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Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 21:48
von Wurzelkaries
Hallo.

Ich möchte mal euren Rat erfragen.

Ich kann nicht so sehr ins Detail gehen... möchte es aber umschreiben.

Nehmen wir mal an, ein Filmemacher, der schon einige, meiner Meinung nach sehr gute, Kurzfilme gedreht hat, hat vor etwa 3 Monaten ein Cafe eröffnet. Er kommt aus einem anderen Land, in dem die Pressefreiheit stark eingeschränkt ist. Er kann sehr gut deutsch.

Das Cafe läuft eher schlecht. Es besetzt eine Nische als Künstlercafe, in dem regelmäßig Lesungen und auch Kurzfilmabende veranstaltet werden. Es liegt an einer Hauptstrasse in der Stadt, nicht weit von der Uni entfernt, aber mit denkbar schlechten Parkmöglichkeiten.
Alle seine kleinen Snacks sind selbstgemacht, Kuchen, Sandwiches oder auch kleine Gerichte wie Suppen etc. Darunter auch vegane Gerichte.

Er ist ein Mensch zum knuddeln, aber leider etwas introvertiert. Das Cafe ist ideal um mal etwas Ruhe zu haben, um zu lesen, oder sich auch mit anderen Filmemachern zu treffen. Zudem verfügt er über sehr gute Kontakte zu allen Leuten , die bei einem Film wichtig sind. Z.B. Licht, Ton, Kamera, Schauspieler etc.

Nun hatte ich die Idee das Cafe mittels einer Minidoku (max 5 min ) etwas zu promoten. Wir hatten gestern ein Gespräch über Ziele, Sinn und Zweck des Cafes, Ansprüche und Möglichkeiten.
Zudem denke ich , dass seine Geschichte ganz interessant ist.



Er ist nun nicht der Mr. Nice Guy, der jeden in Grund und Boden redet, sondern eher das Gegenteil, dem man alles aus der Nase ziehen muss.

Was mir fehlt ist irgendwie der zündende Aufhänger, der Ansatzpunkt. Ist ein Künstlercafe ein Alleinstellungsmerkmal?

Evtl. habt ihr ja ne Idee, wie man das aufziehen könnte.

Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass das ein No Budget Projekt wird. Just to help a friend :-)

LG

Stefan

Re: Dilemma.....

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:09
von blickfeld
Nutz doch einfach die Einschränkungen, die Du dabei siehst als kreative Einschränkung.

Sei es, dass Ihr das Café dadurch promoted, dass es der Hauptspielplatz einer Kurzfilmreihe ist. Sei es, dass Ihr einen Poetry Slam veranstaltet, den filmt, einen Quickflick-Wettbewerb dort abhaltet (33 Stunden von Themenausgabe bis Abgabe des Films), usw. Dass sind alles Möglichkeiten, bei denen er sich nicht so dermaßen in den Vordergrund stellen muss und damit das Ganze ein wenig mehr in den Mittelpunkt rückt.

Ansonsten ein Interview zu einem Thema bei dem er aufblüht. Gibt viele Möglichkeiten, nur wird man Dir leider nicht helfen können, da man die Gegebenheiten nicht kennt.

Aber den Besten Werbeeffekt hat es, wenn man Bekannte da mit hinschleift, mit denen einen schönen Abend verbringt, so dass sie wiederkommen.

Und eine andere Überschrift wäre helfend ;).

Re: Dilemma.....

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:10
von Angry_C
Alleine deine Beschreibung macht mich schon sehr neugierig. Leider kann ich dir dazu aber keinen Input geben, bin darin nicht besonders gut.

Re: Dilemma.....

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:11
von kmw
In welcher Stadt?
Wie ist das Umfeld bzgl Cafes und Lokalen?

Re: Dilemma.....

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:19
von Wurzelkaries
blickfeld hat geschrieben:Nutz doch einfach die Einschränkungen, die Du dabei siehst als kreative Einschränkung.

Sei es, dass Ihr das Café dadurch promoted, dass es der Hauptspielplatz einer Kurzfilmreihe ist. Sei es, dass Ihr einen Poetry Slam veranstaltet, den filmt, einen Quickflick-Wettbewerb dort abhaltet (33 Stunden von Themenausgabe bis Abgabe des Films), usw. Dass sind alles Möglichkeiten, bei denen er sich nicht so dermaßen in den Vordergrund stellen muss und damit das Ganze ein wenig mehr in den Mittelpunkt rückt.

Ansonsten ein Interview zu einem Thema bei dem er aufblüht. Gibt viele Möglichkeiten, nur wird man Dir leider nicht helfen können, da man die Gegebenheiten nicht kennt.

Aber den Besten Werbeeffekt hat es, wenn man Bekannte da mit hinschleift, mit denen einen schönen Abend verbringt, so dass sie wiederkommen.

Und eine andere Überschrift wäre helfend ;).
Poetry slam... das klingt gut.

Und dazwischen erzähle ich zwei Geschichten, das des Cafes und seine.

Danke, danke, danke... das ist gut.

Re: Dilemma.....

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:22
von Wurzelkaries
kmw hat geschrieben:In welcher Stadt?
Wie ist das Umfeld bzgl Cafes und Lokalen?
Ja, das Umfeld ist echt gemischt... es nicht nicht Fisch nicht Fleisch. Wohngegend, Baumarkt, Tankstelle , Autohaus, Dönergrill und noch zwei andere Cafes. Es ist mehr eine Haupt - Durchgangsstrasse in die Innenstadt von Kiel.

Re: Dilemma.....

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:26
von srone
warum gehst du dort gerne hin? was für gefühle vermitteln sich dir dort und warum sind die gut?

transportiere den inhalt, das was es ausmacht und warum du es liebst (hier ergibt sich von alleine ein ansatz für witz und ironie, der keinesfalls negativ wirkt).

viel erfolg

lg

srone

Re: Dilemma.....

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:27
von Alf_300
Aha

Das Cafe besetzt eine Nische als Künstlercafe, in dem regelmäßig Lesungen und auch Kurzfilmabende veranstaltet werden

Und wo trinkt man in Ruhe seinen Kaffee und plaudert mit der Freundin ?
vermutlich dort wo nicht gerade ine Lesung ist oder ein Projektor enen Film abspult der keinen interessiert

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:28
von Wurzelkaries
Alf_300 hat geschrieben:Aha

Das Cafe besetzt eine Nische als Künstlercafe, in dem regelmäßig Lesungen und auch Kurzfilmabende veranstaltet werden

Und wo trinkt man in Ruhe seinen Kaffee und plaudert mit der Freundin ?
vermutlich dort wo nicht gerade ine Lesung ist oder ein Projektor enen Film abspult der keinen interessiert
Es gibt einen Hauptraum und einen Nebenraum, der sozusagen abseits des Hauptspielplatzes ist.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:35
von Alf_300
Wenn ein Cafe schlecht läuft dann liegts entweder an den Preisen oder an der Bedienung

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:36
von didah
is natürlich schwer, ohne, dass man das ganze "in echt" kennt einen brauchbaren tip abzugeben - aber wäre ein interview mit nicht quasi aufgelegt?
er erzählt seine story, welche schwierigkeiten er hatte, dass er darum hergekommen ist, jetzt halt ein cafe macht, seine liebe zum film aber nicht verloren hat und drum jetzt die filmabende abhält. im cafe interviewed, ästhetische overlays vom essen, von der hübschen bedienung, von der (vielleicht vorhandenen) filmdeko.. etc etc... unaufdringliche musik leise darunter, die vor sich hin plätschert

auch wenns hier um boote geht (und vom bösen bloom gemacht wurde), etwas in der art vielleicht?

