Pianist
Beiträge: 8405

Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Jetzt nutze ich die FX6 seit genau einem Jahr und bin total zufrieden. Ich nehme das fertige S-Cinetone-Bild, belichte mitteleuropäische Gesichter auf 60 Prozent und regele meist überhaupt nichts dran nach. Manchmal schiebe ich in FCP die Mitteltöne etwas höher und die Schatten etwas niedriger, ohne sie absaufen zu lassen.

In diesem Jahr hatte ich einen Einsatz, wo ich was für eine andere Filmbude in Europa zuliefern sollte. Da bekam ich die Bitte, nicht in S-Cinetone zu drehen, sondern mit HLG3 und Farbe auf BT.2020. Belichten sollte ich nach ETTR, was für die dort im Prinzip hieß: So belichten, dass die hellsten Bildbestandteile nicht clippen, was durch den Waveform-Monitor in meinem Gratical Eye ja ganz einfach ist. Die haben dann dort eine LUT, die das HLG-Bild umsetzt. Allerdings habe ich das Endergebnis nie gesehen.

An sich sage ich ja immer: Ich möchte das bestmögliche Bild direkt aus der Kamera ohne großen zusätzlichen Zeitaufwand. Und das S-Cinetone-Bild ist auch ziemlich gut. Aber man kann sich ja immer noch ein wenig weiterentwickeln. Wie könnte denn ein Workflow aussehen, bei dem man mit relativ wenig Aufwand dem Bild einen noch interessanteren "Look" geben kann, wo man aber jede einzelne Aufnahme nur mit äußerst geringem Zeitaufwand anfassen muss? Das sollte vom Grundsatz her ein freundliches Bild mit hellen Mitteltönen sein, wo die Highlights schön weich auslaufen, die Schatten noch Zeichnung haben und nur die dunkelsten Bildanteile wirklich dunkel sind. Gesichter dürfen warm und freundlich sein, aber es sollte eben nicht das ganze Bild einen Braunstich bekommen.

Es ist eben die Frage: Gibt es da eine Lösung, die dann als genereller "Look" für alle meine Filme dienen kann, und wo man nur an einzelnen Bildern was nachreguliert, wenn es erforderlich ist?

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



r.p.television
Beiträge: 3518

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von r.p.television »

Die Frage ist warum nicht generell mit S-log3 und einer Einstellungsebene im NLE über den Clips, die dann einen generellen Look auf alle Clips draufwirft und man im jeweiligen Clip gegebenfalls Änderungen macht (WB. Gammakurve, Helligkeit etc.). Der Mehraufwand gegenüber S-Cinetone ist quasi nicht wirklich vorhanden, wenn man sich die Projekte direkt in ein Projekt importiert, wo die vorhandene Einstellungsebene bereits auf der Timeline ist.

Ich finde S-Cinetone auch erstmal schön (drehe damit diverse TV-Formate, wo man auch direkt einen fertigen Look haben will weil es kein Bugdet für Grading gibt). Ich selbst sage aber immer dass ich lieber mit SLog3 drehen würde, weil mir die Schatten in S-Cinetone bei bestimmten Lichtbedingungen schon zu hart und irgendwie zu videomässig sind. Man kann zwar bei S-CInetone natürlich die Schatten auch anheben, aber dann kann man auch direkt in Slog3 drehen und sich grundsätzlich einen schönen Look zaubern, der zu dem Projekt passt. Und das ist der Punkt. Ich finde S-Cinetone passt eben nicht zu jeden Projekt, weil bereits zu steil oder zu bunt. Mal will ich Rottöne dämpfen, mal Grüntöne verstärken, mal in ein leichtes TealOrange gehen oder generell entsättigen. Mal eher helle Schatten, mal harte Schatten. Ich baue mir dazu dann immer eine Einstellungsebene und muss gefühlt dann nur noch jeden zehnten Clip anpacken für Feinjustierungen (also je nach Anspruch).



