Tatsächlich? Da hattest du schon anders getönt.
Nein - du wolltest aber wohl nur immer das verstehen, was du willst.
Wenn ich mir die Spekulation erlauben darf: ja würdest du hinkriegen und der Prozentsatz des Abkackens bewegt sich im absolut nicht nennenswerten Bereich.
Wenn du dir mal wirklich gute Grading-Videos ansiehst, bei denen dann aber auch wirklich eine Aufnahme bis ins letzte Detail bearbeitet wird, erkennst du den Unterschied.Axel hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 11:05 Ich finde noch immer "Mountainbike" den besten P4k-Clip. 80% wegen des guten Timing/Schnitts (wozu natürlich 5-fach Zeitlupe beiträgt). Die Auflösung war nicht übel (merkte zunächst nicht, dass alles nur HD war, Pixelpeeping kam später). Ja, es war Raw, aber solche Farben und DR kriege ich mit meiner Kamera in Slog2 auch gebacken.
Kriege ich eine dramatische, also szenische, Lowkey-Ausleuchtung, ein Chiaroscuro, mit meiner Kamera hin? Zu wieviel Prozent kackt sie gegenüber der Pocket ab? Oder überhaupt nennenswert? Das ist es, was mich interessiert.
"Sinnhaftigkeit"?
er vergleicht es mit andere Kamera, das ist das interessante dabei.
Darth Schneider hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 07:17 Ach ja, Hauptsache möglichst heisse Frauen bei den Rewiews abfilmen, das gibt viele Likes.
Gruss Boris
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 08:01 Naja, sieht aus wie ne magersüchtige Stripperin, aus nem 80er Jahre Trailerpark - "heiß" geht anders.
Idée fixe.
Wer die vollkommene Kontrolle wünscht, wünscht sich auch, in der Post nochmals zu optimieren. Diese von dir beschriebenen in-camera-Puristen existieren überhaupt nicht.
Na, das ist stark übertrieben.
Jedes 8-bit Abziehbild war ja mal Raw. Auch Raw müsste ich für die oben verlinkte Autoszene überbelichten, wenn ich keine Rauschorgie will. Ein schlechtes Signal ist hier wie dort ein schlechtes Signal. Dass Slog2 und Lowlight sich ausschließen, stimmt so nicht. Bei Lowlight und Slog (wie überall, meine ich) gilt: NETTL (never expose to the left). Wenn die Blende schon offen ist oder ich nicht soviel sDoF brauchen kann: hoch mit der ISO:
Log staucht die Lichter zusammen. Wenn ich nun wenig Licht habe, rutscht die Log-Kurve in die Mitten und staucht mir hier zusammen, was wichtig ist.Axel hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 15:29
Jedes 8-bit Abziehbild war ja mal Raw. Auch Raw müsste ich für die oben verlinkte Autoszene überbelichten, wenn ich keine Rauschorgie will. Ein schlechtes Signal ist hier wie dort ein schlechtes Signal. Dass Slog2 und Lowlight sich ausschließen, stimmt so nicht. Bei Lowlight und Slog (wie überall, meine ich) gilt: NETTL (never expose to the left). Wenn die Blende schon offen ist oder ich nicht soviel sDoF brauchen kann: hoch mit der ISO:
...
Ich weiß, ich bin ein bisschen stur, weil ich scheinbar die doch auf der Hand liegenden Vorteile von 12-bit gegenüber 8-bit nicht sehen will.
Yup - nur Hunde spielen mit Knochen :-)
Du änderst mit einer höheren ISO-Einstellung eben nichts am Signal-Rausch-Abstand.Axel hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 17:23
Richtig: auch. Ich verstärke*(*umgangssprachlich, siehe unten) aber auch die Nutzsignale, die dabei sauber bleiben und kann später den Rauschgrund (noise floor halt) absaufen lassen. Umgekehrt müsste ich mit schwachen, verrauschten Mitten leben, wie das ISO 1600 - Beispiel zeigt.
Etwas. Widerlegt aber nicht das Prinzip. In Raw bastelst du dir die Gradationskurven nur in der Post, das ist dann der Unterschied.
Die Pocket 4k würde ich nicht nehmen, um eine Hochzeit zu filmen. Hier ist eine andere Arbeitsweise erforderlich. Aber wenn es um „Inszenierung“ geht, spricht nun einmal sehr viel für die Pocket 4k - eben gerade wegen Raw.Funless hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 13:01 Genau davon rede ich: verschiedene Arbeitsweisen aufgrund von verschiedenen Philosophien wobei weder die eine schlechter oder besser ist als die andere. Und das zu akzeptieren wäre aus meiner Sicht der erste Schritt um die mittlerweile unzähligen und ermüdenden Streitdiskussionen über dieses Thema zu vermeiden.
