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Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Verfasst: Fr 22 Aug, 2014 20:20
von Jensli
Skeptiker hat geschrieben:Ich habe mir den Trailer ebenfalls angeschaut. Und kann mich dem Urteil von Funless anschliessen.
Das Ganze sieht für mich ziemlich professionell aus.
Die Homepage ist in der Tat professionell gestaltet, ansonsten möchte ich den Überschwang mal etwas einbremsen - was ich auf youtube gesehen habe wirkte vom Look, den Dialogen und den Gesangs"künsten" der Jungdarsteller dann doch eher prosaisch und dürfte bei Schulaufführungen bei vielen Jugendlichen ein verschämtes Kichern auslösen. Für ein Erstlingswerk gelungen und auch ich drücke die Daumen, aber was ich im youtube-Trailer sehen konnte war wenig Mobbing, viel ungelenker Teenie"gesang" und ebensolche "Schauspielkunst". Man muss das auch mal sagen dürfen, nicht dass unser Nachwuchsfilmer jetzt abhebt. Und ich meine das gar nicht despektierlich oder herablassend, nur man muss auch mal realistisch bleiben. Etwas Förderungswürdiges konnte ich, nebenbei bemerkt, nicht entdecken.

Re: Warum wirken Deutsche Filme wie Deutsche Filme? :P

Verfasst: Fr 22 Aug, 2014 21:30
von Skeptiker
Jensli hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:Ich habe mir den Trailer ebenfalls angeschaut. Und kann mich dem Urteil von Funless anschliessen.
Das Ganze sieht für mich ziemlich professionell aus.
Die Homepage ist in der Tat professionell gestaltet, ansonsten möchte ich den Überschwang mal etwas einbremsen ...
Das finde ich ok.
Und mein etwas gewagtes 'professionell' sollte durch das vorangestellte 'ziemlich' ja wieder gedämpft werden.
Wer den Rest meines vorherigen Beitrags liest, bemerkt, dass da von Überschwang eigentlich nicht die Rede ist.

Wir sind hier an einem Punkt, wo's auf verschiedene Arten weitergehen kann.

1.
GlobalPlayer gibt sich soweit zufrieden mit unseren schonenden Analysen und aufmunternden Statements und wir lassen das - auch aufgrund mangelnden weiteren Anschauungsmaterials - so stehen und drücken ihm die Daumen.

2.
GlobalPlayer will es wissen und stellt mehr Infos und weitere Teile seines Films hier zur Verfügung und zur Diskussion.
Dann ist die Schonzeit allerdings vorbei. Das kann dann im Klartext auch ziemlich wehtun. Und z. B. Fragen beinhalten wie: Macht es eigentlich Sinn, wenn 12-jährige Teenie-Mädchen - durch 'unterstützende' Eltern und 'wohlwollende' Talent-Manager gepusht und mit Karriereaussichten bereits in Star-Sphären gehypet - mit dem gesamten eingeübten Habitus (Augenklimpern, Kopf-Schräghalten, Schmollmund, kratzige Schmalz-Stimme, falls es der Text verlangt etc. etc) von ausgewachsenen Popstars in solchen als Musical verkleideten Talent-Shows auftreten und auf zukünftige 'Superstar'-Karriere getrimmt werden?

Das ging mir beim Ansehen des Trailers bzw. des Vorproduktions-Clips eben auch durch den Kopf.

Talent ist da, zweifellos. Aber eine etwas abgehobene Publikumslieblings-Dressiertheit meinte ich auch zu entdecken.
Ein wenig weitere Recherche ergab, dass die eine Hauptdarstellerin offenbar singend kreuz und quer durch Deutschland zieht - seien es Sportfeste, Jubiläumsanlässe oder sonstige Feiern und Musikveranstaltungen aller Art, während die Andere in der RTL-Show 'Das Supertalent' 2013 auftrat und auch weiterkam.
Den gesanglichen Status Quo der Beiden im 'Showstar-Barometer' konnte ich hingegen nicht wirklich ausmachen.