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Ja, so in der Art denke ich mir das. Wobei ich nicht weiß, warum derjenige HLG 3 und nicht S-log 3 haben wollte. Und wie kann ich in FCP eine generelle LUT für eine Timeline einrichten, um das nicht für jeden Clip einzeln machen zu müssen?

Muss ich dann eigentlich von acht auf zehn Bit wechseln? Das bedeutet ja größere Dateien und mehr Importzeit...

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



rush
Beiträge: 14039

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von rush »

Kluster wird Dir sicherlich seinen RCM Workflow via Slog 3 ans Herz legen der auch wirklich gut und solide funktioniert - er ist ja wie Du mit der FX6 unterwegs.

Auch ich habe damit eine ganze Weile (an der A7SIII) gefilmt und gute Ergebnisse erzielt, bin aber letzten Endes doch wieder bei S-Cinetone gelandet (mit minimalen Anpassungen des Picture Profiles).

Der Grund bei mir ist eher banaler bzw. pragmatischer Natur begründet: Teilweise geht Material direkt aus der Kamera in fremde Hände über - und genau an dem Punkt ist Slog eben noch immer ein gewisser Fehlerbaustein. Besonders für schnelle Turn-Arounds oder "direkten" Upload für die Socials fahre ich damit persönlich einfach besser weil die "Onliner" mal auf Premiere, mal Avid oder was auch immer cutten und man dann nicht viel erklären muss.

Gleiches gilt für Streaming etc. via HDMI-OUT... auch hier ist ein gewisses "Endprodukt" sinniger als ein flaches Log Material zu überspielen welches dann over the air neu komprimiert wird.
Bei der FX6 hätte man ja noch den zusätzlichen SDI Out den man vermutlich anders beschalten kann? Da könnte man dann ggfs. intern Log fahren und ein gebackenes Bild ausgeben... geht bei der 7S III in der Form nicht.

Natürlich könnte ich für gewisse Projekte auch immer wieder mal zu Slog switchen - aber zugegebenermaßen empfinde ich das S Cinetone als gut genug für so ziemlich vieles :-)

10Bit vs 8bit ist dagegen keine Diskussion für mich - da wähle ich immer die 10Bit - egal ob log oder s cinetone auf der Karte landet.
keep ya head up



Funless
Beiträge: 5500

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Funless »

Das nachfolgende ist jetzt nur Spekulation meinerseits, da ich selbst keine FX6 besitze.

Aber bietet die FX6 nicht die Möglichkeit schon während der S-log3 Aufnahme eine LUT ins Bild einzubacken, so wie man es bei der FX3 und FX30 machen kann?

Falls ja, dann müsste man sich vorab eigentlich nur insofern die Arbeit machen, dass man eine S-log3 Testaufnahme macht, in FCP dann bei der Testaufnahme die LUTs auswählt die einem gefallen, diese dann in der FX6 speichern. Und dann könnte man je nach Wunsch und Bedarf bei der Aufnahme auswählen welchen Look man haben möchte, mit dem Vorteil bei der Aufnahme nicht nach ETTR belichten zu müssen, sondern man belichtet nach den Stellen im Motiv wie man es kreativ gesehen für richtig hält (i.d.R. WYSIWYG). Vom Prinzip her vergleichbar mit den Filmemulationsprofilen bei Fuji.

Aber wie gesagt, ob die FX6 diese Funktion bietet weiß ich nicht.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Darth Schneider »

@Pianist
Falls du es nicht schon längst hast, Probier doch das Plugin mal aus.
Wirklich viele schöne Looks mit Möglichkeiten ohne Ende.
https://www.dehancer.com/
Keine Ahnung ob das in die Richtung geht von dem was du suchst ?
Gruss Boris



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Das sieht interessant aus, vielen Dank! Nutzt das jemand in Verbindung mit FCP?

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Darth Schneider »

Frank hat es mir empfohlen, aber er nutzt eher Resolve…
Ich denke Kluster hat das Plugin auch…
Ich finde das Tool äusserst toll, das funzt bestimmt auch mit Final Cut…
Müsste, oder ?