lg

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:50
von Wurzelkaries
didah hat geschrieben:is natürlich schwer, ohne, dass man das ganze "in echt" kennt einen brauchbaren tip abzugeben - aber wäre ein interview mit nicht quasi aufgelegt?
er erzählt seine story, welche schwierigkeiten er hatte, dass er darum hergekommen ist, jetzt halt ein cafe macht, seine liebe zum film aber nicht verloren hat und drum jetzt die filmabende abhält. im cafe interviewed, ästhetische overlays vom essen, von der hübschen bedienung, von der (vielleicht vorhandenen) filmdeko.. etc etc... unaufdringliche musik leise darunter, die vor sich hin plätschert

auch wenns hier um boote geht (und vom bösen bloom gemacht wurde), etwas in der art vielleicht?

lg
Ich liebe die Filme von Bloom... er selbst, ist ein... na sagen wir mal , Sonderling.... zumindest meiner unmaßgeblichen Erfahrung nach.... reagiert ziemlich pissig auf Kritik... naja... egal, ich muss ihn als Person nicht mögen... als Filmemacher mag ich ihn jedenfalls.

Re: Dilemma.....

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 22:51
von Starshine Pictures
So wie sich das für mich darstellt ist der Betreiber des Cafes der ursprüngliche Grund warum die Menschen dort hin gehen. Aus deiner Schilderung entnehme ich zumindest dass es mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht die Architektur oder das ausgezeichnete Essen ist. Und mittlerweile hat sich eine Fangemeinde/Freunde/Clique gebildet die sich dort trifft. Daher würde ich einen Promotionfilm eher dokumentarisch gestalten. Ein Interview des Betreibers wäre toll, aber nicht zwingend. Du sagst er ist nicht wirklich interviewable. Probiere es aus. Mache dir kurz Notizen was du ihn fragen möchtest und welche Infos du brauchst. Nimm dir 3 Stunden Zeit am eigentlichen Interviewtag. Baue in der ersten Stunde in Ruhe Licht, Kamera und Ton auf. Am besten in seinem Cafe selbst, in einer heimeligen Ecke vielleicht. Am liebsten an einem freien Tag. Schau dass er aus keiner Drucksituation zum Interview kommt und auch anschliessend in keine muss. So hast du die beste dir mögliche Vorraussetzung für ein entspanntes Gespräch geschaffen. Sag ihm dass er natürlich entscheiden darf was in den Film am Ende rein kommt. Denn er soll ja nicht ständig grübeln ob man das nun gegen ihn verwenden kann was er sagt. Nutze die erste halbe Stunde nur für Smalltalk. All der unwichtige Kram wie "Was hast du heute gemacht, was verspricht er sich von dem Film, usw. Dies dient nur ihn locker zu machen. Er soll sich in seiner Comfortzone wohl fühlen und dich nicht als Bedrohung wahrnehmen. Du kannst natürlich auch erstmal von dir erzählen, von deinem Job, schrägen Situationen und warum du nun Filme machen möchtest. Nach der ersten halben Stunde kannst du langsam in die Tiefe gehen. Wo kommt er her, was ist dort passiert, warum ist er her gekommen. Versuche nach und nach deine Notizen abzuarbeiten und buddel dich immer weiter voran. Wenn du Glück hast bist du nach zwei Stunden völlig im Arsch und hast lauter geniale intime und schmerzliche Erzählungen im Kasten.
Andererseits kann es aber auch sein dass es nicht so richtig zündet. Schau dir das Material hinterher an, in voller Länge. Wenn du nicht das Gefühl hast dass er wirklich offen und gesprächig zu dir war bleibt dir noch eine andere Strategie. Dann mach die Not zur Tugend und bau deinen Film um seine Verschlossenheit herum auf. Zeige das Cafe, die Leute und stelle ihn genau so dar wie er ist. Verschlossen, geheimnisvoll, mystisch, verschroben und distanziert, aber doch interessant und überlegen. Das ist zwar die weitaus schwierigere Variante, aber wenn du es gut hin bekommst auch die interessantere.