Das alles ist durchaus positiv, und ich wünsche beiden viel Erfolg bei all ihrem Gesanges-Tun. Nur wenn der Traum von der Traumkarriere dann doch irgendwann platzt oder auf unerwartet ruhigere Nebengeleise führt, dann kann bei vorherigem Verlust jeglicher Bodenhaftung eben auch ein unsanfter Absturz aus illusionären Höhen folgen.

Weiterer Punkt: Wenn in einem deutschsprachigen Musik-Film jeder Song auf englisch ist, dessen Sinn sich dem eigentlich anvisierten Teenie-Publikum erst durch Untertitel offenbart, will mir das nicht wirklich einleuchten.
Ist deutsch zu provinziell, englisch DAS einzige Tor zur weiten Welt? Klar ist da etwas dran, aber trotzden ...

Das Ganze ist mir etwas zu manieriert und - soweit ich die Erzählung mitbekommen habe - etwas arg konstruiert und vermutlich vorhersehbar. Kommt dazu noch der (gut gemeinte und im Prinzip richtige) dramaturgische Kniff mit dem Schul-Mobbing (um auch die Kehrseite der frühen Prominenz zu thematisieren bzw. im Fall des zugezogenen Mädchens aus der Fremde eher die Ablehnung seines Andersseins) und wir sind wieder am Ausgangspunkt - dem gesellschafts- & sozialkritischen Autorenfilm (bzw. hier auch Genrefilm) mit didaktischer Note: "Ihr müsst ihn alle einfach gut finden, weil wir meinen es auch nur gut!"

Ok, das war jetzt alles etwas böse, aber ich trage ja meinen 'Nickname' nicht ganz umsonst ;-)

PS:
Vielleicht wär's ganz nützlich gewesen, wenn mal ein T-Rex quer durchs Klassenzimmer gestampft wäre (ohne ernsthaften Schaden anzurichten). Solch kleine, unerwartete Ausflüge ins Surreale können bei Journalisten und Filmkritikern teils ungeahnte Schreibanstrengungen und (ungewollte) Empfehlungen auslösen ;-)

Nachträgliche Korrektur: Schreibfehler!
Popstars statt Postars - das musste einfach korrigiert werden!

Re: Teenie Musical Film über Mobbing

Verfasst: Sa 23 Aug, 2014 03:26
von GlobalPlayer
jensli hat geschrieben:
Die Homepage ist in der Tat professionell gestaltet, ansonsten möchte ich den Überschwang mal etwas einbremsen
diese ist genauso selbst gestaltet wir der Film :)
jensli hat geschrieben: - was ich auf youtube gesehen habe wirkte vom Look, den Dialogen und den Gesangs"künsten" der Jungdarsteller dann doch eher ...
Ich bitte zu bedenken, das es hier nicht um Selbstbeweihräucherung ging sondern ursprünglich um ein ganz anderes Thema. Ich wiederhole aber gene noch mal die Gegebenheiten, außer eine PMW Ex1 nichts vorhanden, sowohl Jugendliche als auch Autor, Regie und der größte Teil der Crew hatten keine Vorerfahrungen diesbezüglich. Ich finde aber auch das es Szenen im Film gibt wo das wirklich gar nicht mehr auffällt ;)
jensli hat geschrieben: Für ein Erstlingswerk gelungen und auch ich drücke die Daumen
Vielen Dank - und ja es ist ein absolutes Erstlingswerk.
jensli hat geschrieben:aber was ich im youtube-Trailer sehen konnte war wenig Mobbing, ...
Das war der Ansatz, deshalb gab es auch die FSK0, das Mobbing wurde in einer Geschichte verarbeitet, die aber auch alleine bestehen könnte, damit es keine Kinder gibt die von vorneherein Abstand zu einem reinen Anti Mobbing Film suchen würden.
jensli hat geschrieben: Man muss das auch mal sagen dürfen, nicht dass unser Nachwuchsfilmer jetzt abhebt.
Bei soviel aufgetürmten bestehenden Rückzahlungen ist das sicherlich das allerletzte an das ich denken würde ;)