Ich würde einfach mal die Gratis Demo Version herunterladen, und halt kurz nach Anleitung installieren, hat nur ein Wasserzeichen, sonst ist es sehr cool zum ausprobieren und sehr klar strukturiert.
Also ich kauf mir das ganz bestimmt, bin nur noch nicht sicher ob die Lite oder die Vollversion…:) (200vs400€)

PS: https://www.dehancer.com/store/video/final_cut

Bin ja dann mal gespannt wie es dir gefällt.
Gruss Boris



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Wie erfolgt denn die Bedienung in FCP? Was ich auf keinen Fall möchte: dass ich sowas auf jeden einzelnen Clip anwenden muss.

Und Ausgangsmaterial ist dann immer S-Log 3, oder?

Man kann wohl in dem Plugin dann auch wieder LUTs erzeugen. Vielleicht kann man die ja dann in die Kamera einimpfen? Damit habe ich mich echt noch nie beschäftigt. Morgen gehe ich erst mal zu einem Filmtechnikvermieter und schaue mir dort das Zeiss CZ.2 28-80 an. Auch das Objektiv hat ja einen erheblichen Einfluss auf den Look, und Blende 2.8 ist eben was anderes als Blende 4.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Darth Schneider »

@Pianist
Vielleicht hilft das Video ja ?

Ich denke das sollte schon möglich sein, das du das Plugin auf mehrere Clips gleichzeitig nutzen kannst. Aber wie weiss ich leider auch nicht..
Gruss Boris



Jott
Beiträge: 21812

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Jott »

Mit EInstellungsebene halt, wie in anderen NLEs.

Gibt's aus unerfindlichen Gründen nicht direkt in fcp. Ist ein leerer Titel aus Motion, gibt's aber auch fertig für fcp kostenlos an jeder Ecke.

Bei uns besteht übrigens eine tiefe Liebe zu Magic Bullet, was das Anhübschen von Projekten angeht.



Frank Glencairn
Beiträge: 23108

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Frank Glencairn »

Magic Bullet ist erstaunlich unterschätzt.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Jott
Beiträge: 21812

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Jott »

Yep.



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Darth Schneider »

Warum ?
Was sind die Vorteile ?
Gruss Boris



Jott
Beiträge: 21812

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Jott »

Von deren Website:

"Die Magic Bullet ist ein komplettes Set von Plugins, das dir alles bietet, was du brauchst, um dein Filmmaterial direkt in deiner Schnitt-Timeline großartig aussehen zu lassen. Passe deine Aufnahmen mit leistungsstarken Farbkorrekturen an. Dann gehe über die Farbkorrektur hinaus und simuliere präzise Objektivfilter und analoges Filmmaterial. Und jetzt, wo Looks Eingangs- und Ausgangs-Farbprofile verarbeiten kann, fügt sich Magic Bullet perfekt in deinen High-End-Farbworkflow ein."

Marketing-Bla bla natürlich, aber das Tool ist wirklich geil (und schon seit - weiß nicht - mindestens zehn Jahren, daher kein Hype). Der Preis schreckt allerdings die meisten ab.
Zuletzt geändert von Jott am Do 22 Dez, 2022 10:03, insgesamt 1-mal geändert.



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Wie ist das denn konkret in FCP eingebettet und wie wendet man es an? Ich würde es ja begrüßen, wenn es dann irgendwo eine Stelle gäbe, wo man die Grundeinstellung für ein gesamtes Projekt (also eine Timeline) vorgeben kann.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jott
Beiträge: 21812

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Jott »

Einstellungsebene global oder halt einzeln pro Clip. Benimmt sich wie jeder andere Filter auch, liegt nach Installation in den Effekten.

Es gibt eine kostenlose Demo.
Zuletzt geändert von Jott am Do 22 Dez, 2022 10:07, insgesamt 1-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Darth Schneider »

Das Magic Bullet kannte ich gar nicht, das sieht auch sehr interessant aus.
Danke.
Welches Tool findet ihr denn wirklich besser, einfacher zu bedienen ?
Oder nutzt ihr beide ?

