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Are You Happy?

Verfasst: Sa 08 Feb, 2014 08:51
von thsbln
Hallo,

meine letzte (und erste lange) Dokumentation gibt es hier zu sehen:



Trailer & Infos hier:
http://gmfberlin.de/index.php/are-you-happy?id=37

Danke!

Re: Are You Happy?

Verfasst: So 09 Feb, 2014 23:59
von dienstag_01
Seltsam, ich habe den ganzen Film über nicht verstanden, warum DU den Film gemacht hast. Was willst DU erzählen?
Nach meiner Ansicht fehlt da eine ganze Ebene.

Re: Are You Happy?

Verfasst: Mo 10 Feb, 2014 08:26
von Pray
dienstag_01 hat geschrieben:Seltsam, ich habe den ganzen Film über nicht verstanden, warum DU den Film gemacht hast. Was willst DU erzählen?
Nach meiner Ansicht fehlt da eine ganze Ebene.
Kann ich mich leider nur anschließen. Dazu kommt noch das Deine Einstellungen teilweise echt viel zu lange gewählt sind, was das Ganze (trotz interessantem Thema) etwas langweilig macht. Das Gesprochene passt nicht zum Bild, oder zumindest verschließt sich mir der Sinn dahinter.

Re: Are You Happy?

Verfasst: Mo 10 Feb, 2014 12:31
von Cam1234
ich find`n gut. Lange Einstellungen passen wohl auch besser zum Thema als zu kurz geschnittene.

Re: Are You Happy?

Verfasst: Mo 10 Feb, 2014 19:09
von thsbln
Danke sehr fürs Anschauen und für Eure Rückmeldungen.

Hm, ein Bekannter von mir (altgedienter Dokumentarfilmer, der meine anderen Filme auch kennt) meinte, dass dies der erste Film wäre, in dem ich nicht hinter den Protagonisten verschwinde.
Ich glaube auch, dass im Film schon klar wird, was ich warum an O-Tönen ausgewählt habe, so daß meine Position zum Them zu erkennen ist.
Aber muß denn unbedingt klar werden, warum gerade ich den Film gemacht habe, damit er funktioniert? Es wäre nett und hilfreich, wenn Ihr dazu vielleicht nochmal kurz schreiben könntet, was Ihr in der Richtung vermißt habt - vielen Dank!

Schönen Gruß
Thomas

Re: Are You Happy?

Verfasst: Mo 10 Feb, 2014 22:16
von dienstag_01
thsbln hat geschrieben:Aber muß denn unbedingt klar werden, warum gerade ich den Film gemacht habe, damit er funktioniert?
Man kann natürlich auch eine äusserliche Konstruktion wählen - ich befrage alle Mitschüler meiner Abiturklasse etc. - das ist aber hier nicht der Fall.
Und so bleibt mir nur, dir zu folgen, deinen Fragen, deiner Auswahl, deinen Bildern. Und die versteh ich nicht. Die Auswahl der Protagonisten wirkt zufällig, die Fragen verraten mir nicht, was du suchst, und der Film erzählt mir nicht, was du eventuell *gefunden* hast. Oder eben auch nicht *gefunden* hast.
Das macht es dann etwas beliebig und auch ein wenig platt.

Re: Are You Happy?

Verfasst: Mo 10 Feb, 2014 22:43
von thsbln
Danke dienstag_01, ich laß mir mal Deine Punkte durch den Kopf gehen. Mir fehlt noch der Blick von außen, falls ich mir den je antrainieren kann, allerdings gab es in dieser Richtung bisher keine Rückmeldungen (ausser von Dir und Pray).

Natürlich ist die Zahl der Rückmeldungen begrenzt und Erwartungen und Herangehensweisen verschieden. Und ich habe wohl in den angesprochenen Punkten Schwächen, also danke nochmal fürs Zeitnehmen.

Re: Are You Happy?

Verfasst: Mo 10 Feb, 2014 22:53
von dienstag_01
thsbln hat geschrieben:Mir fehlt noch der Blick von außen, falls ich mir den je antrainieren kann, allerdings gab es in dieser Richtung bisher keine Rückmeldungen
Ein möglicher Weg ist da immer, sich von Leuten (vielleicht deren Urteil man auch traut/das man versteht) beschreiben zu lassen, was sie gesehen haben/geglaubt, verstanden zu haben. Und zwar ohne vorher eine Richtung o.ä. vorzugeben. Aus der kalten, ganz naiv.

Re: Are You Happy?

