Peppermintpost hat geschrieben: ↑Fr 11 Aug, 2017 18:20
sorry mash, ich bin sicherlich ein nuke fanboy und gewiss nicht objektiv, aber das in nuke studio das meiste nicht funktioniert oder das foundry das nicht ständig weiter entwickelt, das ist produktbashing ohne substanz.
sorry peppermintpost, dass dir meine diesbezüglichen einschätzungen so missfallen. es geht mir hier wirklich nicht im geringsten darum, irgendjemanden damit zu provozieren. em ehesten könnte es vielleicht noch sein, dass daraus eine gewisse enttäuschung herauszuhören ist, die mich selbst noch immer beschäftigt. im grunde teile ich nämlich deine begeisterung für nuke, und hab mich wirklich intensiv damit beschäftigt, ob man nuke studio nicht tatsächlich auch auf der timeline intensiver produktiv nutzen könnte. in dieser hinsicht fällt mein urteil aber gegenwärtig leider wirklich ziemlich ernüchternd aus, trotzdem soll das nicht unbedingt gleich als rundumschlag oder unhaltbares produktbashing missverstanden werden.
ich würde sage, für das reine projektmanagment dürfte die nuke studio timeline weiterhin eine wirklich vorbildliche lösung darstellen. man muss halt nur einfach die ganz realen grenzen sehen und sich nicht zu viel davon erwarten, um damit glücklich zu werden.
wenn es aber darum geht, davon zu träumen, dass es doch eigentlich so sein könnte, das man mit diesem mittel auch schneiden und projekte von grund auf zusammenstellen könnte, stößt man wirklich sehr schnell auf unüberwindbare hürden. ein ganz einfaches bsp. dafür sind fehlende möglichkeiten, irgendwelche assets od. abschnitte auf der timeline vernünftig zu gruppieren -- so etwas wie
compound clips im resolve od.
nested EDLs in noch archaischeren schnittlösungen. wie gesagt, das greife ich jetzt nur als beispiel heraus, trotzdem könnte man auch daran bereits sehr genau aufzeigen, warum man, trotz der an sich sehr guten scripting funktionalität im nuke, bei derartigen dingen schnell an grenzen stößt, die man einfach nicht vernünftig überwinden kann. das hat eben auch sehr viel damit zu tun, dass dieses teil noch immer ganz deutlich die spuren eines hochspezialisierten tools zeigt, wo die grenzen zwischen einzelnen arbeitsteilig abzuwickelnden aufgaben klar getrennt sind. es ist eben kein NLE für den hausgebrauch, das alles ein bisschen und nichts richtig gut kann. auch im flame war das einmal ähnlich, nur dass dort das verfließen der grenzen schon deutlich weiter fortgeschritten ist und mittlerweile wirklich kein unterschied in der internen abarbeitung zwischen einstiger smoke und den comp arbeitsflächen mehr besteht. damit, und diesen vorzug teilt es mit mistika, hat es sich sehr weit in jene ggegenwart vorgearbeitet, wo eine reines compositing-lösung, losgelöst von anderen werkzeugen, kaum mehr zu überleben vermag.
ich persönlich würde mich unheimlich darüber freuen, wenn kollegen gerade von diesen unleugbaren schwächen im nuke studio lernen würden, und genau diesen bereich in etwas weitsichtigerer weise im natron nachbilden würden. das wäre meiner meinung nach wirklich die optimalste lösung für ein ziemlich breites feld an anwenderwünschen mit gewissen qualitätsansprüchen.
Peppermintpost hat geschrieben: ↑Fr 11 Aug, 2017 18:20
alle paar wochen kommen produktupdates und einmal im jahr ein major update.
das nuke studio natürlich wie jede andere software auch bugs hat, das bestreite ich nicht, aber das da etwas ganz grundsätzlich nicht funktioniert, da hätte ich dann gerne mal beispiele, weil mir da auf die schnelle tatsächlich nichts einfällt was nicht funktioniert.
dazu brauchst dir leider wirklich nur die einschlägigen kommentare und rückmeldungen von erfahren nuke-anwendern im betreffenden forum ansehen. die unzufriedenheit mit den mängeln an nuke studio ist leider wirklich realtiv einhellig.
bspw:
https://community.foundry.com/discuss/t ... ent-facing
Peppermintpost hat geschrieben: ↑Fr 11 Aug, 2017 18:20
ton ist beim playback bei einigen formaten etwas buggy, jetzt wirds aber schon wirklich eng noch einen weiteren grundsätzlichen bug zu finden.
ja -- die soundprobleme -- sowohl beim importieren und verknüpfen der synchronität als auch wilde bugs, die einfach beim abspielen plötzlich auftreten und das ganze verstummen lassen -- wären ein kapitel für sich wert. auch das ist eben dem umstand geschuldet, dass das ganze irgendwann einmal wirklich nur für arbeitsteilige prozesse gedacht war, wo der sound keine rolle gespielt hat. trotzdem ist es traurig, dass es diesen kinderschuhen offenbar bis heute nicht in konsequenter weise entwachsen ist.