Preis ?
Hier stand was von 330€….Das wäre doch eigentlich recht günstig…
Oder hab ich da was übersehen ?
Gruss Boris



Jott
Beiträge: 21812

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Jott »

Was meinst du mit beide? Irgend welche neuen Filmsimulations-Sachen probiere ich nie aus, ich hab ja alles, was ich brauche. Alte Magic Bullet-Lizenz auf Dauer, über die Jahre natürlich preislich schmerzfrei.

Was die Bedienung angeht, muss man halt die Demos der ganzen Kandidaten installieren und dann schauen, wo man sich wohl fühlt.

Mit fcp-Bordmitteln kann man sich übrigens auch schon recht weit austoben, hinter vielen der verhassten bunten Effekt-Bildchen verbergen sich interessante Dinge, wenn man sich mal die Zeit nimmt. Da kann man viel weiter kommen als nur mit den Farbtools.



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Jott hat geschrieben: Do 22 Dez, 2022 10:16 Was meinst du mit beide?
Ich gehe davon aus, dass er Dehancer und Magic Bullet meint, weil wir hier ja über beides gesprochen haben. Wäre übrigens auch meine nächste Frage gewesen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



klusterdegenerierung
Beiträge: 27416

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von klusterdegenerierung »

Pianist hat geschrieben: Mi 21 Dez, 2022 12:26 Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Jetzt nutze ich die FX6 seit genau einem Jahr und bin total zufrieden. Ich nehme das fertige S-Cinetone-Bild, belichte mitteleuropäische Gesichter auf 60 Prozent und regele meist überhaupt nichts dran nach. Manchmal schiebe ich in FCP die Mitteltöne etwas höher und die Schatten etwas niedriger, ohne sie absaufen zu lassen.

In diesem Jahr hatte ich einen Einsatz, wo ich was für eine andere Filmbude in Europa zuliefern sollte. Da bekam ich die Bitte, nicht in S-Cinetone zu drehen, sondern mit HLG3 und Farbe auf BT.2020. Belichten sollte ich nach ETTR, was für die dort im Prinzip hieß: So belichten, dass die hellsten Bildbestandteile nicht clippen, was durch den Waveform-Monitor in meinem Gratical Eye ja ganz einfach ist. Die haben dann dort eine LUT, die das HLG-Bild umsetzt. Allerdings habe ich das Endergebnis nie gesehen.

An sich sage ich ja immer: Ich möchte das bestmögliche Bild direkt aus der Kamera ohne großen zusätzlichen Zeitaufwand. Und das S-Cinetone-Bild ist auch ziemlich gut. Aber man kann sich ja immer noch ein wenig weiterentwickeln. Wie könnte denn ein Workflow aussehen, bei dem man mit relativ wenig Aufwand dem Bild einen noch interessanteren "Look" geben kann, wo man aber jede einzelne Aufnahme nur mit äußerst geringem Zeitaufwand anfassen muss? Das sollte vom Grundsatz her ein freundliches Bild mit hellen Mitteltönen sein, wo die Highlights schön weich auslaufen, die Schatten noch Zeichnung haben und nur die dunkelsten Bildanteile wirklich dunkel sind. Gesichter dürfen warm und freundlich sein, aber es sollte eben nicht das ganze Bild einen Braunstich bekommen.

Es ist eben die Frage: Gibt es da eine Lösung, die dann als genereller "Look" für alle meine Filme dienen kann, und wo man nur an einzelnen Bildern was nachreguliert, wenn es erforderlich ist?

Matthias
Wenn Du wenig Stress und wenig bearbeitung bei neutralem look und hoher Quali haben möchtest, kannst Du gut die Variante, SGamut3/Slog3 mit import in Resolve RCM workflow nutzen, dort wird das Material richtig erkannt und man braucht eigentlich nix mehr ändern.