Re: Teenie Musical Film über Mobbing

Verfasst: Sa 23 Aug, 2014 03:59
von GlobalPlayer
Skeptiker hat geschrieben:
Jensli hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:Ich habe mir den Trailer ebenfalls angeschaut. Und kann mich dem Urteil von Funless anschliessen.
Das Ganze sieht für mich ziemlich professionell aus.
Die Homepage ist in der Tat professionell gestaltet, ansonsten möchte ich den Überschwang mal etwas einbremsen ...
Das finde ich ok.

Macht es eigentlich Sinn, wenn 12-jährige Teenie-Mädchen - durch 'unterstützende' Eltern und 'wohlwollende' Talent-Manager gepusht und mit Karriereaussichten bereits in Star-Sphären gehypet - mit dem gesamten eingeübten Habitus (Augenklimpern, Kopf-Schräghalten, Schmollmund, kratzige Schmalz-Stimme, falls es der Text verlangt etc. etc) von ausgewachsenen Postars in solchen als Musical verkleideten Talent-Shows auftreten und auf zukünftige 'Superstar'-Karriere getrimmt werden?
Hier möchte ich ganz energisch widersprechen, die Mädchen haben bereits vorher gesungen, deswegen wurden sie ausgewählt. Niemand hat sie gehypt im Gegenteil, die Jugend von heute ist knallhart und mobbt sogar wenn ein Film mal länger braucht bis er rauskommt, bis heute halten sie sich zurück. Es ist weder eine Stimme verstellt noch wurde etwas von den anderen angesprochenen Sachen vorgeschrieben. Die Mädchen waren schon recht authentisch für sich selbst, wenn das trotzdem so scheint wäre das eine allgemeine Frage die alle Jugendlichen betrifft.
Skeptiker hat geschrieben: Nur wenn der Traum von der Traumkarriere dann doch irgendwann platzt ...
wir reden hier von einem Mini kleinen Film der in 14 Kinos mehr schlecht als recht gelaufen ist also bitte auf dem Teppichboden bleiben. Von Traumkarriere war nie die rede ...
Skeptiker hat geschrieben: ..jeder Song auf englisch ist, dessen Sinn sich dem eigentlich anvisierten Teenie-Publikum erst durch Untertitel offenbart, ..
das ist quatsch unsere Tests wurden mit 13jährigen gemacht die allesamt die Texte im großen und ganzen verstanden haben und sehr berührt waren. Und nochmals zu Erinnerung - aus Deutschland wurde zu der Zeit leider nichts passendes aber auch nicht mal annähernd vorgeschlagen, ein eindeutschen wiederum entfiel schon aufgrund der Kosten und weil es meistens nicht gut klingt.
Skeptiker hat geschrieben:Das Ganze ist mir etwas zu manieriert und - soweit ich die Erzählung mitbekommen habe - etwas arg konstruiert und vermutlich vorhersehbar.
Jetzt driftest Du ab zur Kunst die IMMER anders sein und unvorhersehbar sein muss - das wollte ich aber nie produzieren ;)
Skeptiker hat geschrieben:... dem gesellschafts- & sozialkritischen Autorenfilm (bzw. hier auch Genrefilm) mit didaktischer Note: "Ihr müsst ihn alle einfach gut finden, weil wir meinen es auch nur gut!"
hat das irgendeiner behauptet ? Nein!

Re: Teenie Musical Film über Mobbing

Verfasst: Sa 23 Aug, 2014 13:46
von le.sas
"mobbing" ist eine Erfindung moderner Weicheier, Biofresser und Jungs mit langen Haaren, by the way.
Als ich in der Schule war gab es das Wort nicht, da hat man auch nicht rumgeheult wenn man mal beleidigt wurde-bißchen Boilerei auf dem Schulhof und das "Problem" war aus der Welt.
Heutzutage rennen die Mütter mit ihren verweichtlichen Kindern direkt zum Psychologen- kein Wunder das dann später so Sachen wie "Burn Out" entstehen..

