(User Above) hat geschrieben:
: -BEI- Gabi
:
: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich.
:
: Die gute Nachricht, in Deinem Projekt ist kein Halbbildflackern drin. Jedenfalls von
: den Projekteinstellungen her nicht. Dort wird im Projekt und beim Exportieren beide
: Male mit lower/unteres Field first gerendert. Wenn der MPEG Encoder auch so
: eingestellt ist, was ich nicht checken kann, sollte das flutschen.
:
: Die schlechte Nachricht, Du hast Recht mit der Beobachtung, dass es
: "ruckelt". Das Ruckeln (eher ein Hopsen) kommt davon, dass in dem Projekt
: bei den 'Allgemeinen Einstellungen' eine TIMEBASE von 30 fps eingestellt ist.
:
: Für eine Anzeige auf unseren TVs braucht man eine TIMEBASE von 25 fps. Das ist auch die
: richtige Einstellung der Framerate bei den 'Videoeinstellungen'. Mit der Timebase 30
: / Framerate 25 werden 5 Bilder gezeigt, dann 1 Bild weggeworfen, 5 Bilder gezeigt, 1
: Bild weggeworfen... Hopst wie die Sau.
:
: ## Die Beseitigung des Ruckelns
:
: Du kannst die TIMEBASE Einstellung sehr gut bei Project->Settings Viewer->Project
: ändern. Es lohnt sich die Projekteinstellungen nach Änderungen auf den Karteikarten
: gleich als Einstellung abzuspeichern. Dann kannst Du beim ebenfalls notwendigen
: Anpassen der Exporteinstellungen die bereits eingestellten Projekteinstellungen
: laden.
:
: Wenn Du die Timebase auf 25 umstellst, kommt eine Warnung, dass sich einiges auf der
: Schnittleiste verschiebt. Tricky ist, dass man - zumindest bei meinem AP - davon
: nichts in der Schnittleiste sieht. Aber die Änderungen sind da! Speichere das
: Projekt einmal und lade es neu. Jetzt sind einmal alle Übergänge verschoben und auch
: die Clips können 1-2 Frames verschoben sein. GRRR. Die Gesamtlänge ändert sich zum
: Glück nicht.
:
: Es bleibt Dir nichts übrig, als zunächst die Clips sauber aneinander zu legen, um die
: 1-2 Frames Lücken wegzubekommen. Ohne diese Bearbeitung hättest Du später Blitzer im
: Video. Mit der Option 'Snap to Edges / An Kanten ausrichten' in der Schnittleiste
: ist das Ausrichten der Clips einfach. Dann verschiebst Du die Übergänge an die
: Anfänge/Enden der Clips. Auch das ist mit einer Tasse Kaffee und Kuchen rasch
: erledigt.
:
: ## Die Auswahl des Kompressors
:
: Der jetzt eingestellte Kompressor 'Video 1' ist nicht optimal bezogen auf
: Kompressionsrate und Bildqualität. Dein Probeprojekt benötigt damit je nach
: Einstellung ohne/mit 'Optimize stills / Standbilder optimieren' 210-53 MB. Im Bild
: sind auch nur sog. Tausende von Farben möglich, d.h. es gehen bei der Umrechnung vom
: Originalbild mit Millionen von Farben Farbtöne verloren. Man sieht das auch im Video
: z.B. in der Innenaufnahme an der hellen Wand ganz gut. Dort tritt Banding auf: für
: den eigentlichen Farbverlauf wird eine Ersatzfarbe verwendet.
:
: Weil Du in Deinem Projekt keine DV Videos mitverwendest, schlage ich als Kompressor den
: Indeo 5.06 in der Qualitätsstufe 100% vor. Er erlaubt Millionen von Farben und
: produziert mit Deinem Probeprojekt je nach Einstellung ohne/mit 'Optimize stills /
: Standbilder optimieren' 62-15 MB. Für Neugierige: Ein DV Codec produziert bei diesem
: Probeprojekt 75-21 MB.
