Hab' jetzt nicht die ganze Diskussion verfolgt, aber es gibt eben viele (gerade künstlerische Berufe) von denen man nur Leben kann, wenn man wirklich gut ist und das nötige Glück hatte. Sonst krapselt man eben irgendwie am Existenzminimum herum. Ein mittelmäßiger Fotograf, oder Filmemacher, kann in der Regel auch noch davon leben, ein mittelmäßiger Maler in der Regel nicht. War der Mittelmäßige deshalb kein Maler? Karriere im klassischen Sinne wird ja entweder über die Bekanntheit, meist aber über den wirtschaftlichen/kommerziellen Erfolg definiert. Im idealfall hat man beides, oft aber auch nicht. Und so ähnlich ist das ja auch als Regisseur. Man macht etwas, wenn man ein Ziel verfolgt und danach lebt und arbeitet. Wenn man nicht den großen Durchbruch hat, dann braucht der Regisseur, Maler, oder Schriftsteller, eben eine andere Einnahmequelle um über die Runden zu kommen.
VG
Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?
Verfasst: Di 30 Jul, 2024 07:54
von iasi
pillepalle hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 07:37
Hab' jetzt nicht die ganze Diskussion verfolgt, aber es gibt eben viele (gerade künstlerische Berufe) von denen man nur Leben kann, wenn man wirklich gut ist und das nötioge Glück hatte. Sonst krapselt man eben irgendwie am Existenzminimum herum. Ein mittelmäßiger Fotograf, oder Filmemacher, kann in der Regel auch noch davon leben, ein mittelmäßiger Maler in der Regel nicht. War der Mittelmäßige deshalb kein Maler? Karriere im klassischen Sinne wird ja entweder über die Bekanntheit, meist aber über den wirtschaftlichen/kommerziellen Erfolg definiert. Im idealfall hat man beides, oft aber auch nicht. Und so ähnlich ist das ja auch als Regisseur. Man macht etwas, wenn man ein Ziel verfolgt und danach lebt und arbeitet. Wenn man nicht den großen Durchbruch hat, dann braucht der Regisseur, Maler, oder Schriftsteller, eben eine andere Einnahmequelle um über die Runden zu kommen.
VG
Diese Definition von "Karriere" anhand von Einnahmen kann ich nicht mitgehen.
Es gibt effektivere Tätigkeiten, um hohe Einnahmen zu erzielen.
Erreicht ein Film viele Menschen - was ja das Ziel sein sollte - kann sich zwar auch ein wirtschaftlicher/kommerzieller Erfolg einstellen, aber das primäre Ziel sollte dies nicht sein.
Wenn einem R. eine Menge an "Geld" anvertraut wird, um damit einen Film zu drehen, dann hat er "Karriere" gemacht.
Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?
Verfasst: Di 30 Jul, 2024 07:58
von pillepalle
iasi hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 07:54
Diese Definition von "Karriere" anhand von Einnahmen kann ich nicht mitgehen.
Das ist aber das was gesellschaftlich anerkannt wird. Wenn ich wirtschaftlichen Erfolg damit habe, dann habe ich in den Augen der meisten Menschen auch 'Karriere' gemacht. Ob das dann gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage.
VG
Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?
Verfasst: Di 30 Jul, 2024 08:28
von iasi
pillepalle hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 07:58
iasi hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 07:54
Diese Definition von "Karriere" anhand von Einnahmen kann ich nicht mitgehen.
Das ist aber das was gesellschaftlich anerkannt wird. Wenn ich wirtschaftlichen Erfolg damit habe, dann habe ich in den Augen der meisten Menschen auch 'Karriere' gemacht. Ob das dann gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage.
VG
Das mag ja für Unternehmer so sein, aber wieviel Geld nun der Regisseur eines Filmes verdient, wird meist nicht diskutiert.
Ich finde es auch schwierig, wenn man an Existenzminimum und Lebenunterhalt denkt, während man das Budget für eine Filmproduktion möchte.
Allein z.B. die Kosten für den DP übersteigen schon das Jahresgehalt vieler Menschen - und dies selbst bei einem Engagement von nur wenigen Wochen.
Um das durchschnittliche Budget eines deutschen Filmes aufzubringen, müsste ein Durchschnittsverdiener gemeinsam mit seiner Frau als Doppelverdiener ein Leben lang arbeiten.
Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?
Verfasst: Fr 02 Aug, 2024 13:16
von Nigma1313
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 27 Jul, 2024 19:18
Mir gehen diese M Videos & Video Thumbs langsam so richtig auf den Nerven.
Sorry about that!
Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?
Verfasst: Fr 02 Aug, 2024 13:28
von Bluboy
iasi hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 08:28
Das mag ja für Unternehmer so sein, aber wieviel Geld nun der Regisseur eines Filmes verdient, wird meist nicht diskutiert.
