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DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 14:44
von toolman
Folgende Ausgangssituation: Habe eine DVD (Hochzeit meiner Tochter) von einem Hobbyfilmer erhalten. Ist ganz gut gemacht nur hat er beim Menü einen Namen falsch geschrieben. Das möchte ich selbst ändern, da er das Projekt mittlerweile gelöscht hat.
Ich habe nun in Premiere (CS5) einen neuen Menühintergrundclip erstellt und wollte in Encore (CS5) einfach die DVD mit dem neuen Menü neu erstellen. Habe dafür die original VOB-Dateien verwendet. Leider ist das Ergebnis nicht so prickelnd gewesen. Es hat geruckelt dass es einfach nicht anzuschauen war. Habe nun versucht die original-VOB in Premiere neu zu rendern - mit dem selben Ergebnis. Heute habe ich mit "Media.info" die Original-VOB überprüft - Sie liegen in folgendem Format vor:
ID : 224 (0xE0)
Format : MPEG Video
Format-Version : Version 2
Format-Profil : Main@Main
Format-Einstellungen für BVOP : Ja
Format-Einstellungen für Matrix : ausgewählt
Format_Settings_GOP : M=3, N=12
Format_Settings_PictureStructure : Frame
Dauer : 26min
Bitraten-Modus : variabel
Bitrate : 5 045 Kbps
maximale Bitrate : 8 500 Kbps
Breite : 720 Pixel
Höhe : 576 Pixel
Bildseitenverhältnis : 16:9
Bildwiederholungsrate : 25,000 FPS
Standard : PAL
ColorSpace : YUV
ChromaSubsampling : 4:2:0
BitDepth/String : 8 bits
Scantyp : Interlaced
Scanreihenfolge : oberes Feld zuerst
Bits/(Pixel*Frame) : 0.487
TimeCode_FirstFrame : 00:00:22:00
TimeCode_Source : Group of pictures header
Stream-Größe : 961 MiB (94%)
colour_primaries : BT.601 PAL
transfer_characteristics : BT.470 System B, BT.470 System G
matrix_coefficients : BT.601
Der einzige Unterschied den ich zu meinem Premiere Projekt gefunden habe war, dass ich das untere Halbbild zuerst gewählt hatte. Habe nun versucht das ganze mit "oberem Halbbild zuerst" zu erstellen. Ohne Erfolg - es ruckelt.
Frage: Kann ich mit irgend einem Programm die Original-VOB ohne Neucodierung verwenden und nur ein neues Menü hinzufügen, bzw. geht das auch in Encore?
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 15:06
von Skeptiker
Encore kenne ich leider nicht.
Aber solche Dinge (DVD-Menü neu, VOB unverändert) habe ich früher mit Pegasys (bzw. TMPGEnc) DVDAuthor gemacht - wenn ich mich recht erinnere, war die letzte, brauchbare Version die 1.6+irgendetwas.
Einfach zu bedienen, Menühintergrund als Bild oder Film importierbar, Sprungpunkte von Hand oder automatisch in wählbarem Abstand setzbar.
Bin mit nicht mehr sicher, ob & wie man eine komplette DVD importieren konnte. Evtl. mussten dazu die einzelnen VOBs in ein einziges MPEG-2 File verwandelt werden (verlustlos - nur aneinandergehängt!), das dann importiert wurde.
Wird leider nicht mehr verkauft und der Nachfolger 'Authoring Works' ist zwar universeller (auch Blu-ray), aber nicht mehr so übersichtlich zu bedienen. Aber im Prinzip kenne ich ihn zu wenig.
Alternativ fällt mir noch Womble MPEG Video Wizard DVD ein, das es in einer voll funktionellen 30 Tage-Testversion gibt.
Zur Hallbbildreihenfolge:
Wenn das Quellmaterial aus einer DV-Kamera stammt, wäre unteres Halbbild zuerst richtig.
Sonst ist es meines Wissens immer das obere Halbbild zuerst.
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 15:25
von dienstag_01
DVDlab als 30-tage-testversion oder vielleicht mal hier schauen:
http://forum.gleitz.info/showthread.php ... s-%E4ndern
Der Weg über Premiere oder Encore bedeutet Neukodierung des Streams und ist immer nur der Zweitbeste ;)
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 15:31
von Goldwingfahrer
Hallo
Ev.klappts mit "Menu Edit"
http://www.dimadsoft.com/products.php?lang=de
Selber arbeite ich hier mit PGCDemux
....da wird alles sauber extrahiert in:
Videobild...Audio und Untertitelspuren.
Dann werden alle Kapitelpunkte neu erstellt.
