srone hat geschrieben:DV_Chris hat geschrieben:Frank, also für so ein 'Resolve in 15min Tut' würden sich wohl einige den einen oder anderen Finger abschneiden lassen ;-)
da hatte ich vorher beim lesen auch dran gedacht. ;-)
IMHO geht's in noch viel weniger als 15 Minuten:
(1) Resolve starten, mit normalem OS-Password einloggen, links oben "Untitled Project" anklicken. Neues Project öffnet sich.
(2) Links oben in die Ordner-Baumansicht klicken und mit Doppelklick in den Ordner, in dem die Videodateien liegen. Wenn es sich um Cinema DNG-Ordner handelt, werden sie jetzt als Videodateien (mit Filmstreifen-Icon) angezeigt. Gewünschte Clips mit der Maus selektieren, rechts klicken und im Popup-Menü "Add into the Media Pool" anklicken. - Operation (2) bei Bedarf wiederholen, um Material von anderen Laufwerken bzw. Ordnern zu importieren.
(3) In der unteren Bildschirmhälfte, unter der Titelzeile "Master", sind jetzt alle importierten Clips aufgelistet und können bei Bedarf im Viewer rechts oben abgespielt werden
(4) Ganz unten am Bildschirmrand, auf dem das Icon "Media" orange leuchtet, aufs Icon "Edit" direkt daneben klicken. Wir landen im Videoschnittmodul von Resolve.
(5) Links oben in der Liste "Timelines" aufs große Plus-Zeichen klicken und eine Timeline anlegen. Wenn man im nun folgenden Dialog die Option "Empty Timeline" deaktiviert, landen alle importierten Clips automatisch hintereinander in der angelegten Timeline. Schneiden funktioniert so wie in Premiere oder FCP7 gewohnt. Mit dem Slider rechts unten am Bildschirm lässt sich die Vergrößerung der Timeline-Ansicht einstellen.
(6) Raw-Material wurde jetzt im normalen Rec709-Farbraum importiert. Fürs Color Grading ist es praktischer, das Material als Film-Log zu interpretieren, zu graden und erst am Schluss mit einem LUT in Rec709 zu wandeln. Um dies zu bewerkstelligen, Menü "-> File -> Project Settings" öffnen, Untermenü "Camera Raw" anklicken, das Menü rechts oben von "Arri Alexa" auf "CinemaDNG" umschalten, dann "Decode Using" auf "Project" umschalten, für "White Balance" zur Arbeitserleichterung den am häufigsten passenden Wert wählen, "Color Space" nach "BMD Film", rechts unten den "Apply"-Knopf klicken.
Immer noch innerhalb des Menüs "Project Settings" ins Untermenü "Lookup Tables" wechseln und bei "3D Output Lookup Table" den gewünschten LUT wählen. (Bei der Standardkonfiguration: "Blackmagic Cinema Camera Film to Rec709". Ich bevorzuge Tom Majerskis LUT
"VisionT". 3rd Party-LUTs müssen vor Programmstart von Resolve bei Mac OS X in /Library/Application\ Support/Blackmagic\ Design/DaVinci\ Resolve/LUT
abgelegt werden, in Windows in C:\ProgramData\Blackmagic Design\Davinci Resolve\Support\LUT). Alternativ kann man diese Einstellung auch weglassen und den Ausgabe-LUT pauschal fürs Projekt im Color-Grading einstellen.
Menü "Project Settings" schliessen.
(7) Unten am Bildschirm von "Edit" in "Color" wechseln. Mit der Maus aufs Videobild rechtsklicken und im Popup-Menü "Show Scopes" anklicken. Jetzt werden Waveform, RGB-Parade, Vektorscope und RGB-Histogram sichtbar.
(8) In der mittigen Clipleiste den ersten Clip anklicken. Direkt darunter, wo das Icon mit dem Kreis und mittigem Punkt orange leuchtet, aufs Kamera-Symbol links daneben klicken (bei Raw-Aufnahmen). Einstellung "Decode Using:" verändern in "Clip". Jetzt werden Einstellungsmenüs darunter aktiv. Nun erst im Menü "White Balance", falls nötig, auf "Custom" klicken und dann rechts daneben Farbtemperatur und Grün/Magenta-Stich korrigieren. In "Exposure" die Belichtung korrigieren und dabei auf den Waveform-Monitor achten.
