Gilt das dann für deine Filmaufnahmen und Fotos auch?Frank B. hat geschrieben: ↑Mo 13 Aug, 2018 09:58 Ich bin ja auch ein Gegner der derzeitigen Handhabe des Urhebe- und Verwertungsrechts. Ich persönlich finde, dass man etwas unbeschränkt nutzen dürfen müsste, was man erwirbt, also in sein Eigentum mittels Bezahlung aufnimmt. Was meins ist, ist meins und ich kann damit machen was ich will. Wenn ich also ein Musikstück kaufe, auf einer CD z.B., dann muss ich das auch verwenden können, wo ich will, auch verändern und in andere Kunstwerke transferieren. Man könnte evtl. staffeln, um CDs dann nicht so teuer zu machen, dass man mehrere Verwendungsklassen hat. Privat hören (wie bisher), öffentlich hören (z.B. in Gaststätten) und Weiterverarbeiten (z.B. für Kunstschaffende). Da könnte man z.B. eine CD bzw. ein Musikwerk danach kaufen gestaffelt von meinetwegen 10 - 100 Euro. Darin ist der Verdienst des Produzenten und des Künstlers inbegriffen. Mit dem Verkauf tritt er aber die Rechte an den Verkäufer ab, adäquat beinahe jeder anderen Ware auch. Geistiges Eigentum kann ebenso verkauft werden wie materielles.
Das heißt ich kaufe eine CD, einen Film, eine Serie, ein Foto etc., vervielfältige es und verkaufe es selbst für 10% weniger als der Normalpreis. Vollkommen legal, weil ich mit dem Kauf ja bereits sämtliche Rechte erworben habe? Fragwürdiges Geschäftsmodell.
Und warum sollte man geistiges Eigentum nicht verkaufen können?rdcl hat geschrieben: ↑Mo 13 Aug, 2018 10:05Das heißt ich kaufe eine CD, einen Film, eine Serie, ein Foto etc., vervielfältige es und verkaufe es selbst für 10% weniger als der Normalpreis. Vollkommen legal, weil ich mit dem Kauf ja bereits sämtliche Rechte erworben habe? Fragwürdiges Geschäftsmodell.
Und geistiges Eigentum bzw. in dem Sinne das Urheberrecht kann eben nicht verkauft werden. Nur Nutzungs- und Verwertungsrechte.
Wenn du jetzt mit geistigem Eigentum das Produkt meinst, also zum Beispiel die Musik gepresst auf CD, oder ein gedrucktes Foto, dann hast du Recht, dann kann man geistiges Eigentum verkaufen. Du bleibst aber trotzdem immer der Urheber. Du kannst deine Urheberrechte nicht verkaufen, verschenken, vermieten oder sonstwas. Somit bleibt das Werk auch immer dein geistiges Eigentum (man darf mich gerne korrigieren wenn ich mich da tä#usche).Frank B. hat geschrieben: ↑Mo 13 Aug, 2018 10:36Und warum sollte man geistiges Eigentum nicht verkaufen können?rdcl hat geschrieben: ↑Mo 13 Aug, 2018 10:05
Das heißt ich kaufe eine CD, einen Film, eine Serie, ein Foto etc., vervielfältige es und verkaufe es selbst für 10% weniger als der Normalpreis. Vollkommen legal, weil ich mit dem Kauf ja bereits sämtliche Rechte erworben habe? Fragwürdiges Geschäftsmodell.
Und geistiges Eigentum bzw. in dem Sinne das Urheberrecht kann eben nicht verkauft werden. Nur Nutzungs- und Verwertungsrechte.
Und warum sollte ich ein (geistiges) Produkt für 10 Euro kaufen und für 8 verkaufen? Gut, ich gebe zu, im digitalen Zeitalter ist das mit den Kopien schwierig umzusetzen, aber ich bin sicher, es gäbe Lösungen. Wenn man z.B. einen direkten Weiterverkauf eines künstlerisch nicht veränderten geistigen Produktes ausschließen würde oder wenn man den Originalkünstler an einem Weiterverkauf beteiligen müsste.