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 23:01
von Wurzelkaries
Starshine Pictures hat geschrieben:So wie sich das für mich darstellt ist der Betreiber des Cafes der ursprüngliche Grund warum die Menschen dort hin gehen. Aus deiner Schilderung entnehme ich zumindest dass es mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht die Architektur oder das ausgezeichnete Essen ist. Und mittlerweile hat sich eine Fangemeinde/Freunde/Clique gebildet die sich dort trifft. Daher würde ich einen Promotionfilm eher dokumentarisch gestalten. Ein Interview des Betreibers wäre toll, aber nicht zwingend. Du sagst er ist nicht wirklich interviewable. Probiere es aus. Mache dir kurz Notizen was du ihn fragen möchtest und welche Infos du brauchst. Nimm dir 3 Stunden Zeit am eigentlichen Interviewtag. Baue in der ersten Stunde in Ruhe Licht, Kamera und Ton auf. Am besten in seinem Cafe selbst, in einer heimeligen Ecke vielleicht. Am liebsten an einem freien Tag. Schau dass er aus keiner Drucksituation zum Interview kommt und auch anschliessend in keine muss. So hast du die beste dir mögliche Vorraussetzung für ein entspanntes Gespräch geschaffen. Sag ihm dass er natürlich entscheiden darf was in den Film am Ende rein kommt. Denn er soll ja nicht ständig grübeln ob man das nun gegen ihn verwenden kann was er sagt. Nutze die erste halbe Stunde nur für Smalltalk. All der unwichtige Kram wie "Was hast du heute gemacht, was verspricht er sich von dem Film, usw. Dies dient nur ihn locker zu machen. Er soll sich in seiner Comfortzone wohl fühlen und dich nicht als Bedrohung wahrnehmen. Du kannst natürlich auch erstmal von dir erzählen, von deinem Job, schrägen Situationen und warum du nun Filme machen möchtest. Nach der ersten halben Stunde kannst du langsam in die Tiefe gehen. Wo kommt er her, was ist dort passiert, warum ist er her gekommen. Versuche nach und nach deine Notizen abzuarbeiten und buddel dich immer weiter voran. Wenn du Glück hast bist du nach zwei Stunden völlig im Arsch und hast lauter geniale intime und schmerzliche Erzählungen im Kasten.
Andererseits kann es aber auch sein dass es nicht so richtig zündet. Schau dir das Material hinterher an, in voller Länge. Wenn du nicht das Gefühl hast dass er wirklich offen und gesprächig zu dir war bleibt dir noch eine andere Strategie. Dann mach die Not zur Tugend und bau deinen Film um seine Verschlossenheit herum auf. Zeige das Cafe, die Leute und stelle ihn genau so dar wie er ist. Verschlossen, geheimnisvoll, mystisch, verschroben und distanziert, aber doch interessant und überlegen. Das ist zwar die weitaus schwierigere Variante, aber wenn du es gut hin bekommst auch die interessantere.



Grüsse, Stephan von Starshine Pictures
Danke Stephan... ich denke , dass da noch viel mehr in der Tiefe steckt. Das verbirgt er aber. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es dem Cafe weiterhilft, wenn man da so viel persönliches offenlegt.

Aber wo Du recht hast... das Cafe ist er und er ist das Cafe... irgendwie geht es ja um ihn und warum er denn ein Cafe eröffnet hat. Auf der anderen Seite muss der Benefit herausgearbeitet werden, warum man nun ausgerechnet in dieses Cafe gehen sollte, ohne da zusehr auf die emotionale Schiene zu kommen. Es ist ein schmaler Grat zwischen einer interessanten Geschichte und einem " Auf die Tränendrüse drücken"... :-)

Du weißt was ich meine.

Wir sind gestern ein paar Fragen durchgegangen die ich mir überlegt habe.

Warum hast Du das Cafe eröffnet, welche Ziele hast Du damit, was hat es mit dem Namen des Cafes auf sich, welche Gäste wünscht Du Dir, wieviel Persönliches willst Du erzählen, was macht das Cafe besonders etc.

Ich denke da werden noch ein paar Abende draufgehen bevor wir wissen wie die Geschichte drumherum aussehen soll.

Aber ich habe hier schon ein paar tolle Ideen sammeln können...

