Leider enthält die Seite keine konkreten Angaben, wie man mit Interlaced-Video umgehen soll. Einerseits heißt es dort, man solle möglichst wenig am Format umwandeln und am besten das Originalformat hochladen (auch im Hinblick auf spätere Qualitätssteigerungen von YouTube). Andererseits ist ausdrücklich von Progressive-Formaten mit 24 oder 25 fps die Rede.
Hat das schon jemand hier durchgetestet? Ich frage deshalb, weil mir kürzlich ein HD-Video mit deutlich sichtbaren Interlace-Kämmen untergekommen ist - was ja doch nahelegen würde, zumindest von 50i auf 25p umzurechnen, bevor man das Video hochlädt. Andererseits könnte das auch nur an einer falschen Flag o. Ä. gelegen haben.
Also was ist die aktuelle Empfehlung, wenn man Videos in 50i, 60i oder 30p vorliegen hat?
Re: youtube Auflösungen
Verfasst: Sa 20 Dez, 2008 13:47
von deti
Jetzt kommen wir zu den beantwortbaren Fragen:
- nach dem Upload transkodiert YouTube die Videos in ein progressives Format mit maximal 1280x720 Pixel bei ~2,5Mbit/s (kodiert in H.264 und Audio in AAC im mov/mp4-Container).
-> Das beste Format ist in Europa somit 1280x720p25
- kodiert muss es nach dem H.264-Standard werden und zusammen mit AAC- oder MP3-Audio im Quicktime mov/mp4-Container hochgeladen werden.
- Ich verwende eine Bitrate von 5Mbit/s um noch etwas Reserve für die Transkodierung zu haben.
Das sieht dann so aus (nur Testmaterial - keine Filme):
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Die Seite enthält einen Fehler, dort heisst es "Recommended: 1290 x 720 (16x9 HD)", es muss natürlich 1280 x 720 heissen.
beiti hat geschrieben:Leider enthält die Seite keine konkreten Angaben, wie man mit Interlaced-Video umgehen soll. Einerseits heißt es dort, man solle möglichst wenig am Format umwandeln und am besten das Originalformat hochladen (auch im Hinblick auf spätere Qualitätssteigerungen von YouTube). Andererseits ist ausdrücklich von Progressive-Formaten mit 24 oder 25 fps die Rede.
Eben, die 720 - Variante ist automatisch die "p"-Variante, nativ progressiv oder nachträglich deinterlaced von z.B. 1080i, und mit quadratischen Pixeln.
Das Format 720p ist genial gewählt, denn, Achtung, jetzt kommt eine provokante These, es ist das einzige Con- und Prosumer-HD-Format.
Im Endeffekt zumindest. Wir haben 720p, 1080i und 1080p25 (von HDV 1440) auf großer Leinwand verglichen. 1080p ist einen Tick schärfer, aber nicht das 1,7 Fache, wie es die Pixelauflösung nahelegt.
Fazit: Alles unterhalb der Sony EX-Serie schafft effektiv nur 720. Mir ist klar, dass die FullHD-AVCHD Fraktion jetzt aufschreit und sagt: Meine Bilder sind viel schärfer! Geschenkt. Schön ist, was gefällt. Seid froh, dass ihr keine großen Leinwände zum Vergleich hernehmt. Es ist eine pauschale Aussage, dass 720p reicht, und beweisen kann ich sie nicht.
Zur Bitrate hat "deti" schon was geschrieben.
Re: youtube Auflösungen
Verfasst: Sa 20 Dez, 2008 17:27
von beiti
Axel hat geschrieben: die 720 - Variante ist automatisch die "p"-Variante, nativ progressiv oder nachträglich deinterlaced von z.B. 1080i, und mit quadratischen Pixeln.
Bleibt aber die Frage im Raum, was YouTube mit dem Material anstellt, wenn man 1080i hochlädt (also ob der YouTube-Konverter das Interlaced-Format korrekt erkennt oder daraus Bilder mit Kamm-Effekt macht).
Interessieren würde mich auch, was mit 720p-Formaten oberhalb von 25 fps passiert, also mit 30, 50 oder 60 fps.
Re: youtube Auflösungen
Verfasst: Sa 20 Dez, 2008 18:37
von meawk
beiti hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Interessieren würde mich auch, was mit 720p-Formaten oberhalb von 25 fps passiert, also mit 30, 50 oder 60 fps.
Ich habe noch ein paar weitere Erkenntnisse gewonnen, was die Unterschiede zwischen YouTube und Vimeo angeht. Hierzu habe ich jeweils die gleiche Datei hochgeladen und geschaut, was nach der Transkodierung übrig bleibt.
Bei Vimeo wird häufig die Bildqualität besser bewertet - umso erstaunlicher ist es, dass hierzu nur 364Kbit/s im proprietären Flash-Video-Format ausreichen. Dieses Format kostet zudem bei der Dekodierung wesentlich weniger Rechenleistung. Der einzige Nachteil besteht in der unnötigen Konvertierung der Bildwiederholfrequenz auf 23,98Bilder/s.
YouTube ist hingegen sicher zukunftsweisender, weil durch die Verwendung von H.264 auch andere Player als der in Adobes Flash integrierte nutzbar sind. Im direkten Vergleich finde ich persönlich die Bildqualität bei YouTube deutlich besser.
Ja, ich wollte schon zuerst meckern, weil der Asphalt beim ersten Bild auf YouTube bereits ein bisschen pixelt. Bei Vimeo pixelt es aber deutlich stärker. Nun müsste man wissen, ob man diese Datenrate (1904 Kbit/s und 194 Kbit AAC) nicht gleich mit mehreren Durchgängen codieren kann, bevor man es hochlädt und so vielleicht noch etwas Qualität rausquetschen kann.
Re: youtube Auflösungen
Verfasst: Sa 20 Dez, 2008 22:34
von deti
... gern geschehen. Ich glaube nur, dass man um die Transkodierung nicht rumkommt, weil die Jungs bei YouTube sich sonst ein echtes Sicherheitsleck einfangen würden. Ich teste das gleich mal.
Zumindest muss der Datenstrom in der Originaldatei nochmal umsortiert werden, um einen schnelleren Start beim Streaming zu erreichen. Mehr dazu hier. Das ist übrigens ein sehr interessanter Artikel, wenn man mehr über das Thema wissen will.
Deti
Re: youtube Auflösungen
Verfasst: So 21 Dez, 2008 14:47
von meawk
Danke Deti, hab den Vergleich angeschaut, wenn`s so aussieht kann man ja auch nicht meckern.
Re: youtube Auflösungen
Verfasst: Mo 22 Dez, 2008 07:40
von Cocoa_Magazin
Habe mal meinen Trailer in HD eingespielt
Re: youtube Auflösungen
Verfasst: Mo 22 Dez, 2008 08:59
von deti
Das ergibt tatsächlich eine Bildwiederholfrequenz von 23,976Hz, sonst alles wie immer: