Mikepro hat geschrieben:
Ein LUT ist ja nicht mehr als ein schnelles "Standard"-Grading, das wenn man ernsthaft sein Material graden möchte nur als Starthilfe dient.
Nein, eine LUT ist überhaupt kein Grading, sondern eben nur eine LUT, nur eine Lookup Table.
Mikepro hat geschrieben:Das eigentlich gute Argument, dass die Ideen dahinter ist (oder sein könnte) das Banding in Bereiche zu verteilen die unser Auge schlechter wahrnimmt, habe ich ignoriert, da das Banding bei PSs wie der von Marvel deutlich geringer ist als bei Technicolor. Wie das wer wahrnimmt ist dann wieder eine subjektive Entscheidung...Lieber wenig Banding in eventuell auffälligen Bereichen oder viel bzw. starkes in weniger auffällig Bereichen.
Wer will da die Entscheidung treffen.
Vielleicht hast du damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Am Ende würde ichs lieber frei nach Philip Bloom halten und das Bild nehmen das "sexy" ist, gegenüber dem Bild das technisch einwandfrei ist.
Und ich muss sagen in meinen Tests und anschließendem Grading habe ich bisher mit Cinestyle schönere Bilder hingekriegt, die mich auch im Bereich Noise und Banding nicht gestört haben. Das kann natürlich an meinen begrenzten Fähigkeiten liegen.
Ich benutze inzwischen diesen Workflow und die daraus resultierenden Bilder gefallen mir einfach sehr gut:
@Mikepro
Das ist schon so .... denn mit jeder Änderung der Quantisierung fängt man sich andere Effekte ein.
Ein LUT ist ja nicht mehr als ein schnelles "Standard"-Grading,
Das stimmt allerdings nicht. Ein zugehöriger LUT dreht die angewandte Kurve exakt um, zumal die meisten Kurven auch auf dem linearen Teil noch Änderungen haben, die sich aber nur in Zahlenwerten ausdrücken, mit denen der Normalanwender gar nichts anfangen kann.
Insofern hast Du das falsch verstanden ... es geht ja darum, den Störabstand zu verändern (und damit die Dynamik) und nicht das generelle Grading.
Normalerweise setzt man den LUT oben drauf (und erreicht damit wieder die korrekte Wiedergabe der Kamera -bei verbessertem Störabstand) und nimmt jetzt das gewünschte geschmackliche Grading vor, das bessere Ergebnisse aufgrund des besseren Störabstands bietet.
Graden aus der entzerrten Kurve ist eigentlich nicht richtig ... aber viele machen es trotzdem... weil sie es "sexy" finden. Aber wenns zu dem Ergebnis führt, was sie wollen ... warum nicht.
Was das Technicolor Teil betrifft, kann es auch sein, dass sie das NTSC Offset drauf haben und so statt bei 16, erst bei 32 anfangen. (siehe voriges Bild).
Was mich wundert ist, dass man für die reverse Korrektur überhaupt noch Tabellen verwendet. Eine typische LOG-Kurve kann locker mit einer ganz einfachen Funktion zweiten Grades nachgebildet werden, für S-LOG dann halt eine dritten Grades und die PCs sind wohl schnell genug, solch einfache Berechnungen in ausreichender Geschwindigkeit durchzuführen.
Hast Du auch das NLE, dem Du die Formel numerisch eingeben kannst und dass dann die Werte für 8 bzw. 10 Bit dafür macht ... ?
Du wirst ihnen schon eine Wertetabelle (LUT) dafür geben müssen.
Also hab mir jetzt mal den LUT Buddy runtergeladen, LUT angewendet und erst danach gegradet. Mh. Ich bin mir nich sicher, ob das für mich optisch (und vom Rauschen oder anderen Artefakten) einen Unterschied macht.
Im Anhang nochmals Histogramme. Wenn ich mir das ganze jetzt "vernünftig" in Marvel Cine oder Neutral gefilmt vorstelle hätte man laut Histogramm wesentlich größeren, nicht so quantisierten Umfang. Oder aber ich interpretiere das mit meinem Halbwissen schonwieder falsch.
Ich kann leider nicht so ganz nachvollziehen, was Du da jetzt gemacht hast und welchen LUT Du zur Anwendung bringst.
