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Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Mi 01 Jun, 2022 20:56
von Jalue
[/quote]
Bei Quoten geht es immer um gleiche Qualifikation.
[/quote]

Stimmt so nicht. Es gibt absolute und relative Quotenregelungen und bei ersteren ("harte Quote") muss das festgelegte Verhältnis unbedingt gewahrt werden. Ist das nicht möglich, bleiben Stellen ggf. unbesetzt. Zum einen ist das Diskriminierung von Menschen, die man ohne Quote angestellt hätte. Zum anderen wird eine Firma wohl eher "quotengerecht" (unter Aufweichung der Kriterien) einstellen, als wichtige Positionen vakant zu belassen.

Aber schon klar, ist trotzdem ne hippe Sache: "Positive Diskriminierung" und so ...

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Mi 01 Jun, 2022 21:22
von dienstag_01
Jalue hat geschrieben: Mi 01 Jun, 2022 20:56
dienstag_01 hat geschrieben: Bei Quoten geht es immer um gleiche Qualifikation.
Stimmt so nicht. Es gibt absolute und relative Quotenregelungen und bei ersteren ("harte Quote") muss das festgelegte Verhältnis unbedingt gewahrt werden. Ist das nicht möglich, bleiben Stellen ggf. unbesetzt. Zum einen ist das Diskriminierung von Menschen, die man ohne Quote angestellt hätte. Zum anderen wird eine Firma wohl eher "quotengerecht" (unter Aufweichung der Kriterien) einstellen, als wichtige Positionen vakant zu belassen.

Aber schon klar, ist trotzdem ne hippe Sache: "Positive Diskriminierung" und so ...
Ja, Quotenregelungen gibt es viele. Im Allgemeinen werden Qualifikationen verlangt. Wenn keine Qualifikationen verlangt werden, erübrigt sich auch der Blick auf höhere oder niedere Qualifikation.

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Do 02 Jun, 2022 00:25
von Jalue
dienstag_01 hat geschrieben: Mi 01 Jun, 2022 21:22 Ja, Quotenregelungen gibt es viele. Im Allgemeinen werden Qualifikationen verlangt. Wenn keine Qualifikationen verlangt werden, erübrigt sich auch der Blick auf höhere oder niedere Qualifikation.
Hey Dienstag, bist du Politiker oder stolzer Inhaber eines OSI-Diploms? Das rhetorische Einnebeln hat du jedenfalls schon mal drauf ;-)

Es geht doch darum: Vermittels (harter) Quoten kommt es zu Diskrimierung von Menschen gleicher Qualifikation, sofern sie das falsche (im Sinne von "privilegierte") Geschlecht, bzw. die falsche Hautfarbe haben.

Ist ja auch das erklärte Ziel von affirmative action (= positive Diskriminierung), deren Anhänger du zu sein scheinst. Dann steh doch auch dazu.

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Do 02 Jun, 2022 00:45
von dienstag_01
Jalue hat geschrieben: Do 02 Jun, 2022 00:25
dienstag_01 hat geschrieben: Mi 01 Jun, 2022 21:22 Ja, Quotenregelungen gibt es viele. Im Allgemeinen werden Qualifikationen verlangt. Wenn keine Qualifikationen verlangt werden, erübrigt sich auch der Blick auf höhere oder niedere Qualifikation.
Hey Dienstag, bist du Politiker oder stolzer Inhaber eines OSI-Diploms? Das rhetorische Einnebeln hat du jedenfalls schon mal drauf ;-)

Es geht doch darum: Vermittels (harter) Quoten kommt es zu Diskrimierung von Menschen gleicher Qualifikation, sofern sie das falsche (im Sinne von "privilegierte") Geschlecht, bzw. die falsche Hautfarbe haben.

Ist ja auch das erklärte Ziel von affirmative action (= positive Diskriminierung), deren Anhänger du zu sein scheinst. Dann steh doch auch dazu.
Weiter oben war es noch bessere Qualifikation ;)
Aber mich würde mal interessieren, wo man solchen absoluten Quoten begegnet. Vielleicht bei der Vorstandswahl in Parteien, aber sonst?

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Do 02 Jun, 2022 00:58
von Jalue
Berechtigte Frage. Auch im oben verlinkten Artikel von film-tv-video wird das nicht erläutert. Wäre mal ein schönes Beitrags-/Recherchethema für VolontX, eingeschlossen Interview mit den "Filmlöwinnen":

Frage 1: Welche Art der Quotierung streben Sie genau an?
Frage 2: Wer genau (if so) soll positiv diskriminiert werden?
Frage 3: Fordern Sie auch eine umgekehrte Quote für BeleuchtX, BlockX oder BühnenX ? Schließlich möchten auch weiße, proletarische cis-Männchen nach all den Jahren der Buckelei gern mal RegisseuX werden. ;-)

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Do 02 Jun, 2022 01:19
von dienstag_01
Jalue hat geschrieben: Do 02 Jun, 2022 00:58 Berechtigte Frage. Auch im oben verlinkten Artikel von film-tv-video wird das nicht erläutert. Wäre mal ein schönes Beitrags-/Recherchethema für VolontX, eingeschlossen Interview mit den "Filmlöwinnen":

Frage 1: Welche Art der Quotierung streben Sie genau an?
Frage 2: Wer genau (if so) soll positiv diskriminiert werden?
Frage 3: Fordern Sie auch eine umgekehrte Quote für BeleuchtX, BlockX oder BühnenX ? Schließlich möchten auch weiße, proletarische cis-Männchen nach all den Jahren der Buckelei gern mal RegisseuX werden. ;-)
Nur mal kurz zu Punkt 3: wie verträgt sich diese Forderung mit der Anerkennung der Qualifikation auf dem Gebiet Regie? Die zählt dann wohl nicht mehr?