Aber ich glaube Du möchtest bei FCP bleiben, oder?
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Ja, unbedingt!
Filmemacher für besondere Aufgaben



klusterdegenerierung
Beiträge: 27416

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von klusterdegenerierung »

Pianist hat geschrieben: Do 22 Dez, 2022 10:25 Ja, unbedingt!
Ansonsten, falls Du auch die Gyro Funktion nutzen möchtest, kannst Du den Look auch in Catalyst Browse erzeugen und dort stabilisieren und dann exportieren, dann hast Du alles was Du brauchst inkl. eine Safekopie. :-)
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Mit Catalyst habe ich mich nie beschäftigt, kann ich ja mal machen. Aber wenn ich womöglich künftig mit einem Zeiss CZ.2 28-80 drehe, kriege ich eh keine Gyrodaten, oder?

Derzeit nutze ich ja ein Objektiv mit Stabilisator, aber ich denke mal, dass die Kombination aus FX 6, 28-80, V-Mount-Akku, Schulterrig und zwei Handgriffen (wobei ich dann künftig wieder die linke Hand am Objektiv haben werde) für eine ausreichend ruhige Schulterkamera mit handwerklicher Bewegungsanmutung sorgen wird.

Die vollkommen glatten Bewegungen mache ich doch ohnehin mit a7s iii auf Ronin-S.

Matthias


Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



klusterdegenerierung
Beiträge: 27416

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von klusterdegenerierung »

Ja ne, das kannst Du Dir dann abschminken. ;-))

Das ist auch das was mich mega nervt, denn auf der einen Seite möchte man an einer pro Cam Pro Optiken ohne AF nutzen, bekommt dann aber als Belohnung keine Stabilisierung dafür, das macht Sinn!

Aber wie Du schon sagst, mit Schulter und Griffe sollte das auch gut gehen.
Darf ich fragen ob das Objektiv die 14K wert sind, gibt es da nicht gleichwertiges für schon wesentlich weniger Geld und dafür eine FX3 dazu? :-)
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Dazu schreibe ich nachher was in dem entsprechenden Thread.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Von mir an dieser Stelle mal eine kleine Zwischenmeldung: Ich habe jetzt mal probeweise ein paar Aufnahmen in Slog3 und dem entsprechenden Farbprofil gemacht, natürlich in 10bit und nach rechts belichtet. Dann habe ich mir Dehancer runtergeladen und ein wenig probiert. Da kann man wirklich schöne Sachen mit machen. Danke für den Tipp!

Offenbar kann man mit den eigenen Einstellungen dann eine LUT erzeugen und diese dann auch in die Kamera einimpfen, so dass diese dann beim Import mitgeliefert wird. Muss mal schauen, ob sich etwas herauskristallisiert, was für den überwiegenden Teil meiner Aufnahmen passt. Man kann ja hinterher immer noch alles ändern.

Ich meine übrigens, dass ich jetzt beim Probedrehen mehr auf das Histogramm geachtet habe, was mir mein Gratical Eye zeigt, als auf das Zebra. Bisher hatte ich ja ein Zebra auf 60 Prozent plusminus fünf Prozent, das ist ganz gut für Gesichter bei S-Cinetone, und das andere Zebra auf 100 Prozent. Also eher Histogramm oder eher Zebra? Eigentlich muss man ja nur darauf achten, dass keine bildwichtigen Motivteile über 100 Prozent gehen.

Und ich erinnere mich, dass hier früher gelegentlich behauptet wurde, dass S-Log 3 bei nächtlichen Einsätzen zum Rauschen neigt. Ist das tatsächlich so? Handle ich mir da beispielsweise nachts auf einer Bahnbaustelle Probleme ein? Zum Beispiel im letzten Himmelblau?

