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Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Fr 01 Jun, 2012 22:48
von Kirmesproduktion
Hallo zusammen,
immer wieder komme ich in den Konflikt mit mir, ob es sich überhaupt lohnt, mit einer Billigkamera (die Für mich allerdings nicht gerade günstig war*g*) Filme zu drehen oder sollte man es besser sein lassen, weil bei einem Wettbewerb zb. eh nur die gewinnen mit der besten Kameraqualität?
Leider ist es mir vom finanziellen her nicht möglich, mit den Professionellen aufzuschließen.
Oder kommt es bei einem Wettbewerb auch auf den Inhalt drauf an?
Vg
Kirmesproduktion
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Fr 01 Jun, 2012 23:14
von tommyb
Es kommt bei Wettbewerben nur auf die beste Bildqualität an. Es gewinnen grundsätzlich die, die z.B. mit einer Alexa drehen, weil die eine sehr gute Bildqualität liefert.
Du solltest auf eine Alexa hinsparen damit Du überhaupt nur den Hauch einer Chance hast...
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Fr 01 Jun, 2012 23:32
von Kameramensch
Ich habe eher das Gefühl, es kommt auf Story und Licht an. Die Kamera und deren Qualität ist in der Regel vernachlässigbar. Ich meine, es sollte jetzt nicht die 100€ Kamera vom Aldi umme Ecke sein und dann auch noch aus der Hand gefilmt. Aber alles darüber geht.
Warum kommst du denn auf die Idee? Schaust du dir Cannes, die Berlinale oder die Oscars an oder meinst du eher Sehsüchte?
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Fr 01 Jun, 2012 23:42
von penkeler
tommyb hat geschrieben:Es gewinnen grundsätzlich die, die z.B. mit einer Alexa drehen,
weil die auch die finanziellen Mittel dafuer haben um die Organisatoren des Wettbewerbs zu schmieren.
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Fr 01 Jun, 2012 23:50
von Frank B.
Kameramensch hat geschrieben:Ich meine, es sollte jetzt nicht die 100€ Kamera vom Aldi umme Ecke sein und dann auch noch aus der Hand gefilmt.
Jörg von Joergvideo legt beim Dreh seiner Meisterwerke auf sowas sogar ganz besonderen Wert. Ja, Geld ist eben nicht alles. Man muss auch was können.
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Sa 02 Jun, 2012 00:45
von ksr
Kirmesproduktion hat geschrieben:
Oder kommt es bei einem Wettbewerb auch auf den Inhalt drauf an?
Junge, junge... ist die Frage echt ernst gemeint???
Ich kann Dir nur raten, auf Festivals zu gehen und Dir ein Bild zu machen. Berlinale, Oberhausen usw., natürlich auch kleinere. Eine sehr interessante und heilsame Erfahrung diesbezüglich. Man kann immer wieder technisch amateurhaft anmutende Filme sehen ("habe altes VHS-C-Material zusammengeschnitten") - und manchmal beschäftigen einen diese Filme hinterher mehr als mancher Hochglanzstreifen. Guter Ton ist wichtiger als gutes Bild, beim Bild verzeiht das Publikum viel, wenn der Rest stimmt.
Es kommt fast nur auf den Inhalt an. Content is king.
Oder das, was für Inhalt gehalten wird.
Oder darauf, dass ein Produzent einen guten Draht zu den Festivalorganisatoren hat und ein Film reinkommt, weil er einen starken Fürsprecher hat.
Es kommt auf Deine Vision an. Machen, durchhalten, weiterentwickeln - aber nicht zuviel an anderen orientieren. Viele Filme schauen. Und dann was eigenes machen. Nicht einen Hollywoodfilm nachstellen - finden Freunde witzig, interessiert auf Festivals aber keinen.
Und nicht zuviel auf Slashcam surfen, da vergißt man vor lauter Technikgedöns oft den Film an sich, den man machen will.
Gerne noch ein paar Beispiele - nicht für Amateurhaftes! Sondern für Streifen, die so gar nicht den "Filmlook" aufweisen:
- "Der Wald vor lauter Bäumen" (Maren Ade, "Alle Anderen") - totale TV-Bild-Anmutung, Halbbilder usw. aber so faszinierend, dass das völlig gleichgültig ist...!
- Filme von Joe Swanberg (z.B. "Silver Bullets"). Absoluter Videolook. Inhaltlich Geschmacksache; liefen auf der Berlinale 2011. Mehr Infos:
http://www.youtube.com/watch?v=75vIxFjHyFM
- "Zucht und Ordnung", Mini-Doku über ein Renterpaar mit S/M-Vorlieben, lief in Oberhausen 2012. Mehr Infos:
http://www.youtube.com/watch?v=VWpJV3cm4xg
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Sa 02 Jun, 2012 00:49
von rush
Unter 4K oder besser 8K EXTREM ULTRA MEGAGEIL SCHARF HD hat man heute doch keine Chance mehr Filme zu drehen!
