Eigentlich sollte man auf, mit Verlaub, diesen Unsinn nicht mehr antworten, da er sich schon selbst widerlegt - deshalb nur der Gründlichkeit halber
TheBubble hat geschrieben:
Na das OS, das Deine Virtalisierungslösung benötigt. Aus heutiger Sicht könnte das auch Linux sein.
Das sind doch nur theoretische Szenarios.
Zukünftig wird auch die Virtualisierung oder Nutzung der Grafikhardware immer weiter vorankommen.
Eben, in der Zukunft.
Wohin sollen den all die noch heute mit Xp genutzen PCs plötzlich verschwinden? Plötzliche Massendefekte? Unwahrscheinlich.
Natürlich kannst Du sie als Althardware und -software noch museal weiterbetreiben. Alle Hardware, die für heutige Videoformate tauglich ist, verträgt aber auch ein Upgrade auf Windows 7 oder 8. (Auf ein aktuelles Linux sowieso.)
Schon heute läuft auf XP keine vernünftige 64bit-Software, und das Feld von Videobearbeitung ist extrem volatil, wenn man nicht gerade bei DV oder HDV stehengeblieben ist. Unterstützung für neuere Codecs wird peu a peu wegfallen, neuere Dateisysteme (z.B. von Flashmedien) werden nicht mehr gelesen, und irgendwann ist der Aufwand, sich mit irgendwelchen Tricks und Umwegen zu behelfen, die Sache nicht mehr wert.
cantsin hat geschrieben:
Nein, der Vergleich passt ganz und gar. Du kannst nämlich das Auto in eine beliebige Werkstatt geben und reparieren oder sogar komplett umbauen lassen, auch ohne den Segen des Herstellers.
Du kannst auch Deine Softwareinstallation von einer beliebigen Werkstatt installieren, reparieren, konfigurieren usw. lassen.
Mach Dich doch bitte nicht lächerlich. Es ist doch wohl ein Unterschied, ob man - wie bei einem Auto, bei Computerhardware oder praktisch jedem anderen Produkt - in die technischen Eingeweide eingreifen und Komponenten warten, aufrüsten oder verändern kann, um sie ggfs. an neue technische Anforderungen anzupassen. Nochmals, proprietäre Software ist wie ein Auto mit zugeschweisster Motorhaube, oder wie ein PC, bei dem alle Komponenten verklebt sind.
cantsin hat geschrieben:
Es geht bei Open Source nicht darum, dass man selbst Programmierer ist und dafür die Bauanleitung kriegt, sondern dass die Konstruktion zugänglich ist und samt ihrer Wartung kein Betriebsgeheimnis eines Herstellers bleibt.
Warum verlangst Du das dann nicht auch für Autos?
Tue ich doch, und ist doch selbstverständlich.
Oder für die CPU Deines Computers? Immerhin kann man ohne diese auch nichts mit Open-Source-Programmen anfangen.
Auf den meisten Desktop-PCs sind CPUs wechselbar aufgesteckt, und werden Motherboards in normierten Formaten wie ATX gebaut, so dass man sie unproblematisch auswechseln kann. Um die Analogie zur Software zu ziehen: In einem Programm wie Adobe Premiere wäre die Mercury Playback Engine das funktionale (Software-)Äquivalent dessen, was eine CPU in Computerhardware leistet. Die kannst Du jedoch nicht einfach auswechseln und durch eine eistungsfähigere Version der Engine ersetzen (weil Du z.B. Unterstützung eines neueren Videoformats wie h265 oder CinemaDNG), ohne das ganze System austauschen zu müssen.
Wenn alles für jeden anpassbar frei verfügbar offengelegt wäre hätte das natürlich Vorteile, würde aber auch zu einer ganz massiven Abwanderung fähiger Entwickler führen, da in dem Bereich weniger erwirtschaftet werden kann.
Nach Deiner Logik dürfte zum Beispiel ein Haus nicht reparier- und umbaubar gebaut werden, weil sonst durchs Reparieren zuwenig abgerissen und neugebaut wird und es so zu einer massiven Abwanderung fähiger Architekten und Bauarbeiter kommt.
Merkst Du eigentlich, welchen unkritischen Quatsch Du hier verbreitest? Das ist ja eine unfreiwillige Karikatur von Propaganda a la "Initiative Neue Marktwirtschaft" und eine Verspottung allen guten Techniker- und Ingenieurtums.
cantsin hat geschrieben:
Die CD ist ein Installationsmedium, mehr nicht. Damit wird Dir vorgegaukelt, ein Produkt zu haben. Sie ist nicht mehr als der Zündschlüssel. Um mal ein Beispiel zu nennen, bei dem die Parallele aufhört: Ein Auto kannst Du verleihen, sogar kommerziell.
Ja und? Du kannst auch Deinen PC verleihen. Wurde früher sogar mehr oder weniger häufig gegen Geld gemacht, vielleicht auch heute noch (Internetcafes).
Software darfst Du nicht verleihen.
cantsin hat geschrieben:
Und das ist eben kein Besitz, sondern Nutzungsvertrag. Im Prinzip ein Mietvertrag auf unbestimmte Zeit, bei dem die Miete auf einen Schlag vorab gezahlt wird - aber der Vermieter aber einer bestimmten Zeit aufhört, das Haus und die Wohnung zu reparieren, so dass man die Bruchbude irgendwann verlassen muss.
Das ist doch ein Irrglaube. Erstmal kauf man CDs meist bei irgendeinem Händler ohne dabei extra ausformulierte Bedingungen zu akzeptieren. Schon dadurch ist man nie einen Vertrag mit dem Hersteller selbst eingegangen.
Welche Software lässt sich so installieren?
Abgesehen davon: Wenn man eine Wohnung mietet, hat man auch keinen Anspruch auf beliebige Modernisierungen ("Sicherheitsupdates").
Selbstverständlich hat man Recht auf Sicherheitsupdates - und Sicherheitsupdates sind auch bei Software alles andere als "beliebige Modernisierungen".
Sag mal, in welchem Land lebst Du? Sorry, aber wer hat Dich denn so gehirngewaschen, dass Du glaubst, wörtlich im neoliberalen Wilden Westen - oder in irgendeinem oligarchenkapitalistischen Gangsterstaat - zu leben? Die Zustände hierzulande sind zwar nicht gut, aber noch nicht so schlimm. Das macht einen ja wirklich wütend, weil Du irgendwelchen Wirtschaftspropagandaquatsch so zu glauben und auch noch grotesk missverstehen scheinst, dass Dir Deine eigenen Rechte nicht mehr klar sind.
Selbstverständlich gibt es Mieterschutz, selbstverständlich ist ein Vermieter verpflichtet, "Sicherheitsupdates" gemäss gesetzlich geforderten Bausicherheitsmassnahmen sofort und für die Mieter kostenfrei zu implementieren. Wenn z.B. ein neues Gesetz festlegt, dass bestimmte Heizungsanlagen nicht mehr sicher sind, muss der Vermieter dafür sorgen, dass die Anlage erneuert wird. Wenn nicht, kannst Du ihn auf die Anklagebank zerren und darfst sogar legal Deine Mietzahlungen einstellen.
Da Software keiner Abnutzung unterliegt, gibt es auch nichts, was langfristig zu einem Programm ähnlich einer Bruchbude führen würde. Einzig Deine Ansprüche könnten steigen.
Natürlich unterliegt Software einer Abnutzung, nämlich Bitrot durch schleichende Inkompatibilität mit Hardware und Laufzeitumgebung. Zeig mir mal bitte, wie Du eine in Fortran geschriebene Software für eine Vax heute zum Laufen bringen willst.