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Alex
Beiträge: 1339

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Alex »

Pianist hat geschrieben: Mi 04 Jan, 2023 13:33 Und ich erinnere mich, dass hier früher gelegentlich behauptet wurde, dass S-Log 3 bei nächtlichen Einsätzen zum Rauschen neigt. Ist das tatsächlich so? Handle ich mir da beispielsweise nachts auf einer Bahnbaustelle Probleme ein? Zum Beispiel im letzten Himmelblau?
Das stimmt, je dunkler die Szene, desto mehr sollte man "überbelichten" und der Cine EI Modus hilft da prima.
Wenn man z.B. 12800 als Base ISO einstellt, dann den Exposure Index z.B. auf die Hälfte (also 6400) stellen oder auch noch niedriger (4000). Was zur Folge hat, dass das Bild auf dem Display dunkler dargestellt wird und man es durch ND/Blende/Belichtungszeit heller belichtet bis es auf dem Display optisch passt. Und im Histogram/Waveform wird die Belichtung dann automatisch ETTR.



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Gilt das nur für das Original-Display, oder verhält sich das genauso, wenn ich aus dem SDI-Ausgang in den Gratical Eye gehe? Ich kann ja auch festlegen, dass die LUT auf diesen Ausgang gelegt wird, aber nicht in die Aufnahme eingebacken wird. Und was sagen die Spezialisten zur Messtechnik am Schnittplatz? Meiner Meinung nach sollte man in dem Augenblick, wo man mit größerem Colourgrading anfängt, auch vernünftige Instrumente haben, und nicht nur die kleinen Fensterchen im FCP, oder? Dann ordere ich wohl mal einen BMD Smartscope Duo 4K, oder? 3 HE habe ich frei...

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Alex
Beiträge: 1339

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Alex »

Das führt (mich) jetzt zu weit, das in Gänze zu erklären, nicht zuletzt, weil es bereits viele Videos gibt, die genau deine Fragestellung abarbeiten und natürlich mit genauen Messmethoden und auch auf verschiedenen Displays/Outputs.

Wenn man es einmal verstanden hat, ist Cine EI ne prima Sache und mit Slog-3 holst du das beste Ergebnis aus der Kamera raus (RAW jetzt mal ausgenommen, da habe ich keine Erfahrung, jedenfalls nicht bei den F-Mühlen von Sony).

https://www.youtube.com/results?search_ ... x6+cine+ei



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Dankeschön!

In diesem Zusammenhang bin ich auf ein weiteres Erklärvideo gestoßen, wo jemand genau das Gegenteil behauptet: Man soll den EI niemals niedriger als den ISO-Wert einstellen. Vermutlich wollte er genau das Gegenteil sagen...
Filmemacher für besondere Aufgaben



Alex
Beiträge: 1339

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Alex »

Pianist hat geschrieben: Mi 04 Jan, 2023 16:09 Dankeschön!

In diesem Zusammenhang bin ich auf ein weiteres Erklärvideo gestoßen, wo jemand genau das Gegenteil behauptet: Man soll den EI niemals niedriger als den ISO-Wert einstellen. Vermutlich wollte er genau das Gegenteil sagen...
Ja, da kursiert offensichtlich dieses Video, hat mir ein Kollege auch mal erzählt, das erscheint recht weit oben in den Suchergebnissen, aber das ist in der Tat quatsch.
Cine EI ist ja jetzt auch nichts Neues und funktioniert z.B. genau so auch bei der FS7, mit der ich lange gearbeitet habe, da ist es ganz normal, die Kamera, die bei S-Log nativ mit 2000 ISO belichtet, den EI auf 800 zu stellen (~1,7 Blenden drunter) und alles ist prima.



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Der wird sich schlichtweg versprochen haben. Ist wie mit brutto und netto. So schnell passieren die Unfälle.

Bei der FS7 habe ich mich dem CineEI-Modus nie genähert, weil ich es total blöd fand, dass man sich zwischen drei Weiß-Presets entscheiden musste. Zum Glück ist das Schnee von gestern.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Pianist »

Für alle, die den anderen Thread nicht verfolgen: ich habe mich zur Betrachtung durchgerungen, dass es am wenigsten problemgeneigt ist, wenn man einen einzigen Kartentyp nutzt, der sowohl in der FX6 als auch in der a7s iii sämtliche Aufnahmemöglichkeiten unterstützt. Das sind die CFexpress-Karten. Also zehn Stück zu je 160 GB geordert, samt zwei passenden Kartenlesern.

