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Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 01:00
von kundesbanzler
Welche Nachteile genau. Wir bekommen hier von allen möglichen Posthäusern DPXen. Erleuchte mich.
Da hast du recht, extern angeliefert wird aus den Fullservice-Häusern meist dpx, ob man die nochmal intern wandeln sollte ist sicherlich diskutabel, aber kann in vielen Fällen auch sinnvoll bis erforderlich sein. Allerdings werden viele Projekte auch komplett inhouse as den Sourcen conformt und dabei sollte man von vorneherein das Format wählen, das für einen selbst am sinnigsten ist.

Ganz generell empfehle ich bzgl. den Vorteilen von exr das dieser Sache gewidmete Kapitel aus dem Anhang vom Brinkmann, da geht er auch explizit auf die Überlegenheit gegenüber dpx ein. Mal auf die schnelle die praktischen Vorteile aus dem Produktionsalltag, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

1. Dateigröße: exrs sind immer kleiner, je nach Bildinhalt sogar erheblich (bis zu Faktor 100). Für ein paar Shots in HD mag das irrelevant sein, aber 100 Revisionen in 4k und Stereo willst du nicht als dpx auf deinem Framestore liegen haben. Natürlich könnte man nur die Plates als dpx haben, allerdings ...

2. Konsistenz: ... sollte man sich so wenig Formatdschungel wie möglich geben. Da man um exr sowieso nicht herum kommt -und zwar nicht nur für 3d-Renderings sondern schon allein für precomps die aus mehr als rgba-Channels bestehen - sollte man das nicht innerhalb des Workflows mit anderen Formaten mischen. Vor allem für automatisierte Abläufe ist es furchtbar, wenn man mit Dateiendungen jonglieren muss und stets das Filesystem abgrast, welcher Typ jetzt gerade wieder benutzt wird. Außerdem muss man sich als Artist nicht mehr um den ganzen Spökes wie Colorspaces kümmern. Man arbeitet linear und deswegen sollte auch linear angeliefert werden.

3. Farbinformation: hier ist exr sowohl was das Sampling, als auch das Spektrum angeht schlicht besser. Bei dpx kannst du dir nie sicher sein, ob nicht irgendwo was weggeclampt oder kaputtgesamplet wurde. Und das kommt tatsächlich erstaunlich oft vor.

Der einzige tatsächliche Vorteil von dpx ist die geringere Komplexität und daraus folgendene CPU-Last beim Lesen und Schreiben. Deswegen sollte man den Grading-System am Ende doch die dpxen geben, da sie damit um längen besser zurecht kommen. Im Comp ist das aber vernachlässigbar, da die Bildprozessierung ohnehin viel mehr CPU-Zeit braucht, als die exr-Kompression.
Mich wundert, dass es so eine hohe Verbreitung geben soll. Das gibt es nun seit 1999 und erst im letzten Jahr ist eine (einigermassen) verbindliche Version verabschiedet worden.
Ist das so? Ich arbeite seit etlichen Jahren mit exr und hatte niemals Probleme. Ich persönliche habe seit 2011/2012 rum fast nur noch exr-Workflows erlebt, ILM arbeitet angeblich schon fünf Jahre länger ausschließlich darauf.

edit: Ups, sorry. Ist natürlich alles arg Off-Topic, mit der Kamera hat das kaum noch was zu tun. Aber die Frage stand im Raum ...

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 01:18
von iasi
Aber schon klar, dass es hier um eine <3000€-Kamera geht.

Wenn eh teure und aufwändige VFX anstehen, wird man ja wohl nicht bei der Kamera sparen.