Auch heute kann ich ja schon eine CD, die ich mir gekauft habe, weiter verkaufen, oder? Wenn ich mir also eine CD kaufe, sie mir auf einen anderen Datenträger überspiele und die originale CD weiter verkaufe, ist das eigentlich Diebstahl geistigen Eigentums nach bisheriger Rechtslage. Aber es ist möglich und kaum nachprüfbar und sicher nicht strafrechtlich zu verfolgen.
Was ich nicht darf, ist CDs (um nur mal bei dem Beispiel zu bleiben) zu erwerben, Kopien davon zu ziehen und diese Kopien dann weiter verkaufen. Wenn ich das aber dürfte, weil ich die CD ja erworben habe und machen könnte, was ich wollte, wie ich oben vorschlug, dann könnte das natürlich zum Schaden des Urhebers werden. Dem vorzubeugen müsste man also einen direkten Weiterverkauf (der ist ja nicht identisch mit dem vollen Nutzungsumfang) auschließen oder den Urheber im folgenden Handelsstrang weiter beteiligen.
Bis vor ungefähr hundert Jahren wurde geistiges Eigentum immer verkauft. Kopieren war ein Ritterschlag für den ursprünglichen Schöpfer. Und es hat Entwicklung generiert.
Damit hast du vollkommen Recht. Man bleibt der Urheber. Aber das sollte keinen monetären Nutzen mehr bringen, wenn ein Produkt verkauft wird. Wenn ich z.B. Maler bin und ein Bild male, und dies für 10000 Euro an einen Interessenten verkaufe, dann sollte es ihm gehören und ich habe außer meiner Urheberschaft (mein Signum unter dem Bild weist darauf hin) nur noch die Ehre, kann aber nicht mehr bestimmen, was der neue Besitzer damit macht.rdcl hat geschrieben: ↑Mo 13 Aug, 2018 10:46
Wenn du jetzt mit geistiges Eigentum das Produkt meinst, also zum Beispiel die Musik gepresst auf CD, oder ein gedrucktes Foto, dann hast du Recht, dann kann man geistiges Eigentum verkaufen. Du bleibst aber trotzdem immer der Urheber. Du kannst diene Urheberrechte nicht verkaufen, verschenken, vermieten oder sonstwas.
Genau das ist der Punkt. Die Sperrung ist in dieser Konstallation selbstverständlich korrekt. Wenn man nachweist, dass man die Sachen nutzen darf, wird die Sperrung übrigens schnell wieder aufgehoben.
mit solcherlei kommerzgeierei habe ich schon gerechnet, bevor ich die erste taste hier gedrückt habe. in einem profi filmforum, in der so manch urheber wie ein drache auf dem hort seiner machwerke sitzt, war das auch nicht anders zu erwarten.
weil es für tänzer der popkultur keinen sinn macht, zu unpopulären stücken zu tanzen, der reichweite wegen. außerdem finde ich den vorwurf unfair. die musikindustrie fixt die jungen leute mit der mucke an, beschwert sich dann aber, daß der junkie das zeug dann auch braucht.
der tänzer verdient doch nix an dem video. und die vernetzung ist heute nicht profihaft, sondern selbst bei der kleinsten dorftanzschule schon pflicht. zeitgeist und konkurrenz lassen ihnen doch gar keine wahl. manchmal hat der tänzer auch schlichtweg keinen einfluss auf die musik. es is echt SUPER ätzend, wenn du auf ein dance battle gehst, deine battles filmst, und dann nix online kriegst, weil der DJ des battles halt (C) musik verwendet. das ist schlicht und ergreifend ein angriff auf andere kunstformen wie musik und tanz, und ein hacken von oben nach unten auf die kleinen. das copyright gehört in digitalen zeiten und permanenter onlinepräsenz der eigenen person einer prüfung unterzogen.
