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Re: 8bit vs 12bit raw

Verfasst: So 01 Feb, 2015 20:33
von CameraRick
Genau das ist doch der Knackpunkt. 8bit, da schreit doch kein Hahn nach wenn Du das Material nur wenig oder gar nicht anfasst. Aber da brauchts dann streng genommen aber auch keinen Schultermann, sondern da reicht theoretisch auch ein Mobiltelefon

Wenn Du anfängst das Material, auf welche Weise auch immer, kräftig an zu fassen bist Du froh über eine höhere Qualität des Materials, das doch logisch.

Man braucht ja auch keinen 350€ teuren Super-Topf, wenn man ihn nur nutzt um Wasser für den Tee aufzukochen

Re: 8bit vs 12bit raw

Verfasst: So 01 Feb, 2015 20:46
von Jott
Wieso muss man immer "derbe ins Grading" gehen? Mit solchen Kameras überlegt man schon vor dem Dreh den gewünschten Look, nimmt entsprechende Einstellungen vor, belichtet exakt, leuchtet. Die Farbkorrektur ist dann "nur" Feinschliff, das ist kein Problem.

Es gibt halt völlig verschiedene Herangehensweisen an eine Produktion. "Derbe ins Grading gehen" riecht schon ein wenig nach "fix it in the post" - nicht jedermanns Philosophie.

Re: 8bit vs 12bit raw

Verfasst: So 01 Feb, 2015 21:07
von CameraRick
Es geht doch nicht mal nur ums Grading, das fängt bei einer einfachen Retusche an.

Viele wollen auch nicht "derbe ins Grading" gehen, aber eben wenn sie (auch normal) Graden eben viel heraus holen können. Wenn Du eine hohe Dynamik willst, kommst Du eben irgendwie in den Bittiefen nicht ohne irgendeine Art LOG (oder eben unveränderbares, kamerainternes Tonemapping was ich nur bei Mobiltelefonen sehe) hin. Und wenn Du dann das Tonemapping in die Post verschiebst, wo Du die Werte für das Senden bei 8bit aufbereitest, kommst mit 8bit an der Quelle eben einfach nicht so weit.
Dafür braucht man kein Transformers-Grading, ist eigentlich auch a bissl logisch.

Aber wenns einem um Dynamik geht ist man vielleicht mit so einer Sony auch nicht unbedingt optimal beraten

Re: 8bit vs 12bit raw

Verfasst: So 01 Feb, 2015 21:31
von Paralkar
Ich bin Colorist, in der Werbung geht man halt oft derbe ins Grading und auch im Film ist das nicht untypisch mal etwas mehr anzupacken.

Ist und bleibt Geschmackssache, aber wie oft sich die Meinung des Produzenten und der Regie in der Post ändert und Weißabgleiche wieder verschoben werden (meist zum Unwohl des DOPs)

Werbung ist dabei ganz schlimm, Produktionsfirma, Werbeagentur, Kunde wollen alle mitreden :-D

In dieser Welt ist Raw und alles ändern können, Gold wert

Re: 8bit vs 12bit raw

Verfasst: So 01 Feb, 2015 22:38
von Angry_C
Paralkar hat geschrieben:Ich bin Colorist, in der Werbung geht man halt oft derbe ins Grading und auch im Film ist das nicht untypisch mal etwas mehr anzupacken.

Ist und bleibt Geschmackssache, aber wie oft sich die Meinung des Produzenten und der Regie in der Post ändert und Weißabgleiche wieder verschoben werden (meist zum Unwohl des DOPs)

Werbung ist dabei ganz schlimm, Produktionsfirma, Werbeagentur, Kunde wollen alle mitreden :-D

In dieser Welt ist Raw und alles ändern können, Gold wert
Und das soll professionell sein, dass man sich nach dem Dreh um den Look streitet?

Re: 8bit vs 12bit raw

Verfasst: So 01 Feb, 2015 22:46
von wp
Angry_C hat geschrieben:
Und das soll professionell sein, dass man sich nach dem Dreh um den Look streitet?
Gerade die.

Da findet sich immer 'ne Agenturmietze, die sich irgendwie profilieren muss, um nicht mit Anfang 30 durch was anderes ersetzt zu werden.

Re: 8bit vs 12bit raw

Verfasst: Mo 02 Feb, 2015 00:20
von Paralkar
Ich bin ja auch kein Fan von, aber so ist es halt,

Der DP ist bei Werbung selten in der Post dabei, das ist alles Sache der Produktionsfirma und Agentur und ganz am Ende des Kunden.

Ihr müsst da von der Idee weggehen, alles so kreativ und freiheitlich zu betrachten wie beim Film.

Bei Werbung geht es um Marketing Aspekte, schaut unser Kleid in jedem Shot komplett gleich aus und entspricht es der Farbe, wie es im Laden aussieht. Es geht immer ums Produkt, da ist nicht zwangsläufig kreativ.

Da gibt auch kein Überlegen, wird das so oder so aufgelöst, klar gibt es Varianten, aber da wird viel strikter gedreht. Weil bei den Konzepten schon meist 20 Leute drüber geschaut haben und es gepiched wurde.

Bei Werbefotografie bei BMW haben die eine Firma die nur das Lightning vom Lack macht, weil die einfach die besten drin sind. Und da wird teilweise so aufs kleine Detail runtergebrochen, das es nervig und mühseelig wird.

Aber da steckt halt noch ordentlich Geld dahinter

Re: 8bit vs 12bit raw

Verfasst: Mo 02 Feb, 2015 08:54
von Jott
Werbung ist ein Spezialfall. Um mit der dort grassierenden kompletten Planlosigkeit von Wichtigtuern (Buchtipp: "E-mail an alle" von Matt Beaumont) umgehen zu können, sind raw oder Prores 4444 natürlich hilfreich.

Im normalen Leben geht's aber auch ohne. Sonst gäbe es ja kein Fernsehen und auch sonst kaum was zu sehen! :-)

Ansonsten: für eine Weile war die 5D DIE must have-Hipkamera für Werbung, ganz ohne externe Recorder und Wunderlampe, original Canon. Vincent LaForet war der Auslöser. Ging erstaunlicherweise bestens, verzückte Producer und Kundschaft. Es gibt nun mal keine absoluten Weisheiten und Wahrheiten in diesem Bereich.