Wenn ich mir die Aufnahmen der 4k-BM ansehe, fällt bei "City Gallery" schon auf, wo die Grenzen der Kamera liegen - zumindest bei ProRes-Aufnahmen.
Aber sonst sind das durchaus gute Ergebnisse, die man mit dem Teil erzielen kann.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass alle über die Red-Ankündigung einer 3k-Raw-Kamera für 3k$ gejubelt hatten - hier bekommen wir nun eine 4k für 3k$.
Bin mal gespannt, wann sie zu haben sein wird.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 01:29
von WoWu
@kundesbanzler
Danke für den Bericht ...
Ja, ich dachte 2007 schon, es geht gar nicht mehr weiter, weil sich über Jahre eigentlich nichts mehr tat. So um die 2012 muss sich dann wirklich einer erbarmt haben, was dann letztes Jahr in der V2 endete.
Allerdings kann ich viele Dinge nicht nachvollziehen.
Am nervigsten ist die elende Redezeit denn ein paar Frames 3node comp Render die in DPX in 10 sec durch sind, dauern in EXR(zip scanl.) so um die 3 Minuten. Und die File Size weiss ich auch nicht. Ganz im Gegenteil. EXR ist sogar etwas grösser. Dasselbe Bild, das in (10Bit log) DPX 13 MB gross ist, hat in EXR(piz) fast 15 MB
Sicher ist ein grosser Unterschied im embedded multiple passes in ein File zu packen. Wahrscheinlich meintest Du das mit den Filegrössen.
OK, das wäre bei DPX nur in riesigen Files im TIFF möglich.
Aber -mein Gott- Platten kosten heute wirklich nix mehr.
Den einzigen wirklichen Vorteil, den ich so direkt sehe, ist dass das CG rendering mit der piz Kompression besser für langsame Netzwerke geeignet ist... oder eben für riesige Projekte im Netz.
Ich will damit auch nicht sagen, dass DPX bis in alle Ewigkeit in Stein gemeisselt sein wird, aber bevor das nicht wirklich verlässlich "steht" und die entsprechende Verbreitung -und Unterstützung anderer Programme hat, ist das noch ziemlich riskant, darauf (voll) zu setzen.
Aber erst mal sehn, ob sowas auch irgendwann die Stabilität eines Standards erreicht ... oder ob sich vielleicht bis 2018 wieder nix tut.
:-)
Aber ich kann mir vorstellen, dass Du Voteile hast, wenn Du überwiegend CG Rendering machst.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 02:00
von kundesbanzler
Bzgl. Dateigröße: hast du mal ein Beispielbild, bei dem das der Fall ist? Ich habe noch nie (bewusst) erlebt, dass ein exr (zips) größer ist als sein dpx-Äquivalent und zwar sowohl bei live action als auch renderings.

Bzgl. renderzeit: das scheint mir ein Software- respektive Hardwareproblem zu sein. Wenn der Rechner nicht aus den 90ern kommt, dann muss die Comp knapp 1500 Frames lang sein, wenn sie 3min zu rendern braucht. Wenn die dpxen nur 10s brauchen, hast du also 1,5GB/s Durchsatz auf deinem Datenträger (und effektiven File-IO). Das kommt mir irgendwie komisch vor. Unabhängig davon, Comps mit drei Nodes sind bei VFX sowieso die Ausnahme.

Die meisten Probleme bei exr rühren von der Verwendung der falschen Kompression her. Was anderes als zips sollte man nicht verwenden. Es gibt zwar dieses hartnäckige Gerücht, dass für Renderings piz besser geeignet sei, in der Praxis hab ich das allerdings noch nie erlebt.

Blöd, dass wir das topic entfremden, vllt kann das jemand aufsplitten.
WoWu hat geschrieben:Aber ich kann mir vorstellen, dass Du Voteile hast, wenn Du überwiegend CG Rendering machst.
Ne, ich mach nahezu ausschließlich Comp und davon 85% zumindest partiell live action.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 02:10
von iasi
Es geht um die Kamera - also mal kurz überlegt:
BMCC vs. 4k-BM

Ergonomie und Firmware sind bei der BMCC und der 4k auf selbem Niveau.

Die BMCC bietet schon jetzt RAW.
Die 4k schaufelt schon bei ProRes ordentlich Daten auf die SSD - 880 Mbit/s mit Apple ProRes 422 (HQ) sind schon zünftig. Wie wird dies erst bei Raw aussehen?

Beide kommen mit Resolve.

Der DR der 4k ist niedriger.