was ich immer witzig finde, ist die annahme, daß tänzer das nicht schon seit etlichen jahren versuchen. was ich auch witzig finde, ist die annahme, ein megalabel wie UMG würde überhaupt auf so eine anfrage reagieren. und selbst wenn: wenn du heute dein video frei geschaltet hast, kann das beim nächsten internen update schon wieder weg sein, und der spaß geht von vorn los. nein, da muss ne gesetzliche regelung her. und die politik muss die problematiken erkennen. wenn z.b. eine mutter, die ihr tanzendes kind filmt und online stellt, von prince verklagt wird, weil seine musik dabei zu hören ist, dann ist das ein indikator für ne gesellschaftliche schieflage, die es zu korrigieren gilt.
BESTES STATEMENT zu dem thema, heißen dank!Frank B. hat geschrieben: ↑Mo 13 Aug, 2018 10:36 Bis vor ungefähr hundert Jahren wurde geistiges Eigentum immer verkauft, verschenkt, vererbt. Geistiges Eigentum gibt es eigentlich gar nicht, weil Geist immer kommt und geht. Er inspiriert einen anderen und bleibt dennoch bei dem, von dem er in diesem Moment gekommen ist. Dort wurde er aber nicht geschaffen, er ist auch irgendwie dort hin gekommen. Er war vorher woanders. Wieviele Musikstücke hat ein Komponist gehört, wieviele Lehrer hatte er, wo hat er sein Potential ein bestimmtes Stück zu komponieren her?
Kopieren war meist ein Ritterschlag für den ursprünglichen Schöpfer. Und es hat Entwicklung generiert. Ein anderer hat etwas Bewährtes oder Neues übernommen und hat es verändert. Geistiges Eigentum ist ein Oxymoron.
fair use finde ich gut. und ich hab auch nix dagegen, wenn bei youtube dann werbung auf mein video geschaltet wird, und die plattenbosse die werbeeinnahmen kassieren. alles kein problem, so lange man lebt und leben lässt.rdcl hat geschrieben: ↑Mo 13 Aug, 2018 10:46
Ich bin übrigens selbst für das Fair-Use-Prinzip, aber das muss eben in klar definierten Grenzen funktionieren. Sobald etwas kommerziell verwendet wird sind dafür auch entsprechende Abgaben zu zahlen finde ich. Und wer sich, wie oben schon erwähnt, noch nicht einmal die Mühe macht, höflich nach den Nutzungsrechten zu fragen, der braucht sich auch nicht beschweren wenn kommentarlos gesperrt wird.
kompletter schwachsinn. die tanzschule bezahlt, damit sie ihre räume mit musik beschallen dürfen, für keine andere verwendung. ansonsten würde die tanzschule die kosten nicht stemmen können/wollen. es ist ziemlich klar geregelt, wer für welche nutzung zahlt.videogufi hat geschrieben: ↑Di 14 Aug, 2018 10:24 Habe mir das alles durchgelesen und da kommen schon noch einige Fragen zu Tage:
Die Dorftanzschule (gilt ja für alle Tanzschulen generell) zahlen GEMA bzw AKM (je nachdem D oder A). Sonst dürfen sie in den Kursen keine Musik spielen. Also wird hier bereits bezahlt.
Ich mache auch Tanzfilme in der Line Dance Community. Bei Veranstaltungen (Competition) wird für das gleiche Lied wieder bezahlt, weil öffentliche Veranstaltung. Eine Tanzchoreo wird zu einem Lied geschrieben. Kann also nicht ausgetauscht werden wie beim Standard Tanzen. Da kann ich zB zu jeder Rhumba tanzen. Bei Line Dance ist der Tanz und das Musikstück "verheiratet".
