan, 2009 01:49
von Axel
Wenn nicht alle Clips der Sequenz den Filter haben sollen, hat hab ich nicht Recht: Ersten Clip kopieren (Apfel+c) und in den nächsten Clip die Filterattribute mit Alt+v einfügen. Oder (bei gedrückter Apfeltaste) alle Clips in der Timeline (nicht im Browser!) nacheinander auswählen und den (an einem Beispielclip bereits eingestellten) Filter aus dem Viewer auf einen der gemeinsam ausgewählten Clips ziehen.

Ist die gesamte Sequenz betroffen, kannst du mit Apfel + N eine neue Sequenz in den Browser zaubern, sie in "Sequenz 1 plus Filter" umbenennen, per Doppelklick als neue Timeline öffnen und die Sequenz 1 dort hineinziehen. Nun ist es ein Clip, auf den du den Filter anwendest. Das entspräche am ehesten einem "Adjustment Layer".

Fühl dich nicht angepisst, aber eine Sequenz mit 4000 Clips ist wie ein Teller mit hundert Meter langen Spaghetti Napoli. Eine Sauerei.

Re: Sowas wie eine Einstellungebene -> Filter-Ebene

Verfasst: Di 20 Jan, 2009 17:15
von Kobold
Danke Axel für die ausführliche Beschreibung.

Nur habe ich noch ein Problem damit: Wenn ich den Filter auf den einen clip (im der neuen Sequenz zb. "Sequenz 1 plus Filter") angewendet habe, zeigt er zwar über die volle Länge wirkung, jedoch nur mit den Standart einstellungen. Wie bekomme ich den ganzen Clip in den viewer um die Filtereinstellungen anzupassen? Doppelklick, wie sonst, öffnet die Zeitleiste und nicht die Eigenschaften im viewer.

ps. es sind natürlich keine 4000 clips - nur etwa 200, und das auch nur weils ein abgefahrenes elektro-musikvideo wird :)

Re: Sowas wie eine Einstellungebene -> Filter-Ebene

Verfasst: Di 20 Jan, 2009 21:44
von Axel
Kobold hat geschrieben:Nur habe ich noch ein Problem damit: Wenn ich den Filter auf den einen clip (im der neuen Sequenz zb. "Sequenz 1 plus Filter") angewendet habe, zeigt er zwar über die volle Länge wirkung, jedoch nur mit den Standart einstellungen. Wie bekomme ich den ganzen Clip in den viewer um die Filtereinstellungen anzupassen? Doppelklick, wie sonst, öffnet die Zeitleiste und nicht die Eigenschaften im viewer.
Das stimmt, es handelt sich bei einer Timeline innerhalb einer Timeline um eine >Verschachtelung (Handbuch), und die wird durch Doppelklick aufgehoben. Sie ließe sich nur per drag&drop in den Viewer laden.

Aber du hast nicht richtig gelesen, was ich oben geschrieben habe: Du passt besser den Filter an einem Clip in Sequenz 1 an. In Sequenz 2 (= 1 plus Filter) ziehst du nur den bereits angepassten Filter auf die Ein-Clip-Timeline. Du kannst den angepassten Filter auch vom Viewer zuerst in den Browser ziehen (ist dann nur für das aktuelle Projekt verwendbar) oder als Favorit sichern (ich glaube Alt+F, bitte nochmal im Handbuch gucken, gilt dann auch für zukünftige Projekte).

Ein Tip für diese Art der Verschachtelung: Es ist eigentlich nicht sinnvoll, eine Sequenz für einen Filter zu verschachteln. Du solltest besser mit den Doppelpfeilen aus der Werkzeugleiste alle Clips in allen Spuren auswählen und den Filter auf einen der Clips (d.h. auf alle) ziehen.

Das hat folgenden Grund: Verschachtelung macht das Projekt irgendwann lahmarschig. Noch nicht bei 200 Clips in einer Sequenz, aber es könnte eine schlechte Angewohnheit werden, und bei einem komplexeren Film kannst du dann eine böse Überraschung erleben, vor allem, wenn du selbst nicht mehr blickst, um was für eine Art von Clip es sich handelt. Dir wird aufgefallen sein, dass die neue Timeline - EIN Clip - auch einen neuen Timecode hat, usw. usw., bis selbst FCP die Clips (vor allem bei indifferenter Benennung) nicht mehr richtig zuordnet, eine Gefahr, auf die auch das Handbuch ausdrücklich hinweist.

Verschachtelung kostet Echtzeit, und auch wenn Echtzeit nicht alle Probleme löst, bewahrt sie dich davor, zu früh zu rendern. Was du als Ergebnis einer Manipulation am Video in Echtzeit siehst, ist eine aktuelle Neuberechnung, die du nicht mit dem Endergebnis verwechseln darfst. Du denkst, wenn du zwischendurch renderst, erhältst du mehr Echtzeit, aber das stimmt nicht, denn jeder weitere Effekt oder Filter baut nicht auf den Renderdateien, sondern wieder auf dem Footage auf, und irgendwann wird die Timeline rot. Du scheißt dir unnütz die Festplatte mit Renderdateien zu, die gar nicht verwendbar sind. Darum: Möglichst nie zwischenrendern. Auch mit "rot" lässt sich leben, die Einzelbildbeurteilung (Playheadposition) reicht für letzte Korrekturen i.d.R. aus. Am besten also auch das automatische Hintergrundrendern abschalten.

Der beste Workflow ist der, jedes, auch ein kleineres Projekt, in kleinen Einheiten, eben einzelnen Sequenzen, zu bearbeiten, beim Rohschnitt angefangen. Das schafft Übersicht und verhindert, dass sich bei versehentlichem Verschieben von Clips die ganze "Zukunft" ändert.

Sind alle Clips in der vorläufigen Reihenfolge auf die Sequenzen verteilt, erstellst du eine Master-Sequenz, die den ganzen Film repräsentiert und in die du der Reihenfolge nach alle Untersequenzen ziehst (Hierbei sollte unbedingt >"Snapping" aktiviert sein!). Du bearbeitest nie die Mastersequenz, sondern nur die Einzelclips in den kurzen Sequenzen, alle Änderungen sind in der Mastersequenz automatisch aktualisiert.