Die 4k könnte was Rauschen etc. betrifft, von der höheren Auflösung profitieren. Mal sehen.

Sensorgröße - wobei alles seine Vor- und Nachteile hat.

Und dann ist da natürlich der Global Shutter: Die BMCC verbiegt vorbeifahrende Autos schon ziemlich heftig - gerade für die Einsätze, für die sich die relativ leichte 4k anbieten würde, ist der Globel Shutter ideal.

Welche Konkurrenzprodukte bekommt man in dieser Preisregion denn sonst? (Wobei man die 4k-BM leider noch nicht bekommt)

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 08:45
von ruessel
BMCC vs. 4k-BM
An der 4K passen nur Canongläser.....

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 08:57
von ruessel
Erstes Privatvideo der 4K:

White Orb Problem??? (Ampellicht)

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 09:07
von wolfgang
iasi hat geschrieben:ja - wer wirklich das maximale herausholen will, nimmt RAW, wenn es zur verfügung steht.

ökonomisch ist der verzicht auf RAW auch nicht wirklich.
Naja, aus technischer Sicht holst du sicher aus raw das Maximum raus. Aber du kannst mir nicht glaubhaft machen, dass der zusätzliche Arbeitsschritt des Gradens nicht weitere Zeit kostet - und damit jeden workflow verteuert. Du kannst mir nicht glaubhaft machen, dass die höheren Kosten aufgrund des Speicherplatzbedarfes sich nicht zu Buche schlagen. Das sind sehr wohl ökonomische Verteuerungen.

Kann ja ok sein - aber nicht jede Mini-Produktion wird sich mit diesem Workflow rechnen können. Da muss man schon genauer hinschauen ob man das wirklich braucht oder nicht.

Wobei die Production Camera ja - und das ist ja der beste Witz - jetzt nicht einmal DNG kann - sondern eh "nur" ProRes können wird.

Aber für viele Zwecke wird ProRes oder DNxHD auch völlig ausreichend sein. Das sind durchaus anerkannte Proficodecs im Broadcasting Bereich.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 09:40
von Frank Glencairn
wolfgang hat geschrieben:... Aber du kannst mir nicht glaubhaft machen, dass der zusätzliche Arbeitsschritt des Gradens nicht weitere Zeit kostet - und damit jeden workflow verteuert.
Das ist immer ein Frage, aus welcher Ecke man kommt.

Bei uns wird quasi alles immer sowieso gegraded, weil bei den Sachen die wir machen niemand will, daß es so aussieht wie am Set. Deshlab entsteht bei uns kein zusätzlicher Aufwand, im Gegenteil.

Wenn man EB macht, ist das natürlich was anderes.

Die 4k, wird zwar momentan nur mit ProRes ausgeliefert, DNG kommt aber demnächst, so wie es bei der Pocket ja auch war. 4k DNG auf ne SSD zu pressen ist nicht ganz trivial.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 10:07
von McReedy
iasi hat geschrieben: Die BMCC bietet schon jetzt RAW.
Die 4k schaufelt schon bei ProRes ordentlich Daten auf die SSD - 880 Mbit/s mit Apple ProRes 422 (HQ) sind schon zünftig. Wie wird dies erst bei Raw aussehen?
Da wir bei der BMPP visuell verlustfreies komprimiertes RAW DNG aufzeichnen sollten die Datenraten erträglich sein, wird also je nach Komplexität des Shot so zwischen 1.100 - 1.500 mbit liegen bei 25fps.
Compressed DNG würde auch der 2.5K BMCC gut stehen!

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 10:15
von Paralkar
Wird sicherlich nachgereicht, sobalds fertig ist

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 10:26
von Bergspetzl
Mal eine an das Thema angrenzende Frage um den Horizont zu erweitern (und nicht wegen 4k an einer BM):

Wie wurde das damals eigentlich bei den 70mm Systemen glöst? Die meisten Formate haben ja auch 35mm längs oder quer aufgezeichnet. Durch Anamorphoten hat man dann da noch mehr draufgequetscht. Aber gibt es eigentlich "richtige" 70mm, also (und das sit der Kern meiner Frage) auch 70mm Objektive?

lg Spetzl

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 10:27
von Ab-gedreht
Paralkar hat geschrieben:Wird sicherlich nachgereicht, sobalds fertig ist
Kostenlos! - was bei vielen Kameraherstellern nicht selbstverständlich ist!

