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Coloristen plaudern aus dem Nähkästchen - Interview

Verfasst: Sa 13 Dez, 2014 11:53
von Starshine Pictures
Vor einiger Zeit gab es bereits eine Newsmeldung über einen kurzen Grading Breakdowns eines L'Oreal Werbespots hier im Forum, inklusive hitziger Diskussion. Nun hat das Magazin "Digital Production" den Macher dieses Clips Andreas Brückl und die Kollegin Claudia Gittel von Arri zum Interview geladen.

Hier das Interview:
http://colormeup.de/wp-content/uploads/ ... _Beleg.pdf


Leider scheint das Video gelöscht worden zu sein. Ich finde es jedenfalls nicht mehr unter dem alten Link.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

Re: Coloristen plaudern aus dem Nähkästchen - Interview

Verfasst: Sa 13 Dez, 2014 12:34
von Axel
Sehr interessant. Kann ich auch bestätigen: Seit geraumer Zeit sehe ich alles an Tutorials, was sich auftreiben lässt, habe komplette Trainings für Color, Color Finesse und Resolve durch, habe ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Monitorkalibrierung, der Arbeitsumgebung und der Unzuverlässigkeit meines eigenen Augenmaßes ...

... aber davon, einen Look zu erreichen, der mich selbst überzeugt, bin ich meilenweit entfernt. Einziger dürftiger Trost: Ausgehend von dem, was im Netz kursiert, bin ich nicht allein. Spreu/Weizen.

Re: Coloristen plaudern aus dem Nähkästchen - Interview

Verfasst: Sa 13 Dez, 2014 13:44
von gref
Ich habe ja gerade mein erstes Grading für einen 45-Minüter, den ich auch geschnitten habe, in Resolve gemacht. Bisher hatte ich immer nur Hauruck-gradings im Media Composer/FCP (zu 75% schneide ich TV-Magazin-Zeug, d.h. ich nutze noch etwa 30-60 Minuten am Ende der Schicht für's "Grading" - wenn man das dann so nennen will) gemacht und jetzt, nach etwa 1 Jahr theoretischer Auseinandersetzung mit der Materie, ein paar Musikvideos und Kurzfilmen, diversen Tutorials (van Hurkman und TAO) habe ich mich dann rangewagt: 655 Shots, für die ich offiziell 1 Schicht hatte… Gott sei Dank war noch ein Wochenende bis zur Abgabe dabei, das ich ich auch voll ausnutzen musste. Der Film wurde grösstenteils EB/reportagig gehdreht. D.h. ich habe extrem mit komischem Weissabgleich und Blendensprüngen kämpfen müssen. Unschön, aber auch verständlich in dem engen Zeitkorsett, in dem auch gedreht wurde. Das Grading ist ohne Bemängelung - jedenfalls ist keine bei mir angekommen - durch die QC beim Sender gegangen, und ich habe auch hier und da etwas Lob bekommen. Vor ein paar Tagen lief der Film auf 3Sat… Mein Fazit mit etwa 1 Monat Abstand: ich stehe dahinter, aber ich sehe auch Fehler, Fehler, Fehler. Ist mir unbegreiflich, wie Coloristen so ein Projekt in einem Tag durchziehen können.
Ich habe mich nicht, und würde das bis auf weiteres auch nicht, als Grader verkauft, denn ich bin Cutter, werde aber auch diese Richtung weiter verfolgen.
Hier ist der Film - noch bis 17. oder 18.12 in der Mediathek:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=48192
Kritik willkommen.

Irgendwo habe ich mal die Faustregel aufgeschnappt, dass man etwa 10 Jahre Erfahrung sammeln muss, bis man sich Colorist nennen darf. Macht für mich unbedingt Sinn: das Thema ist ja unglaublich komplex und interessant. Hab auch etwa 6 oder 7 Jahre gebraucht, bis ich mich guten Gewissens Cutter genannt habe.

Re: Coloristen plaudern aus dem Nähkästchen - Interview

Verfasst: Sa 13 Dez, 2014 16:02
von Angry_C
Naja, das Grading fängt ja praktisch schon bei der Aufnahme an. Wenn du mit einem "extrem komischen Weißabgleich" kämpfen musstest, dann hat der Kameramann dir ja schon das Wochenende gekostet.

Re: Coloristen plaudern aus dem Nähkästchen - Interview

Verfasst: Sa 13 Dez, 2014 16:40
von gref
Der verschraubte Weissabgleich war nur an ein paar Stellen, die mich aber in der Tat sehr viel Zeit gekostet haben. Auch schön 5D und C300 matchen, wenn sie schon im voraus nicht annähernd abgeglichen sind, und natürlich verrennt man sich noch an der einen oder anderen Stelle (Erfahrung) und Schwuppdiwupp: wo ist die Zeit geblieben? Alles in Allem sehr lehrreich und schmerzhaft… und durch Schmerz lernt man ja noch immer am besten!

Re: Coloristen plaudern aus dem Nähkästchen - Interview

Verfasst: So 14 Dez, 2014 00:22
von Goldwingfahrer
gref

Zum Inhalt kann ich nicht viel sagen,habe hier schon Sendungen gesehen wo der IRE über 100 lag.Du bist im Rahmen.

ReFrame ist bei 4,damits eigentlich alle Handy`s und Co es auch abspielen können lag doch das Limit bei 3 ReFrames.
Wurde das bewusst so gewählt und weiter....
bei GOP M=1 N=50........50 ist gar arg viel ?

Hier liegt Dein grösstes File in 852 x 480 vor,das heisst fürs angucken im Browser sicher okay,Frage wie liegt denn das Sendefähige vor ?

Re: Coloristen plaudern aus dem Nähkästchen - Interview

Verfasst: So 14 Dez, 2014 02:06
von gref
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