Danke erst mal an euch

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 23:11
von Starshine Pictures
Du musst halt irgendwie seine Mission rüber bringen um beim Zuschauer Interesse auszulösen. Suche nach der absoluten Kernfrage. Vielleicht "Warum willst du Gastgeber sein?" und beantworte diese in deinem Film. Lass dich nicht von der "Tränendrüse" ausbremsen. Das kannst du hinterher im Schnitt alles noch steuern wenns dir zu intim wird. Erstmal haben.

Wenn du Freitag auf Samstag Nacht Langeweile hast kannst du ja mal in diesen Live-Videoworkshop rein schauen. vielleicht lässt sich da was brauchbares heraus ziehen.



https://www.creativelive.com/courses/st ... in-hammond

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 23:22
von Wurzelkaries
Da klingt interessant. Danke für den link. Habe mich schon mal angemeldet.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 23:23
von thsbln
Der Betreiber ist bestimmt eine interessante Persönlichkeit, wenn Du mich aber in sein Café/Kneipe locken möchtest, dann nicht damit, dass er mir etwas vorjammert wie schwer er es hatte (klingt so nach Spendenaufruf, dann spendet man einmal, das war's dann) oder dass das Ganze eine persönliche Geschichte wird. Dann will ich wohl selbst einen Film über ihn machen oder ärgere mich, dass ich es nicht war, der den Film gemacht hat, aber ich gehe deshalb bestimmt nicht in seine Kneipe.
Deshalb solltest Du dir vorher gedanken machen, ob Du einen schönen Film machen möchtest oder einen Clip, der seine Funktion vielleicht efüllt und dem Laden mehr Publikum beschert.

Wobei ich ehrlich gesagt nicht weiß, wie der Film an die Zielgruppe gelangt - im Werbeblock im Kino um die Ecke? Auf einem youtube-Kanal, den die ganze Kieler Kneipengängerszene abonniert hat?
Oder läuft er dann als Opener auf seinen Filmabenden und trägt Eulen nach Athen? Vielleicht sollte dies zuallererst geklärt werden und dann die Konzeption des Films darauf abgestimmt werden.

Davon abgesehen ein ehrenwertes Projekt! Viel Erfolg.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 23:29
von Wurzelkaries
thsbln hat geschrieben:Der Betreiber ist bestimmt eine interessante Persönlichkeit, wenn Du mich aber in sein Café/Kneipe locken möchtest, dann nicht damit, dass er mir etwas vorjammert wie schwer er es hatte (klingt so nach Spendenaufruf, dann spendet man einmal, das war's dann) oder dass das Ganze eine persönliche Geschichte wird. Dann will ich wohl selbst einen Film über ihn machen oder ärgere mich, dass ich es nicht war, der den Film gemacht hat, aber ich gehe deshalb bestimmt nicht in seine Kneipe.
Deshalb solltest Du dir vorher gedanken machen, ob Du einen schönen Film machen möchtest oder einen Clip, der seine Funktion vielleicht efüllt und dem Laden mehr Publikum beschert.

Wobei ich ehrlich gesagt nicht weiß, wie der Film an die Zielgruppe gelangt - im Werbeblock im Kino um die Ecke? Auf einem youtube-Kanal, den die ganze Kieler Kneipengängerszene abonniert hat?
Oder läuft er dann als Opener auf seinen Filmabenden und trägt Eulen nach Athen? Vielleicht sollte dies zuallererst geklärt werden und dann die Konzeption des Films darauf abgestimmt werden.

Davon abgesehen ein ehrenwertes Projekt! Viel Erfolg.
Das wird über die Facebookseite des Cafes gehen und auf seiner Homepage. Man könnte sich jetzt noch über adwords unterhalten... ob das aber in's Budget passt weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Ich denke es soll schon ein wenig emotional werden, aber der Benefit des Cafes muss im Vodergrund stehen. Natürlich möchte ich einen schönen Film machen... aber es geht nicht um mich sondern um das Cafe... auch das wieder ein schmaler Grat :-)

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 23:34
von Starshine Pictures
Klar, man muss/darf ja auch nicht alles mit in den Film hinein bringen. Wenn du ihn aber in der Stimmung hast dass er wirklich intim und ehrlich antwortet, dann kann man aus diesen Stellen auch die banaleren Sachen heraus nehmen und zeigen. Aber diese Teile erzählt er dann mit der selben Emotionalität wie die eigentlichen dramatischen Dinge. Und DARUM geht es dabei! Er soll authentisch wirken! Der Effekt in seiner Mimik, seiner Stimme und seinem Ausdruck wird deinem Interview die Ehrlichkeit bringen die du vermitteln willst.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Mi 17 Jun, 2015 23:37
von Wurzelkaries
Yep... so sehe ich das auch.

