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Kurznews: R.I.P. Harold Ramis (Ghostbusters, Groundhog Day)

Verfasst: Di 25 Feb, 2014 10:12
von slashCAM
Der Regisseur, Autor und Schauspieler Harold Ramis ist leider von uns gegangen. Ohne seine Arbeit (u.a viel mit Ivan Reitman) wäre u.a. Bill Murrays Karriere wohl niemals so steil verlaufen. Unter seiner Hand entstand echter Kult-Mainstream der 80er und 90er. Filme wie "Ghostbusters", "Reine Nervensache" oder "Täglich grüßt das Murmeltier" sorgen dabei noch heute trotz unzähliger Wiederholung immer noch für bemerkenswert stabile Zuschauerzahlen in TV- und Kino-Programmen.

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Re: Kurznews: R.I.P. Harold Ramis (Ghostbusters, Groundhog Day)

Verfasst: Di 25 Feb, 2014 10:38
von Frank Glencairn
Goodbye Harold

Re: Kurznews: R.I.P. Harold Ramis (Ghostbusters, Groundhog Day)

Verfasst: Di 25 Feb, 2014 10:50
von Axel
Sein Film "Und täglich grüßt das Murmeltier", auch der mit Murray, war fast ebenfalls sofort ein Klassiker geworden. Die von Ramis inszenierte Komödie ist nicht nur ein Film, den man sich immer wieder angucken kann. Bei dem man lacht, obwohl man genau weiß, was kommt. Der Filmtitel schaffte es im englischen Original "Groundhog Day" sogar als Begriff in die Umgangssprache für nicht enden wollenden Frust.
Es ist gleichzeitig einer der inhaltlich unterschätztesten Filme aller Zeiten. Der "nicht enden wollende Frust" verpackt das grimmig ernste Thema des buddhistischen Samsara (Schicksalrad der durch selbst verursachtes Leiden immer wieder erzwungenen Reinkarnationen) in eine Art moderne göttliche Komödie. Der Film ist frei von jedem Dogmatismus, und Murray ist dafür unter anderem der Garant. Er ist ein Zyniker, in dem Sinne, dass er von dem nicht enden wollenden Bullshit (den er als TV-Moderator mit produziert) angewidert ist. Vergleicht einmal Und täglich grüßt das Murmeltier mit dem bedeutungsschwangeren Tree Of Life, diesem überwältigenden, fast schizoiden Bullshit (ach wie kleun sünd wür Mönschen!).

Große Geister wurden von dem Thema völlig zerrüttet, so zum Beispiel Nietzsche:
Wie, wenn dir eines Tages oder Nachts, ein Dämon in deine einsamste Einsamkeit nachschliche und dir sagte: „Dieses Leben, wie du es jetzt lebst und gelebt hast, wirst du noch einmal und noch unzählige Male leben müssen; und es wird nichts Neues daran sein, sondern jeder Schmerz und jede Lust und jeder Gedanke und Seufzer und alles unsäglich Kleine und Grosse deines Lebens muss dir wiederkommen, und Alles in der selben Reihe und Folge – und ebenso diese Spinne und dieses Mondlicht zwischen den Bäumen, und ebenso dieser Augenblick und ich selber. Die ewige Sanduhr des Daseins wird immer wieder umgedreht – und du mit ihr, Stäubchen vom Staube!“ – Würdest du dich nicht niederwerfen und mit den Zähnen knirschen und den Dämon verfluchen, der so redete? Oder hast du einmal einen ungeheuren Augenblick erlebt, wo du ihm antworten würdest: „du bist ein Gott und nie hörte ich Göttlicheres!“ Wenn jener Gedanke über dich Gewalt bekäme, er würde dich, wie du bist, verwandeln und vielleicht zermalmen; die Frage bei Allem und Jedem „willst du diess noch einmal und noch unzählige Male?“ würde als das grösste Schwergewicht auf deinem Handeln liegen! Oder wie müsstest du dir selber und dem Leben gut werden, um nach Nichts mehr zu verlangen, als nach dieser letzten ewigen Bestätigung und Besiegelung?
In Stanley Kubrick - A Life In Pictures sagt Shelley Duvall, die für Shining eine banale Einstellung 80 mal wiederholen musste, ohne Regieanweisung, bis sie das nervliche Wrack verkörperte, als das der Film sie zeigt: "It was Groundhog Day".