Spielberg bekommt 3% vom Budget, vielleicht ist das auch ein Grund, warum die Filme immer teurer werden.
iasi hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 08:28
Das mag ja für Unternehmer so sein, aber wieviel Geld nun der Regisseur eines Filmes verdient, wird meist nicht diskutiert.
Spielberg bekommt 3% vom Budget, vielleicht ist das auch ein Grund, warum die Filme immer teurer werden.
Das sind dann bei 100 Mio.Budget 3 Mio.für Spielberg.
Bedenkt man die Zugkraft seines Namens, ist das nicht viel.
Da er meist mit seiner Produktionsfirma beteiligt ist, sieht das nochmal anders aus.
Spielberg bekommt 3% vom Budget, vielleicht ist das auch ein Grund, warum die Filme immer teurer werden.
Das sind dann bei 100 Mio.Budget 3 Mio.für Spielberg.
Bedenkt man die Zugkraft seines Namens, ist das nicht viel.
Da er meist mit seiner Produktionsfirma beteiligt ist, sieht das nochmal anders aus.
Ich lese grad, dass er bisher 4 Milliarden zusammen gekratzt hat
Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?
Verfasst: Fr 02 Aug, 2024 14:52
von Frank Glencairn
iasi hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 08:28
Um das durchschnittliche Budget eines deutschen Filmes aufzubringen, müsste ein Durchschnittsverdiener gemeinsam mit seiner Frau als Doppelverdiener ein Leben lang arbeiten.
Na gottseidank werden Filmbudgets nicht nach dem Durchschnittseinkommen von Ehepaaren kalkuliert.
iasi hat geschrieben: ↑Di 30 Jul, 2024 08:28
Um das durchschnittliche Budget eines deutschen Filmes aufzubringen, müsste ein Durchschnittsverdiener gemeinsam mit seiner Frau als Doppelverdiener ein Leben lang arbeiten.
Na gottseidank werden Filmbudgets nicht nach dem Durchschnittseinkommen von Ehepaaren kalkuliert.
Aber sie werden kalkuliert.
Interessant dabei sind diejenigen, die einem Migranten oder Bürgergeldempfänger ein paar Euro neiden, sich dann aber wirklich satt am Steuer- und Gebührentopf bedienen wollen.
Und wirklich zum Schießen sind dann von diesen Leuten, diejenigen, die die TV-Gebühren abschaffen wollen. :)
Denn viele Filme werden mit Fördergeldern und Steuerabschreibungen kalkuliert und finanziert - und spielen dann am Ende nichts ein.
Eigentlich sollte man die Koproduktionen mit Gebührengeldern und auch die Filmförderung mal ganz abschaffen. Dann könnten sich die Gagenempfänger als Erntehelfer verdingen oder müssten sich um Rentabilität bemühen.
Denn ansonsten müssen Ehepaare sehr wohl die Filmbudgets aufbringen.
Ohne FFA-Abgabe würde der Kino-Besuch der Familie schon mal billiger. ;)
Re: Wer sollte nicht Regisseur werden?
Verfasst: Fr 02 Aug, 2024 15:51
von Bluboy
iasi hat geschrieben: ↑Fr 02 Aug, 2024 15:38
Denn viele Filme werden mit Fördergeldern und Steuerabschreibungen kalkuliert und finanziert -
Genauso sind auch die Inhalte :-((
Seit 2021 ist Claudia Roth Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Kabinett Scholz.
iasi hat geschrieben: ↑Fr 02 Aug, 2024 15:38
Interessant dabei sind diejenigen, die einem Migranten oder Bürgergeldempfänger ein paar Euro neiden, sich dann aber wirklich satt am Steuer- und Gebührentopf bedienen wollen.
Und wirklich zum Schießen sind dann von diesen Leuten, diejenigen, die die TV-Gebühren abschaffen wollen. :)
Dan ist es ja gut, daß ich noch keinen Spielfilm mit Fimförderung oder GEZ gedreht habe (obwohl man alleine mit dem Gebühren-Geld, das nur ein einziger ÖR Sender für seine neuen Chilling Lounge Sessel ausgegeben hat, ne Menge machen könnte).
iasi hat geschrieben: ↑Fr 02 Aug, 2024 15:38
Interessant dabei sind diejenigen, die einem Migranten oder Bürgergeldempfänger ein paar Euro neiden, sich dann aber wirklich satt am Steuer- und Gebührentopf bedienen wollen.
Und wirklich zum Schießen sind dann von diesen Leuten, diejenigen, die die TV-Gebühren abschaffen wollen. :)
Dan ist es ja gut, daß ich noch keinen Spielfilm mit Fimförderung oder GEZ gedreht habe (obwohl man alleine mit dem Gebühren-Geld, das nur ein einziger ÖR Sender für seine neuen Chilling Lounge Sessel ausgegeben hat, ne Menge machen könnte).
War nicht dein letzter Film, bei dem du DP warst, auch gefördert?
Chilling Lounge Sessel kosten jedenfalls nicht so viel, wie ein coproduzierter Film, den niemand sehen will. :)