Ich weiß noch gar nicht, ob es nun gut oder eher hinderlich ist, dass er selbst Filmemacher ist. Das wird auch noch spannend werden :-)

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 18 Jun, 2015 00:12
von thsbln
Wurzelkaries hat geschrieben: Das wird über die Facebookseite des Cafes gehen und auf seiner Homepage. ...
Ähem, entschuldige bitte, wenn ich darauf herumreite, aber da sind sie wieder, die Eulen aus Athen.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 18 Jun, 2015 00:43
von blickfeld
also, ich bin der meinung, dass euch ein film nicht weiterbringt. ich würde wegen keines imagefilms in eine kneipe / cafe gehen. ich lehne mich mal weit aus dem fenster und sage auch keinen den ich kenne.
macht einfach ein paar nette sonderveranstaltungen, wie oben schon geschrieben.
falls es z.b. poetry slam sein soll, kann ich dieses gerne ein paar kontakte vermitteln.
schafft eine atmosphäre, dass menschen die kneipe mögen. bringt eure bekannte in die kneipe mit. etc

damit wird viel mehr erreicht, als mit einem imagefilm, der ungesehen in einem youtubekanal versauert.

wenn ihr natürlich eine agentur habt, die einen film viral machen kann, dann auch gerne ein film, aber dann würdest du hier wahrscheinlich nicht fragen.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 18 Jun, 2015 00:48
von srone
blickfeld hat geschrieben:schafft eine atmosphäre, dass menschen die kneipe mögen.
darum gehts.

lg

srone

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 18 Jun, 2015 02:38
von handiro
Ich denke auch ein Film bringt kein Publikum. Lage, Atmo, Einrichtung und Personal machen es. Die Idee mit Veranstaltungen ist auch gut.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 18 Jun, 2015 07:03
von Wurzelkaries
thsbln hat geschrieben:
Wurzelkaries hat geschrieben: Das wird über die Facebookseite des Cafes gehen und auf seiner Homepage. ...
Ähem, entschuldige bitte, wenn ich darauf herumreite, aber da sind sie wieder, die Eulen aus Athen.
So gesehen hast Du da vollkommen recht.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 18 Jun, 2015 07:09
von Wurzelkaries
Nochmals vielen Dank für eure Ratschläge. Die Verteilungsmöglichkeiten für so einen Film sind tatsächlich beschränkt.

Hat mir geholfen die Sache von einem mehr realistischem Standpunkt zu sehen.

Mal sehen was ihm da so einfällt.


LG

Stefan

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 18 Jun, 2015 09:08
von kmw
Auch ich würde auf die persönliche Lebenssituation des Besitzers nicht, bzw nur am Rande eingehen. Ihr wollt ja keine Mitleidskundschaft, sondern Leute die das Konzept gut finden und sich da wohl fühlen.

Ich würde den Film auf drei Säulen stellen: wie man gemütlich zu zweit oder in der Runde sitzen kann. 2. was im Nebensaal an Aufführungen geboten wird.
Als dritten Aspekt auf die Möglichkeiten hinweisen die ein Künstler bei dem Cafe hat.

lg und toi, toi, toi!

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 30 Jul, 2015 20:16
von Wurzelkaries
Hallo. Nach langem hin und her haben wir uns erst einmal für einen 1 Minüter entschieden.

Das Drehbuch für einen längeren Film über das Cafe ( bzw, dessen Besitzer) ist allerdings schon fertig.

Nun ergab sich gestern die Gelegenheit bei einem Film und Serienquiz, welches dort regelmäßig veranstaltet wird, ein paar Filmaufnahmen zu machen. Ich hatte grad Zeit. Heute hab ich das Ganze dann mal in einer Minute hübsch verpackt.