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 11:04
von Frank Glencairn
Bergspetzl hat geschrieben:. Aber gibt es eigentlich "richtige" 70mm,

l
Ja es gibt richtigen 70mm Film, das Negativ ist allerdings "nur" 65mm weil die Tonspuren auch auch noch Platz brauchte.

Und ja, für gewöhnlich nimmt man Mittelformat Foto Optiken (Hasselblad/Mamiya), die an 70mm Kameras angepasst sind, 35 mm Glas würde das Negativ nicht ausfüllen.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 11:12
von kundesbanzler
wolfgang hat geschrieben:Aber du kannst mir nicht glaubhaft machen, dass der zusätzliche Arbeitsschritt des Gradens nicht weitere Zeit kostet - und damit jeden workflow verteuert.
Wieso sollte raw den Arbeitsschritt des Gradens zwingend erforderlich machen? Du kannst das Material auch einfach durchschleifen und dann sieht es halt aus wie es gedreht wurd - wie immer wenn nicht gegradet wird. Und du hast trotzdem noch den Vorteil, dass WB und Belichtung korrigiert werden kann, falls es mal erforderlich ist. Und das, ohne irgendwas ohne Farbkorrektur wissen zu müssen.

Die Datenmenge ist natürlich ein Problem, wobei ich die Transferdauern als wesentlich problematischer ansehe als der Platz der benötigt. Wenn man nicht organisiert an die Sache rangeht, kann es schonmal sein dass man sich Tage nur mit Kopier- /Verschiebeaktionen um die Ohren haut. Das ist ohne Frage unökonomisch.
Wie wurde das damals eigentlich bei den 70mm Systemen glöst? Die meisten Formate haben ja auch 35mm längs oder quer aufgezeichnet. Durch Anamorphoten hat man dann da noch mehr draufgequetscht. Aber gibt es eigentlich "richtige" 70mm, also (und das sit der Kern meiner Frage) auch 70mm Objektive?
70mm ist ein Positiv- (also Projektions)format. Das dazugehörige Negativ ist 65mm groß und dafür gibt es natürlich auch Objektive. Das ganze kannst du dann auch horizontal transportieren, das ist dann imax.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 11:29
von Paralkar
Ja aber ganz ehrlich deshalb überhaupt auf Raw gehen?

Große Datenmengen, Debayering extern, will man sich das wirklch antun, ohne Grading und nur um WB zu ändern, was bis zu nem gewissen Punkt ins Grading fällt.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 11:39
von kundesbanzler
Paralkar hat geschrieben:Ja aber ganz ehrlich deshalb überhaupt auf Raw gehen?

Große Datenmengen, Debayering extern, will man sich das wirklch antun, ohne Grading und nur um WB zu ändern, was bis zu nem gewissen Punkt ins Grading fällt.
Ne, das will ich damit nicht sagen. Ich sage nur, dass es nur aufgrund des Aufnahmeformats keinen Zwang gibt, jeden Shot nochmal anzufassen.

Was man wählt ist natürlich immer eine individuelle Abwägung. Allerdings finde ich auch, dass allein der Zwang zur vernünftigeren Materialökonomie und -organisation ein erstaunlicher Segen des höheren Platzbedarfs ist. Die Kamera grundlos über fünf Takes durchlaufen zu lassen ist halt dann nicht mehr so angesagt - spart einem im Nachhinen dann aber viel Zeit, egal auf was gedreht wurde.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 12:16
von iasi
Wenn man an die Datenraten denkt, die bei der 4k selbst bei ProRes und komprimiertem Raw anfallen werden, erkennt man erst den Wert von Red Raw.