:
: ## Das Feintuning
:
: # Wenig Speicherplatz verbrauchen
:
: Oben ist ja schon das 'Optimize stills / Standbilder optimieren' erwähnt worden. Die
: Option arbeitet so, dass keine Einzelbildwiederholungen in das fertige Video kommen,
: sondern nur das Anfangsbild und eine Angabe zur Anzeigedauer. Das spart enorm Platz.
:
: Es gibt allerdings wie immer einen Haken. Ist ein solcher Clip vertont (ich hatte
: beliebiges MP3 genommen), spielt mein Windows Media Player diesen Clip nicht mehr
: sauber ab. Das kann man sich merken, wenn man ein Video für eine PC-Präsentation
: macht. Auf das Encoden nach SVCD hat das zum Glück keinen Einfluss, deshalb die
: Option anschalten.
:
: # Besser Skalieren
:
: Bei den Exporteinstellung gibt es neben Video/Audio/Keyframe... Einstellungen noch die
: Spezialeinstellungen.
:
: Dabei ist die 'Better Resize' Einstellung interessant. Angeschaltet verwendet AP eine
: bessere Funktion für Grössenänderungen von Bildern. Und Grössenänderungen sind in
: Deinem Projekt reichlich vorhanden.
:
: Es gibt allerdings wie immer einen Haken. Die bessere Funktion ist langsamer als die
: normale Funktion. Subjektiv merke ich bei dem kurzen Probeprojekt nix. Aber nicht
: wundern, wenn das Exportieren des grossen Projekts etwas länger dauert.
:
: # Flicker Entfernen
:
: Jetzt bleibt noch das Flickern in manchen Bildern. Wenn Du Flicker Removal' benutzt,
: bekommst Du das Flickern garantiert weg.
:
: Aber - richtig der Haken! 'Flicker Removal' ist ein Holzhammer. Das Bild wird soweit
: unscharf gemacht, dass kein Flickern mehr auftritt. Und das wird im ganzen Bild
: gemacht, also nicht nur in den tatsächlich flickernden Bereichen.
:
: Also ist es schlau, die Option nur für die Clips anzuwenden, bei denen das Flickern
: tatsächlich stört. So gesehen ist es von AP schlau, dass man die FR-Option nicht
: generell als Einstellung für das ganze Video angeben kann. Man muss nämlich FR als
: Clip->Video options->Field options->Flicker removal für jeden gewünschten
: Clip einzeln einstellen.
:
: Das führt zum zweiten Haken. Mit FR macht man für diesen Clip das Optimize stills quasi
: wertlos. Jedes Einzelbild des behandelten Clips kommt in das exportierte Video und
: das frisst Platz.
:
: Ich kenne zwei Alternativen zum FR: Einmal kann man ein externes
: Bildbearbeitungsprogramm benutzen und macht dort für das kritische Clipbild das
: Resize und minimal notwendige Unschärfen von Hand. Das ist eine ziemliche
: Fummelarbeit, weil das Ergebnis immer wieder getestet werden muss. Für die
: Handarbeit wird man aber wieder belohnt, weil das optimize stills wie vorher
: arbeitet.
:
: Oder man kann mit der Methode über Clip->Video options->Frame hold->hold
: frame+deinterlace arbeiten. Durch das Deinterlace wird ebenfalls die Auflösung
: soweit herabgesetzt, dass es nicht mehr flickert. Dabei kommt es aber bei schrägen
: Kanten
: wie z.B. bei dem Autodach im 2. Bild zu unschönen Treppenstufen. Optimize stills
: funktioniert wieder nicht. Das kann man aber beheben, indem man das gehaltene Bild
: als Einzelbild exportiert und als Ersatz für den Clip zurückimportiert. Von der
: Qualität her finde ich FR bei Deinem Material eher noch besser als das Deinterlace.
:
: Manchmal frage ich mich, wer merkt beim Anschauen eines Videos eigentlich wieviel Lern-
: und Bearbeitungszeit dahinter steckt. Wahrscheinlich keine Sau

:
: Viel Glück
: Stefan