cantsin hat geschrieben: ↑Sa 22 Sep, 2018 22:15
Man kann zwar elektronische MFT-Systemobjektive an der Pocket verwenden, nur ist das IMHO auf die Dauer nicht so der Bringer.
ja -- ganz entkräften kann man das natürlich nicht, obwohl es bei den festbrennweiten kein ganz so unüberwindliches problem ist. da kann man sich im grunde schon entsprechende filter zurechtlegen, die man man dann je nach verwendetem objektiv drüber klatscht.
die foto-raw-entwickler machen ja nichts anderes, außer dass sie halt auch gleich automatisch aus den metadaten, die ja bei den elektr. objektiven immer sehr genau angaben über die tatsächlichen einstellungen zum zeitpunkt der aufnahme enthalten, auselen, um welches objektiv e sich handelt, dann gleich automatisch die nötigen korrekturen in der
lensfun-library heraussuchen, und diese automatisch auf das bild anwenden. im wesentlichen wird also nur nachträglich und mit freien mitteln genau das selbe nachvollzogen, was die panosonic und olympus kameras sonst halt intern bei der bildaufbereitung machen.
resolve kann das halt leider nicht -- und ich fürchte, die BMD kameras sind nichteinmal in der lage, die entsprechenden objetivdaten auszulesen und in die metadaten zu schreiben. damit es das ganze natürlich wirklich eine etwas beschwerliche angelegeheit, die viel zusätzliche handarbeit nach sich zieht.
allerdings darf man nicht übersehen, dass diese form der elektr. korrektur ja nicht ausschließlich nur eingeführt wurde, weil sich damit die hersteller das berechnen der objektive leichter machen würden bzw. das zeug nur als billige und völlig unausgegorener kompromiss zu verstehen ist, sondern eher im gegenteil. damit lassen sich tlw. korrekturen umsetzten, die auf optischem weg nicht so sauber gelöst werden könnten bzw. dort auch immer irgendwelche anderen weniger erfreulichen begleiterscheinungen nach sich ziehen, die man in der darstellung gerne ausklammert. objektive sind in dieser hinsicht immer mit einem abwägen von verschiedenen optimierungsbestrebungen behaftet, die nie alle gleichzeitig ganz aufgehen können. man kann aber durchaus behaupten, dass diese realtiv erschwinglichen olympus, panasonic und leica systemobjektive den genannten traditionellen bililligobjektiven qualitativ deutlich überlegen sind.
wirklich gute objektive, die tatsächlich unabhängig vom opto-elektr. system über jeden zweifel erhaben sind, kosten auch weiterhin deutlich mehr als die kamera selbst. trotzdem ist ja durchaus eine sinnvolle investition, da sie ja im gegensatz zu den camera bodies nicht von einem derart rasantem wertverfall betroffen sind bzw. über mehrere kameragenerationen od. sogar systeme hinweg genutzt werden können.
so sehr ich auch selbst in der praxis genötig bin, mit meinen mitteln ziemlich streng zu haushalten, so wenig mag ich verstädnis dafür aufbringen, wenn hier zwar einerseits über irgendwelche völlig abgehobenen filmischen eingriffsmöglichkeiten und qualitäten geschwärmt wird, gleichzeitig aber bei den objektiven ständig nur von reichlich zweifelhaften billigangeboten und adapterlösungen die rede ist. das sind zwei dinge, die in meinen augen nicht unter einen hut zu bringen sind. die tatsächlichen qualitätseinbußen durch unzureichendes glas sind in der praxis mit sicherheit größer als all das, was man mit größter euphorie an den jeweiligen qualitäten seiner lieblingskamera bzw. als deren alleinstellungsmerkmal ansonsten durchaus berechtigt hervorheben mag.