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Do 02 Jun, 2022 01:49
von Jalue
Lieber Dienstag,

jetzt wird's aber aber arg sophistisch. Natürlich war meine Antwort satirisch (TM) zu verstehen, von daher per se überspitzt, aber okay, ich spiele den Ball zurück:

Warum sollte ein weißer, männlicher, heterosexueller Beleuchter von, sagen wir mal, 40 Jahren, davon X mit Set-Erfahrung, schlechter qualifiziert für den Regie- oder DoP-Job sein, als eine quotierte Transfrau mit Migrationshintergrund und Bachelor an der NY-Media School? Nun, sicher hat er nicht so viele Pasolini- oder Gender Mainstreaming -Seminare im Gepäck, aber trotzdem und obwohl ich mich damit jetzt wohl als "Rechter" (wenn nicht Schlimmeres) oute ... :

Ich persönlich würde lieber die Filme des Beleuchters sehen, weil ich ahne, dass sie besser gemacht, lebensnäher und auch unterhaltsamer wären. ;-)

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Do 02 Jun, 2022 02:08
von dienstag_01
Jalue hat geschrieben: Do 02 Jun, 2022 01:49 Lieber Dienstag,

jetzt wird's aber aber arg sophistisch. Natürlich war meine Antwort satirisch (TM) zu verstehen, von daher per se überspitzt, aber okay, ich spiele den Ball zurück:

Warum sollte ein weißer, männlicher, heterosexueller Beleuchter von, sagen wir mal, 40 Jahren, davon X mit Set-Erfahrung, schlechter qualifiziert für den Regie- oder DoP-Job sein, als eine quotierte Transfrau mit Migrationshintergrund und Bachelor an der NY-Media School? Nun, sicher hat er nicht so viele Pasolini- oder Gender Mainstreaming -Seminare im Gepäck, aber trotzdem und obwohl ich mich damit jetzt wohl als "Rechter" (wenn nicht Schlimmeres) oute ... :

Ich persönlich würde lieber die Filme des Beleuchters sehen, weil ich ahne, dass sie besser gemacht, lebensnäher und auch unterhaltsamer wären. ;-)
Und wenn es ein Mann von der NY-Media-School wäre?

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Do 02 Jun, 2022 03:37
von Jalue
dienstag_01 hat geschrieben: Do 02 Jun, 2022 02:08 Und wenn es ein Mann von der NY-Media-School wäre?
Ach Gottchen,what's about-Sophismus, lieber Dienstag! Normalerweise würde ich dich jetzt als Deppen abhaken, aber das bist du ja nicht und um deine Frage zu beantworten: Wenn er oder sie oder X in der Lage ist, gute Filme zu machen, dann soll er/sie/X seine Chance gerne bekommen. Was aber nicht notwendigerweise meine Compliance einschließt. Sobald ich das Gefühl habe, dass ich für "höhere Ziele" instrumentalisiert werde, kann ich a) meinen Leistungslevel auf das Minimum reduzieren oder b) auswandern.

Mag in deiner Blase wie eine leere Drohung klingen, schließlich macht das "Pack" ja letztlich doch immer mit. In meiner Blase, Baby, ist es eine reale Option und ich kenne so Manche, die ihr gefolgt sind. Raus aus der City und aufs Land. Oder ins Ausland.

Wird ggf. schwierig, den Ausfall an Netto-Steuerzahlern mit Gender-Mainstreaming-Mittelbauern zu kompensieren, n'est pas? Dafür dürfen dann du und deine Juste-Milieu-Kumpels Sorge tragen.

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Do 02 Jun, 2022 10:13
von dienstag_01
Jalue hat geschrieben:Wenn er oder sie oder X in der Lage ist, gute Filme zu machen, dann soll er/sie/X seine Chance gerne bekommen.
Immerhin scheint es in der Frage des Ziels schon mal gewisse Über einstimmungen mit den Filmlöwinnen zu geben ;)

Re: Männerüberschuss im Film

Verfasst: Do 22 Jun, 2023 14:56
von macaw
Auch wenn der Thread schon etwas älter ist: Am Ende werden die Frauen doppelt gekniffen sein:

1. Sie werden als Quotenfrauen bezeichnet werden, auch von Frauen selbst. Da laut des Artikels auch Ausländer und Farbige stärker repräsentiert werden sollen, bin auch ich als Mann betroffen - ich persönlich lehne das ab, brauche keine Almosen und hatte nie welche nötig.

2. Im Film wird es besonders hart, wenn die wenigen Frauen im Markt der geförderten Produktionen (die ja weiss Gott finanziell eher erfolglos sind) nun überrepräsentiert werden und dann noch stärker floppen. Am Ende haben alle verloren.