4k-ProRes kommt auf bis zu 880 Mbit/s.
Mit R3D ist man hier bei der Hälfte.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 12:31
von Anne Nerven
Die BM-Kameras sind digitale Filmkameras, die eingesetzt werden (sollten), um eine Geschichte zu erzählen, also szenisch zu arbeiten. Das man dafür raw nimmt, ergibt sich doch automatisch aus dem Anspruch, seiner Geschichte einen Look zu verpassen. Und die editierbaren Parameter bei raw sind nunmal das Beste, was einem zur Verfügung steht. Die Vergleiche jpeg/raw wurden schon mehrfach angeführt.

Wer über "raw oder kein raw" nachdenkt, kann sich auch fragen "BM oder nicht BM".

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 13:59
von cantsin
kundesbanzler hat geschrieben: Ich sage nur, dass es nur aufgrund des Aufnahmeformats keinen Zwang gibt, jeden Shot nochmal anzufassen.
Stimmt aber bei Blackmagic nicht, weil da Raw nach dem ETTR-Prinzip belichtet wird, was i.d.R. individuelle Belichtungskorrekturen aller Clips in der Post erfordert.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 14:04
von wolfgang
Frank Glencairn hat geschrieben: Das ist immer ein Frage, aus welcher Ecke man kommt.

Bei uns wird quasi alles immer sowieso gegraded, weil bei den Sachen die wir machen niemand will, daß es so aussieht wie am Set. Deshlab entsteht bei uns kein zusätzlicher Aufwand, im Gegenteil.
Eben, sage ich ja. Es hängt vom Hintergrund ab. Bei MIR wäre es einfach mal zusätzlicher Aufwand - aber ich bin ja nur Unter-Zwerg-Fallweise-Mini-Produzent! :)

kundesbanzler hat geschrieben:Wieso sollte raw den Arbeitsschritt des Gradens zwingend erforderlich machen? Du kannst das Material auch einfach durchschleifen und dann sieht es halt aus wie es gedreht wurd - wie immer wenn nicht gegradet wird. Und du hast trotzdem noch den Vorteil, dass WB und Belichtung korrigiert werden kann, falls es mal erforderlich ist. Und das, ohne irgendwas ohne Farbkorrektur wissen zu müssen.
Naja, aber raw ohne Graden läßt sich wohl kaum verwenden. Was mich abschreckt ist der doppelte Arbeitsfluß (bei mir halt):
- graden in Davinci
- Export
- Schnitt in Vegas oder Edius

Also wenn meine NLEs direkt das Graden von raw erlernt haben - was bei Vegas für z.B. die Sony Kameras ja bereits heute der Fall ist - dann kann ich mir das durchaus vorstellen! Aber bis dahin ist es ein ziemlicher Zusatzaufwand.

kundesbanzler hat geschrieben:Die Datenmenge ist natürlich ein Problem, wobei ich die Transferdauern als wesentlich problematischer ansehe als der Platz der benötigt. Wenn man nicht organisiert an die Sache rangeht, kann es schonmal sein dass man sich Tage nur mit Kopier- /Verschiebeaktionen um die Ohren haut. Das ist ohne Frage unökonomisch.
Also ich fuhrwerke heute schon mit meinem 5 TB Raid herum, mich würden die Datenmengen sogar noch weniger abschrecken als der Zusatzaufwand. Kopier- und Verschiebeaktionen habe ich bei mir keine, mal abgesehen davon dass man das Projekt vielleicht zum Schluß mal auslagert. Was bisher kaum erforderlich ist - weil die Kapazitäten ausreichend groß sind.

Ich könnte mich mit Raw durchaus anfreunden, die obige Frage des Workflows ist das was mich am meisten abschreckt.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 14:14
von kundesbanzler
cantsin hat geschrieben:Stimmt aber bei Blackmagic nicht, weil da Raw nach dem ETTR-Prinzip belichtet wird, was i.d.R. individuelle Belichtungskorrekturen aller Clips in der Post erfordert.
Das ist eine merkwürdige Formulierung. Es "wird" gemacht, weil sich Menschen dazu entscheiden, es so zu machen. Sie könnten aber auch so belichten, dass keine Korrektur notwendig ist, was einem natürlich bezüglich der Grenzbereiche etwas Flexibilität raubt, wenn man sie plötzlich doch haben will.