Verfasst: Mo 10 Feb, 2014 23:25
von Regisseur
Ich habe mir das mal teilweise angeschaut, nach ca. 8 Minuten konnte ich nicht mehr und fing an zu skippen. Was mir persönlich fehlt ist ein Schema. Nach spätestens 20 Minuten hätte ich mir gewünscht das etwas in die Tat umgesetzt wird. Wir verfolgen z.B jemanden der ein ganz bestimmtes Ziel ereichen will um glücklich sein zu können. Nachdem er das Ziel erreicht (oder auch nicht erreicht hat). Würde ich gerne eine Auflösung haben. Ist er nun glücklich/oder ist er auch glücklich geworden ohne sein Ziel erreicht zu haben? Sowas wie das was du gemacht hast habe ich auch schon mal gemacht (von der Form her). Ich hatte mich am Ende selbst gewundert wie schnell ich auf über 30 Minuten gekommen bin (habe es letzen Endes auf 17 Minuten runtergekürzt obwohl nur ,,höchstens 10'' geplant waren). Wenn es nicht anders ging und du keine anderen Möglichkeiten hattest es anders umzusetzen kann ich es vollkommen verstehen. Aber du hast ja noch alle Möglichkeiten (und hoffentlich auch die Motivation) offen deine Doku weiterauszubauen. Viel Erfolg!

Re: Are You Happy?

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 00:14
von thsbln
dienstag_01 hat geschrieben:
thsbln hat geschrieben:Mir fehlt noch der Blick von außen, falls ich mir den je antrainieren kann, allerdings gab es in dieser Richtung bisher keine Rückmeldungen
Ein möglicher Weg ist da immer, sich von Leuten (vielleicht deren Urteil man auch traut/das man versteht) beschreiben zu lassen, was sie gesehen haben/geglaubt, verstanden zu haben. Und zwar ohne vorher eine Richtung o.ä. vorzugeben. Aus der kalten, ganz naiv.
Ich habe schon verschiedene Leute, denen ich eine relativ fertige Rohschnittfassung zeige und um ihr Urteil bitte, aber eine explizite Beschreibung dessen, was sie zu sehen geglaubt haben, um es mit meinen Intentionen abzugleichen, hab ich bisher nicht gemacht. Danke!

Re: Are You Happy?

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 00:17
von thsbln
Regisseur hat geschrieben:Wenn es nicht anders ging und du keine anderen Möglichkeiten hattest es anders umzusetzen kann ich es vollkommen verstehen. Aber du hast ja noch alle Möglichkeiten (und hoffentlich auch die Motivation) offen deine Doku weiterauszubauen. Viel Erfolg!
Nun ja, die Idee zum Film kam im Flieger, dann brauchte ich noch über zwei Wochen, um die Leute zu finden und dann war ich noch vier oder fünf Wochen vor Ort, da war dann nicht viel mit einer Geschichte von jemanden, der mit einem konkreten was-auch-immer in der Zeit sein Glück ge-/versucht hätte, von daher blieb es eben bei diesem Ansatz, den ich auch gar nicht entschuldigen möchte - ich will es nur im Laufe der nächsten Filme besser hinbekommen, einen solchen besser umzusetzen - Motivation ist also da, der nächste Termin steht.

Danke für Deine Wünsche!

Re: Are You Happy?

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 01:37
von hoerspielwerkstatt
Hallo thsbln,

ich bin der Meinung, dass Dir mit diesem Film etwas Großartiges gelungen ist:
Du veranlasst den Zuschauer, über die zentrale Frage, die jeden erwachsenen Menschen berührt, nachzudenken.

Dabei gefällt mir die Methode Deiner Dokumentation ganz ausgezeichnet. Welche andere filmische Gestaltungsform hätte die Möglichkeit für derart zahlreiche individuelle Ansichten bieten können? Du zeigst dem sich für Deine Frage interessierenden Zuschauer Menschen, die auf mich sehr authentisch wirken und die bisweilen Gedanken äußern, die literarischen Rang haben. Sie leben in den unterschiedlichsten Verhältnissen, haben unterschiedlichste Tätigkeiten. Ihre Antworten stehen wohltuend nebeneinander und verfallen an keiner Stelle in belehrende Propaganda.

Der verweilende Schnitt, die Auswahl der Bildinhalte, die begleitende Musik - deren Gesamtwirkung ermöglicht es dem Zuschauer, zu eigenem Denken zu finden. Mit zunehmender Spielzeit wird der Film sogar zur Provokation, denn die unausgesprochene Aufforderung des Autors "Und was wäre denn Deine Antwort" beginnt im Zuschauer zu wirken.

Deine zusammengetragenen Hinweise, was "glücklich sein" sein könnte, sind umfangreich und facettenreich, sodass man zum Ende des Films eine individuelle Ahnung entwickelt, was man selbst denn wohl auf Deine Frage geantwortet hätte.