Der eigentliche mpeg2 Stream bleibt aber unangetastet..dafür habe ich extra die olle Version von U.Power Tools 2.xx unter W7 wieder zum Laufen hinbekommen,obwohl hier Encore,DVD-Architect und TMPGEnc Authoring Works 5 zur Verfügung stehen.
----------------------
ev.gingen Aenderungen auch mit PGCEdit
http://www.netzwelt.de/download/7402-pgcedit.html
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 17:03
von Bommi
Auch ich möchte den Video Wizard von Womble empfehlen:
http://www.womble.com/products/index.html
Das Format DVD erreicht langsam das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und wird von professionellen NLE offenbar nicht mehr gut unterstützt. Da bietet es sich an, ein auf DVD's spezialisiertes Tool zu verwenden, das bis zur Perfektion entwickelt wurde.
Beim erneuten Authoring einer bestehenden DVD muss der Film nicht erneut encodiert werden. Der Video Wizard beherrscht das Smart Rendering, so dass der Film sogar komplett neu geschnitten werden kann, ohne dass die Qualität durch anschließendes Rendern Schaden nimmt.
Die Trial ist voll funktionsfähig ohne Watermark oder andere Einschränkungen. Das Programm ist wunderbar kompakt und der Download nur 13,5 MB groß.
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 18:07
von Goldwingfahrer
Bommi hat geschrieben:Auch ich möchte den Video Wizard von Womble empfehlen:
http://www.womble.com/products/index.html
Der Video Wizard beherrscht das Smart Rendering, so dass der Film sogar komplett neu geschnitten werden kann, ohne dass die Qualität durch anschließendes Rendern Schaden nimmt.
Womble rendert nur an Schnittstellen neu und da auch nur wenn man nicht GOP-genau geschnitten hat,.
Es wird auch nicht "smart gerendert" sondern eine "Streamkopie" erstellt,siehe Beispielscreen.
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 18:30
von Bommi
Ja, da sind wir uns einig :-).
Smart Rendering bedeutet, dass im Fall eines Schnitts nur eine einzelne GoP (Group of Pictures - bei MPEG2 ca. ½ Sekunde) encodiert und der Rest 'gestreamed' wird. Und das natürlich nur, wenn innerhalb einer GoP geschnitten wurde.
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 21:40
von carstenkurz
Lustig, das Problem habe ich letzte Woche auch für einen Bekannten lösen müssen, da war auf einer verschickfertigen DVD für eine Einreichung eine Jahreszahl falsch im Schlusstitel. Ich konnte das mit MPegStreamClip und ein bißchen Gehacke lösen, aber eher zufälligerweise lag das Problem genau im letzten VOB und das umfasst bis auf ein paar s Abblende auch nur die Endcredits.
Es ging hier aber nicht um das Menü, sondern um Laufbild, also eine Änderung im letzten MPEG-2 Segment der DVD.
Die vorher damit beauftragten Studios hatten keinen Weg gesehen, das Problem mit kleinem Aufwand zu lösen, die hätten auf Schnittebene angesetzt, und so wie das Projekt abgewickelt wurde, hätte sogar das Grading neu gemacht werden müssen nach deren Einschätzung. Das ist natürlich Blödsinn.
Aber es war auch eng, wenn das nur ein bißchen anders angelegt gewesen wäre mit der Jahreszahl...
War aber lustig, dieses letzte VOB hatte nur 120MByte, das habe ich online zurück liefern können und dem Auftraggeber gezeigt, wir er das im Video_TS Ordner des Originals einfach austauschen und selber ne neue DVD brennen kann.
Die genannten Programme schaue ich mir mal an, hören sich interessant an. Ich hab's nur mit Toast, MPEGStreamclip und Photoshop gemacht.
- Carsten
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 21:49
von dienstag_01
Was hier alles für ein Quatsch vorgeschlagen wird. Wenn es um das Menü geht, sollte man überhaupt an keinem Video rumbasteln, egal ob mit smart rendering oder nicht.
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 22:13
von Alf_300
@Carstenkurz
Und das mit dem einfach autsauschen und neu brennrn hat funktioniert ?
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: So 02 Nov, 2014 23:42
von Goldwingfahrer
dienstag_01 hat geschrieben:Was hier alles für ein Quatsch vorgeschlagen wird. Wenn es um das Menü geht, sollte man überhaupt an keinem Video rumbasteln, egal ob mit smart rendering oder nicht.
Hallo
Du hast anscheinend folgendes überlesen....
Selber arbeite ich hier mit PGCDemux
....da wird alles sauber extrahiert in:
Videobild...Audio und Untertitelspuren.
Dann werden alle Kapitelpunkte neu erstellt.
Der eigentliche mpeg2 Stream bleibt aber unangetastet..
dann wird anhand des alten Menu-Bildes
ein neues Menu erstellt.