Klar, speziell BMD macht es einem da etwas schwierig, weil die Kontrollmöglichkeiten innerhalb der Kamera begrenzt sind, aber wers braucht kann ja extern kontrollieren.
Also ich fuhrwerke heute schon mit meinem 5 TB Raid herum, mich würden die Datenmengen sogar noch weniger abschrecken als der Zusatzaufwand.
Hm, 5TB ist meineserachtens schon für ein einzelnes mittelgroßes Projekt ziemlich wenig Platz.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 14:21
von Frank Glencairn
kundesbanzler hat geschrieben: Es "wird" gemacht, weil sich Menschen dazu entscheiden, es so zu machen. Sie könnten aber auch so belichten, dass keine Korrektur notwendig ist,
Nur wenn dir verrauschte Tiefen (und eigentlich alles unter 40 IRE) völlig Schnuppe sind.

ETTR hat schon einen tieferen Sinn, auch wenn sich manche nicht von ihren alten Dogmen lösen können, bei der BMC muß man entweder umdenken oder denoisen.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 14:23
von Frank Glencairn
kundesbanzler hat geschrieben: Hm, 5TB ist meineserachtens schon für ein einzelnes mittelgroßes Projekt ziemlich wenig Platz.
Was habt ihr denn für Projekte?

5TB sind über 5 Stunden raw in unkomprimiertem 2.5k.

Das langt mal locker für einen durchschnittlichen Spielfilm, wenn man nicht gerade Kubrick heißt.

6TB kosten gerade mal 200 Euro wenn das (+ 2x Backup) bei einer Produktion n icht drin ist, dann hat man sowieso ein Problem.

Rechne mal nach was du für 5 Stunden SR Bänder oder Film ausgegeben hättest.

Wenn's gar nicht geht, kann man immer noch nach Cineform konvertieren, dann spart man sich auch den Roundtrip über Resolve.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 14:33
von kundesbanzler
Frank Glencairn hat geschrieben:Nur wenn dir verrauschte Tiefen (und eigentlich alles unter 40 IRE) völlig Schnuppe sind.
Die Aussage falsifiziert sich selbst. Wenn dir diese Bereiche wichtig sind, dann musst du eben so belichten, dass sie nicht rauschen, das ist ja die Grundannahme an der ganzen Sache. Wenn dir dann die Lichter zu sehr flöten gehen baust du dir eben eine Std-LUT, die sie dir in Bild wieder reindrücken. Es sei denn, es ist beides nicht gleichzeitig nicht einzufangen, dann hat das aber nichts mehr mit Post vs Keine-Post zu tun, denn es ist einfach nicht da.

Ich versteh das Problem nicht.
Frank Glencairn hat geschrieben:
kundesbanzler hat geschrieben: Hm, 5TB ist meineserachtens schon für ein einzelnes mittelgroßes Projekt ziemlich wenig Platz.
Was habt ihr denn für Projekte?

5TB sind über 5 Stunden raw in unkomprimiertem 2.5k.
Ja, stimmt für das Material an sich sollte es in der Tat locker reichen. Irgendwie kam es mir arg knapp bemessen vor, aber bei mir sind es dann eher andere Dinge, die den Platz fressen.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 14:37
von Frank Glencairn
Wenn ich so belichte, daß die Lichter flöten gehen hab ich erstens nich

"so belichtet, daß keine Korrektur notwenig ist"

und zweitens, wenn die Lichter flöten gehen, dan hilft mir auch keine LUT mehr.

Aber bitte, jedem das seine, ich bin mit den Ergebnissen meines Workflow mehr als zufrieden.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 14:46
von kundesbanzler
Frank Glencairn hat geschrieben:Aber bitte, jedem das seine, ich bin mit den Ergebnissen meines Workflow mehr als zufrieden.
Ich wollte niemals bestreiten, dass der Workflow mit ETTR und Post-Korrektur für das Ergebnis klar der bessere ist.

