Taschenlampe bei Tageslicht benutzen + Nachbearbeitung
Verfasst: Fr 26 Feb, 2016 14:11
von NormanDietrich
Hallo,
Ich habe bisher leider noch nichts zu meinem Thema gefunden, deshalb frag ich hier einfach mal. Ich werde in ein paar Tagen, mit ein paar Freunden einen Kurz-Horrorfilm drehen. Das ganze findet in einem Wald statt und soll größtenteils nachts spielen. Zum filmen steht mir eine "EOS 600D" mit dem "Sigma 17-50 mm F2,8 EX DC OS HSM" zur Verfügung. Wir können leider nicht nachts filmen, da bei der 600D schon relativ früh Schluss ist, was die ISO-Werte angeht. Daher werden wir alles tagsüber drehen und mit AfterEffects nachbearbeiten, sodass es wie Nacht aussieht (funktioniert super!). Das Problem jetzt ist, dass wir auch Taschenlampen benutzen wollen und wenn wir damit tagsüber durch den Wald laufen, sieht man in der nachbearbeiteten Version die Taschenlampe nur als sehr schwachen Lichtkegel. Hat jemand eine Idee, wie ich es hinbekomme, dass das Taschenlampen-Licht hell genug bleibt, aber die Umgebung dunkel? Ich weiß, dass ich es mit einer Maske machen kann, aber das ist eben relativ aufwendig... Könnte man vielleicht, die hellsten Bereiche eines Bildes heller machen und auch nur die HELLSTEN? Oder gibt es da vielleicht eine andere Möglichkeit?
Mit freundlichen Grüßen Norman
Re: Taschenlampe bei Tageslicht benutzen + Nachbearbeitung
Verfasst: Fr 26 Feb, 2016 14:50
von TomStg
day-for-night advanced: http://www.videocopilot.net/tutorials/d ... onversion/
Die Autoscheinwerfer sind Eure Taschenlampen. Dh beim Dreh "after-effects-gerecht" aufnehmen, um die Nacharbeit beim Tracken möglichst einfach zu halten.
Re: Taschenlampe bei Tageslicht benutzen + Nachbearbeitung
Eine schmale LED-Taschenlampe kann man auch in ein altmodisches Gehäuse für Glühlampen einmontieren. Sieht in der Day-for-Night-Bearbeitung dann echter aus.
Re: Taschenlampe bei Tageslicht benutzen + Nachbearbeitung
Verfasst: Sa 27 Feb, 2016 06:57
von Darth Schneider
Einen Film der Nachts spielt würde ich aufjedenfall Fall auch Nachts drehen, sonst merkt man in den meisten Fällen etwas. Du brauchst halt Licht dazu, un die ISO würde ich nie höher als 400 oder im Notfall auf 800 stellen, bei 800 wird es bei der 600 D schon ein wenig Rauschen. Gerade der Vorteil einer Spiegelreflexkamera ist ja der grössere Sensor nicht schlecht ist imit Lowlight. Aus Tag Nacht machen ist schwierig. Mir ist schon in Kinofilmen aufgefallen das es vielfach schlecht gemacht wurde. Der Himmel wird zu hell, alles wirkt milchig, womöglich platscht einer Noch ein Blaufilter darauf, was dann wirklich Scheisse aussieht, nämlich einfach hässlich. Der Himmel sollte Schwarz sein, die Kontraste hoch, die Farben nicht verwaschen Vorallem wenn das Licht ja von Taschenlampen kommt. Ich habe schon vor bald 30 Jahren, noch mit Hi8 einen Film Nachts gedreht. Beleuchtet haben wir mit kleinen 4 Akkulampen und 4 Autos deren 8 Scheinwerfer wunderbares Licht verteilen das aussah wie Mondlicht. Gerauscht hat es schon, man muss halt das Licht so setzen und die Ausschnitte so wählen das das Rauschen nicht stört wenn man mit dem Rauschen spielt kann es aussehen wie Filmkorn nämlich cool.
Re: Taschenlampe bei Tageslicht benutzen + Nachbearbeitung
Verfasst: Sa 27 Feb, 2016 09:32
von beiti
Darth Schneider hat geschrieben: Der Himmel sollte Schwarz sein,
Das kann man nicht pauschal sagen. Kommt immer auf die konkrete Szene an.
Letztlich geht es doch darum, dem natürlichen Seh-Empfinden nahe zu kommen. Wenn man nachts z. B. auf einem gut beleuchteten Platz steht, wirkt der Himmel komplett schwarz. Ganz anders sieht es aus, wenn man sich abseits künstlicher Lichtquellen bewegt (z. B. Spaziergang im Mondlicht): Da wirkt der Himmel in Relation zum Vordergrund eher wie eine dunklere Version von Tageslicht. Da das Auge an seine Grenzen kommt, sieht man allerdings kaum noch Farben. Ob es kontrastreich oder kontrastarm ist, hängt von der Bewölkung ab (bei klarem Mond gibt es harte Kontraste, bei Bewölkung eine graue Suppe).
Wie hell genau man Himmel und Landschaft empfindet, hängt vom Status des Mondes (Vollmond, Halbmond, Neumond) und auch von der persönlichen Nachtsicht-Fähigkeit ab.
Von daher gibt es ein breites Spektrum von "natürlich " wirkenden Nachtszenen.
Dass nicht alles, was natürlich wirkt, auch schön sein muss, steht auf einem anderen Blatt...
Re: Taschenlampe bei Tageslicht benutzen + Nachbearbeitung
Verfasst: Mo 29 Feb, 2016 09:58
von Little Mother
Du kannst die hellsten Stellen heller machen, ob das aber einfacher geht als mit Masken wage ich zu bezweifeln, ausprobieren:
Über "Kurven kannst Du Dir den Bereich raussuchen, denn Du noch heller (oder dunkler oder blauer, etc...) haben willst. Wenn es nur der Taschenlampenkegel sein soll, brauchst Du wahrscheinlich noch eine "garbage matte", sprich eine grobe Maske rund um den gewünschten Bereich, damit nur im Taschenlampenkegelbereich das Helle heller wird.
D.h. ich würde das Video verdoppeln, Lampenbereich grob maskieren, über Kurven die Helligkeit hoch, mit geeignetem Blendmodus drüberlegen. Dabei kommt mir gerade: vielleicht brauchst Du gar keine Kurven, evtl. reicht schon "negativ multiplizieren" ;)
Re: Taschenlampe bei Tageslicht benutzen + Nachbearbeitung
Verfasst: Mo 29 Feb, 2016 14:46
von NormanDietrich
Little Mother hat geschrieben:D.h. ich würde das Video verdoppeln, Lampenbereich grob maskieren, über Kurven die Helligkeit hoch, mit geeignetem Blendmodus drüberlegen. Dabei kommt mir gerade: vielleicht brauchst Du gar keine Kurven, evtl. reicht schon "negativ multiplizieren" ;)
Ich glaube das war die Lösung für mein Problem! Riesiges DANKE an dich! :))
Re: Taschenlampe bei Tageslicht benutzen + Nachbearbeitung
Verfasst: Mo 29 Feb, 2016 15:30
von Starshine Pictures
Wie man nur darauf kommt mit einer 600D keine Lowlight Aufnahmen hin zu bekommen ... Die Alternative bei Tag zu filmen und dann mit diesen wilden Effekten versuchen einen Lichtstrahl nachzuahmen ... Das kann ja nur in die Hose gehen. Filmt bei Nacht, stellt ein paar Lichter fürs Environment auf, arbeitet mit Gegenlicht und dann passt das. Das Rumgeeier mit der Tagfilmerei ist doch Quark.