Denn bedauerlicherweise sehen viele auf beiden Fraktionen ihre Arbeitsweise als die einzig richtige an, deshalb mein Begriff „dogmatisch“.
Die Begriffe „Inszenierung“ und „in Szene setzen“ kommen ja nicht von ungefähr und haben sich aus meiner Sicht wegen dem Vorhandensein von RAW Videokameras nicht relativiert.
Zum ersten Video, das ich hier früher im Thread verlinkt hatte, sind inzwischen drei hinzugekommen:klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 22:39 Darf ich mal dazwischen fragen wer jetzt eigentlich von Euch schon eine hat?
(hab schon länger nicht mehr mitgelesen)
Und habt ihr schon was gedreht und was zu zeigen?
Allerdings. Es Noist ziemlich viel. Diese Noise sieht man irgendwie besonders viel bei Pcc4k finde ich, wie bereits hier erwähnt: viewtopic.php?f=66&t=142796&start=1190#p965383
Das letzte Video ist mit Neat entrauscht. - Alle der drei Videos sind überwiegend mit 3200 ISO (der zweiten nativen Sensorempfindlichkeit) gedreht.
Ich mag Deine Videos ja immer, weil Du Dich mit Kunst befasst, Kunst ist so wichtig!cantsin hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 22:45Zum ersten Video, das ich hier früher im Thread verlinkt hatte, sind inzwischen drei hinzugekommen:klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 22:39 Darf ich mal dazwischen fragen wer jetzt eigentlich von Euch schon eine hat?
(hab schon länger nicht mehr mitgelesen)
Und habt ihr schon was gedreht und was zu zeigen?
(Das sind natürlich wieder meine typischen unsauberen Aufnahmen von kleinen Kunstperformances in schlechtem Licht - und daher sicher nicht das, was von den meisten Foristen hier angestrebt wird.)
Der war beim dritten Video unter der Kamera - sieht man aber nur in 2-3 Einstellungen.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑So 11 Nov, 2018 00:18 Machst Du noch was mit meinem Slider? :-)
Ich finde gerade dieses "Unsaubere" absolut passend.
Funless hat geschrieben: ↑Sa 10 Nov, 2018 13:01Denn bedauerlicherweise sehen viele auf beiden Fraktionen ihre Arbeitsweise als die einzig richtige an, deshalb mein Begriff „dogmatisch“.
Die Begriffe „Inszenierung“ und „in Szene setzen“ kommen ja nicht von ungefähr und haben sich aus meiner Sicht wegen dem Vorhandensein von RAW Videokameras nicht relativiert.
Eine Hochzeit ist ja per se schon zur Hälfte eine Inszenierung. Es kommt auf den Hochzeitsvideografen an, ob er (wie es Onkel Willy sowieso tut) mit der Kamera hinterherhechelt und hinterher einen Report abliefert oder ob er im Vorfeld ein Script zusammen mit dem Paar und den Trauzeugen erstellt (die meist beauftragt sind, noch irgendwelche Attraktionen zu organisieren), über "Drehorte" und ihre Gegebenheiten recherchiert und auch selbst bis zu einem gewissen Grad "Regie" führt, d.h. Teilnehmer zu bestimmtem Verhalten animiert und sowieso das Brautpaar "ins beste Licht" rückt.
Wir ziehen unterschiedliche Schlüsse. Die DoPs der Kino-Kameras fielen böse auf die Schnauze, weil sie weniger sorgfältig gearbeitet hatten. In dem Bewusstsein, meine Kamera ist eh *haushoch* überlegen. Und das waren sie ja auch und sind sie bis heute, sogar noch gegenüber der P4k. Ein und derselbe professionelle Colorist, der alle Vergleichsclips gegradet hatte, konnte nicht mehr genug "retten". Ich oute mich hier (nur in diesem Thread und dieser interessanten Argumentation) als Dogmatiker. Either you care - or you don't. Wenn Sorgfalt einen Unterschied macht: kümmere dich gefälligst. Wenn es dagegen vergebliche Liebesmüh ist: verschwende keinen Gedanken daran.
Wohin fielen die DoPs der Kino-Kameras?
Sorgfalt, das ist das Zauberwort, die Quintessenz, der Rote Faden der alles in dieser Diskussion (wie auch in vielen anderen) auf einen einzigen Punkt bringt.