Sorry, das nur nebenbei.

Re: Teenie Musical Film über Mobbing

Verfasst: Sa 23 Aug, 2014 14:17
von sgywalka
@GlobalPlayer!

Werbung um den Film in die Gänge zu bekommen!

Du machst aus den scenen des Films und einigen
MOBING-ABLEHNUNGS-NEUDREHS ( die protagonisten
singen halt warum Sie den FILM NICHT WOLLEN)
den 3minuten Teaser für Y-tube.

Du schaust, das die beste Nummer drin ist = hit.
Orientier dich an Rock Horror Picture show und
wie ein echter Mann vor mir sagte, das gab es
früher nicht, in einer anderen Form und heute is es ja
schon in jeder Produktplazierung versteckt-um
( das führt zu weit)-diverse "Reaktionen" der probanten-verz.
der Kunden auszulösen etz.

Menschen mit Herz helfen den Schwachen, gemeinsam
formen wir aus den Unterscheiden die Vielfalt und erk-
ennen unsere Grenzen. Und des erste is Rückgrad gerade.
DU WILLST.
WIE DIE RECHTE VON WIKINGER EISENHARD
WIE DER WILLE VON EINSTEIN
WIE BERNIE EKELSTONE...

dh.. nur die duppeldeppen die MOBBEN renne in ihrer
bescheuerten Kleidung und mit ihren Devices rum und
haben das BEZAHLT ( oder Arschloch-eltern)--der BERNIE

LÄST BEZAHLEN... das ist cool..was immer man von dem
Gierarsch hält.

UND LOS GEH UND MACH ES!

out:)

Re: Teenie Musical Film über Mobbing

Verfasst: Sa 23 Aug, 2014 15:25
von 7River
Also mir hat der Trailer gefallen. Ist natürlich etwas Amerikanisch angehaucht, aber nach Deiner Beschreibung, dass Du keine Kenntnisse vom Filmen usw. hattest, finde ich das Ergebnis doch echt gut.

"Mobbing ist eine moderne Erfindung..." Ich weiß nicht, hört sich sehr lapidar an. Und ob man das so einfach abtun kann... Na ja, es hat sich einiges geändert in den letzten 20, 25, 30 Jahren... Brauch' man, glaub' ich, nicht alles aufzählen.

Re: Teenie Musical Film über Mobbing

Verfasst: Sa 23 Aug, 2014 19:00
von domain
Also Mobbing hat es schon immer gegeben, Kinder sind oft brutal zueinander. Die Methoden sind allerdings anders geworden. Brauche nur an meine eigene Schulzeit zurückdenken, aber da hat es dann oft Verbrüderungen zwischen den Starken und den ganz Schwachen gegeben. Habe selbst einen Mitschüler öfters gemobbed und wurde dann vom Klassenstärksten mal zusammengeschlagen (mit nachhaltiger Wirkung) und zwar so, wie man es in amerikanischen Filmen oft sieht, ein Kinnhaken kommt dort ziemlich schnell vor.
Was jungen Frauen oft fehlt sind Selbstverteidigungsstrategien und zwar auch im Kopf in Form von verbalen Gegenattacken.
Habe mal ein Gespräch zwischen zwei Münchern mitgehört. Sie waren sich einig, dass man heute kaum noch jemand eine einfache Watschen geben könnte, schon landet man vor Gericht wegen Körperverletzung.
Bei uns in der Steiermark war das früher auch dramatisch anders, nicht mal ein Kieferbruch beim Gegner führte zu einer Anzeige :-)
In Indien gibt es schon jede Menge Selbstverteidigungskurse für Frauen, siehe Youtube.
Aber auch in unseren Breiten wächst das Bewusstsein zur Selbstverteidigung.