Ich bin gespannt auf eure Kritik.... die hier ja immer gnadenlos ehrlich ist. Und das schätze ich sehr... allerdings nur oberhalb der Gürtellinie :-)

Aufgenommen mit

Eos 550D
Panasonic HC-V707
Canon xf100
Rode NTG 3

Also Feuer frei.

https://vimeo.com/user42356010/godot


LG

Stefan

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 30 Jul, 2015 20:37
von srone
ich finds ganz gut gemacht, einzig die interviewszene mit dem besitzer, wo ihm die kuchentheke aus dem kopf wächst, ein nogo.

lg

srone

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 30 Jul, 2015 20:40
von Wurzelkaries
srone hat geschrieben:ich finds ganz gut gemacht, einzig die interviewszene mit dem besitzer, wo ihm die kuchentheke aus dem kopf wächst, ein nogo.

lg

srone
Ne das war ein Gast. Der Besitzer ist der mit dem Käppi und dem Bart.

Hmmm... das ist mir nun gar nicht negativ aufgefallen... aber danke für den Hinweis.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 30 Jul, 2015 20:57
von Adam
Ich hab zumindest erkannt wer der Besitzer ist. ;-)
Und der kommt gut rüber!

Darf ich 'böse' sein?
- Die Slider-Fahrten sind arg unruhig - wahrscheinlich ohne Slider, oder?
(Dafür sieht der Kuchen echt lecker aus)
- Irgendwie mag ich die Licht- und Farbstimmung nicht. Ist mir ab dem ersten Bild (Der Kuchenkopf-Mann) aufgefallen.
- Persönlich hätte ich gerne mehr Unschärfe, z.B. hinter dem Kuchenmann, aber eben insgesammt bei allen Szenen mit Interview-Partnern.

Aber - und ich glaube das ist das wirklich Wichtige - kommt (zusammen mit dem Text unter dem Video) schon rüber, dass das ein sehr angenehmer Ort sein kann.
Persönlich würde ich dort gerne mal vorbei schauen, ist nur so rund 1000km zu weit weg.
Von daher: Der Zweck - das Café gut und symphathisch darzustellen - ist erreicht. Der Rest ist eher Geschmackssache und teils auch nur etwas was Leuten bewusst auffällt, die eben darauf achten und auch selber filmen.

Ich komem aus Süd-Deuutschland und mag den nordischen Dialekt (ja da gibt es große Unteschiede, hört man als Fremnder jedoch nicht) sehr gerne. Darum fällt es mir positiv auf, dass jemand 'schnacken' sagt. Ich glaube so ein Lokalkolorit passt gut zu dem Laden.

Freue mich mehr zu sehen!
Adam

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 30 Jul, 2015 21:00
von Wurzelkaries
Danke Adam.

Ne.. war mit Slider.... aber ich hätte den Motor mitnehmen sollen. Ich habe konstante Fahrten nur mit der Hand noch nie hinbekommen. :-)

Und das Licht istauch wirklich nicht so toll. All mein Licht war natürlich auf den Besitzer eingerichtet, der bei dem Filmquiz unter dem Kronleuchter stand. So hatte ich nur mein Kopflich auf der Kamera um beim Interview zumindest eine kleine Chance einer Aufhellung zu haben.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 30 Jul, 2015 21:39
von Adam
Wurzelkaries hat geschrieben: Ich habe konstante Fahrten nur mit der Hand noch nie hinbekommen. :-)
Aber sooo wackelig?

Sag' mal: Schiebst Du die Kamera auf dem Slider? Ziehen ist jedenfalls besser und ruhiger, da verkantet der Schitten nicht (falls Du eine Igus- oder ähnliche Schiene nutzt)
Ne leicht verwackelte Sliderfahrt bekommst Du mit einer Stabilisierung auf alle Fälle sehr glatt. (Falls Du mal keine Möglichkeit für einen weiteren Dreh hast).