Peppermintpost hat geschrieben: ↑Fr 11 Aug, 2017 18:20
würde ich mir noch einige features mehr wünschen? ja natürlich. würde ich mir wünschen das die einige sachen anders lösen? ja natürlich. aber das geht mir mit JEDER software so.
ich kenne zzt keine einzige software die so komplexe anforderungen an bild bearbeitung auf so einem hohen qualitätsstandart, mit so einer geschwindigkeit, so zuverlässig abarbeitet wie nuke.
das projekt wo ich die screenshots gepostet habe, das hab ich auf der flame begonnen, nach 3 bearbeiteten shots hab ich mir gesagt "flame, my ass..." und hab auf nuke s gewechselt, gute entscheidung weil das dann 5x so schnell weiter ging, und flame gilt ja schon als das "wie-wa-wutzel" speed tool.
ich kann das wirklich gut verstehen!
gerade wenn man man mit dem entsprechenden tool wirklich gut vertraut ist und es zu schätzen gelernt hat, ist man immer geneigt, es auch für zwecke zu nutzen, die damit ganz objektiv betrachtet bzw. aus dem unbefangenen blick anderer kollegen heraus damit eigentlich gar nicht möglich sein sollten. so gesehen würde ich wohl am liebsten mit dem
emacs auch noch meine filme schneiden, weil ich seine tastenkürzel und höchst gewöhnungsbedürftigen eigenheiten mittlerweile so sehr im blut habe. im übrigen bin ich gleich einmal für irgendwelche sachen zu begeistern, die unter linux gut laufen -- was man vom nuke definitv behaupten kann --, auch wenn sie vielleicht in manchen belangen umständlicher zu handhaben sind od. ihnen einzelne features verbreiteterer lösungen fehlen. aber, wie gesagt, im falle von nuke studio waren meine diesbezüglichen fluchtversuche leider nicht von überzeugender wirkung. meine videos bearbeite ich also weiterhin fast durchgängig mit resolve, obwohl ich mich über den hersteller dahinter regelmäßig wieder ausgiebig ärgern muss. in der beziehung ist mir the foundry wirklich hundertmal sympathischer. die behandeln ihre kunden wenigstens nicht wie kleine kinder, die um jeden preis erst einmal in ziemlich fragwürdiger weise erzogen werden und mit falschen vorstellungen vom überirdischen indoktriniert werden müssen, sondern geben ihren usern wirklich mächtige werkzeuge an die hand, so gut sie es eben vermögen.
Peppermintpost hat geschrieben: ↑Fr 11 Aug, 2017 18:20
was mistika angeht, ich hab da jetzt auch mal ein bissel zeugs conformt, das ging einwandfrei, wobei mistika echte probleme hat ordner einzulesen die viele einzelne dateien enthalten, also für besitzer einer URSA ist das definitiv nicht empfehlenswert.
ich bin mir nicht sicher, ob man in dieser hinsicht die spielzeugversion auf mac os oder windows tatsächlich als maß heranziehen soll? das
richtige mistika, das ja ausschließlich unter linux unter zuhilfenahme von potenter und hochoptimierten storage lösungen genutzt wird, bedient sich nämlich, wie praktisch alle high end lösungen in diesem umfeld, natürlich intern auch unkomprimierter einzelbild-files im
proprietären .js format.
Peppermintpost hat geschrieben: ↑Fr 11 Aug, 2017 18:20
die einzelnen tools im mistika sind wirklich gut, da gibts nichts zu kritisieren, ich hab ein paar keys gezogen, super, echt gut. die farbkorrektur ist klasse, und so geht es weiter.
was ich immer noch hochgradig kotzig finde ist die GUI. aber da sind die jungs ja bekanntlich beratungsresistent. offensichtlich können sie damit leben so wie es ist, ....
ich finde das auch nicht unbedingt optimal. für jemanden der wirklich ernsthaft graden will, kann einfach so etwas ganz simples, wie die gallery view im resolve, in der praxis mehr nutzen bringen als die tollsten technischen feinheiten, die sich hinter irgendwelchen undurchsichtigen reglern unten im cockpit verstecken mögen... allerdings ist es auch umgekehrt sehr lobenswert, dass man hier nicht lange darüber herumzudiskutieren braucht, wie sinnvoll eine vollbildansicht in allen arbeitsmodi sein kann, was wohl irgendwelche resolve-entwicker bis an ihr ende nicht verstehe oder zulassen werden...
Peppermintpost hat geschrieben: ↑Fr 11 Aug, 2017 18:20
mein tool wird es nicht werden, obwohl ich eine software zwischen resolve und nuke studio gerne hätte.
wie gesagt: verstehen kann ich das nur zu gut!
ich glaub trotzdem, dass man sich von mistika eine ganze menge abschauen kann bzw. es einfach den horizont erweitert, sich auch damit einmal zu befassen.