Ganz besonders gefällt mir, dass die Fragestellung vor dem Hintergrund der beiden sich diametral gegenüberstehenden Kulturen Australiens erörtert worden ist.
Auf diese Weise wird deutlich, dass die Kultur der fortschrittlichen Industrienationen christlich - westlicher Prägung im Laufe der Zeit eindimensionaler geworden ist und dringend einer Sinnbereicherung bedarf.

Ein Film, der mich verführt hat, ihn bis zum Ende mit großer Aufmerksamkeit anzuschauen und dessen Inhalt mich über den Tag hinaus beschäftigen wird.

Herzlichen Glückwunsch.

Re: Are You Happy?

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 08:18
von Jensli
Durch den Titel wird man automatisch darauf gestoßen, worum es in dem Film gehen soll, deshalb war ich sehr neugierig. Die technische Umsetzung, die Musik, alles wirkte professionell und ansprechend auf mich. Nach 10 Minuten stellte sich jedoch schnell Ernüchterung und - ja, man muss es leider sagen, Langeweile ein, da alles im Unkonkreten versandete und das Thema sowie die Interviewten sich im Kreis zu drehen begannen... Vor allem ist er viel, viel zu lang geraten! 15 Minuten gestehe ich dem Thema zu, das hätte völlig genügt. Eine so lange Doku muss einfach mit mehr "Background" und Basis über das Thema unterfüttert werden.

Re: Are You Happy?

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 09:17
von TomStg
hoerspielwerkstatt hat geschrieben:Auf diese Weise wird deutlich, dass die Kultur der fortschrittlichen Industrienationen christlich - westlicher Prägung im Laufe der Zeit eindimensionaler geworden ist und dringend einer Sinnbereicherung bedarf.
Ist zwar off topic, darf aber nicht unwidersprochen so stehenbleiben:
Wenn Dir Sinninhalte DEINER Kulturwelt fehlen, kann ich das anhand Deiner speziellen Art zu formulieren sehr gut nachvollziehen. Mit Verlaub: das gehört ins Vorwort der Erstsemestervorlesung für Soziologiestudenten. Hat aber in dieser Verallgemeinerung keinerlei Realitätsbezug, sondern lässt eher ideologisches gutmenschliches Sendungs- und Belehrungsanliegen erkennen.


Zum Film:
Besinnlichkeit und ruhige Einstellungen sind bei diesem Thema sicher angebracht, um einen Zugang zur eigenen Position zu bekommen. Aber Du erzeugst schnell Langeweile und verhinderst damit eine weitergehende Selbstreflektion. Ausserdem wird beim Zuschauer auch die Bereitschaft beseitigt, nach Deinem Anliegen, nach Deiner Message zu suchen. Davon ist auch nach 56 Minuten nichts deutlich geworden.
Technischer Hinweis: das Lesen langer Untertitel lenkt den Zuschauer sehr vom Protagonisten und dem Inhalt seiner Aussagen ab. Beides wäre hier aber sehr angebracht. Untertitel zu gesprochenem O-Ton sind zwar schnell und kostenlos gemacht, haben aber in keiner Weise die unterstützenden Wirkung einer gesprochenen Übersetzung. 1-2 Sätze O-Ton reichen, damit der Zuschauer die Charakteristik des Sprechens wahrnimmt und damit der Person zuordnen kann. Aber danach muss die gesprochene Übersetzung kommen - auch wenn es mehr Zeit und Geld kostet.

Re: Are You Happy?

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 09:46
von thsbln
Vielen Dank für Eure Anmerkungen und Kritiken (auch zur Untertitel-Problematik, die ich natürlich genauso sehe, aber das war zum einen ein selbstbezahlter Film und bei neun benötigten Sprechern und der Länge wäre das für mich nicht finanzierbar gewesen, zum anderen empfinde ich doch Englisch als so weit verbreitet, dass die meisten Zuschauer auf die Untertitel wohl verzichten).

@Jensli: welchen Background vermißt Du denn?

Re: Are You Happy?

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 10:43
von dienstag_01
TomStg hat geschrieben:Technischer Hinweis: das Lesen langer Untertitel lenkt den Zuschauer sehr vom Protagonisten und dem Inhalt seiner Aussagen ab.
Das Lesen vom Inhalt ablenkt, habe ich noch nie gehört ;)
Eigentlich ist es ja genau andersherum, Lesen ist im Gegensatz zum Zuhören weitaus kritischer und weniger manipulierbar. Beides zusammen liegt weit vor dem Zusehen, also Text und Sprecher gemeinsam, da gibt es noch weniger kritische Distanz.
Auch deshalb gibt es für mich kein MUSS von Voice over Übersetzungen, ganz im Gegenteil, man kann sich auch ruhig mal bissel anstrengen (was bei dem hier besprochenen Film sowieso nicht der Fall ist, es gibt für alles genug Zeit). Aber klar, Filme gucken als eine Art Hintergrundgeräusch geht dann nicht mehr ;)