.....
Is natürlich bullshit ;)
Die Story machts... zumindest zu einem großen Teil. Wenn die Bildquali dazu noch erträglich oder gar gut bis sehr gut ist - umso besser.
Aber man kann auch noch immer mit DV und Co schöne Filme drehen - keine Frage.
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Sa 02 Jun, 2012 17:03
von derda
Nur mit ganz dicken Pinseln kann man erfolgreicher Kunstmaler werden. Das ist beim Filmen sehr ähnlich!
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Sa 02 Jun, 2012 17:37
von marwie
Na es kommt natürlich schon hauptsächlich auf gute Kameraführung, Beleuchtung, Ton etc. an, aber auf 4:3 Pal würde ich heute nicht mehr unbedingt drehen. Mit genügend Licht sehen heute ja auch consumer HD Kameras oft gut aus. Wenn man unbedingt den "Filmlook" mit geringer Schärfentiefe haben möchte, verwendet man halt einen 35mm Adapter oder eine DSLR.
Bei einer Doku, die man auch an TV Stationen verkaufen möchte, macht es aber schon sinn, wenn man sich an die jeweiligen Richtlinien bezüglich Codec, Sensorgrösse etc. hält.
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Sa 02 Jun, 2012 17:48
von Alikali
Achte auf 16:9 und auf guten Ton. (Ton ist wichtiger als irgendwelches Pixelgelaber.)
Was für eine Kamera das ist, spielt erst mal überhaupt keine Rolle.
Ein Stativ ist meistens sinnvoll. Hier nicht gerade das billigste nehmen.
Benutze die Kamera (gekauft oder am besten geliehen!) mit der du gut zurecht kommst.
Und deren Daten man problemlos in ein Schnittprogramm bekommt.
Also: In DEIN Schnittprogramm. (Gemerkt? Jetzt wirds richtig interessant.)
Du mußt davon ausgehen, daß du die Kosten für dieses Unternehmen NIEMALS wieder reinbekommen wirst - Sender kaufen kein Material, das sie nicht in Auftrag gegeben haben. Ausnahme: Es ist so dermaßen geil und außergewöhnlich, daß sie nicht anders können. Kommt extrem selten vor.
Aber da du anscheinend nicht die geringste Ahnung von irgendwas zu haben scheinst (das ist keine Wertung, nur die Schlußfolgerung aus DEINEN Postings) ist es ausgeschlossen, daß du auch nur einen Cent siehst.
Aber das macht nix! Es ist DEIN Thema - hab Spaß daran, mach es, dreh es, schneide es und bitte gib wenig Geld für irgendwelchen Technikschrott aus.
Hau rein ;-)
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Sa 02 Jun, 2012 17:53
von rush
Alikali hat geschrieben:
Du mußt davon ausgehen, daß du die Kosten für dieses Unternehmen NIEMALS wieder reinbekommen wirst - Sender kaufen kein Material, das sie nicht in Auftrag gegeben haben. Ausnahme: Es ist so dermaßen geil und außergewöhnlich, daß sie nicht anders können. Kommt extrem selten vor.
Aber da du anscheinend nicht die geringste Ahnung von irgendwas zu haben scheinst (das ist keine Wertung, nur die Schlußfolgerung aus DEINEN Postings) ist es ausgeschlossen, daß du auch nur einen Cent siehst.
Ich denke das ist auch nicht seine Intention gewesen ;)
Es ging ja primär um die Frage ob man für ein Filmfestival etc. auch mit einer eher betagten Kamera Chancen hat. Eine finanzielle Absicht würde ich hinter der Frage des Threaderstellers also nicht vermuten.
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Sa 02 Jun, 2012 18:09
von Alikali
Hast schon recht, rush.
OK, Chancen ja. Unabhängig von der Technik. Content schlägt alles.
Re: Mit "billiger" Kamera Film drehen unnütz?
Verfasst: Sa 02 Jun, 2012 18:15
von shodushitanaka
Lies dir mal die Red/GH2 Threads durch - dann siehst du, dass eine gute Kamera in den Händen zu halten noch lange keine guten Filme/macher ausmacht. Statt loszugehen und ihre Träume zu erfüllen, tummeln sie sich im Amateurforum rum und zählen noch den letzten Pixel. Ich kann nur sagen, die Filme die ich mit meiner HDVcam Sony FX1 gemacht habe, die tausend Leute ich kennengelernt habe und vor allem den Spass, den ich dabei hatte, kann man mit 15 REDs nicht bezahlen. Also geh raus, filme, hab Spass dabei und der Rest kommt von alleine...