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Chromakey vs. Lumakey

Verfasst: Di 23 Jan, 2007 23:11
von Klaus Zimmer
Hallo,
ich wollte mir in Kürze einen Greenscreen einrichten und auf der Suche nach dem richtigen Stoff bin ich auf der Forumssuche verstärkt auf Artikel gestossen, die -gerade bei DV-Material- eher zur Lumakey-Methode raten, als mit Greenscreen und DV-Material zu operieren. Leider konnte ich nicht wirklich herausfinden, warum LK zu bevorzugen sei. Deshalb hier die Frage, ob jemand ein paar aufklärende Worte zum Unterschied (und wann nehme ich was) auflisten kann.
Ich gehe ja davon aus, dass mit richtiger Ausleuchtung und bei entsprechender Sorgfalt bei der Nachbearbeitung die Ergebnisse bei Chromakeying nicht so schlecht sind (zumindest was ich so an Beispielen gesehen habe). Hier schliesst sich noch die Frage an, ob es besonderes zu beachten gibt bei der Auswahl des entsprechenden Stoffes (matt, nicht reflektierend etc.?) Gibt es Empfehlungen diesbezgl. im erschwinglichen Bereich ? ;-)

1000 Dank! Klaus.

Re: Chromakey vs. Lumakey

Verfasst: Mi 24 Jan, 2007 02:23
von Axel
DV ist in erster Linie farbkomprimiert. Da wir die Farbauflösung weniger kritisch sehen können als die Helligkeitsauflösung (siehe hier), wird diese nicht für jedes Pixel gespeichert. Das führt kurz gesagt dazu, daß ein farbiger Hintergrund nicht sauber gekeyed werden kann, bzw. eine Reihe von Nachbearbeitungsschritten nötig macht, die das Vordergrundmotiv ebenfalls vermatschen, für AAE siehe z.B. hier.
Da die Luma-Information in jedem Pixel gespeichert wird, ist ein rein weißer Hintergrund einfacher und besser zu keyen. Als Material eignet sich natürlich eine gleichmäßig reflektierende Projektionsleinwand (speziell beschichtetes Plastikmaterial siehe z.B. hier, sehr teuer). Alternativ wäre die Nutzung einer großen Kinoleinwand möglich, die muß nur gut beschichtet und weit genug zum Boden oder der Bühne reichen.
Der Hintergrund wird separat sehr hell und gleichmäßig ausgeleuchtet. Bei guter Planung lassen sich sogar - ziemlich - weiße Objekte im Vordergrund noch trennen.
Aber schon ein schneller Test mit einer Rauhfasertapete zeigt die Vorteile der Methode.
Wenn du eine Wand selbst einrichten möchtest, gibt es mit Sicherheit hochreflektierende weiße Farbe (mal im Fachhandel fragen).
Für die Ausleuchtung der Wand reichen nicht die für Chromakeying ganz praktischen Leuchtstoffröhren. Denn geht es bei Farbe um möglichst perfekte Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung, ist es beim Lumakeying entscheidend, daß die Wand überall heller ist als die hellste Stelle des Vordergrundmotivs. Viel Licht, da wird´s heiß!
Gute Tips zum Keyen in diesem Artikel, bezieht sich auf Chroma, gilt aber für Luma größtenteils auch. Unbedingt auch ganz nach unten scrollen: Die verpixelte Hand ist die Chromaauflösung, die daneben (nicht verpixelt) Lumaauflösung, drastisch-plastisch.