Ich kenne auch einen Typen, der als Kameramann alles irre aufhält, weil er unfähig ist, auch nur ein wenig zu improvisieren. Siehe unten.Funless hat geschrieben: ↑So 11 Nov, 2018 14:04Frank Glencairn berichtete ja mal von einigen Regisseuren mit denen er zusammenarbeitete, die überfordert waren weil sie beim Dreh überhaupt keine Vorstellung davon hatten was zum Schluss rauskommen soll und dass er dann als DoP gezwungen war die quasi Regie zu übernehmen, sofern ich seine Ausführungen richtig in Erinnerung habe.
Vielleicht das schlechteste Beispiel, denn hier wurde überwiegend improvisiert, sogar ziemlich rüde im Sinn von "Was nicht passt wird passend gemacht". Die Doku auf Netflix zeigt es ganz gut. Der entgegenkommende Truck ist natürlich ein Insert. Der Darsteller des Jungen stand für einen Nachdreh nicht zur Verfügung, also stülpte sich der Kameramann selbst eine billige Perücke über (der Kameramann war in den letzten Jahren der Produktion unbezahlt und verdiente das Brot für sich und seine Familie abwechselnd mit B- und C-Horror und mit Pornofilmen), und Welles filmte seinen Hinterkopf, usw. Es ist ein Beispiel dafür, wenn der Regisseur/Autor selbst keine genaue Vorstellung hat, was am Schluss dabei herauskommen soll. Welles sagte (sinngemäß), er produziere nur wildes Footage, und der Film entstehe letztlich im Schnitt. Ursprünglich sollte der Film im Film eine Persiflage auf den europäischen Kunstfilm der 70er-Jahre sein, aber im Verlauf der Dreharbeiten fand Welles wohl Geschmack daran und ging bei den erotischen Aspekten dieser Szenen (mit seiner Geliebten als "Pocahontas") weiter, als es das Script vorsah.Funless hat geschrieben: ↑So 11 Nov, 2018 14:04Nehmen wir die oben verlinkte Autoszene als Beispiel, ist es nicht nur das Ergebnis des DoP, sondern auch die Vision der Regie sowie das Durchsetzungsvermögen diese Vision zu inszenieren. Super 8? 16mm? Taschenlampe? Gartenschlauch des Nachbarn? Scheißegal, denn es wurde sorgfältig gearbeitet.
So ähnlich wie Jazz. Es ist alles Improvisation, aber eine "Unterhaltung". Im Falle von szenischem Film ist es eine Reaktion auf das, was passiert, eine Unterhaltung der Phantasie mit der Realität.
Mein Lieblings-Trashregisseur, Jess Franco (der übrigens in den 60ern für Orson Welles als second unit director arbeitete), hatte das als Prinzip: Filmemachen im Stil von Jazz-Improvisation. Ich kannte eine Darstellerin, die mit ihm gearbeitet hatte, und sie erzählte, dass seine Sets immer um einen großen Esstisch herum gebaut wurden, wo die Crew den ganzen Tag saß, und man quasi nebenher den Film drehte. Er drehte oft mehrere Filme zugleich, mit denselben Darstellern und am selben Set, ohne dass es Darsteller und Crew wussten. Er schrieb auch seine eigenen Jazz-Soundtracks und verwendete die Namen bekannter Jazzmusiker wie Clifford Brown als Regie-Pseudonyme. In seinen besten Zeiten haute er auf diese Weise zwölf Spielfilme pro Jahr raus.
Schon als ich ein paar Franco-Filme als 15-Jähriger mit Freunden zusammen auf VHS bingewatchte (ein Ausdruck, den es damals noch nicht gab), fand ich sie immer eher zum Bepissen unfreiwillig komisch. Wie hier die gefakte Zeitlupe, bei der Franco selbst keinen schlechten Job macht, aber die erbärmlich billige Deckenlampe (ganz klar kein practical light), die er versehentlich zum Pendeln bringt, nicht so mitmacht.cantsin hat geschrieben: ↑So 11 Nov, 2018 16:38Diese Szene hier (aus "Frauengefängnis", einer Bahnhofskino-Produktion für den berüchtigten Schweizer Produzenten Erwin C. Dietrich) muss auch aus so einer Improvisationslaune heraus entstanden sein:
(Diese Szene ist übrigens von Jess Franco selbst und seiner Ehefrau Lina Romay gespielt.)
Der Mann nutzte die Nischen der damaligen S*xploitation-Filmindustrie (deren Produzenten darauf achteten, dass für wenig Budget viel nackte Haut gezeigt wurde und sich um den Rest wenig kümmerten), um Experimentalfilme zu machen.