Derweil habe ich mich auch mal in das Thema "S-Log 3 richtig belichten" eingelesen. Viele sagen ja, man soll sich am Histogramm orientieren und etwas "nach rechts" belichten, also etwas heller. Chapman meint, man soll einfach eine Graukarte nehmen und so belichten, dass sie 40 Prozent Videopegel ergibt, was ich in meinem Gratical Eye ja prima ablesen kann. Allerdings habe ich eins nicht gerafft: bezieht sich das auf das flache Bild oder auf das Bild, wo die 709er LUT (aber nicht verwechseln mit dem 710er Deckel) drüberliegt? Da würde ich eher so wie ohne S-Log belichten, also 18 Prozent Grau (ungefähr mitteleuropäischer Hautton, grüner Rasen, blauer Himmel, Asphaltfahrbahn) auf ungefähr 65 Prozent, oder? Oder alternativ mit der weißen Seite unter 100 Prozent bleiben, oder? Eher so bei 90...

Im Prinzip habe ich noch nie irgendwas falsch belichtet, auch nicht damals mit den Schwarzweiß-Suchern. Und das sogar ohne Zebra. Ich will nur vermeiden, mir nachts auf der Bahnbaustelle zu viel Rauschen einzuhandeln, wenn ich mal in S-Log3 filme. Vor allem, wenn der Himmel noch etwas Restblau hat. Das wäre vermutlich besonders anfällig.

Allerdings sehe ich Messwerte immer nur als Unterstützung, also als technische Hilfe. Entscheiden muss letztlich mein Auge, weil ich ja keine Graukarten portraitiere, sondern das "echte Leben". Und da fliegen eben die Funken abends auf der Bahnbaustelle bei tiefdunkelblauem Himmel.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Alex
Beiträge: 1339

Re: Look-Konzept für FX 6

Beitrag von Alex »

Pianist hat geschrieben: Di 10 Jan, 2023 13:52Chapman meint, man soll einfach eine Graukarte nehmen und so belichten, dass sie 40 Prozent Videopegel ergibt, was ich in meinem Gratical Eye ja prima ablesen kann. Allerdings habe ich eins nicht gerafft: bezieht sich das auf das flache Bild oder auf das Bild, wo die 709er LUT (aber nicht verwechseln mit dem 710er Deckel) drüberliegt?

Es gibt einen Wert für LOG und einen für REC709

photo_2022-11-29_07-56-32.jpg
photo_2022-11-29_07-59-53.jpg

Bei der FX6 ist es jedenfalls so, dass sich der Waveformer darauf bezieht, ob du bei SDI/HDMI out das LUT anzeigst. Wenn du ein REC709-LUT auf dem SDI/HDMI drauf hast, dann gilt 45 %. Wenn das Signal ohne LUT rausgeht dann 41 %.

Aber es ist ja egal, ob man mit oder ohne LUT misst, man muss nur wissen, liegt am SDI ein LUT an (also 45 %) oder nicht (dann 41 %).

Der Viewfinder ist davon abgekoppelt, also LUT on/off auf dem VF ändert nichts am Waveform → Es wäre falsch, wenn man am SDI/HDMI out kein LUT drauf hat und am VF das LUT reinmacht und dann auf 45 % belichtet. Denn der SDI out wird gemessen und der hat in dem Fall kein LUT drauf!

Aber Vorsicht, das Zebra wird im VF generiert und reagiert darauf, ob du dein LUT auf dem VF eingestellt hast. Also je nach Messmethode (Waveform oder Zebra) musst du die Abhängigkeiten der Messinstrumente kennen.

Schau hier mal rein, da geht's zwar um die FX3, aber die Messmethoden sind die gleichen.


Ich messe eigentlich nur noch sehr selten, mir reicht es, wenn ich ein LUT im VF habe und dazu die Waveformanzeige.
Im 2-Kamera-Setup habe ich mir eine Graukarte angewöhnt, das hilft für den WB.
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