Ich wollte lediglich sagen, dass auch mit BMD-raw ein komplett korrekturfreier Workflow möglich ist, der die gleichen Ergebnisse erziehlt wie ein "Camcorder" aus der gleichen bzw. auch höheren Preisklassen.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 15:08
von McReedy
iasi hat geschrieben:Wenn man an die Datenraten denkt, die bei der 4k selbst bei ProRes und komprimiertem Raw anfallen werden, erkennt man erst den Wert von Red Raw.

4k-ProRes kommt auf bis zu 880 Mbit/s.
Mit R3D ist man hier bei der Hälfte.
Kommt darauf an welches ProRes man verwendet!

Bei UHD (3840x2160) @ 25fps zeichnet man mit ProRes 422 (HQ) 733Mbit/s auf, das entspricht exakt der 3:1 Komprimierung des r3draw Formats.

Es gibt ja immer die Option die aufgezeichneten ProRes Dateien zu komprimieren, die Komprimierung verhält sich ähnlich wie redRaw (Abgesehen von den Vorteilen von redRaw in der Post, steht bei ProRes auf jeden Fall die Performance im Vordergrund!):

redRaw 2:1 = 1093 Mbit/s
ProRes 444 = 1100 Mbit/s

redRaw 3:1 = 733 Mbit/s
ProRes 422 (HQ) = 733 Mbit/s

redRaw 5:1 = 440 Mbit/s
ProRes 422 = 490 Mbit/s

redRaw 7:1 = 313 Mbit/s
ProRes 422 (LT) = 340 Mbit/s

redRaw 14:1 = 153 Mbit/s
ProRes 422 Proxy = 150 Mbit/s

redRaw 18:1 = 120 Mbit/s


Komprimiertes DNG lässt sich bei der BMPC nur in UHD aufzeichnen.

Pro 1TB passen 2,2h 2.5K RAW DNG drauf ;-)

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 15:27
von iasi
wolfgang hat geschrieben:
Also ich fuhrwerke heute schon mit meinem 5 TB Raid herum, mich würden die Datenmengen sogar noch weniger abschrecken als der Zusatzaufwand. Kopier- und Verschiebeaktionen habe ich bei mir keine, mal abgesehen davon dass man das Projekt vielleicht zum Schluß mal auslagert. Was bisher kaum erforderlich ist - weil die Kapazitäten ausreichend groß sind.
... überschätze mal bloß diese 5TB nicht zu sehr ... man muss auch immer bedenken, welcher Kopieraufwand da auf einen zu kommt:
Erst mal wollen die SSDs kopiert und auch gesichert werden.
Dann hat man die Projektdaten, die ebenfalls gesichert werden sollten.

Aus 1TB für 2h werden schnell 3TB ... und das bei ProRes ...

Letztlich ist die Frage der Datenmenge doch gar nicht RAW oder nicht-RAW sondern wie stark und effizient ist die Komprimierung.

CinemaDNG RAW Komprimierung kommt nur auf 2:1 ... das bedeutet noch immer reichlich GB bei 4k.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 15:46
von iasi
McReedy hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:Wenn man an die Datenraten denkt, die bei der 4k selbst bei ProRes und komprimiertem Raw anfallen werden, erkennt man erst den Wert von Red Raw.

4k-ProRes kommt auf bis zu 880 Mbit/s.
Mit R3D ist man hier bei der Hälfte.
Kommt darauf an welches ProRes man verwendet!

Bei UHD (3840x2160) @ 25fps zeichnet man mit ProRes 422 (HQ) 733Mbit/s auf, das entspricht exakt der 3:1 Komprimierung des r3draw Formats.