(9) Wenn die Einstellung stimmen, alle anderen Clips selektieren, die ähnliche Farbeinstellungen benötigen, und auf das Symbol mit dem angehakten Filmbild rechts unter den "Clip Decoder Settings" klicken. Die Einstellungen werden jetzt auf alle selektierten Clips übertragen.
Damit ist die Pflicht geschafft. Projekt sichern. Jetzt könnte man einfach Proxies exportieren und in Premiere, FCPX oder Avid schneiden, und die Endkorrektur in Resolve erledigen. Dazu unten, wo das Icon "Color" aufleuchtet, auf "Deliver" klicken und umschalten. Oberhalb der Clipleiste das Klemmbrett-Symbol links neben der Lupe anklicken, um alle Clips zu selektieren. Rechts oben in "Easy setup" die Option "Export to Final Cut Pro" selektieren. Im Einstellungsmenü darunter den Knopf "Browse" klicken, um den Zielordner für die gerenderten Dateien auszuwählen. Dann rechts unten auf "Add Job to Render Queue" klicken, und schliesslich ganz unten rechts auf "Start Render".
(10) Kür: In FCP oder Premiere den Schnitt als XML exportieren. In Resolve gehen, ursprüngliches Projekt wieder öffnen. Auf "-> File -> Import AAF, EDL, XML..." klicken, exportierte XML-Datei anklicken, im nun folgenden Einstellungsmenü die Option "Automatically import source clips into media pool" deaktivieren (wichtig!). In den "Edit"-Modus gehen und links oben in der Ansicht "Timelines" die importierte Timeline anklicken.
(11) In den "Color"-Modus wechseln und Fein-Farbkorrektur jedes einzelnen Clips vornehmen. Links unten das Icon mit Punkt im Kreis anklicken, so dass die "Colors Wheels" mit Lift, Gamma, Gain sichtbar sind. Mit Blick auf Histogramms Lift am Schieberegler unter dem Farbrad so korrigieren, dass die Wavekurven 'am Boden' anfangen, Gain so nach oben oder unten korrigieren, das die Kurven weder abgeschnitten sind, noch zu tief hängen, Helligkeit mit Gamma-Schieberad drehen, Farbstiche mit Gamma-Farbrad korrigieren.
(12) Korrektur auf nächstfolgenden Clip anwenden: Taste "=". Korrektur als Vorlage speichern: Rechtsklick auf Videobild, im Popup "Grab Still" klicken. Ein Standfoto wird rechts in der Leiste angelegt. Auf anderen Clip gehen, Standfoto rechtsklicken, "Add Correction" wählen.
(13) Im Videofenster rechten Miniatur-Snapshot doppelklicken, um ihn halb aufs Videobild zum Farbvergleich zu legen. Die Grenze zwischen den beiden Bildern kann mit der Maus verschoben werden.
(13) Korrekturen beziehen sich auf Nodes. Die sind oben rechts sichtbar. Es empfiehlt sich, für jeden Korrekturschritt eine neue Node anzulegen ("->Nodes -> Add Serial Node"). Mit Doppelklick auf ihr Icon kann eine Node deaktiviert und wieder aktiviert werden. So kann man auch Vorher-/Nachher-Vergleiche anstellen.
(14) Standardmäßig werden die Nodes/Korrekturen per Clip angezeigt. Mit Klick rechts oben in der "Nodes"-Fensterleiste kann man von "Clips" auf "Track" umschalten. Alle Korrekturnodes, die hier angelegt werden, beziehen sich aufs gesamte Videoprojekt (ähnlich einem Adjustment Layer in Premiere oder AE). Praktisch, um z.B. hier den Ausgabe-LUT zu bestimmen und mit kleinen Einstellungen pauschal fürs Gesamtprojekt zu korrigieren.
Das ist aus meiner Sicht das wichtigste.