Auch ist mir nicht so ganz klar, ob da nicht ein 8 Bit Signal einfach nach 10 Bit gemapped worden ist,.
Du must einmal für folgendes sorgen:
Krieg heraus, wie Deine Kamera ursprünglich aufzeichnet, ob RGB 1-255 oder REC 709 16-235.
Dann lad das Ganze in das identische Format in den Computer (nicht nach 10 Bit).
Bei solchen Wandlungen muss man nämlich darauf achten, wie sie gemacht werden sonst kommen solche Dinge, wie Wert 295 für Weiss raus.
Vielleicht kannst Du ja mal sagen, mit welcher Kamera und welcher Einstellung Du arbeitest, irgend jemand hat die Kamera hier bestimmt und kann was dazu sagen.
Dann kan man mal weiter sehen. So ist das ziemlicher Blindflug.
Video ist keine Hexerei sondern reproduzierbare Technik. Man muss sich nur an die "regeln" halten, sonst wird das Chaos.
WoWu hat geschrieben:Ich kann leider nicht so ganz nachvollziehen, was Du da jetzt gemacht hast und welchen LUT Du zur Anwendung bringst.
Auch ist mir nicht so ganz klar, ob da nicht ein 8 Bit Signal einfach nach 10 Bit gemapped worden ist,.
Du must einmal für folgendes sorgen:
Krieg heraus, wie Deine Kamera ursprünglich aufzeichnet, ob RGB 1-255 oder REC 709 16-235.
Dann lad das Ganze in das identische Format in den Computer (nicht nach 10 Bit).
Bei solchen Wandlungen muss man nämlich darauf achten, wie sie gemacht werden sonst kommen solche Dinge, wie Wert 295 für Weiss raus.
Vielleicht kannst Du ja mal sagen, mit welcher Kamera und welcher Einstellung Du arbeitest, irgend jemand hat die Kamera hier bestimmt und kann was dazu sagen.
Dann kan man mal weiter sehen. So ist das ziemlicher Blindflug.
Video ist keine Hexerei sondern reproduzierbare Technik. Man muss sich nur an die "regeln" halten, sonst wird das Chaos.
Ich arbeite mit einer 550D und das LUT war (so dachte ich) die Standard-LUT für Cinestyle. Das After Effects Projekt ist auf 8 Bit eingestellt.
Wie du in dem Artikel den ich verlinkt habe nachlesen kannst, zeichnet Cinestyle wirklich erst ab dem Wert 16 auf. Das hat also nichts mit meinem "Testaufbau" zutun. Gibt auch verschiedenste Erklärungen in dem Text dazu, die wahrscheinlichste ist wohl die Arbeitsweise von Technicolor: Der Cinestyle wurde ursprünglich geschaffen um Film- und DSLR-Aufnahmen in deren Labors mischen zu können. Und für die Mischung mit Film eignet sich das Abschneiden der ersten 16 Luminanzwerte (Erklärung dazu im Text). Daher ist das Ganze für Ottonormal-Filmer (bzw. alle Nichtkunden von Technicolor) offensichtlich eher kontraproduktiv.
Hab nun einige weitere Tests mit Marvel Cine und (neu) mit Flaat10 gemacht, welche mir beide gefallen. Cinestyle werde ich nicht mehr nutzen.
Ursprünglich habe ich (wie wohl die meisten) mit Neutral und Pro Lost Flat Settings gedreht und war damit auch schon zufrieden. Zu flat ist halt aus den vielen genannten Gründen eine doofe Idee bei 8-Bit, das sehe ich nun ein. Will nur ein wenig Spielraum fürs Grading haben.
Vielen Dank für den Artikel. Er bestätigt meine Vermutungen.
Ich frage mich warum Technicolor nicht darauf hinweist oder einen alternativen Picture-Style entwirft.
Ich denke die aller wenigsten werden Technicolor nutzen um Ihr Material mit anderem S-Log Material oder Film zu mischen, sondern waren der Überzeugung, dass dieser PS der Beste sei, weil groß Technicolor draufsteht ;)
Welcher der Beste ist, ist geschmackssache. Aber die "unnötige" Komprimierung von 0 auf 16 ist ein klares Gegenargument...
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