Es gibt ja immer die Option die aufgezeichneten ProRes Dateien zu komprimieren, die Komprimierung verhält sich ähnlich wie redRaw (Abgesehen von den Vorteilen von redRaw in der Post, steht bei ProRes auf jeden Fall die Performance im Vordergrund!):

redRaw 2:1 = 1093 Mbit/s
ProRes 444 = 1100 Mbit/s

redRaw 3:1 = 733 Mbit/s
ProRes 422 (HQ) = 733 Mbit/s

redRaw 5:1 = 440 Mbit/s
ProRes 422 = 490 Mbit/s

redRaw 7:1 = 313 Mbit/s
ProRes 422 (LT) = 340 Mbit/s

redRaw 14:1 = 153 Mbit/s
ProRes 422 Proxy = 150 Mbit/s

redRaw 18:1 = 120 Mbit/s


Komprimiertes DNG lässt sich bei der BMPC nur in UHD aufzeichnen.

Pro 1TB passen 2,2h 2.5K RAW DNG drauf ;-)
Die BM-Cams lassen es doch gar nicht zu, die Komprimierungsrate zu wählen. RedRaw bietet bei 8:1 die für die meisten Situationen beste Qualität-Datengröße-Relation - der neue Dragon-Sensor soll hier gar noch stärkere Komprimierung erlauben. Selbst wenn das maximum herausgeholt werden soll (z.B. für Greenscreen), hat R3D gegenüber z.B. komprimiertem CinemaDNG RAW die Nase vorn.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 16:25
von wolfgang
iasi hat geschrieben:Aus 1TB für 2h werden schnell 3TB ... und das bei ProRes ...

Letztlich ist die Frage der Datenmenge doch gar nicht RAW oder nicht-RAW sondern wie stark und effizient ist die Komprimierung.
Da bin ich absolut bei dir - klar hängt das von Datenrate und Komprimierung ab. Und genau deshalb will ich hier ja versuchen "halbintelligent" vorzugehen :):) - weil sonst kann ich gleich mal in weitere Serverfarmen instieren. Und dazu fehlt mir derzeit (noch) die Lust.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 16:49
von prime
iasi hat geschrieben:...der neue Dragon-Sensor soll hier gar noch stärkere Komprimierung erlauben.
Was hat denn der Sensor mit der Komprimierung zu tun? Oder koppelt RED ne neue Firmware/Software an den neuen Sensor?

Der Kameraverleih zittert, da es Kameras, die Profiqualität, zumindest was

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 20:38
von Francisromao
die Bildqualität betrifft, für 2 Tage Arri-Verleih gibt. Diese Blackmagic mit Global-shutter ist eine weitere Hiobsbotschaft. - Allerdings im Bereich der Objektive überlebt der Verleih, denn gute Objektive von Cooke, Angénieux, Zeiss, auch Canon sind immer noch sehr teuer und da ist auch keine Veränderung in Sicht. So wird der Cameramann der Zukunft seine eigene Cam mitb ringen, aber neben einigen billigeren "Hausobjekitiven" noch immer Objektive ausleihen.

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 21:04
von iasi
prime hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:...der neue Dragon-Sensor soll hier gar noch stärkere Komprimierung erlauben.
Was hat denn der Sensor mit der Komprimierung zu tun? Oder koppelt RED ne neue Firmware/Software an den neuen Sensor?
Gleiche Bildqualität bei stärkerer Komprimierung - auch aufgrund des besseren Rauschverhaltens.
Sagt Red - sagen die Wenigen, die eine Dragon haben - ob´s wirklich stimmt ???

Re: Blackmagic 4k Production Camera wird jetzt für 2.735 Euro ausgeliefert

Verfasst: Di 11 Feb, 2014 21:07
von iasi
Francisromao hat geschrieben:die Bildqualität betrifft, für 2 Tage Arri-Verleih gibt. Diese Blackmagic mit Global-shutter ist eine weitere Hiobsbotschaft. - Allerdings im Bereich der Objektive überlebt der Verleih, denn gute Objektive von Cooke, Angénieux, Zeiss, auch Canon sind immer noch sehr teuer und da ist auch keine Veränderung in Sicht. So wird der Cameramann der Zukunft seine eigene Cam mitb ringen, aber neben einigen billigeren "Hausobjekitiven" noch immer Objektive ausleihen.
... jetzt mal besser keine Vergleiche zwischen Alexa und der Blackmagic 4k beginnen ... das sind zwei verschiedene Klassen von Kameras ...