Bei der Competition wird nun gefilmt. Zur Erinnerung: Es wurde schon 2x bezahlt. Aus dem Rohmaterial wird nun ein kurzer Teaser erstellt. Das Lied ist nun auf ca ein drittel gekürzt. (2 Tage Veranstaltung in einem 5 bis 6 Min Teaser). Der Teaser wird nun hochgeladen und 2 Tage später stummgeschaltet.
Wie oft soll nun für ein Lied oder einem Teil davon gezahlt werden? Ist es egal ob ein Clip 15 klicks oder 2 Mio klicks bekommt? Die Line Dance Community bekommt nichts, also keinerlei kommerzielle Vermarktung. Auch die Erstellung des Teasers wird nur für Gottes Lohn (also kostenlos) erstellt. Die Line Dancer haben einfach keine Kohle...
Eine Fair Use Regelung wäre hier dringend nötig. Auf der einen Seite sollen die Leute kreativ sein und sich bewegen (auch die jungen Leute sollen für den Sport gewonnen werden und weniger auf Smartphone und Tablet glotzen...) und dann haut man die Kreativität gnadenlos zusammen weil die Tonspur im mühsam erlernten Tanz einfach stumm geschaltet wird. Und ein Tanz ohne Ton ist einfach nichts...
Man kann es ja auch so sehen: Wenn zu einem tollen Lied getanzt wird und das be zB YT ein Erfolg wird, ist das ja für den Sänger/Komponisten eine kostenlose Werbung. Die CD oder der Stream wird öfter verkauft. Beim stummschalten ist die Werbung ja auch weg. Keine Umsatzankurbelung. Selbst ins Knie geschossen...........
+1 Vollste Zustimmung!blickfeld hat geschrieben: ↑Di 14 Aug, 2018 13:07 kompletter schwachsinn. die tanzschule bezahlt, damit sie ihre räume mit musik beschallen dürfen, für keine andere verwendung. ansonsten würde die tanzschule die kosten nicht stemmen können/wollen. es ist ziemlich klar geregelt, wer für welche nutzung zahlt.
Du musst dich schon mit den Grundlagen befassen, sonst nützt die Aufregerei nichts. Die GEMA kassiert für die öffentliche Aufführung, der Zusammenhang ist hier die Anzahl der Menschen, die dem Titel 'ausgesetzt' werden. Daher zahlt man eben für jede öffentliche Aufführung, oder welche Entsprechung dazu im entsprechenden Rahmenvertrag auch immer existiert. Es reicht also nicht 'Einmal' zu zahlen, weil der Unterricht, eine Veranstaltung und die Wiedergabe auf einem Portal jeweils eigene öffentliche Wiedergaben sind. Das kann man blöd finden und eine Lizenz fordern, bei der man einmal zahlt und dann beliebig oft darf, aber, ausgehend von der gegenwärtigen Sachlage dürfte klar sein, dass die, wenn es sie gäbe, auch erheblich teurer sein müsste.videogufi hat geschrieben: ↑Di 14 Aug, 2018 10:24 Habe mir das alles durchgelesen und da kommen schon noch einige Fragen zu Tage:
Die Dorftanzschule (gilt ja für alle Tanzschulen generell) zahlen GEMA bzw AKM (je nachdem D oder A). Sonst dürfen sie in den Kursen keine Musik spielen. Also wird hier bereits bezahlt.
Ich mache auch Tanzfilme in der Line Dance Community. Bei Veranstaltungen (Competition) wird für das gleiche Lied wieder bezahlt, weil öffentliche Veranstaltung. Eine Tanzchoreo wird zu einem Lied geschrieben. Kann also nicht ausgetauscht werden wie beim Standard Tanzen. Da kann ich zB zu jeder Rhumba tanzen. Bei Line Dance ist der Tanz und das Musikstück "verheiratet".
Bei der Competition wird nun gefilmt. Zur Erinnerung: Es wurde schon 2x bezahlt.