Rumgebastelt wird da in meinem Falle gar nichts.
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: Mo 03 Nov, 2014 00:16
von dienstag_01
Nö, hatte ich nicht überlesen. Aber nach deinem Beitrag hat sich die Diskussion doch in eine wenig hilfreiche Richtung, ob bestimmte Tools smart rendering erlauben oder eben nicht entwickelt.
Wollte ich mal kurz auf den Boden der Tatsachen zurückholen ;)
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: Mo 03 Nov, 2014 00:34
von Goldwingfahrer
Aah...ja...
DVD Authoring ist wie Du selber weisst ein komplexes Thema.
Da sollte man wirklich nicht rumpfuschen.
Wenn ich da zurückdenke dass früher Nero die IFO und die Sicherung davon [BUP] auf der DVD in nebeneinanderliegenden Blöcken abgespeichert hat,so ringeln sich mir immer noch die Zehennägel hoch.
Ist dann da an dieser Stelle ein Kratzer so ist die Rettung fast unmöglich,im Gegensatz wenn die beiden "IFO + BUP" weit auseinanderliegen.
Aber ich darf ja nicht klagen...von irgendwas muss ja ein Datenretter auch leben.
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: Mo 03 Nov, 2014 01:16
von carstenkurz
Alf_300 hat geschrieben:@Carstenkurz
Und das mit dem einfach autsauschen und neu brennrn hat funktioniert ?
Ja.
- Carsten
Re: DVD neu erstellen ohne VOB-Datei neu zu codieren
Verfasst: Mo 03 Nov, 2014 13:02
von Bommi
dienstag_01 hat geschrieben:Was hier alles für ein Quatsch vorgeschlagen wird.
Als 'Quatsch' würde ich es nicht bezeichnen, ein Verständnis der Grundlagen herzustellen, denn...
carstenkurz hat geschrieben:Die vorher damit beauftragten Studios hatten keinen Weg gesehen, das Problem mit kleinem Aufwand zu lösen, die hätten auf Schnittebene angesetzt, und so wie das Projekt abgewickelt wurde, hätte sogar das Grading neu gemacht werden müssen nach deren Einschätzung.
Offensichtlich fehlt selbst Profis das grundlegende Verständnis für den Umgang mit Videomaterial. Die mögen Spezialisten im Umgang mit ihren Programmen sein, wissen aber nicht, was die Programme mit dem Material anstellen.
Und ich halte es für durchaus wissenswert, dass man GoP's nach Belieben neu arrangieren kann und somit einen bereits finalisierten Film komplett neu schneiden kann, ohne ihn verlustbehaftet erneut encodieren zu müssen.
Richtig ist natürlich, dass dies alles mit dem DVD-Menü nichts zu tun hat und deshalb etwas off-topic geraten ist.
Die bisher beschriebenen Lösungen sind allesamt praktikabel. Das Manipulieren der Menü-Struktur könnte verwirrend sein für jemanden, der sich damit offensichtlich gar nicht auskennt. Deshalb ist es einfacher, ein neues Menü zu erstellen.
Hier der Workflow via Womble:
a) Womble Video Wizard herunterladen, installieren und starten
b) Im linken Eingabe-Fenster die erste VOB des Films öffnen und mit gedrückter linker Maustaste in die Videospur der Timeline ziehen
- Das Importieren kann direkt von DVD erfolgen.
- Die VOB's sind prima durchnummeriert.
- Die Film-VOB's haben (bis auf die letzte) die Größe 1.023,9 MB.
c) Mit Rechtsklick ins Eingabe-Fenster die nächste VOB öffnen und hinter die erste ziehen. Fortfahren, bis der gesamte Film in der Timeline liegt.
d) Rechtsklick auf eine freie Stelle der Videospur. Falls im Kontextmenü 'Lücken löschen' klickbar ist - anklicken!
e) Unten rechts auf den DVD-Button drücken und eine Vorlage fürs Menü nach Layout auswählen
f) Vorlage bearbeiten (Hintergrund-Grafik, Musik, Text)
g) Kapitel in ursprünglicher Anzahl erstellen
h) Kapitel bearbeiten (sekundengenaues Sprungziel, das dann auch der Beginn für ein gelooptes Video in der Schaltfläche sein kann)
i) Auf 'Export' klicken und Speicherort benennen - 'DVD-Brennen' anticken, wenn es sofort nach dem Finalisieren geschehen soll.
Nur das Menü wird nun berechnet - der Film selbst nur kopiert.
Sinnvoll ist es, sich vor Beginn der Arbeit ein paar Notizen zur DVD zu machen (insbesondere Zahl der Kapitel und sekundengenaue Sprungadresse)