Ich - als Amateuer - würde sonst noch sagen: Hintergrund dunkler, Gesichter dementsprechend vergleichsweise heller und die Blende auf um den Hintergrund zu 'verwaschen'.

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 30 Jul, 2015 22:12
von Starshine Pictures
Schön zu sehen dass es doch vorwärts geht mit eurem Projekt! Hab mir deinen Einminüter mal angeschaut. Du wolltest ja ehrliche Kritik? Dann geb ich die mal ab ;)

Für mich schleift es an vielen Ecken. Fangen wir mal von vorne an. Der sofortige Einstieg in die Interviewsituation geht mir zu hastig. Ich habe kaum Play gedrückt und schon quatscht mich einer vor ner Kuchentheke voll. Da hätte ich gern ein paar Sekunden zum Reinkommen. Die Position des Gastes ist wirklich denkbar ungünstig, bzw. eher deine. Diese Theke sieht tatsächlich sehr unvorteilhaft aus. Dann fällt mir auch sofort dein Kopflicht auf. Ebenfalls die denkbar ungünstigste Beleuchtungsart die es gibt. Lieber Natural Light als Kopflicht. Das sieht immer aus wie RTL Explosiv. Merke: Nie nie nie niemals Kopflicht verwenden! Das sieht genau so blöd aus wie ein Blitzfoto mit einem Blitz auf oder in der Kamera. Das Licht extern auf einen Tisch, in ein Regal oder auf ein billiges 10.- Lichtstativ geschraubt und etwas von dir weg stehend auf dein Objekt gerichtet. Das sieht um Welten besser aus. Die Sliderfahrten solltest du stabilisieren. Mach dir keinen Kopf darum dass du angeblich der einzige bist der keine ruhigen Sliderfahrten hin bekommt. Blödsinn. Die wenigsten können das unter Zeitdruck. Einfach in der Post nachstabilisieren, fertig. Mache ich auch bei jeder Sliderszene. Warum wird da applaudiert? Ich weiss leider nicht was er gesagt hat.
Die Szene mit dem Kaffee hin stellen finde ich im Prinzip gut, da kann man aber noch dran feilen. Vielleicht etwas später einsetzen oder rein zoomen, so dass man nicht mehr so viel unter die Theke schauen kann, begradigen, stabilisieren, auf 90% verlangsamen. Bereits nach Beenden des vorhergehenden Satzes das "Gerne!" von dem Mädel raus schneiden. Der "Schamanentanz" vom Chef sieht unvorteilhaft aus, also macht ihn eher lächerlich. Plötzlich gibts keinen O-Ton mehr, das fällt extrem auf. Im allgemeinen ist wenig ästhetisch gefilmt. Du solltest versuchen alles etwas hübscher einzufangen. Achte darauf wie dein Hintergrund aussieht, wie ist die Bildkomposition. Etwas fotografischer denken einfach. Ändere deine Positionen, probiere aus. Gib dich nicht mit einem Shot zufrieden. 10cm höher oder weiter links können bei manchen Motiven Welten ausmachen.
Ich würde so gut wie alle Szenen nach stabilisieren. Da wackelt es mir oft zu sehr. Du kannst ja dosiert stabilisieren, dass noch Kamerabewegung drin ist. Aber dann ebend smoothe Bewegung und kein Wackeln. Dein Storytelling finde ich auch ziemlich hakelig. Da muss noch mehr Fluss rein. Es trägt nicht so recht.
Das sind jetzt mal die gröbsten Sachen die mir auffallen. Die Musik hingegen finde ich sehr passend. Ich hoffe ich war nicht allzu grob mit dir. Bleib am Ball, es würde sich lohnen für dieses Projekt.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

Re: Wie gehe ich das am besten an... Minidoku über Künsterlcafe

Verfasst: Do 30 Jul, 2015 22:22
von Zac
ja, hallo, auch ich würde sagen, hintergrund muss unscharf sein, musik ist mir zu unruhig... Auch würde ich zuerst mit ruhigen impressionen starten, nicht mit interview... ist aber nur mein Sempf, vielleicht passt es ja, nur ich sehe es nicht...